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Vernichtende Mitarbeiterbewertung erhalten

_daemian_

Mitglied
Hallo liebe Lesenden,

ich habe vor kurzem meinen Arbeitgeber gewechselt. Damit verbunden war ein größerer Umzug. Eigentlich war ich im alten Job sehr glücklich, es war nur die fehlende Perspektive, die mich dazu gebracht hat, mich mal woanders umzusehen. An diesem neuen Ort der also mindestens 6h zusätzliche Fahrtzeit zur Verwandtschaft bedeutet, erwartete mich nun ein deutlich besser bezahlter Job und es wurden mir Aussichten auf eine weitere Karriere gezeigt. Außerdem war die Position Karrieremäßig auch schon besser als die alte. An dem neuen Ort kenne ich niemanden, meine Frau und ich sind ins kalte Wasser gesprungen und haben unseren ersten Sohn auch an diesem neuen Ort bekommen, im prinzip war nun der Umzug aber wegen des Jobs.

Alles lief soweit sehr gut, ich habe gut in die Themen gefunden und entgegen aller Vorurteile wurde ich als zugereister auch gut angenommen, die Kollegen sind alle sehr nett, ich hatte das Gefühl sie sind alle sehr dankbar, dass endlich jemand da ist, der die Aufgaben übernimmt, die sonst aus Ressourcenmangel liegen geblieben sind. Es handelt sich hierbei um eine fachliche Führungsposition. Das Probezeit - Ende Gespräch mit meinem Chef war durchdrungen vom guten Feedback und es wurden Pläne gemacht (langfristige) um die ersten Schritte für meine Karriere Richtung Management vorzubereiten.

In meiner fachlichen Führungsposition habe ich nun ausschließlich die undankbarsten und unlösbaren Aufgaben bekommen aber jede einzelne Aufgabe sehr erfolreich und schnell abgeschlossen, und mich nie beschwert, da ich die Herausforderung liebe. Auf der Position gab es vor meiner Zeit schon zwei Personen, die beide je nach einem halben Jahr aufgegeben und woander hin gewechselt haben. Somit bin ich der Meinung, dass meine Leistungen, an denen Personen, die zugegebenermaßen deutlich mehr Expertise und berufserfahung haben als ich, sich jahre lang die Zähne ausgebissen haben, mich auszeichnen.

Vor kurzem gab es nun das zweite Mitarbeitergespräch, das ist bei uns so ca. jedes halbe Jahr. In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Mein Projektleiter(1) (der vermutlich ausschlaggebend für die gute Zwischenbewertung war) hat das Projekt gewechselt, ich arbeite weiterhin für ihn, aber auch noch teilweise für das erste Projekt. Zwischenzeitlich ist mein Sohn geboren, mein Chef hat mich quasi drauf gedrängt, in Elternzeit zu gehen, das wäre in der Firma angeblich kein Problem. Ich hätte von mir aus wohl eher noch etwas hinterm Zaun gehalten mit dem Thema, bis ich mich in der Firma noch mehr etabliert hätte. In der Elternzeit bei der ich den kürzest möglichen Zeitraum gewählt habe, wurde ich aufgrund der Umstrukturierung des Projektleiterwechsels in meiner fachlichen Position degradiert. Ich arbeite nun also nicht mehr offiziell auf Projektleiterebene sondern bin irgendwas zwischen Projektleiter und Sachbearbeiter, so genau ist das nicht definiert. Die Begründung waren Budgetkürzungen im Projekt, woraufhin das Projekt Mitarbeiter entlassen musste (entlassen in andere Projekte), und da wir mit der originalmannschaft eigentlich schon unterbesetzt waren, war nun die Begründung, dass man eben noch jemand benötigt, der mehr auf der fachlichen Ebene arbeitet. Dadurch das ich die gesamte Entwicklung des Projekts und die Budgetprobleme mitbekommen habe, habe ich mir dabei erstmal nichts gedacht, denn die Entscheidung ist aus Projektsicht 100% nachvollziehbar und wirkt sich sowieso nicht auf meine Bezahlung oder sowas aus.

Tja, die Kritik im zweiten Mitarbeitergespräch fiel nun aber leider absolut vernichtend aus. Es bezog sich nachwievor auf die Zeit in der ich in der Projektleitung war. Es wurden Sachen formuliert, die mir das Gefühl gaben, als würde man es bereuen, mich eingestellt zu haben. Es wurde auch der Nutzen meiner Arbeit angezweifelt weiterhin hieß es, ich würde nicht Lösungorientiert arbeiten und um es auf den Punkt zu bringen wurde gesagt "Ins kalte Wasser geschmissen und nicht geschafft sich frei zu schwimmen". Damit es hier keine Verwirrung gibt, mein Chef ist derselbe wie zuvor, der Projektleiter hat gewechselt, der hat mit meiner disziplinarischen Ebene aber nix zu tun. Meine Erwartung an das Gespräch war eigentlich eher etwas richtung, ob man aufgrund meiner Leistungen nicht doch Gehaltstechnisch was verbessern kann oder wie es nun mit der Managementvorbereitung weiter gehen soll, aber das fiel natürlich alles unter den Tisch und ich war so schockiert und emotional geladen, dass ich besser erstmal nix dazu gesagt habe. Als ich nachgefragt habe, in welchen Punkten ich denn konkret versagt haben soll, konnte mir keine Antwort gegeben werden, denn mein Chef hat ja ansich mit meiner Arbeit nichts zu tun und hat zu seiner Meinungsbildung meine Kollegen befragt, wovon mindestens einer eben eine entsprechende Meinung über mich geäußert haben muss. Im Prinzip kamen nur allgemeine Phrasen ist mit denen man eigentlich nichts anfangen kann.

