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Vater Sohn Konflikt

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D

diana

Gast
Hallo zusammen,
bin neu hier und hoffe auf Erfahrungsaustausch/Tipps/Ratschläge...ich weiß nicht mehr weiter...als erstes stell ich mich mal kurz vor: bin 39Jahre jung, seit 16Jahren verheiratet, habe 3Kinder (15m, 11w, 7m) und sorge mich um die Beziehung meines Mannes zu unserem Ältesten. Die Beziehung ist so angespannt, sobald mein Mann beruflichen Stress hat oder verstimmt ist hab ich Angst, dass er alles an meinem Ältesten auslässt. Er fängt an ihn wahllos zu beschimpfen und macht ihm deutlich dass er ihn so wie er ist nicht wirklich mag...ich bin so maßlos traurig darüber und hab schon sooft versucht mit meinem Mann darüber zu reden...inzwischen trau ich mich kaum noch das Thema anzusprechen, es steckt so unglaublich viel Zündstoff darin und mein Mann schreit dann nur noch rum. Er ist der Meinung dass ich zu nachgiebig bin, dass unser Ältester nur rumgammelt und noch so einiges mehr und er ist jedesmal voller Wut auf den Ältesten. Ich erlebe unseren Sohn als ruhiges, sensibles Kind mit wenig Selbstbewusstsein...er geht in die 9.Klasse eines Gymnasiums, hat netten Umgang und 2 sehr gute Freunde...er sucht noch seinen Weg, kapselt sich leider oft vom Rest der Familie ab und ist oftmals genauso ratlos wie ich und wie mir scheint auch traurig, wenn sein Vater ihm soviele Vorhaltungen macht....er hat versucht ruhig zu Argumentieren, dann wurde mein Mann noch lauter und wütender....inzwischen sagt er gar nix mehr, lässt das Geschrei an sich vorrüberziehen und denkt sicher nix gutes von seinem Vater...all die Vorwürfe meines Mannes scheinen mir so lächerlich und wieso sieht er nicht, die vielen guten Eigenschaften??!! Mir scheint es fast, als würde es gar nicht um die ständig wechselnden Vorhaltungen gehen und ich finde es brutal, dass so ein Disaster mit dem Satz endet: wenn du das und das nicht machst...DANN kannst du ganz wegbleiben....oder:....solange du hier wohnst hast du dich an MEINE Spielregeln zu halten...
Die Vorwürfe meines Mannes sind zum Beispiel: räum dein Zimmer auf(das ist nun IMMER aufgeräumt) jetzt heißt es dann: ständig spielst du Playstation(inzwischen hat er sich dem Modellbau zugewandt) dann heißt es: wenn du am Wochenende deinen Fernseher mit zu deinem Freund nimmst um zu spielen, dann kannst du gleich weg bleiben....
Und alles so schrecklich wütend, fast hasserfüllt. Bitte sagt mir doch, was ich tun soll, den Kleinen hat er auch schon öfter angeschrien, nur unsere Tochter bleibt Gott sei dank verschont. Es sind die Söhne die meinem Mann schwer zu schaffen machen, obwohl es sehr liebe und soziale Kinder sind.
 
B

Brigitte

Gast
Hallo Diana,

Ich glaube das ist kein Vater-Sohn-Konflikt . . . . sondern dein Mann benutzt seinen Sohn um seinen eigenen Frust (vielleicht beruflicher Art?) ab zu bauen.

Er hängt sich an Kleinigkeiten auf, um ihn dann als "Druckablassventil" zu benutzen.

Irgendwie lenkt er dadurch davon ab, dass er selbst Probleme hat und projeziert alles auf seinen Sohn.

Du solltest Mal mit deinem Mann darüber reden, was ihm so viel Stress bereitet. Ohne den Sohn damit in Verbindung zu bringen.

LG
Brigitte
 

Marcus

Aktives Mitglied
Hallo Diana!

So, wie Du die Situation schilderst, könnte es meiner Ansicht nach mehrere Möglichkeiten geben, warum Dein Mann sich so verhält.

Mir fällt da auf Anhieb Eifersucht ein. Vielleicht hat Dein Mann das Gefühl, er wäre dabei, den Status des Familienoberhauptes zu verlieren. (Da er sich nur gegen die Jungs wendet)
Vielleicht möchte er selbst mehr Zuwendung (von Dir).

Kann auch sein, dass er sich hintergangen fühlt, wenn Du Deinem Sohn Dinge erlaubst, die er zuvor verboten hat.

Wenn man Deinen Mann fragen würde, was ihn stört, könnte man seine Argumente wahrscheinlich durchaus verstehen. Aber das rechtfertigt nicht seinen Umgang mit den eigenen Kindern.
Was ein Jugendlicher braucht, sind natürlich gewisse Regeln aber auch viel Freiheit, um eben seinen Weg zu finden. Er braucht viel Zuwendung aber auch die Möglichkeit, mal abzuhauen; daher ist es völlig normal, dass er nicht immer zu Hause hockt und von Familienfeiern begeistert ist. Kein Grund, ihn zu beschimpfen!

Und ihn unter Druck setzen, bedeutet einen Widerstand zu erzeugen. 100%ig!

Es wäre dringend wichtig, dass Du Dir Deinen Mann „vorknüpfst“ und ein grundsätzliches Gespräch mit ihm führst. Das wird über mehrere Stunden gehen.
Schildere ihm Deine Sorge um eure Familie und mache ihm auch deutlich, dass Du es nicht dulden wirst, dass er das Leben der Kinder zerstört, denn der Anfang dazu ist bereist getan!
Bedenke aber bitte auch, dass es zwischen Dir und ihm Differenzen gibt in Bezug auf die Einstellung zur Erziehung, und gehe auf ihn zu, damit er sich nicht hintergangen fühlt.
Das heißt, dass es zwischen euch beiden abgesprochen wird, was erlaubt wird und was nicht. Das ist ganz wichtig! Und die Kinder bekommen nur das Ergebnis eurer „Verhandlungen“ mit, nicht das Gespräch vorher.

Geht es so weiter, wie es bisher war, kann es nur in einer Katastrophe enden, aber das zu verhindern ist jetzt gerade noch möglich.
Und wie es aussieht, hast DU die Fäden in der Hand, denn Dein Mann ist in dem Irrglauben, dass seine (eure) Probleme von den Kindern ausgehen. Wenn er das erkannt hat, ist eure Familie zu retten!!!

Viele Grüße

Marcus
 
R

registriert!Micky

Gast
Hallo,Diana!
Für Deinen Sohn wäre es wichtig zu WISSEN,ganz sicher zu spüren,daß Du zu ihm hältst.
Es geschieht ihm offenbar ziemlich oft Unrecht.
Auch,wenn es (bis jetzt) "nur" Brüllerei ist ???
Bei Jugendlichen ist sowieso etwas mehr Toleranz nötig in dem Alter...stattdessen das komplette Gegenteil?

Ich hab mit ca.13 angefangen nachzudenken...mir fielen so viele Widersprüche auf: die proklamierten Tugenden,an die wir Kinder uns halten sollten---und die unverblümt gegenteiligen Verhaltensweisen meines Vaters...Ehrlichkeit,Mut,Fleiß,Worthalten,Treue,Achtung anderer,Gewaltlosigkeit...
Das erste und letzte dieser (unvollständigen)Aufzählung vor allem....
Das Wutabreagieren gegenüber uns sowieso---und gegenüber unserer Mutter.Selbstherrlichkeit und Wehleidigkeit...Diktatur.Richtig tolle Mischung...Soweit,daß meine Mutter heimlich arbeiten ging..und es Exzesse gab,als ER es mitbekam...
Irgendwann fing ich an,mit ihm zu diskutieren...über diese unlogischen Widersprüche,über die Gewalt gegen uns,über die "Theorie",man habe "automatisch" als Vater AUTORITÄT---und meine Ansicht:Autorität erwirbt man sich höchstens...(War wohl nicht im Plan..daß Kinder das Gehirn auch nutzen...)
Was kann ein zierliches Mädel gegen einen ausrastenden Mann gegensetzen---außer Sturheit(Ich laß mir nicht eine "Entschuldigung" rausprügeln...)---und die Verzweiflung---weil man die anderen nicht beschützen konnte..und nicht nur die Mutter kuschte vor ihm...
Was geschah? Wie bei allen "Co-Kranken" -die Familie entschuldigte ihn...und der aufmüpfige "Störfaktor" wurde verraten...so weit bringt Angst die Leute...lieber "Grabesstille" als sich AUCH mal mit Nachdenken zu befassen...

"Entschuldige Dich---der Vater kriegt gleich einen Herzinfarkt" (weil er die Bude zertrümmerte im Wutanfall).Zu Aktionen wie meinen kleinen Bruder verprügeln reichte die Kraft...dann war ein Astmaanfall Garant für das Umhegen durch die "liebende Ehefrau".

Ja...er lebt sogar noch immer. Strafe war nie möglich--in den Rechtssystem damals.

Und---mit Prügel,Erpressung,Verleumdung...hat er meine Mutter "überzeugt",daß sie sich nur "irrte",als sie sich scheiden lassen wollte...
(wir Kinder hatten uns ALLE gefreut...)
Und später hat sie immer beflissen bekräftigt,wie "gut doch paar Tage Trennung seien"---ES WÜRDE DIE L I E B E AUFFRISCHEN.....
Und ich befürchte,irgendwann hat sie dann ihre eigenen Lügen sogar geglaubt.

Ich bin heute selbst mehrfache Mutter...und würde es mir nie verzeihen,wenn ich meine Kinder nicht vor Gewalt beschützen würde...psychische Gewalt oder physische....wenn man es weiß,es merkt...es erkennt als Unrecht...
Gibt es da wirklich Entschuldigungen fürs Nichthandeln?

Meine Mutter hat weggeguckt,ihn noch unterstützt,um mich öffentlich zu diffamieren(als KIND!!)..."So schlimm war das doch nicht..".
Und--ich schäme mich für sie-und die Geschwister--bis heute.

Ich bin geflüchtet.Gerade noch so.Letzte Sekunde---Fenster ging auf zum Glück.....War plötzlich "schuld" an allem---an seinen Krankheiten,am Scheitern seiner Ehe,am beginnenden sich gegen-Schläge-wehren der Geschwister...Er wollte den "Störfaktor "ausschalten.Es wäre ein Unfall gewesen.(Der war auch noch "Schöffe"--welch HOHN!!!)
Soll ich noch ergänzen,daß weder damals noch heute angeblich jemand was merkte..es mir glaubte...VERDRÄNGUNG.
Wer hat da zu handeln? Der Ausrastende (der vielleicht doch KRANK ist...unzurechnungsfähig...behandlungsbedürftig...irgendwie fängt es an--bis die Grenze überschritten wird..) oder die Erwachsenen,die sehenden Auges in Starrheit verfallen...??? Aber genau WISSEN,hier läuft was falsch?

Was kann mir geschehen? Bei jedem zivilcouragierten Aufmucken gegen Sadisten (und Demütigung ist der Anfang..) kann der andere stark genug sein,mich auszuschalten. Aber: ich war auch ein Kind ohne Helfer.
Und kann das nie vergessen.Und reg mich schon auf,wenn ein kleiner Junge,zum Weinen gebracht,sich den SAUBLÖDEN MÄNNERSPRUCH anhören muß--"ein Junge heult nicht" ...
Nein...der Junge sollte sich stattdessen einen Zauberer zur Hand nehmen und sowas von rumhexen...daß dem Sadisten ein-für-allemal das Kinderquälen/Verspotten/Verhöhnen vergeht.
Früher gab es ja wenigstens noch den PRANGER.
Der wäre voll mit solchen "Erziehungsberechtigten"...die im stummen Schutz der Familie ihre Aggressionen rauslassen....UNGESTRAFT !!

Dein Sohn wird 18--irgendwann.Sei ihm zu wünschen,daß er spätestens dann sich wehrt. Seine Menschenrechte wahrnimmt---er ist nicht als Fußabtreter auf die Welt gekommen...

Ich habe mal meiner Mutter vorgeschlagen,daß wir Kinder HEUTE einen Bruchteil gleiches tun,was wir als Kinder ertragen mußten...Als Gedanke schon mal gut...
Dann wäre ER wirklich schon längst ganz woanders....
Ach so...als "Entschuldigung" und "Rechtfertigung" hat unsere Mutter auch tausend Gründe gefunden...der Vater käme nicht klar mit dem Erwachsenwerden der Kinder...als ob das Grund zum Mißhandeln wäre....
Wer hat gefragt,wie WIR klarkamen...mit der Angst,der Gewalt,dem Abwenden der Öffentlichkeit...

Es gibt keine Entschuldigung. Er ist erwachsen,Dein Mann...er kann seine Probleme versuchen zu klären...ohne Kind als Sandsack.
Dein Sohn hat jederzeit das Recht,ihn anzuzeigen,wenn Grenzen überschritten werden (auch psychische Gewalt ist strafbar)..und in eine Jugendobhut zu gehen.(Sagt ihm hoffentlich rechtzeitig wenigstens ein Freud...)


Gruß und gute Gedanken!

Micky
 
D

diana

Gast
Hallo zusammen,
danke für die ausführlichen Zuschriften. Vorgestern habe ich noch einmal versucht in aller Ruhe mit meinem Mann zu reden. Hab ihm gesagt, dass das so wirklich nicht weiter gehen kann und dass besonders unser ältester Sohn sehr darunter leidet, auch wenn er versucht es zu verbergen. Ich hab halt versucht etwas in ihm zu bewegen und zu meiner Überraschung ist es mir diesmal gelungen. Mein Mann hat versucht mir seine Gefühle zu erklären und ich hab ihn daran erinnert, dass ER der Erwachsene ist und sich zusammenreißen MUSS, egal wie wütend er wird. Im laufe des Gesprächs fing mein Mann kurz an zu weinen, weil ihm klar wurde, wie sehr er den Ältesten damit verletzt und doch so gar nix ändert mit all seinen lautstarken Vorhaltungen, sondern es alles noch viel viel schlimmer macht. Eifersucht, Neid und mangelndes Selbstwertgefühl spielen auch eine große Rolle...die eigene Kindheit nicht richtig verarbeitet, kaum Raum für Selbstverwirklichung und die fehlende Anerkennung im Berufsleben....all das macht meinem Mann sehr zu schaffen, ich habe oft das Gefühl, dass er mit sich selbst äußerst unzufrieden ist. Nur leider kann ich das nicht alles auffangen und wie schon von euch erwähnt ist auch mein Sohn nicht zum abreagieren da...tja ich bin überfordert damit wenn es darum geht einen ausgeglichenen Menschen aus meinem Mann zu machen, da muss der schon selbst etwas für tun....Ich möchte noch einmal etwas zu den folgenden Sätzen von Micky sagen..
Zitat:
Was geschah? Wie bei allen "Co-Kranken" -die Familie entschuldigte ihn...und der aufmüpfige "Störfaktor" wurde verraten...so weit bringt Angst die Leute...lieber "Grabesstille" als sich AUCH mal mit Nachdenken zu befassen...

In meiner Familie war ich oft der sogenannte Störfaktor, bis heute steh ich vor der Wahl entweder die Klappe zuhalten oder von meiner Verwandschaft gemieden (ausgeschlossen) werden...ganz schön verletzend die Erkenntnis.

Ganz liebe Grüße an Euch und ein superschönes WOCHENENDE *juhuuuu*
Diana
 
T

toyotafan_66

Gast
Gut Diana, du hast den Anfang gemacht, mache in diesem Sinne weiter!

Mache deinem Mann deutlich dass er als Familienoberhaupt ein Vorbild zu sein hat und dass er dies nie sein kann, wenn er mit seiner bisherigen Art agiert.

Es ist ein Armutszeugnis, wenn ein Vater so mit seinen Kindern umgeht!
Sage ihm das mehrmals ganz deutlich! Lasse dich nicht von Argumenten ablenken, ihm selbst ginge es nicht gut oder so. Er müsste Mann's genug sein, seinen Mann zu stehen, seine Vorbildrolle zu Hause meistern zu können.

Rede auch mit deinem Ältesten. Sage ihm, er soll sich so wenig wie möglich aus diesen Vorfällen etwas machen. Er solle sich trotz "Störfaktor" Vater voll auf sein zukünftiges Leben vorbereiten und versuchen sich gegenüber seinem dikatorischen Vater weitgehend neutral zu halten.

Ich weiß, das ist nicht leicht für deinen Ältesten.
Aber es ist für ihn eine gute Chance das Beste aus diesen Dingen zu machen, daran zu wachsen, stark und lebensfähig zu werden usw.
Ihr solltet versuchen aus allem das Beste zu machen!
Euch nicht auf das Problem "Vater" konzentrieren, sondern darauf, welche Vorteile kann mir das bringen, was kann er, du und die anderen Kinder tun, um trotz solcher Missstände leben zu können.

Ich bin so ein ähnlicher Fall. Ich war der Älteste und auch nicht sein Kind.
Ich hörte ab meinem 5 Lebensjahr regelmäßig "aus dir wird sowieso nie was, du taugst für garnix, du bist blöde und wirst es immer bleiben usw"

Nur, anstatt zu resignieren wurde ich aufmüpfig. Sagte ihm er hätte keine Ahnung und er solle mich in Ruhe lassen. Tat er aber nie wirklich, also spulte ich mein Programm ab, was mit zunehmenden Alter immer besser wurde.

Auf Sprüche die ich noch mit 19 zu hören bekam, solange du deine Füße unter meinen Tisch ....... sagte ich, genau das wird nur solange sein wie unbedingt nötig. Sobald ich volljährig bin, habe ich einen eigenen Tisch und da stellst du deine Füße nicht drunter.

Und mit dem Tag meines 21. Lebensjahres stellte ich meine Füße unter meinen Tisch!

Ich hatte mich nicht auf die Allüren meines Stiefvaters konzentriert und mich unterbuttern lassen, sondern mich aufgebaut. Ich bin selbstbewusster, selbstsicherer usw geworden und war mit 21 Lebensfähiger als meine jüngeren Geschwister. Meinem Stiefvater sagte ich damals auch, wenn ich später mal zu Besuch komme, dann nicht wegen dir, sondern wegen Mutti und meinen Geschwistern. Und genau das machte ich später auch.
Sagte ihm, siehst du der blöde Stiefsohn aus dem eh nix werden kann hat sich auf deine blöden Sprüche garnicht eingelassen, er hat sein eigenes Leben organisiert und ist in vielem besser als du jemals sein kannst.

Ich hatte mich wirklich auf mein Leben konzentriert und bin mit meiner Methode gut gefahren. Ich habe ihn still bedauert, aber nicht wirklich gehasst, sondern als unfähiges Muster betrachtet das eine Menge Defizite hat, die ich für mich nicht haben wollte.

Ich verdiente mehr als das doppelte von ihm, zeigte ihm und seiner Familie dass man auch mit Stiefkindern ein Familienoberhaupt und -Vorbild sein kann, dass Kinder Kinder sind, egal ob eigene oder nicht. Ich kam mit meinem Leben besser zurecht als meine Geschwister und kann dir sagen, ich hatte damals eine gute Einstellung zu den Dingen gefunden und für mich das Beste aus diesen Situationen gemacht.

Versuche deinen Ältesten entsprechend zu motivieren. Sag ihm ruhig, dass jemand der mittlerweile fast in Rente ist, ähnliches wie Er erlebt hat und bereits mit 14 anfing sein zukünftiges Leben zu organisieren und vorzubereiten.

Mir hat mein damalig ähnliches Verhältnis von meinem Stiefvater große Vorteile verschafft weil ich mich nicht unterbuttern ließ, ihm die Zähne gezeigt habe und alle meine damaligen Behauptungen auch bewiesen habe.

Vor allem ein Beweis ließ ich ihn erleben. Ich hatte eine Frau mit drei Kindern aus erster Ehe geheiratet und alle konnten jahrelang erleben wie gut sich auch Steifkinder entwickeln, wenn sie vorbildliche Eltern haben.

Für mich war es Beweis meiner Lebensplanung bereits zu Zeiten in denen dein Ältester jetzt noch steckt.

Du solltest aber eines nicht übersehen! Ich tat es nicht um "Ihm" was zu beweisen, sondern um mir zu beweisen dass vieles trotz gewisser Umstände machbar ist. Nebenbei entstehen gesunde Einstellungen zu vielen Dingen des Lebens.

Zwei Sprüche prägte ich seid damals für mein Leben. Der eine heißt:
Mach das Beste drauß. Der andere lautete schon vor der Toyotawerbung so: Nichts ist unmöglich.

In diesem Sinne, erlaube ich Euch meine Sprüche und mein Leben zu kopieren. Macht das Beste drauß!
 
G

Gast

Gast
„allgemeine Kommunikationsschwäche“

Die Vater-Sohn-Kiste

Prinzipiell sind alle Väter stolz auf ihre Söhne. Oder sie wollen es zumindest sein. Nur leider wird ihnen das oft vom Nachwuchs meist sehr schwer gemacht.

Einfach läuft die Sache noch in der Schule: Solange lernwillige Söhne einigermaßen gute Noten nach Hause bringen, gibt das ihren Vätern genug Stoff, um stolz (auser Haus eventuell) ihre Brust schwellen zu lassen. Doch wer kommt schon ohne schulische oder sonstige Durchhänger in der Pupertät aus? Und da beginnt es, sich zu spießen. Während Mütter ihre Kinder ohne Wenn und Aber abgöttisch lieben, will ein Vater mehr für seine Zuneigung haben. Leider schlägt in so einer Situation ein sehr weit verbreitetes männliches Manko unerbittlich zu: Ich bezeichne es als „allgemeine Kommunikationsschwäche“. Und dieses Manko betrifft natürlich beide Seiten. Schließlich sitzen Vater und Sohn ja im selben Boot. Sie sind beide männlich.

Ausgangspunkt: Der Vater will z.B. bessere Noten oder einen anderen Jungen sehen und der Sohn möchte das eigentlich auch, nur fehlt ihm dazu die Motivation und Kraft. Es wird sich etwa folgende Szene zutragen (die Gedanken hinter der Konversation stehen in Klammern):

Vater: „Was soll der Fleck?“ (Ich liebe dich auch so, aber ich weiß, dass du bessere Leistungen erbringen kannst)
Sohn: Zuckt mit den Achseln (Ich bin mit meiner jetzigen Situation überfordert und die Schule ist das Letzte, woran ich gerade denke)
Vater: „Antworte mir, wenn ich dich was frage!“ (Ich will mit dir ein sehr wichtiges Thema besprechen und baue auf deine Mitarbeit!“
Sohn: „Der Lehrer sitzt mir auf.“ (Niemand versteht mich)
Vater: „Lüg' mich nicht an! Du bist einfach nur faul!“ (Mir ist es doch genauso gegangen – sag mir, was dich bedrückt!)
Sohn: „Lass mich in Ruhe!“ (Und du verstehst mich schon gar nicht!)
Vater: „Solange du unter meinem Dach wohnst, redest du nicht so mit mir!“ (Mir sind die Argumente ausgegangen …)

So oder ähnlich spielen sich sehr viele Streitgespräche zwischen Vätern und heranwachsenden Söhnen ab. Die Themen sind beliebig austauschbar. Irgendwann kommt die Sache dann an einen Wendepunkt. Der Sohn ist dem Kindesalter entwachsen und thematisiert Dinge, die über die bisher (verfehlt) angesprochenen Konflikte hinausgehen. Und dann schlägt die allgemeine Kommunikationsschwäche mit voller Wucht zu. Es geht nicht mehr um Kindersachen, sondern dann prallen konträre Weltsichten aufeinander. Und entgegen weiblicher Konfliktlösungsart wollen Männer immer durch die Wand – egal, ob da eine Tür ist, oder nicht.

Jeder Mann weiß aus eigener schmerzlicher Erfahrung, welche gefühlsmäßigen Beulen das hinterlässt. Aber wir wären nicht Männer, wenn wir Verletzungen, die wir im Kampf erlitten haben, nicht auch eine seltsam berauschende innere Bestätigung abgewinnen könnten. Also heißt die Devise beim nächsten Mal: Hollodrio – wieder gegen die Wand!

So manche Vater-Sohn-Beziehung hält dieses ewige Aufeinanderprallen nicht aus und zerbricht. Mit einiger Ausdauer kann man aber lernen, aufeinander zuzugehen und ab und zu den Mund zu halten, auch wenn man unbedingt was loswerden möchte, was den anderen eiskalt erwischen würde. Und wenn beide das machen, lernt man vielleicht, den Standpunkt des anderen zu verstehen.

Nun – ich habe diese kurze Betrachtung eines langen und vielschichtigen Themas nur aus einem Blickpunkt sehen können: Ich bin nur Sohn. Aber mittlerweile kann ich meinen Vater ganz gut verstehen. Wir sind nämlich beide Männer – unsere Gehirne funktionieren trotz aller Gegensätze nach dem gleichen Prinzip. Das heißt, dass wir uns zwar an den gleichen Punkten reiben – noch dazu, wo in unseren Körpern die gleichen Gene ihr Unwesen treiben – aber aufgrund der gleichartigen Funktionsweise unserer Gehirne auch alle Mittel zur Verfügung haben, um einander verstehen zu können. Und genauso, wie ich mir meine Gedanken über mich und meinen Vater gemacht habe, hat auch mein Vater darüber reflektiert. Und mittlerweile verstehen wir uns … na ich würde nicht gerade „ausgezeichnet“ sagen, aber „ganz gut“ trifft die Sache ziemlich genau.

Kenne jetzt nur Deine Meinung, nicht die Deines Mannes noch die Deines Sohnes. Frag mal was Dein Mann davon halten würde wenn Dein Sohn schwul wäre?! Die Situation habe ich heute mit meinem 14 Jährigen. Gott schenke mir die Gelassenheit die Dinge so zu sehen und die Menschen so zu lieben wie sie sind!
Liebe Grüße tapanta
 
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