• Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Verhalten des Vaters nach dem Tod der Mutter

Ich werde nicht meine gesamte Zeit für ihm aufopfern da ich sonst Kontakte verliere und am Ende allein da stehen werde. Es gibt für mich Mittel und Wege ihm ein Stück weit zu begleiten aber die sieht sicher nicht so aus, dass ich täglich mit ihm trübsal blaßen werde.


Nein, ich hab einen Partner und Kinder. Mein eigenes Leben also. Ich will nicht jeden Tag mit ihm sprechen oder babysitten. Das ist alles. Ich bin erwachsen.


Hallo Deidra,

ich muss ehrlich sagen, dass ich, nach dem was ich gelesen habe, deinen Papa besser verstehen kann als dich.

Ich bin froh, dass ich mich nach dem Tod meines Papas anders entschieden habe als du, auch wenn ich, wie du sagst, Kontakte verloren habe. Denn meine Mama war mir unendlich viel wichtiger als diese Kontakte.

Welcher Kontakt könnte wichtiger sein, als der zu den Menschen die man liebt?

Natürlich ist das nicht leicht für dich, aber die allergrößte Last trägt doch, wie du es selber sagst, sowieso schon deine Schwester, die ihn bei sich aufgenommen hat.

Ich hoffe dass du deine Entscheidung nicht später mal bereust.

Vielleicht findest du ja doch noch einen guten Mittelweg, so dass du deinem Vater in dieser schmerzlichen Zeit beistehen kannst, und auch deine eigenen Interessen wahren kannst, das wünsche ich euch.
 
Mir fällt bei solchen Themen immer wieder etwas auf, das ich schon lange beobachte. Da hängt ein Paar seit vielen Jahren zusammen. Man kümmert sich um die eigenen Belange, ist sich nicht selten selbst genug. Vielleicht gibt es noch ein paar Verwandte, die eine oder andere Freundschaft nach außen. Und dann stirbt die Partnerin, geht der Partner den letzten Weg. Und der oder die Hinterbliebene merkt plötzlich, wie sehr man doch im eigenen Schneckenhaus lebte.
Ich sprach wiederholt von meiner Mutter, die 52 Jahre mit Vater verheiratet war. Als er dann plötzlich starb, sie mich morgens anrief, waren innerhalb kürzester Zeit Freunde der Eltern da, organisierten mit ihr, was zu organisieren war.
Mutter hatte von der ersten Stunde nach dem Tod von Vater zig Menschen, die da waren, sich kümmerten.
In solchen Situationen wird uns wohl auch gespiegelt, wie wir selbst vorher auf die Nöte anderer Menschen reagiert haben, ob wir auch da waren, wenn andere uns brauchten.
 
Ich bekomme Angst, wenn ich mir die Situation in meiner Familie vorstelle, wenn mein Vater dann seinen letzten Weg geht und wir ihn beerdigen müssen. Da werden erstmal ordentlich die Fetzen fliegen und das, wo alle trauern - jeder auf seine eigene Art. Er will Hilfe jetzt zu Lebzeiten und das wird aber auch nur madig gemacht. Kann mir jemand sagen, ob es richtig ist, wenn jemand, der Hilfe will, von seiner eigenen Frau gehemmt und gebremst wird? Meine Eltern leben noch, verstehen sich aber in den ganzen Ehejahren so rein gar nicht. Sie sind auch 40 Jahre verheiratet und mir werden immer Vorwürfe gemacht und ich werde vergrault aus dem Elternhaus. Wie soll man da noch vernünftig agieren und miteinander klar kommen?
 
Welcher Kontakt könnte wichtiger sein, als der zu den Menschen die man liebt?

Natürlich sollte man Kontakte pflegen zu denen, die man liebt und auch gerne mal mehr Zeit aufwenden.

Wenn aber jemand an einem klebt wie Pattex und erwartet, dass man ständig verfügbar ist , geht das auch nicht.

Und es hilft demjenigen auch nicht weiter, weil er dann nie lernt sein Leben eigenständiger fortzuführen.
 
Ich tue schon viel für ihm aber er will meine gesamte Zeit! Er glaubt in mir einen Ersatz für meine Mutter gefunden zu haben. Er ist nicht nur so ein bisschen schwierig wie andere alte Leute sondern kompliziert und das war er nicht nur im Alter! Ich glaube, dass mein Vater meine Mutter depressiv gemacht hat mit seiner Schwarzseherei... Mein Bruder und meine Schwägerin nehmen nicht mal das Telefon mehr ab, wenn er anruft. Ja, das ist nicht in Ordnung von Ihnen. Besser wäre es wenn sie mit ihm reden würden.

Nochmal zu mir:

1. Bin ich berufstätig
2. Habe ich Kinder und Partner
3. Ich habe eine Behinderung und psychische Erkrankung.

Seit mir nicht böse aber der Thread hilft mir jetzt irgendwie nicht weiter. Ich weiß, dass ihr es gut meint aber es wird hier übersehen, dass ich psychisch krank bin. Ich war vor kurzem selbst in der Psychiatrie war. Ich fühle mich oft überfordert aber das wird hier scheinbar überlesen oder ich war nicht deutlich genug.

Damit beende ich das Thema.

Wende dich mal an Organisationen in deinem Ort/deiner Nähe welche sich mit Lebenshilfe befassen, wie die heißen müsste im Internet stehen oder du gehst bei euch auf die Gemeinde/Rat der Stadt aufs Amt für soziales da kannst du auch Erfahren wo du dich hinwenden kannst.

Ich verstehe dich, mein Vater war auch so und es hat harte kämpfe gebraucht um mit ihm überhaupt klar zu kommen, er musste erst einmal begreifen das seine Töchter Erwachsen sind. Das war wirklich brutal schwer mit ihm daher weis ich wie es dir geht.
Versuche mal über solche Organisationen das du auch jemanden bekommst welcher dir den Rücken stärkt. Alles Gute.
:blume:
 
Hallo Roxxana,
na, dann weißt du wie es mir geht. Er hat am Ende diesen Monats einen Termin im Trauercafe und darüber hinaus hat er schon mit seinen Hausarzt gesprochen, der ihm entsprechende Adressen (Therapeut, Diakonie) empfohlen hat.
Zum anderen haben wir die Regel aufgestellt, dass wir alle 3 bis 4 Tage telefonieren. Bisher hält er sich daran. Ich werde natürlich ihm regelmäßig besuchen (ca. 1 bis 2 im Monat). Ich werde ihm zu einigen Terminen begleiten sofern es meine Arbeitszeiten zulassen.
Das ist schon meines Erachtens genug aber mich verausgaben und mein Leben für ihm aufgeben, wie hier einige User subtil wünschen, werde ich sicher nicht. Ich zahle nicht dafür, dass meinen Eltern Kontakte Jahrelang gleichgültig waren und sie sich von ihrer Umwelt komplett abgeschottet haben. In ein paar Jahren stirbt mein Vater und wo bleib dann ich, wenn ich mich auf ihm fixiere?
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
beihempelsuntermsofa Person des öffentlichen Lebens🪦 Trauer 0

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.
      Oben