Aufgrund dieser Kritik ist nun der Antrieb, der mich nun in diesem doch anspruchsvollen Umfeld am Leben gehalten hat komplett zebrochen. Auch die tatsache, dass mein Chef sich von jemand anderes eine hanebüchene Meinung abholt und komplett unreflektiert und wirklich dreist und bis aufs Mark erschütternd mir an den Kopf wirft, hat doch nun mein Vertrauen in meinen Chef komplett vernichtet. Da ich Sachen gerne etwas genauer gewusst hätte und ich ja auch nicht unendlich Kollegen habe, habe ich bei entsprechenden Kollegen nachgefragt, ob Sie Feedback für mich hätten und ob ich mich in gewissen Bereichen weiterentwickeln sollte.

Die Sache wird nun sehr skurril, ein Kollege hatte sich derart geäußert, dass er nun gewisse Erwartungen an meine Position gehabt hat, nun aber auch eingesehen hat das die Erwartung unrealistisch war. Letztlich hätte er quasi erwartet, dass ich alle Probleme die sich in seinem Bereich (im Zusammenhang mit meinem Bereich) über die Jahre entwickelt haben, auf einen Streich behebe. Dabei hat er allerdings weder jemals diese Erwartungshaltung an mich formuliert, noch hat er genau benannt, welche Probleme denn konkret anstehen. Er hat es nun aber auch so formuliert, als sei es keine Kritik an mir, sondern vielmehr an der Projektleitung, die eben keinen erfahren Mann auf diese Position gestellt haben. Das Krasse ist nun, dass ich mir diese Aufgaben sogar zutrauen würde, doch leider kann ich nicht hellsehen und ob ich nun konkret für die Lösung seiner Probleme verantwortlich bin, ist ja nun die nächste Frage.
Dieselbe Aussage hätte er aber beim ersten Feedback aber auch schon gegeben.

Nun habe ich mit meinem alten Projektleiter(1) gesprochen und ebenfalls nach einem Feedback gefragt. Interessanterweise wurde er von meinem Chef gar nicht befragt. Seiner Meinung nach habe ich genau das getan was getan werden musste und alles zu seiner vollsten zufriedenheit. Sie haben jemanden gebraucht, der die fachliche Sparte aussteuert und nebenbei die Probleme löst und das hätte ich alles sehr gut hinbekommen und auch seiner Meinung nach, die Kollegen aus meinem fachlichen Bereich sehr gut im Griff gehabt. Bei dem Gespräch kam übrigens raus, dass er von mir erwartet hätte, dass ich ihm jetzt nur noch schnell sage, dass ich mich woanders beworben habe, da er es eine Schweinerei findet, wie ich in dem Laden behandelt werde (er meint damit die degradation). Seine Empfehlung an mich war, mich woanders umzusehen.

Daraufhin habe ich mich auch mit Projektleiter(2) unterhalten, er hatte die Erwartungshaltung, dass ich zwei andere Projektleiter quasi ersetze, hat aber auch nie formuliert, dass er das von mir erwartet und auch niemals mit mir darüber gesprochen.

Der Personenkreis, wird nun immer kleiner. Nun habe ich mich auch noch mit anderen Kollegen unterhalten und bekam eben entweder die Aussage "wir haben zu wenig miteinander zu tun, daher kann ich nichts sagen" oder "ich weiß deine Arbeit sehr zu schätzen, genau so jemand haben wir gebraucht".

Ich weiß nun nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich habe ja meine Karriereziele, wenn sich diese Meinung bei meinem Chef verfestigen sollte, sehe ich mich auf verlorenem Posten. Schließlich bin ich wegen des Jobs in aussicht auf Karriere so weit weg gezogen. Wenn der Job nun nicht mehr stimmen sollte, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr was ich hier soll. Das überwiegend positive feedback meiner direkten Kollegen hat mich wieder ein bisschen aufgebaut, die Frage ist aber nun, welche Perspektive bleibt über ?

Mit meinem Chef will ich auf jeden Fall nochmal eine Klarstellungsrunde machen, erwarte aber nicht, dass er seine Meinung dadurch wieder auf den alten Stand wechselt. Außerdem fühle mich noch emotional so niedergeschlagen, dass ich nicht glaube, da bei dem Gespräch wirklich objektiv und sachlich zu bleiben.

Was würdet Ihr empfehlen ? Was sagt ihr dazu ?

ich habe schon überlegt, mit dem ChefChef zu sprechen, mit dem bin ich eigentlich immer gut auf einer Wellenlänge. Weiß jetzt aber auch nicht, was es bringen sollte.

gruß
daemian
 
Hallo liebe Lesenden,

ich habe vor kurzem meinen Arbeitgeber gewechselt. Damit verbunden war ein größerer Umzug. Eigentlich war ich im alten Job sehr glücklich, es war nur die fehlende Perspektive, die mich dazu gebracht hat, mich mal woanders umzusehen. An diesem neuen Ort der also mindestens 6h zusätzliche Fahrtzeit zur Verwandtschaft bedeutet, erwartete mich nun ein deutlich besser bezahlter Job und es wurden mir Aussichten auf eine weitere Karriere gezeigt. Außerdem war die Position Karrieremäßig auch schon besser als die alte. An dem neuen Ort kenne ich niemanden, meine Frau und ich sind ins kalte Wasser gesprungen und haben unseren ersten Sohn auch an diesem neuen Ort bekommen, im prinzip war nun der Umzug aber wegen des Jobs.

Alles lief soweit sehr gut, ich habe gut in die Themen gefunden und entgegen aller Vorurteile wurde ich als zugereister auch gut angenommen, die Kollegen sind alle sehr nett, ich hatte das Gefühl sie sind alle sehr dankbar, dass endlich jemand da ist, der die Aufgaben übernimmt, die sonst aus Ressourcenmangel liegen geblieben sind. Es handelt sich hierbei um eine fachliche Führungsposition. Das Probezeit - Ende Gespräch mit meinem Chef war durchdrungen vom guten Feedback und es wurden Pläne gemacht (langfristige) um die ersten Schritte für meine Karriere Richtung Management vorzubereiten.

In meiner fachlichen Führungsposition habe ich nun ausschließlich die undankbarsten und unlösbaren Aufgaben bekommen aber jede einzelne Aufgabe sehr erfolreich und schnell abgeschlossen, und mich nie beschwert, da ich die Herausforderung liebe. Auf der Position gab es vor meiner Zeit schon zwei Personen, die beide je nach einem halben Jahr aufgegeben und woander hin gewechselt haben. Somit bin ich der Meinung, dass meine Leistungen, an denen Personen, die zugegebenermaßen deutlich mehr Expertise und berufserfahung haben als ich, sich jahre lang die Zähne ausgebissen haben, mich auszeichnen.

Also liegt doch System darin!

Vor kurzem gab es nun das zweite Mitarbeitergespräch, das ist bei uns so ca. jedes halbe Jahr. In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Mein Projektleiter(1) (der vermutlich ausschlaggebend für die gute Zwischenbewertung war) hat das Projekt gewechselt, ich arbeite weiterhin für ihn, aber auch noch teilweise für das erste Projekt. Zwischenzeitlich ist mein Sohn geboren, mein Chef hat mich quasi drauf gedrängt, in Elternzeit zu gehen, das wäre in der Firma angeblich kein Problem. Ich hätte von mir aus wohl eher noch etwas hinterm Zaun gehalten mit dem Thema, bis ich mich in der Firma noch mehr etabliert hätte. In der Elternzeit bei der ich den kürzest möglichen Zeitraum gewählt habe, wurde ich aufgrund der Umstrukturierung des Projektleiterwechsels in meiner fachlichen Position degradiert.

Was ich auf Rechtmäßigkeit prüfen lassen würde!

Ich arbeite nun also nicht mehr offiziell auf Projektleiterebene sondern bin irgendwas zwischen Projektleiter und Sachbearbeiter, so genau ist das nicht definiert. Die Begründung waren Budgetkürzungen im Projekt, woraufhin das Projekt Mitarbeiter entlassen musste (entlassen in andere Projekte), und da wir mit der originalmannschaft eigentlich schon unterbesetzt waren, war nun die Begründung, dass man eben noch jemand benötigt, der mehr auf der fachlichen Ebene arbeitet. Dadurch das ich die gesamte Entwicklung des Projekts und die Budgetprobleme mitbekommen habe, habe ich mir dabei erstmal nichts gedacht, denn die Entscheidung ist aus Projektsicht 100% nachvollziehbar und wirkt sich sowieso nicht auf meine Bezahlung oder sowas aus.

Tja, die Kritik im zweiten Mitarbeitergespräch fiel nun aber leider absolut vernichtend aus. Es bezog sich nachwievor auf die Zeit in der ich in der Projektleitung war. Es wurden Sachen formuliert, die mir das Gefühl gaben, als würde man es bereuen, mich eingestellt zu haben. Es wurde auch der Nutzen meiner Arbeit angezweifelt weiterhin hieß es, ich würde nicht Lösungorientiert arbeiten und um es auf den Punkt zu bringen wurde gesagt "Ins kalte Wasser geschmissen und nicht geschafft sich frei zu schwimmen". Damit es hier keine Verwirrung gibt, mein Chef ist derselbe wie zuvor, der Projektleiter hat gewechselt, der hat mit meiner disziplinarischen Ebene aber nix zu tun. Meine Erwartung an das Gespräch war eigentlich eher etwas richtung, ob man aufgrund meiner Leistungen nicht doch Gehaltstechnisch was verbessern kann oder wie es nun mit der Managementvorbereitung weiter gehen soll, aber das fiel natürlich alles unter den Tisch und ich war so schockiert und emotional geladen, dass ich besser erstmal nix dazu gesagt habe. Als ich nachgefragt habe, in welchen Punkten ich denn konkret versagt haben soll, konnte mir keine Antwort gegeben werden, denn mein Chef hat ja ansich mit meiner Arbeit nichts zu tun und hat zu seiner Meinungsbildung meine Kollegen befragt, wovon mindestens einer eben eine entsprechende Meinung über mich geäußert haben muss. Im Prinzip kamen nur allgemeine Phrasen ist mit denen man eigentlich nichts anfangen kann.

Frage schriftlich an!
Denn u.U. wird sich das in der Beurteilung wiederfinden.
Wird über diese Gespräche Protokoll geführt? Kommt etwas in deine Personalakte?

Aufgrund dieser Kritik ist nun der Antrieb, der mich nun in diesem doch anspruchsvollen Umfeld am Leben gehalten hat komplett zebrochen. Auch die tatsache, dass mein Chef sich von jemand anderes eine hanebüchene Meinung abholt und komplett unreflektiert und wirklich dreist und bis aufs Mark erschütternd mir an den Kopf wirft, hat doch nun mein Vertrauen in meinen Chef komplett vernichtet. Da ich Sachen gerne etwas genauer gewusst hätte und ich ja auch nicht unendlich Kollegen habe, habe ich bei entsprechenden Kollegen nachgefragt, ob Sie Feedback für mich hätten und ob ich mich in gewissen Bereichen weiterentwickeln sollte.

Die Sache wird nun sehr skurril, ein Kollege hatte sich derart geäußert, dass er nun gewisse Erwartungen an meine Position gehabt hat, nun aber auch eingesehen hat das die Erwartung unrealistisch war. Letztlich hätte er quasi erwartet, dass ich alle Probleme die sich in seinem Bereich (im Zusammenhang mit meinem Bereich) über die Jahre entwickelt haben, auf einen Streich behebe. Dabei hat er allerdings weder jemals diese Erwartungshaltung an mich formuliert, noch hat er genau benannt, welche Probleme denn konkret anstehen. Er hat es nun aber auch so formuliert, als sei es keine Kritik an mir, sondern vielmehr an der Projektleitung, die eben keinen erfahren Mann auf diese Position gestellt haben. Das Krasse ist nun, dass ich mir diese Aufgaben sogar zutrauen würde, doch leider kann ich nicht hellsehen und ob ich nun konkret für die Lösung seiner Probleme verantwortlich bin, ist ja nun die nächste Frage.
Dieselbe Aussage hätte er aber beim ersten Feedback aber auch schon gegeben.

Nun habe ich mit meinem alten Projektleiter(1) gesprochen und ebenfalls nach einem Feedback gefragt. Interessanterweise wurde er von meinem Chef gar nicht befragt. Seiner Meinung nach habe ich genau das getan was getan werden musste und alles zu seiner vollsten zufriedenheit. Sie haben jemanden gebraucht, der die fachliche Sparte aussteuert und nebenbei die Probleme löst und das hätte ich alles sehr gut hinbekommen und auch seiner Meinung nach, die Kollegen aus meinem fachlichen Bereich sehr gut im Griff gehabt. Bei dem Gespräch kam übrigens raus, dass er von mir erwartet hätte, dass ich ihm jetzt nur noch schnell sage, dass ich mich woanders beworben habe, da er es eine Schweinerei findet, wie ich in dem Laden behandelt werde (er meint damit die degradation). Seine Empfehlung an mich war, mich woanders umzusehen.

Daraufhin habe ich mich auch mit Projektleiter(2) unterhalten, er hatte die Erwartungshaltung, dass ich zwei andere Projektleiter quasi ersetze, hat aber auch nie formuliert, dass er das von mir erwartet und auch niemals mit mir darüber gesprochen.

Der Personenkreis, wird nun immer kleiner. Nun habe ich mich auch noch mit anderen Kollegen unterhalten und bekam eben entweder die Aussage "wir haben zu wenig miteinander zu tun, daher kann ich nichts sagen" oder "ich weiß deine Arbeit sehr zu schätzen, genau so jemand haben wir gebraucht".

Ich weiß nun nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich habe ja meine Karriereziele, wenn sich diese Meinung bei meinem Chef verfestigen sollte, sehe ich mich auf verlorenem Posten. Schließlich bin ich wegen des Jobs in aussicht auf Karriere so weit weg gezogen. Wenn der Job nun nicht mehr stimmen sollte, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr was ich hier soll. Das überwiegend positive feedback meiner direkten Kollegen hat mich wieder ein bisschen aufgebaut, die Frage ist aber nun, welche Perspektive bleibt über ?

Mit meinem Chef will ich auf jeden Fall nochmal eine Klarstellungsrunde machen, erwarte aber nicht, dass er seine Meinung dadurch wieder auf den alten Stand wechselt. Außerdem fühle mich noch emotional so niedergeschlagen, dass ich nicht glaube, da bei dem Gespräch wirklich objektiv und sachlich zu bleiben.

Was würdet Ihr empfehlen ? Was sagt ihr dazu ?

ich habe schon überlegt, mit dem ChefChef zu sprechen, mit dem bin ich eigentlich immer gut auf einer Wellenlänge. Weiß jetzt aber auch nicht, was es bringen sollte.

gruß
daemian

Ich denke, es wäre besser, dahingehend langfristig zu verhandeln, dass du mit gutem Zeugnis und Abfindung ausscheiden solltest.

Ich denke, man hat dich aufs Abstellgleis gestellt.
Übrigens, in deinem Status geht man davon aus, dass man sich "gut verkaufen" kann, bereite dich auf Kritik vor und halte gegen. Fordere konkrete Beweise...
Nicht selten sind das gewisse Tests über die Durchsetzungsfähigkeit.

Leider wird auch die Elternzeit (Männer) als ungewöhnlich angesehen und erscheint mir in deiner Lage so gewollt zu sein um dich auszuhebeln. Selbst Frauen habe in diesen Position Nachteile zu erwarten, obwohl das nicht dem recht entspricht.
Wie gesagt, befrage mal einen Anwalt für Arbeitsrecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
In meiner fachlichen Führungsposition habe ich nun ausschließlich die undankbarsten und unlösbaren Aufgaben bekommen aber jede einzelne Aufgabe sehr erfolreich und schnell abgeschlossen, und mich nie beschwert, da ich die Herausforderung liebe.
Als ich nachgefragt habe, in welchen Punkten ich denn konkret versagt haben soll, konnte mir keine Antwort gegeben werden, denn mein Chef hat ja ansich mit meiner Arbeit nichts zu tun und hat zu seiner Meinungsbildung meine Kollegen befragt, wovon mindestens einer eben eine entsprechende Meinung über mich geäußert haben muss. Im Prinzip kamen nur allgemeine Phrasen ist mit denen man eigentlich nichts anfangen kann.
Nun habe ich mit meinem alten Projektleiter(1) gesprochen und ebenfalls nach einem Feedback gefragt. Interessanterweise wurde er von meinem Chef gar nicht befragt. Seiner Meinung nach habe ich genau das getan was getan werden musste und alles zu seiner vollsten zufriedenheit. Sie haben jemanden gebraucht, der die fachliche Sparte aussteuert und nebenbei die Probleme löst und das hätte ich alles sehr gut hinbekommen und auch seiner Meinung nach, die Kollegen aus meinem fachlichen Bereich sehr gut im Griff gehabt. Bei dem Gespräch kam übrigens raus, dass er von mir erwartet hätte, dass ich ihm jetzt nur noch schnell sage, dass ich mich woanders beworben habe, da er es eine Schweinerei findet, wie ich in dem Laden behandelt werde (er meint damit die degradation). Seine Empfehlung an mich war, mich woanders umzusehen.
Wenn der Job nun nicht mehr stimmen sollte, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr was ich hier soll. Das überwiegend positive feedback meiner direkten Kollegen hat mich wieder ein bisschen aufgebaut, die Frage ist aber nun, welche Perspektive bleibt über ?
Mit meinem Chef will ich auf jeden Fall nochmal eine Klarstellungsrunde machen, erwarte aber nicht, dass er seine Meinung dadurch wieder auf den alten Stand wechselt. Außerdem fühle mich noch emotional so niedergeschlagen, dass ich nicht glaube, da bei dem Gespräch wirklich objektiv und sachlich zu bleiben.
gruß
daemian

Hallo daemian,
was es nicht so alles gibt im Leben. Bist supergut durchgestartet und nun das.
Beim Lesen kamen mir die Gedanken: Da scheinst Du wohl jemandem ein "Dorn" im Auge zu sein. Sei sehr stolz auf Deine Leistungen, die Du erbracht und auch für jeden erkennbar absolvierst hast.

Ist gut, zu versuchen, es durch Gespräche zu klären. Nur, ob es sich letztendlich zur Zufriedenheit klären läßt, daran habe ich
gewisse Zweifel.
Läßt es sich nicht klären, such Dir, damit Du in diesen Fängen des Systems nicht hängenbleibst, eine neue berufliche Heraus-
forderung.
Es bringt in manchen beruflichen Situationen nichts, der nicht gegebenen Anerkennung hinterherzulaufen, obwohl sie durchaus ihre absolute Berechtigung hat.
Und ich finds rein menschlich betrachtet, absolut schade in unserer Gesellschaft, daß es solche Menschen gibt, die zu solch einer Situation ihren Einsatz zeigen und auch leisten, in der Du Dich momentan befindest.

Du hast eine Familie gegründet, die Du liebst und es ist wertvoll für Deine vor Dir liegende berufliche Zukunft, daß Du Deine beruflichen Herausforderungen recht gerne erfüllst und morgens voller Zufriedenheit und möglichst singend zur Arbeit fährst und auch so wieder zu Deinen Lieben zurückkehrst. Alles andere schadet auf die Jahre gesehen der eigenen Seele und ich sehe es nicht als Lebensherausforderung an, in solch einer Firma, in der Du supergut durchgestartet bist, zu verweilen und auszuharren.
Daraus könnte für Dich ein beruflicher Bereich der Unterforderung werden, der auf die Jahre gesehen, sich nicht befriedigend anfühlt.
Deine liebe Frau befindet sich, während Du in Deiner beruflichen Welt verweilst, in ihrer Welt und kommst Du von Deiner Welt in ihre Welt, ist es wertvoll für Eure Beziehung und für Dein Familienglück, daß Du allen beiden offen begegnen kannst und nicht in Dir was herumträgst, was aus dem Arbeitleben irgendwie noch "wurmt".

Mein Mann veränderte vor vielen, vielen Jahren seine berufliche Situation und besprach damals alles mit mir. Für mich auf die Jahre gesehen, auch aus unserer Familiensicht, war es wertvoll, daß er das gemacht hat und immer noch Spaß und Freude an seiner Arbeit hat, die für ihn auch eine berufliche Lebensaufgabe ist und nicht nur irgendwie eine Arbeit, die er zu erledigen hat.

Finde, daß Du eine ehrlichere und menschlichere Firma verdient hast.

alles Liebe
Gastin
 
Hallo daemian,

deinem Post nach zu schließen, scheinen viele Personen beteiligt zu sein mit verschiedenen Vorstellungen. Alles in allem überraschend für dich. Nun hat dieses Gespräch diese Wende genommen und du musst irgendwie damit umgehen können. Mein Vorschlag: Kannst du deinen Vorgesetzten/Projektleiter (2) versichern, dass du die Erwartungen; von denen du bisher nicht in Kenntnis gesetzt wurdest, zukünftig umsetzen wirst? Dass sie dir quasi eine zwei Chance geben, die jeder verdient hat, zumal wohl Anforderungen an dich gestellt, aber dir nicht kommuniziert wurden? Auf jeden Fall solltest du den Beteiligten erklären, dass es da ein Kommunikationsproblem gegeben hat, an dem du keine Schuld trägst. Das muss ebenfalls berücksichtigt werden!
 
Hach je.

Wie groß ist denn das Projekt, für das Du arbeitest? Wie viele Mitarbeiter außer Dir und dem Projektleiter arbeiten noch dafür? Ich frage das, um in etwa ein Gefühl für die Projektgröße zu kriegen.

Was mir auffällt, Du betonst mehrfach, dass Dir niemand gesagt hätte, dass es diese und jene Erwartung an Dich gab. Nur, die Ebene, die Du da gerade ansteuerst, ist eben die, in der man eigenständig Entscheidungen trifft und sich selbst und initiativ einbringt, Ideen äußert und zur Realisierung vorschlägt. Es klingt, als hättest Du da nicht genug Energie und Durchsetzungswillen präsentiert, was Du aber als Führungskraft brauchst.

Auch schreibst Du, Du hättest nicht hellsehen können, dass es dieses oder jenes Problem gibt. Das wiederum wundert mich jetzt aber doch. Als fachlicher Leiter solltest Du Probleme doch erkennen, wenn es welche gibt?

An Deiner Stelle würde ich nochmals das Gespräch mit dem Chef suchen. Bereite Dich gut darauf vor und trage ihm vor, dass Dich die Diskrepanz zwischen erstem und zweitem Mitarbeitergespräch ziemlich aus den Socken gehauen hat und dass Du das nicht erwartet hattest, daher jetzt erst damit kommt. Niemand hat dir zwischenzeitlich ein entsprechendes Feedback gegeben, so dass Du nicht damit rechnen konntest, dass man mit Deiner Arbeit unzufrieden ist. Daher hättest Du das jetzt gern konkreter, was genau missfällt, wo mehr wovon erwartet worden war. Du kannst ja Deine kleine Umfrage einfließen lassen, das zeigt, dass es Dir nicht egal ist und Du Dich durchbeißen willst.

Noch bist Du nicht Geschäftsführer des Ladens, daher muss er Dich schon führen, Dein Chef.
 
Hallo Daemian,
da hast Du ja eine Klasse-Situation geschildert. So eine Situation ist eine Aufgabe – sonst wird sie zum Problem. Wird sie zum Problem – ist Wechsel angesagt. Deine berechtigten Gefühle in Ehren, helfen hier aber nicht weiter.

Fall-Lösung 1: Interpretation: Das Gespräch war ein Test hinsichtlich einer Prüfung z.B. Deiner Standfestigkeit bzw. der Möglicheit, Dich einzuschüchtern. Wenn Du keine 2. Boxrunde bekommst oder sie verlierst, ist ein Wechsel des Arbeitgebers angesagt. Das nehme ich aber nicht an.

Fall-Lösung 2: Deinem Chef, der Dich so unqualifiziert be- und verurteilt hat, fehlt es an Sozial- und Führungskompetenz. Er mag ein guter Fachmann sein, kann aber mit Gegenständen besser umgehen als mit Menschen.
Diesem sozial wenig begabten Menschen kannst Du nur durch eine deutlich höhere Sozialkompetenz begegnen. Wenn Du diese nicht hast, Deine Sozialkompetenz gefühlt höher – aber sachlich nicht gefestigt ist, ist auf erste Sicht ebenfalls ein Wechsel des Arbeitgebers angesagt.

Zur Sozialkompetenz: Es geht um soziale Werte und die Fähigkeit, diese Werte auch zu leben. Ist ein sozialer Wert an oberer Rangstelle, dann ist dieser Wert auch gegen Widerstände einzuführen bzw. durchzusetzen. Beispiel: Die Aufgabe einer Führungskraft ist, anvertraute Mitarbeiter so zu führen, dass diese Mitarbeiter auch erfolgreich sind. Chef-sein ist das Eine, Vorbild und Führungskraft das Andere.
Ferner gilt es, den Wert einer sozialen Regel im Umgang miteinander mit Zielen des Unternehmens zu verbinden. In den meisten Unternehmen sind Ziele nur schwammig formuliert, wenn überhaupt. Das ist die Chance, Ziele zu formulieren und die Mittel zur Zielerreichung zu bestimmen.
Das erfordert eine gefestigte Persönlichkeit, die sich durch ein erprobtes Wertesystem gestützt auch durchsetzen kann.


Stell Dir vor, Du wärest in das Unternehmen eingeschleust worden, um Mißstände im Bereich der Mitarbeiterführung aufzudecken und zu beseitigen. Du wirst als Sandwich eingestellt. Also Du hast einen Chef und gleichzeitig bist Du selbst auch Führungskraft. Du hast daher die Aufgabe, sowohl Deine Mitarbeiter zu überzeugen und erfolgreich zu führen als auch Deinem Chef klar zu machen, dass Deine Vorstellungen und Mittel die richtigen sind. Da sind Behauptungen alleine nicht ausreichend. Auf der einen Seite sind die Werte der Mitarbeiter herauszufinden – auf der anderen Seite sind Mitarbeiter auf gemeinsame Werte „einzuschwören“. Wer die gemeinsamen Werte nicht teilt, verlässt das Team. So ist das im Fussball, so auch in jeder Gruppe, die erfolgreich sein will. Selbst gutes Fachwissen reicht alleine nicht.
Nachdem was Du geschrieben hast, sind Dir eklatante Fehler im Umgang mit Deinen Mitarbeitern u. Kollegen unterlaufen. Mal anders ausgedrückt: Deine Sozialkompetenz ist selbst noch gut ausbaubar.

Als ich eine junge Führungskraft war, kam einer der Direktoren zu mir und kritisierte meine Arbeit. Er war angestachelt von einem Mitarbeiter, der hohes Ansehen hatte. Durch mein Mehrwissen wusste ich, dass die Kritik sachlich falsch war. Ich diskutierte nicht – sondern entgegnete dem Direktor: „Entweder sie übernehmen meinen Schreibtisch oder verlassen das Büro.“ Er ging. Das war alles, ohne jedes Nachspiel.

Zweiter Lösungsansatz: Du gehst zu Deinem Chef-Chef. Dabei solltest Du wissen, dass der Chef-Chef abwägt, wer ihm wichtiger ist: Du oder Dein Chef. Da musst Du schon was auffahren können, wenn es heisst „er oder ich“. Aber evt. kannst Du das Gespräch als soziales Planspiel sehen. Schildere Deine Situation, ganz nüchtern und mit wenigen Worten. Aber bitte keine Beschwerde, ganz nüchtern, möglichst Null Emotionen. Ganz cool. Frage ihn, wie er sich an Deiner Stelle jetzt verhalten würde. Und was er Dir empfiehlt, das tue. Sagt er nichts Konkretes, dann ist er ebenfalls ratlos und es ist ein Wechsel angesagt.
Und merke Dir: Zuerst bringt man seine Mannschaft auf einen einheitlichen Kurs, auf eine gemeinsame Wertebasis, bevor man „in den Krieg zieht“. Sonst kann es passieren, dass eigene Mitarbeiter Dir heimlich oder offen in den Rücken fallen = Dein Führungsfehler.


 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Ich hatte bei dem Langen Beitrag schon Angst, dass niemand das komplett liest. leider konnte ich nicht alle Details darstellen, weil es dann ein wahrer Roman würde. Ich versuche aber durch diese Antwort das Bild zu vervollständigen.

Ich weiß sehr wohl, dass man sich in einer fachlichen Position verkaufen können muss, das kann ich zumindest so gut, dass ich auf die Position gesetzt wurde. Die Position selbst ist allerdings ein buch mit sieben siegeln, da es zu dieser Position leider keine Stellenbeschreibung gibt. Vorherige Projekte waren deutlich kleiner, durch die aktuelle Projektgröße (~120Personen) hat man erkannt, dass man diese zusätzliche Führungsposition braucht. Es ist aber niemandem klar, was konkrete Aufgaben dieser position sind. Man darf auch nicht vergessen, dass manche Kollegen auf gleicher Ebene sich durch diese extra neu geschaffene Position in ihren kompetenzen angegriffen fühlen.

Aufgrund der Tatsache, dass das Projekt mitte nächsten Jahres in Serie geht, kann ich also dem Projektleiter(2) nicht versichern dort noch viel ausrichten zu können, aufgrund der Ressourcensituation wäre das auch kein guter Schachzug. Die Aufgaben, die ich "idealerweise" in der Position sehen würde, wären nur von Projektstart an sinnvoll. Um in dieser Position erfolgreich zu sein, benötigt es auch einer anderen Projektstruktur und die wurde sozusagen zu meinen Ungunsten verändert.

Letztenendes kann die Meinung des Projektleiters(2) aber auch nicht den Ausschlag gegeben haben, da er betonte, dass er bei der sog. Feedbackrunde nicht dabei war. Das Feedback hatte er sozusagen nur mir gegeben. Ein wichtiges Detail kam dabei auch raus: Projektleiter(1), der also vollstens zufrieden mit meiner Arbeit ist und jetzt ein anderes Projekt übernommen hat, ist eher unbeliebt im gesamten Team. Dennoch war und ist er meine fachliche Führungskraft und ich habe mich im Vergleich zu anderen überproportional gut mit ihm arrangieren können. Wo andere nur auf ihm rumgehackt haben, habe ich eher versucht lösungen zu finden um die Situation zu verbessern. Nach diesem Feedback denke ich allerdings, war es sicherlich ein Fehler auf Ihn zu hören. Allerdings stellt sich die Frage, wenn nicht auf ihn, auf wen dann ?

Um noch kurz auf die Mail von Weidenbirke einzugehen: Selbstverständlich muss man in dieser Ebene Entscheidungen treffen. Das war noch nie mein Problem. Problematisch wird es nur dann, wenn andere daran beteiligt sind, denn bei uns macht sich jeder bei dem Wort "Verantwortung" ins Höschen. Wenn ich also etwas entscheide und ein Großteil dieser Entscheidungen würden die Schnittstelle zum Kunden betreffen, dann ist da noch mindestens der Projektmanager von betroffen und das ist einer der zum Kunden immer ja und amen sagt und sämtlichen Druck nach Innen verteilt. Eine Entscheidung bringt aber nicht viel, wenn die oberen Ebenen sofort zusammenbrechen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass einiges an "nicht-so-positiver" Bewertung von ihm kam, denn ich habe von ihm verlangt, auch mal tätig zu werden und grundlegende Sachen zu klären. Für diese essentiellen Punkte meint er aber, hätten wir keine Zeit im Projekt.

Da bei nichtachtung dieser Punkte direkt juristische konsequenzen entstehen können, kamen wir diesbezüglich nicht auf einen Nenner. Eine solch harte Bewertung hätte ich von ihm aber auch nicht erwartet.

Um meine nicht hellseherischen Fähigkeiten zu verstehen, muss man wissen, dass in diesem Projekt eigentlich nix eindeutig definiert ist. Im Projektvertrag mit dem Kunden steht im Wesentlichen nur "Wir entwickeln gerät xyz". Mehr steht da nicht drin, keine Rahmenbedingung, keine Vereinbarung über Entwicklungsumfänge, Schnittstellen zum Kunden, Entwicklungsprozesse etc.

Bezüglich des Kollegen(3), der also für eine Andere Sparte die fachliche führung hat, diese Sparte hat eine gewisse abhängigkeit von meiner, war vertraglich ursprünglich diese abhängigkeit gegenüber dem Kunden vereinbart. Als man merkte, dass dies nicht funktioniert, hat man sich auf etwas anderes geeinigt, was natürlich auch nicht funktioniert hat. Letztlich ist jetzt die erwartung da, das meine Sparte es ausbadet. Wir haben aber nicht die Ressourcen um das mit tragen zu können. Ich kann es leider nicht genauer beschreiben, weil ich nicht zu sehr ins Detail gehen möchte. Letztlich ist die Message: Der Rahmen ist überhaupt nirgends abgesteckt (erschreckend). Somit war es auch nur schwerlich möglich etwaige Probleme zu erkennen, ferner ist es ebenfalls schwer zu erkennen wer nun eigentlich die Lösung dafür herbeiführen muss. Außerdem bin ich ja von außen gekommen und der Projektstatus wurde mir auch nicht gerade auf dem Silbertablett präsentiert.

Die Mitarbeitergespräche werden alle in ein Tool eingegeben und wirken sich bei der sogenannten Karrierekonferenz aus. Genauso werden aber auch Ziele definiert, die ich nachweislich alle erreicht habe. Ebenfalls hake ich jede getane Arbeit in meiner eigenen Liste ab, mit der ich meine Aufgaben zeitlich und prioritätsmäßig ausplane. Ich kann also sehr gut aufzeigen, was ich getan habe und was nicht.

Ich halte meinen Chef nicht für einen Fachmann, denn auch er befindet sich in einer neuen Situation und um ehrlich zu sein, denke ich, dass er damit überfordert ist. Das heisst aber nicht, dass er in anderen Punkten nicht doch fachmann ist.

Was ich ebenfalls erwähnen wollte: Von meinen mir unterstellten Kollegen gab es ausschließlich positive Rückmeldung. Doch leider wurden Sie ebenfalls nicht befragt. Befragt wurden nur diejenigen, die mit der allgemeinsituation im Projekt unzufrieden sind (z.B. Kollege(3)). Kollege(3) selbst ist sehr konfliktscheu und leitet den Druck des Kunden ebenfalls nur an sein Team weiter (meiner Meinung nach eine klare Führungsschwäche). Er hätte sich mich nach seiner Aussage wohl eher als eine Art "Hau den Lukas" Schnittstelle zum Kunden hin gewünscht.

Ich hoffe es wird jetzt etwas klarer. Es ist erschreckend, wie oft mir hier dazu geraten wird, mir was anderes zu suchen, aber letztenendes ist das natürlich ein Gedankengang, der sich in mir jetzt auch immer mehr manifestiert. Ich möchte eigentlich nur ungern im Lebenslauf stehen haben, dass ich nach nem knappen Jahr schon wieder gewechselt habe und hätte auch Probleme dies in einem Vorstellungsgespräch darzustellen, ohne dass da immer ein gewisser bitterer Beigeschmack bleibt. Bei meinem Job vorher musste ich häufiger Vorstellungsgespräche (auf fachlicher Ebene) halten, selbst wenn man auf nachfrage gut darstellen kann, wie es gewesen ist, bleibt immer die Frage ob es wirklich so gewesen ist.
 
Ich hoffe es wird jetzt etwas klarer. Es ist erschreckend, wie oft mir hier dazu geraten wird, mir was anderes zu suchen, aber letztenendes ist das natürlich ein Gedankengang, der sich in mir jetzt auch immer mehr manifestiert. Ich möchte eigentlich nur ungern im Lebenslauf stehen haben, dass ich nach nem knappen Jahr schon wieder gewechselt habe und hätte auch Probleme dies in einem Vorstellungsgespräch darzustellen, ohne dass da immer ein gewisser bitterer Beigeschmack bleibt. Bei meinem Job vorher musste ich häufiger Vorstellungsgespräche (auf fachlicher Ebene) halten, selbst wenn man auf nachfrage gut darstellen kann, wie es gewesen ist, bleibt immer die Frage ob es wirklich so gewesen ist.

Das wäre für mich eher eine Herausforderung und zudem eine Frage der passenden Rhetorik.
Mir vielen etliche Gründe ein, positiv meinen Veränderungswunsch darzustellen.
Zudem bist du doch in Teilzeit. So lange könntest du dich doch umsehen und orientieren.

Wenn dich allerdings ethische Gründe plagen...
 
Entschuldigung, aber bei so einem nebulösen Projektvertrag würde ich keine Mannstunde investieren.

Leider ist der Kunde sehr prestigeträchtig, daher wollte man dieses Projekt UNBEDINGT gewinnen. Das Ende vom Lied ist, dass man sich um mehr als 100% bezüglich der Entwicklungskosten "verschätzt" hat (heisst man ließ sich runterhandeln).

Andersrum ist meine Business Unit jetzt Marktführer (weltweit) in diesem Segment.

@Rhenus: Meiner Meinung nach geht es hier nicht um Ethik. Vielmehr um Rechtfertigung. Und abgesehen von dieser Sache jetzt, sehe ich nämlich kaum Gründe, weshalb ich hier weg wollen würde. Und auch wenn sich das jetzt vielleicht doof anhört, aber ich bin bis vor kurzem tatsächlich singend zur arbeit gefahren weil ich so gut drauf war.

EDIT: Ach ja, ich bin übrigens nicht in Teilzeit. Die Elternzeit war anfang des Jahres für 4 wochen. Jetzt bin ich wieder voll dabei.
 
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