Verlustangst

Hallo, ich bin neu hier und hoffe, jemand kann mir helfen. Ich bin seit 8 Jahren Single, habe in den 8 Jahren nur sehr kurze "Beziehungen" gehabt, die alle gescheitert sind und meinen Wunsch nach einer funktionierenden Partnerschaft nur verschlimmert haben. Zudem habe ich einen Kinderwunsch. Nun habe ich vor 1 Monat einen Mann kennengelernt, mit dem ich dieselben Lebensziele habe und auch sonst passt alles sehr gut. Aber: Er will es langsam angehen lassen und ich kenne das nicht. Er macht vieles für mich, zeigt mir seine Zuneigung. Aber ich bin unsicher, weil ich es nicht kenne, etwas langsam angehen zu lassen und habe Angst ihn zu verlieren. Habe Angst, dass er sich nicht in mich verliebt und er sagt mir ständig, ich solle aufhören, mir zu viele Gedanken zu machen. Diese Unsicherheit und Ungeduld treiben mich noch in den Wahnsinn. Auch, weil ich nie weiß, wann wir uns wiedersehen. Dabei sehen wir uns in der Regel nun alle 2 Tage. Mich stört es, dass er nicht gerne schreibt (WhatsApp) und wir nicht wirklich telefonieren wenn wir uns nicht sehen. In den ersten beiden Wochen sahen wir uns jeden Tag. Doch irgendwie wurde das etwas zu viel, weil keiner Zeit hatte, den anderen mal zu vermissen. Es hört sich für manche vielleicht alles normal an, aber für mich ist es das leider nicht und für Familie und Freunde sind meine Ängste und Grübeleien schwer nachzuvollziehen. Ich versuche meine Verlustängste und Grübeleien in den Griff zu bekommen, aber es ist schwer für mich.

Liebe Sternenfee,

Liebe und Angst schließen sich gegenseitig aus. Man könnte beides mit Hunden vergleichen. Und der Hund wird am stärksten, den Du am meisten fütterst.

Was Dein Freund macht, scheint mir sehr sinnvoll und gut zu sein. Sieh es wie eine Zugfahrt an. Wenn Du mit einem langsamen Bummelzug fährst, kannst Du viele Bäume und schöne Dinge auf der Wegstrecke erkennen und halbwegs in Ruhe genießen. Rast Du mit einem Schnellzug durch die Landschaft, wirst Du am Ziel lediglich sagen können "ich habe gerade mal 3 Bäume gesehen und die auch nur flüchtig".

Gerade das langsame Vorgehen versetzt Dich in die Lage, die einzelnen Momente besser zu genießen und sie als Bausteine zu verstehen, die das Vertrauen festigen. Je besser es Dir gelingt, Vertrauen aufzubauen, je mehr wird auch der Verlustangst der Boden entzogen. Aufbau gelingt bei Langsamkeit besser als bei Geschwindigkeit.

Beziehungsfähigkeit ist um so mehr gegeben, je mehr es Dir gelingt, auch ganz alleine zufrieden wenn nicht gar glücklich zu leben. Dafür ist es auch wichtig, dass Du Dich selbst entfaltest und Dich und Deine Talente förderst. Nur so schaffst Du es, dass auch Du einen Beitrag für das gemeinsame Glück leisten kannst.

Es kommt nicht auf die Vielzahl, auf die Quantität der Begegnungen an, sondern vor allem auf die Qualität der einzelnen Begegnung. Dabei sollten Nähe und Distanz ausgewogen sein und bleiben. Nur so kann sich jeder auch in dem Umfang entfalten, wie er es benötigt.

Achte mehr auf den Inhalt und die Qualität Eurer Gespräche und weniger auf die Anzahl der Worte. Auch das trägt zur Geduld bei. Und Geduld ist eine Grundtugend, eine Kunst, die wir am meisten brauchen, wenn sie uns auszugehen droht.

LG, Nordrheiner

mach dir nicht so viele gedanken.
er hat interesse sonst würde er sich nicht so regelmäßig mit dir treffen und täglich schafft man wirklich nicht.
und auch lange telefonate sind doch sinnlos, ihr seht euch ein tag später
ein monat ist nicht lange und er will dich erstmal kennenlernen, was sind paar monate, wenn du wirklich eine beziehung und eine familie gründen willst?
das er es auch ernst meint siehst du schon daran, dass er sich wirklich intensiv mit dir trifft.
was hast du von einem der dir direkt eine beziehung verspricht aber diese nicht lebt.
wenn du selber nicht da rauskommst solltest du dir hilfe suchen.
da du solche verlustängste auch bei einem anderen mann hättest und die schöne zeit nicht genießen kannst