Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Verzweifelte Mutter sucht Hilfe

Kinder und Teenager distanzieren sich ja gerne mal vom Elternhaus indem sie das Gegenteil tun von dem was ihnen vorgelebt wird. Von daher würde ich mir weniger Gedanken darum machen, woher sie das hat.
Was wichtiger ist, ist dass du begreifst, dass du ihr mit einer radikalen Schnellbleiche in Verhaltensänderung nicht wirst helfen können. Was es braucht sind sehr viele, kleine Veränderungen, die dann auch gehalten werden können.
Zum Beispiel:
Wenn sie das Gefühl hatte, sich euch gegenüber nicht öffnen zu können, wird es ihr heuchlerisch vorkommen wenn ihr euch jetzt nur noch darauf fokussiert, dass sie euch von allem erzählt.

Ich habe als Mutter noch keine Erfahrung damit gemacht, aber als Schwester, deswegen ist mein Input eher aus Sicht eines Geschwisters.
Für meine Schwester war es unglaublich wichtig, dass man sie ganz fest lieb hatte. Je grösser sie wurde, desto weniger glaubte sie, diese Liebe zu bekommen. Aus Sicht meiner Eltern liess man sie halt selbständiger werden, für meine Schwester fühlte es sich aber nach Vernachlässigung an.
Um sich selber vom Schmerz zu distanzieren, isolierte sie sich zusehends von der Quelle - also unseren Eltern. Irgendwann fing sie an, Interesse als Angriffe zu interpretieren und legte halt eine Maske auf, damit man sie in Ruhe liess. Es klingt widersprüchlich, aber für sie ergab es Sinn.

Eine ganz andere Frage: leidet euer Kind unter einer mentalen Dysfunktion oder "Störung"?
 
Hallo,

ich würde in Betracht ziehen mit ihrem Freundeskreis zu reden.

Oft bekommen Freunde und Freundinnen eher eine Veränderung mit als die Familie. Vielleicht fällt ihnen jetzt etwas ein, wo sie den Veränderungen deiner Tochter früher keine Beachtung geschenkt haben. Es doch im nachhinein einen Sinn und Anlass für ihre Veränderungen vermutlich gab.

Einen Versuch wäre es wert. Doch hier bitte feinfühlig vorgehen und behutsam das Gespräch suchen.

Doch ich denke mir, dass der Freundeskreis ebenfalls möchte,
dass deiner Tochter geholfen wird.
Könnte ich mir jedenfalls vorstellen.

Natürlich könnte es sein, dass deine Tochter dies als Einmischung
in ihre Privatsphäre empfindet.
Doch vermutlich wird sie es mit viel Abstand dann nachvollziehen
können.

Du hast nicht viel Möglichkeiten, da nutzt man gerne jeden Strohhalm der sich bietet.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 
Evtl würde es helfen, mal ihre Freundinnen anzusprechen, aber einzeln, nicht in der Gruppe.
Wenn es wirkliche Freundinnen sind, wissen sie vielleicht, was in Deiner Tochter vorgeht.

Gibt es bei Dir oder ihrem Vater in der Familie psychische Krankheiten?
Manchmal überspringen solche Störungen auch eine Generation.
 
Hallo,

Ich wünschte, meine Mutter hätte sich nur ansatzweise so um mich gesorgt, als ich eingewiesen wurde!
Aus deinen Zeilen lese ich viel Liebe und Mitgefühl heraus und das finde ich erstmal schön.

Ich würde dir raten, einen Brief an deine Tochter zu schreiben: was du an ihr schätzt, schreibe eine schöne Erinnerung auf und das du für sie da bist. Briefe kann man anfassen und immer wieder lesen, deswegen bieten sie nochmal mehr Halt. Gerade wenn man als junges Mädchen auf der geschlossenen ist, sich "psycho" oder "geisteskrank, gestört" fühlt, ist so ein Brief einfach nochmal was Anderes.

Was der Auslöser war, weiß vielleicht nicht mal deine Tochter selbst. Gerade in der Pubertät kann (Gruppen-, medialer-) Druck intensiv wirken. Es kann tatsächlich sein, dass sie eine zu hohe Erwartungshaltung an sich hat und nun unter dem hausgemachten Druck zerbricht.
Der Vorteil daran ist, dass sie diesen Realitätsabgleich in der Klinik vollziehen und dann bewältigen kann.
Es können kleine Dramen sein, die sensible Jugendliche in der Pubertät völlig aus der Bahn werfen können, dennoch ist das für die Kids ein riesen Drama, was auch (angemessen) ernst genommen wurde.
Im Prinzip kann es alles sein - das ist gerade aber nicht wichtig. Lass den Grund erstmal bei Seite - konzentriere dich auf das Hier und Jetzt und mache nach Möglichkeit etwas Schönes mit deiner Tochter - und wenn es nur schweigend Puzzlen oder einen Film schauen ist.

