Verdacht auf Kindesmisshandlung (Vernachlässigung)

Hallo,
eine entfernte Verwandte berichtet häufig davon, ihre Tochter ließe ihren 11-jährigen Sohn jede Nacht alleine zu Hause. Dieser befindet sich aktuell in psychiatrischer Behandlung. Aus aktuellem Anlass (Corona) befindet er sich jedoch seit mehreren Wochen wieder zu Hause. Seine Mutter käme oft erst um 15 Uhr nach Hause, bleibe dann für 2 Stunden und gehe wieder zu ihrem Freund und koche dem Sohn nichts zu essen bzw. behaupte, er solle das selbst tun. Er würde schon seit 14 Tagen die gleichen Klamotten tragen und sich seit 14 Tagen nicht mehr waschen, geschweige denn, seine Zähne putzen. Er halte sich 24/7 in seinem abgedunkelten Zimmer auf und spiele Videospiele. Hin und wieder käme er in die Wohnung der entfernten Verwandten (beide wohnen im gleichen Haus und teilen sich die Miete), um sich dort etwas zu essen zu besorgen. Ich weiß, dass die entfernte Verwandte momentan ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihrer Tochter hat, bin mir also nicht sicher, inwiefern das alles stimmt. Fakt ist, dass der Sohn tatsächlich selten zu sehen ist, wenn ich dort zu Besuch bin und schon seit vielen Monaten die Schule verweigert. Ich weiß leider nicht, inwiefern die Psychiatrie (bzw. das Personal) über die Situation Bescheid weiß. Und ob ich das Jugendamt informieren sollte. Wie seht ihr das?

Ich würde das Jugendamt verständigen.

Wenn es so ist wie deine Verwandte erzählt, liegt eine Kindeswohlgefährdung vor.

carmenK. meinte:

Ich würde das Jugendamt verständigen.

Wenn es so ist wie deine Verwandte erzählt, liegt eine Kindeswohlgefährdung vor.

Zum Vergrößern anklicken....

Oder zuerst eine E-Mail an die Psychiatrie (weiß, welche Station)? Allerdings weiß ich gar nicht, ob das stimmt. Also, dass er wegen Corona nach Hause geschickt wurde. Aber das ist ja vielen Leuten passiert.

Oh je, das ist eine verzwickte Situation. Aber schön, dass Du helfen möchtest.
An Deiner Stelle würde ich direkt das Jugendamt ansprechen. Teile ihnen von Deinem Wissen mit und bitte darum, dass man da mal vorbeischaut, weil Du ein ungutes und bedrückendes Gefühl hast. Das die entfernte Verwandte jedoch ein schlechtes Verhältnis zu dieser Mutter hat, würde ich allerdings unter den Tisch fallen lassen. Sonst denken sich die JA Mitarbeiter, dass es nur rufschädigendes Geschwätz ist und nehmen die Sache nicht ernst. Kommt leider vor.
Die Psychiatrie wird wohl kaum was unternehmen. Schon allein, weil Du als Außenstehende ohne verwandschaftliches Verhältnis und ohne persönlich etwas mitbekommen zu haben, agierst.

Hallo,

vielleicht kann ich als Betroffener dazu etwas sagen.
Ich war als Kind zur falschen Zeit am falschen Ort. (Täter - er kam nicht aus der Familie)

Das was er mit mir gemacht hat konnte ich nicht mit Worten wiedergeben weil ich damals diese Worte einfach nicht gekannt habe. Ich habe damals nur gedacht das es nicht richtig ist was er da macht.

Es gibt auch Menschen für die gehört Gewalt einfach zum Alltag - ist halt so.

Auf jeden Fall sollte meiner Meinung nach das Jugendamt verständigt werden.

Hier gibt es kein wenn und aber, sofort das Jugendamt informieren und auf die Dringlichkeit der Angelegenheit hinweisen.

Liebe Community,

habe nun dem Jugendamt eine E-Mail geschrieben und bin sehr mit mir am Hadern, ob es die richtige Entscheidung war, da die ganze Familie leider auch finanziell extrem miteinander verzahnt und teilweise voneinander abhängig ist. Ebenso die Existenz einzelner Mitglieder. Dementsprechend hoffe ich, damit nicht noch alles schlimmer gemacht zu haben. Man wird es sehen.

Anonym... meinte:

Liebe Community,

habe nun dem Jugendamt eine E-Mail geschrieben und bin sehr mit mir am Hadern, ob es die richtige Entscheidung war, da die ganze Familie leider auch finanziell extrem miteinander verzahnt und teilweise voneinander abhängig ist. Ebenso die Existenz einzelner Mitglieder. Dementsprechend hoffe ich, damit nicht noch alles schlimmer gemacht zu haben. Man wird es sehen.

Zum Vergrößern anklicken....

Oh Mann...am Ende stimmt das alles gar nicht...