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Verzweifelt

Sepiaton

Mitglied
Das heißt, du wärst auf ein Fachabitur von 3- bzw. 3,5 stolz?

Auch wenn du die 12 wiederholt und wieder nicht geschafft hättest?

Wär dir das egal, wenn deine Mitschülerin über dich reden: oh, die hat wiederholt und wieder nicht geschafft. die ist ja blöd.

Oder beim späteren Klassentreffen, dir vielleicht sagen: oh, du hast das damals nicht geschafft, haha!
Ich glaube, da liegt ein grundlegendes Missverständnis vor. Du schreibst so, als gäbe es nur zwei Möglichkeiten: Stolz sein oder sich schämen.
Dabei ist das doch Quatsch. Es gibt tausend Dinge im Leben, für die du einfach nichts fühlst, oder? Zum Beispiel deine Ellenbogen. Bist du stolz auf sie? Nee. Schämst du dich für sie? Nee. Sind halt Ellenbogen und du verschwendest nicht viele Gedanken daran, was andere über sie denken oder wie sie im Vergleich zu anderen aussehen. Und selbst wenn dich jemand fragen würde: "Oh, deine Ellenbogen sind spitzer als meine, oder?", würdest du denken "okay, und...?" und die Frage vielleicht seltsam finden, aber nicht plötzlich deinen Selbstwert von den Ellenbogen abhängig machen (zumindest hoffe ich das).
Und genau so sehe ich es mit der Fachabi-Note. Ist doch wurscht, solange du jetzt an einem Ort angekommen bist, der deinen Bedürfnissen entspricht. Keiner wird weiter darüber reden, wenn du nicht weiter darüber sprichst und nachdenkst. Und wenn jemand danach fragt, musst du dir eben denken "komische Frage...", die Achseln zucken und weitermachen.

Zu deiner Frage also konkret:
Ich wäre nicht darauf stolz und würde mich auch nicht dafür schämen. Es wäre einfach so, wie es ist. Auch auf meine Abinote bin ich nicht stolz, ich hab einfach keine Gefühle ihr gegenüber. Sie ist mir egal. Mir war nur wichtig, dass ich in den Studiengang komme, den ich möchte, und dafür war die Abinote eh relativ schnurz. :) Für mich war meine Kunstmappe viel wichtiger. Hätte ich jetzt versucht Medizin zu studieren, dann wäre die Note natürlich wichtig gewesen, aber auch hier wäre es nicht mit Stolz oder Scham verbunden gewesen, sondern es hätte einfach faktisch ein bestimmter Schnitt werden müssen.
Wenn ich die 12. Klasse wiederholt hätte, wäre mir das auch nicht wichtig. Am Ende hast du doch dein Ziel erreicht, oder?

Ich denke, du darfst dich da nicht reinsteigern. Du als Mensch bist so wahnsinnig wertvoll aus so vielen Gründen. Würde ich dich besser kennen, würde ich deine sicher großartigen Charaktereigenschaften oder Talente aufzählen, damit du es auch siehst. Kann ich jetzt nicht, da ich dich nicht kenne, aber sei dir versichert, dass jeder Mensch sie hat, auch du. Scheiß aufs Fachabi, ganz ehrlich. :)
 
G

Gelöscht 79003

Gast
Ich glaube, da liegt ein grundlegendes Missverständnis vor. Du schreibst so, als gäbe es nur zwei Möglichkeiten: Stolz sein oder sich schämen.
Dabei ist das doch Quatsch. Es gibt tausend Dinge im Leben, für die du einfach nichts fühlst, oder? Zum Beispiel deine Ellenbogen. Bist du stolz auf sie? Nee. Schämst du dich für sie? Nee. Sind halt Ellenbogen und du verschwendest nicht viele Gedanken daran, was andere über sie denken oder wie sie im Vergleich zu anderen aussehen. Und selbst wenn dich jemand fragen würde: "Oh, deine Ellenbogen sind spitzer als meine, oder?", würdest du denken "okay, und...?" und die Frage vielleicht seltsam finden, aber nicht plötzlich deinen Selbstwert von den Ellenbogen abhängig machen (zumindest hoffe ich das).
Und genau so sehe ich es mit der Fachabi-Note. Ist doch wurscht, solange du jetzt an einem Ort angekommen bist, der deinen Bedürfnissen entspricht. Keiner wird weiter darüber reden, wenn du nicht weiter darüber sprichst und nachdenkst. Und wenn jemand danach fragt, musst du dir eben denken "komische Frage...", die Achseln zucken und weitermachen.

Zu deiner Frage also konkret:
Ich wäre nicht darauf stolz und würde mich auch nicht dafür schämen. Es wäre einfach so, wie es ist. Auch auf meine Abinote bin ich nicht stolz, ich hab einfach keine Gefühle ihr gegenüber. Sie ist mir egal. Mir war nur wichtig, dass ich in den Studiengang komme, den ich möchte, und dafür war die Abinote eh relativ schnurz. :) Für mich war meine Kunstmappe viel wichtiger. Hätte ich jetzt versucht Medizin zu studieren, dann wäre die Note natürlich wichtig gewesen, aber auch hier wäre es nicht mit Stolz oder Scham verbunden gewesen, sondern es hätte einfach faktisch ein bestimmter Schnitt werden müssen.
Wenn ich die 12. Klasse wiederholt hätte, wäre mir das auch nicht wichtig. Am Ende hast du doch dein Ziel erreicht, oder?

Ich denke, du darfst dich da nicht reinsteigern. Du als Mensch bist so wahnsinnig wertvoll aus so vielen Gründen. Würde ich dich besser kennen, würde ich deine sicher großartigen Charaktereigenschaften oder Talente aufzählen, damit du es auch siehst. Kann ich jetzt nicht, da ich dich nicht kenne, aber sei dir versichert, dass jeder Mensch sie hat, auch du. Scheiß aufs Fachabi, ganz ehrlich. :)
Du hast Recht ja. Ich mache den Fehler, dass ich denke das meine Freunde und mein Umfeld sich auch für mich schämen und somit erzähle ich jedem den ich neu treffe davon.

Aus Angst, das sie mich deswegen abstoßen.

Meine Lehrer waren damals auch sauer, als ich es nicht geschafft habe. Es gab viele, die abgegangen sind und es nicht geschafft haben aber ich hab immer das Gefühl gehabt, dass sie sauer/genervt waren, weil ich es halt nicht gepackt habe. Warum auch immer.
 

Sepiaton

Mitglied
ich hab immer das Gefühl gehabt, dass sie sauer/genervt waren, weil ich es halt nicht gepackt habe
Hm, ich war natürlich nicht dabei und will dir deine Erfahrung nicht absprechen - vielleicht waren sie tatsächlich genervt, wer weiß. Allerdings wäre das schon extrem ungewöhnlich, dass irgendwelche Lehrer sauer auf ihre Schüler sind, weil sie den Abschluss nicht schaffen, vor allem, wenn es viele davon gibt. Deswegen habe ich die Vermutung, dass du da etwas, das eigentlich von dir ausging, auf andere projiziert hast. Dass du irgendwelche Blicke aufgrund deiner eigenen Einstellung so interpretiert hast, als wären Leute genervt von dir oder sauer auf dich.
Wie hat sich das denn konkret gezeigt, also diese Genervtheit oder Wut? Kannst du dir vorstellen, dass es gar nicht so war und du das nur so gesehen hast, weil du selbst enttäuscht warst oder dich geschämt hast?
 
G

Gelöscht 79003

Gast
Hm, ich war natürlich nicht dabei und will dir deine Erfahrung nicht absprechen - vielleicht waren sie tatsächlich genervt, wer weiß. Allerdings wäre das schon extrem ungewöhnlich, dass irgendwelche Lehrer sauer auf ihre Schüler sind, weil sie den Abschluss nicht schaffen, vor allem, wenn es viele davon gibt. Deswegen habe ich die Vermutung, dass du da etwas, das eigentlich von dir ausging, auf andere projiziert hast. Dass du irgendwelche Blicke aufgrund deiner eigenen Einstellung so interpretiert hast, als wären Leute genervt von dir oder sauer auf dich.
Wie hat sich das denn konkret gezeigt, also diese Genervtheit oder Wut? Kannst du dir vorstellen, dass es gar nicht so war und du das nur so gesehen hast, weil du selbst enttäuscht warst oder dich geschämt hast?
Ja, auf jeden Fall.

Ich hatte halt eine soziale Phobie, von daher.. Ich habe in einige Sachen sehr viel hineininterpretiert. Meine Stufenleitung war an sich sehr unterstützend. Ich habe hier mal von der ehemaligen Klassenkameradin berichtet, die mir letztes Jahr an der U-Bahn Station aufgelauert hat und mich als Mobberin und Schlägerin bezeichnet hat, mir gesagt hat, dass meine Rache kommen wird.