Tu dir selbst etwas Gutes - deine Tochter ist heute sicher, sie wird umsorgt und die Klinik arbeitet eng mit dir.
Entspann dich, auch wenn es furchtbar schwer fällt und hol dir die Energie, die du brauchst, um deine Tochter weiterhin zu unterstützen.

Ich wünsche euch alles Gute!
 
Ich danke euch tausendmal für die vielen lieben Worte. Es hilft schon, wenn man weiss, dass man nicht alleine ist. Ich habe Gott sei dank selbst sehr grossen Rückhalt von meiner Familie.
 
Sie möchte perfekt sein und alles perfekt machen. Daher wollte Sie wohl unbedingt nach aussen den Schein wahren, und konnte ihre wirklichen Gefühle nie äussern.

Versucht mal rauszufinden, ob sich etwas geändert hat in ihrem Leben. Zum Beispiel in der Schule oder im Freundeskreis.

Dazu mal ein Beispiel. Ich kenne jemanden, der war in der Schule viele Jahre lang der Beste in der Klasse.
Plötzlich kam ein Mädchen in die Klasse, das noch etwas besser war. Das hat er nicht verkraftet, und es ging ihm so schlecht, dass er psychiatrische Behandlung und jahrelang Tabletten brauchte. Erst Mitte 20 wurde das etwas besser. Das weiß allerdings fast jemand.

Es kann auch sein, dass deine Tochter für jemanden schwärmt und Zurückweisungen erfahren musste. Auch das würde sie niemandem erzählen.

Vielleicht sollte man nicht zu sehr danach fragen, was mit ihr los ist. Vielleicht fragt ihr sie, was sie sich an Veränderungen wünschen würde. Schlagt einige Optionen vor wie zum Beispiel Wechsel der Klasse oder der Schule, oder eine andere Wohnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr habt sehr viele gute Tipps, die ich auf jeden Fall beherzigen werde. Aber bis dahin ist noch Zeit. Erstmal muss Sie stabil werden, und so wie es aussieht dauert das noch etwas. 😔
 
Ich finde die Zeiten, in denen wir leben sehr kalt und einsam, immer mehr jugendliche, die durch ihre Umwelt geprägt sind, habe damit große Probleme.
Es ist sehr schwer, über Probleme zu reden, über seine Gefühle oder befinden.
Das Leben findet viel über Medien statt und diese Soziale Abstumpfung führt dazu, das unsere
kidds hin und wieder überreagieren. Wer sein Suizid ankündigt, schreit um HILFE.
Geh einfach auf sie zu, versuche ihr kein vorwürfe zu machen, lass sie einfach spüren du bist da.
Gib ihr den Raum sich bei dir zu öffnen, überlade sie nicht, sei einfach da.
Nimm sie mal in den Arm und geht draußen gemeinsam spazieren, zeig ihr einfach wie viel sie dir bedeutet. Mach dir keinen Vorwurf, die Zeiten sind kalt, es liegt nicht an dir, eher daran das wir alle immer mehr zu egomanen werden.
Rede mal mit einem Therapeuten, die können hin und wieder helfen.
Gib die Hoffnung nicht auf und zeig ihr einfach das, dass leben auch schön sein kann.
Ich drücke euch die Daumen
 
Ich denke, dass dir nichts übrig bleibt, als abzuwarten bis sie stabil genug ist. Denn solange sie kein Krankheitseinsicht zeigt, kannst du nicht viel für sie zu tun.

Ob du was hättest erkennen können, kann man nicht allgemeingültig sagen. Menschen sind unterschiedlich und nach deiner Beschreibung konnte deine Tochter gut "den schönen Schein wahren", weshalb da geringe Chance bestand es früher zu entdecken.

Ich kann dir zmd. versichern, dass du dich immerhin besser anstellst als meine Mutter, zu der Zeit, wo es mir besonders schlecht ging. (Zitat: "Sturm im Wasserglas") Du nimmst es ernst und willst ihr helfen. Das hat ne Menge wert.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
L Mutter gestorben, Chaos und alleine damit. Familie 47
N Kind wird von Mutter in ein Heim abgeschoben Familie 42
M Mutter Kontaktabbruch Familie 38

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben