Verzweifelt

Huhu,
ich muss mal etwas loswerden...mich zerreißen meine Gefühle so langsam...
Ich bin jetzt 32 Jahre alt und sehne mich so sehr danach endlich jemanden zu finden mit dem ich alt werden kann...
Durch Depressionen wegen Kindheitsgeschehnissen, Therapie usw konnte ich mich nie wirklich auf jemanden einlassen...da ich von den Eltern nie gelernt habe wie es ist geliebt zu werden habe ich heute so grosse Schwierigkeiten Gefühle zuzulassen...
Wenn mich jemand schlecht behandelt habe ich immer das verlangen mehr Gas zu geben um das zu bekommen was ich will...Aufmerksamkeit...doch ist jemand gut zu mir fange ich automatisch an mich zurück zu ziehen und es ging schon soweit dass mich derjenige nichtmal mehr anfassen durfte...ich wollte ihn nur noch loshaben...

Jetzt das gleiche Spiel...seit 5 Monaten (bisher das längste was ich ausgehalten habe) habe ich jemanden aber erst seit kurzem sind wir zusammen...und es fängt wieder an...ich meine von Anfang an wollte ich und er nicht, bin aber dran geblieben..jetzt haben wir doch ,,beschlossen,, zusammen zu sein aber ich bin seitdem eig nur am weinen...er tut auch nicht sonderlich viel , er hat mich ja auch ohne was dafür zu tun bekommen...ja und es fühlt sich eher an als wären wir seit 20 Jahren verheiratet...das anfängliche verliebt sein gibt es nicht...
Ich kann es aber irgendwie auch nicht beenden da ich so grosse Angst davor habe wieder ganz alleine zu sein...
Ich habe aber auch Angst das ganze beziehungszeug nicht hinzubekommen und immer wieder zu scheitern...
Positive Menschen ziehen an, das weiß ich...
Ich bin erst nach 2,5 jahren vom Reisen zurück gekommen und hatte ne mega tolle Zeit...jetzt steh ich aber wieder ohne etwas da und fühle mich einfach nur so verloren...
Ich finde meinen Platz im leben einfach nicht und kann langsam nicht mehr positiv nach vorne schauen...
Psychologen sind schwer zu finden und gute voll mit Terminen..bisher hat mir auch keiner wirklich geholfen...

Hat vll jemand ähnliches durchgemacht und kann mir tips geben damit umzugehen?! Ich weiß nichtmehr weiter und bekomme das Gefühl der Einsamkeit einfach nicht los...

Für mich klingt das als würdest du dich selbst gar nicht kennen und das ist aber die Grundlage für alles andere. Wenn dich z.B. jemand schlecht behandelt, dann solltest du auf gar keinen Fall Gas geben sondern eben auf dich hören z.B. dass es dir nicht gut tut und Abstand nehmen. Es geht z.B. auch darum, dass du ehrlich und vor allem authentisch bist. Wenn du aber dein Verhalten nach jemand ausrichtest, ist es ja genau das Gegenteil.

Sich nicht zu kennen, das ist denke ich ein wichtiger Punkt.

Weißt du, wer du bist, Mowgli?
Was macht dich aus?
Wo möchtest du hin?
Welche Werte sind dir wichtig?
Welche Wünsche hast du an eine Beziehung?
Was geht gar nicht?

Du kannst das nicht oder nur vage beantworten, nehme ich an.

(Traumatische) Kindheitserlebnisse hinterlassen heftige Spuren.
Manchmal verliert man den Zugang zu sich selbst.
Fühlst du dich?
Fühlst du deinen Schmerz, deine Trauer, deine Wut, deine Verzweiflung? So richtig?
Oder bleibt das eher blass, wie die Erinnerung eines Gefühls? Oder ist da gar nichts?

Niemand von außen wird deine Leere füllen können, niemand die Einsamkeit auflösen.
Wenn du selbst beides nicht kannst, wirst du damit leben lernen müssen.

Eine "normale" Beziehung ist nicht jedem Menschen möglich. Bei dir ist das noch (?) so.
Der erste Schritt etwas zu verändern ist Akzeptanz.
Akzeptiere, was ist.
Lerne dich zu akzeptieren wie du bist.

Nicht oberflächlich, das würde dich blockieren. Tief, überzeugt, von innen.

https://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/05/psychiatrie-krise-suizid-depressionen/seite-2

Hier sind Schritte dahin beschrieben:

https://m.geo.de/wissen/gesundheit/...chritten-zur-vergebung/271241-img-4-akzeptanz

Du wirst deinen Weg finden, und das muss nicht der übliche sein. Es gibt viele Formen, eine Partnerschaft zu gestalten. Und man muss auch nicht unbedingt zusammen wohnen.