Sie war nicht gerade beliebt bei den Lehrern und hat halt in unserer letzten Bio-Stunde in der Mottowoche die Lehrerin gefragt, ob sie glaubt, sie würde das Abitur schaffen. Sie hat die ganze Stunde wirklich herumgealbert und dann meinte die Lehrerin nur: So bestimmt nicht.

Dann hat dieses Mädchen für mich auch gefragt: Und was ist mit x? Glauben Sie, sie schafft das? Die Lehrerin meinte halt: ja, x schafft das. Ich hatte bei ihr in der 10 meine Nachprüfung.

Ich hatte auch eine andere Lehrerin, die vor der ganzen Klasse gefragt hat, warum ich denn nie was sagen würde. Ich würde eine unsichtbare Mauer um mich ziehen (Sagen sie doch mal: Hier bin ich, das kann ich!). Ich hatte bei ihr am Anfang eine 2 und dann in der Q2 eine 4.

Ich war natürlich notentechnisch nicht gut, aber immer zurückhaltend. Keine Schwänzerin. Da waren andere schlimmer dran (Drogen, Ex-Freundin mit Messer bedrohen etc.). Wahrscheinlich war das meine Einschätzung, weil sie kalt gegenüber mir waren. Ich hab auch nie wirklich mit ihnen kommuniziert. Also genervt wäre da schon unpassend.

Mein Lehrer der Stufenleitung (wir hatten 2) ist am Anfang des Unterrichts zu mir und hat mich mit großen Augen angeguckt (Kriegen Sie die Zulassung?). Also ich meinte "Wahrscheinlich schon", sah er erleichtert aus("Okay gut!").

Ich hab die letzte Mottowoche mitgefeiert und bin zweimal in der Abi-Zeitung, das ist natürlich etwas wofür ich auch gerne im Boden versinken würde.

Ich habe dann halt damals in Physik ein Referat gehalten und hab für die Besprechung meinen Onkel mitgenommen(war 19). Meine Stufenleitung meinte ich soll es tun, weil es um Punkte für die Zulassung geht. Diese Lehrerin hat mich in der 7 während eines Referates zum weinen gebracht und deswegen wollte ich nicht alleine mit ihr reden. Als wir fertig waren, kam eine andere Lehrerin mit einer Schulbegleiterin aus dem Lehrerzimmer und haben so komisch gelächelt. Ab da war ich unten durch bei den Lehrern. Diese Frau meinte allerdings nach der Deutsch-Vorabiklausur(die eine 3 war): Sie haben da kaum Rechtschreibfehler drin, sie packen das. (während sie mein Knie getäschelt hat).

Ich habe in der Ausbildung in Englisch eine 1 und hatte damals im LK eine 3, trotzdem meinte die Lehrerin zu mir, dass ich eine tolle Aussprache habe. Sie hat mich auch sonst immer beobachtet, weil sie wusste das mein Opa verstorben war. Während des Unterrichts, wo ich was vorstellen musste, meinte sie halt: Das Beste kommt zum Schluss. Während der Studienfahrt hat sie mich gefragt: Du gehst aber nicht alleine los, oder?

Natürlich wurde ich auch von Lehrern gemobbt. Ich hatte eine Mitschülerin, die sich bei meiner Sportlehrerin beschwert hat(Sie macht nichts und steht nur rum). Diese Lehrerin hat mich sowieso nicht gemocht. Ich hab ihr einmal eine Entschuldigung nach der Anwesenheitsliste gegeben und sie hat mich vor der Klasse zusammen geschrien(Kann ich Gedanken lesen?!). Sie hat mich und zwei Mädchen zur Seite gezogen und sich dann zu mir umgedreht und meinte: Und du? Ich kenn dich seit der 7 und hab dir vertraut! Während des Unterrichts hat sie immer mit einem Lehrer beobachtet wie ich renne und gelacht. Ob sie mich ausgelacht haben, weiß ich nicht. War wahrscheinlich auch nur meine Interpretation.

Ich meinte nur, dass ich sie beim Durchgehen der Anwesenheit nicht stören wollte. Wo wir Badminton gespielt haben, hat sie mich mit dem 2m großen Referendar (bin 1,50 groß wegen Turner) zusammen getan(Zeig ihr das mal, sie kann das nicht). Meine beste Freundin hatte auch ihre Probleme mit ihr und hat sich zwei mal beschwert. Danach meinte diese Lehrerin, dass sie ja ihren Ruf zerstören würde und das wäre Verleumdung, sie würde zur Polizei gehen. Nach dem Gespräch mit der Stufenleitung und wo meine Freundin fertig war, hat ich sie in Philosophie im Wiederholungjahr. Ich hatte mich auch schon beschwert, aber meine Stufenleitung meinte, dass ich nochmal mit ihr reden soll. In der 10 habe ich bei ihr eine 1 geschrieben und sie hat die Klasse für mich klatschen lassen. Geredet mit ihr alleine, habe ich nie. Ich wusste auch wie meine Freundin war. Ein Mädchen hat mit mir wiederholt und da hat sie den anderen zugeflüstert: Guck mal, die hat die Zulassung nicht. Später meinte meine Mutter, dass sie wohl irgendwo gesehen hat und sie auch ein FSJ gemacht hat(war in der Nähe einer Einrichtung)

Da hat sie während der Klausuraufsicht alle 2 Minuten gefragt, ob ich die Aufgaben verstehe, ich solle was trinken und hätte ja nichts gegessen. Gut, ich hab damals 13 Kilo abgenommen und meine Hosen haben halt immer gerutscht(das hat meine Lehrerin in Kunst gemerkt und ganz schön geschockt geguckt, immerhin bin ich von Größe 40 auf Größe 36 runtergegangen).

Ich war immer relativ schüchtern und wurde sogar auf dem Gang von einem Lehrer festgehalten(Wenn ich grüße, grüßt du zurück!).

Im letzten Jahr war ich dann bei der Schulsozialarbeiterin. Die Rückmeldungen am Anfang waren gut(ja, Frau x hat mir gesagt, dass du Fortschritte machst!). Zu meinem Gendefekt meinte sie nur, dass sie schon mal ein Mädchen hatte, dass es hatte. Später habe ich sie nochmal getroffen und meinte, dass ich ein FSJ mache. Ob sie den Lehrern danach irgendwas von meiner Krankheit erzählt hat, weiß ich nicht. Ich hatte diese ja seit 2017. Ich hab ihnen das verheimlicht, weil ich niemanden mehr vertraut habe.

Und für den zweiten Abiball wollte ich das Geld zurück. Als meine Ansagen nicht geklappt haben, hat meine Mutter mit der Mitschülerin telefoniert. Als ich sie gesehen habe(1 Jahr später), ist sie direkt in ihre Haustür gegangen, wo sie mich und meine Mutter bei einem Park in ihrer Nähe gesehen hat.

Das ist viel zu lang geworden, tut mir leid. Aber es hat gut getan sich das alles aufzuschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

HeartAttack

Aktives Mitglied
Du hast Recht ja. Ich mache den Fehler, dass ich denke das meine Freunde und mein Umfeld sich auch für mich schämen und somit erzähle ich jedem den ich neu treffe davon.

Aus Angst, das sie mich deswegen abstoßen.
Das ist eine völlig untaugliche Strategie, aber ich fürchte ich kann dir das nicht begreiflich machen.
Das ist viel zu lang geworden, tut mir leid. Aber es hat gut getan sich das alles aufzuschreiben.
Ich glaube es ist gut, dass du das nun alles so aufgeschrieben hast. Wahrscheinlich musst du genau daran "weiterarbeiten".
 
G

Gelöscht 125119

Gast
Wer um Himmelswillen fragt denn nach den Abinoten?
"Ohh, du hast Fach-Abi? aha... welchen Notenschnitt hattest du?"
Ist mir nie passiert. Und mein Abi ist schon ein ganzes Weilchen her.
Ach ja, nach meinem Magisterzeugnis fragte mich auch nie wer...

oder ist es so, dass du gleich vorauseilend sagst: "Ja, ich hab Fach-Abi, aber der Schnitt war total schlecht".
Und dann fragen sie: "Echt? Wie schlecht denn?"
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 79003

Gast
Wer um Himmelswillen fragt denn nach den Abinoten?
"Ohh, du hast Fach-Abi? aha... welchen Notenschnitert hattest du?"
Ist mir nie passiert. Und mein Abi ist schon ein ganzes Weilchen her.
Ach ja, nach meinem Magisterzeugnis fragte mich auch nie wer...

oder ist es so, dass du gleich vorauseilend sagst: "Ja, ich hab Fach-Abi, aber der Schnitt war total schlecht".
Und dann fragen sie: "Echt? Wie schlecht denn?"
Ich sag es meistens vorauseilend..
 

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