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Unsere erwachsene Tochter ist nicht lebenstüchtig!

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Gast

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Liebe Community,

mein Mann und ich sind besorgt wegen unserer Tochter (34), die ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt.

Schon in der Kindheit war sie ein Sorgenkind.
Sie tat sich mit vielem schwer, was von anderen mühelos erlernt wurde.
Auffällig waren vor allem ihre Grobmotorik und Langsamkeit.
Sie quälte sich durch die Realschule.
Mein Mann und ich unterstützen sie und sie bekam Nachhilfe.

Sie war immer Außenseiterin. Einerseits war sie schüchtern und sensibel, andererseits albern und störte den Unterricht.
Wir haben nie versucht, sie zu Kontakten zu drängen. Es war auch kein Herankommen an sie, ob sie unter der Isolation litt. Sie konnte sich immer gut allein beschäftigen, las sehr viel und schrieb Briefe an ihre vielen Brieffreundinnen.
In der Pubertät verbrachte sie ihre gesamte Freizeit im Reitstall und blühte in dieser Zeit etwas auf.

Nach ihrem mäßigen Schulabschluss und Besuch der höheren Handelsschule machte sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau.
In dem Betrieb kam sie leider überhaupt nicht zurecht.
Im nachhinein denke ich, sie hat es nur uns zum Gefallen durchgezogen.
Nach der Ausbildung arbeitete sie vier Jahre als Telefonistin. Ein einfacher Job, für den man nichts gelernt haben musste. Doch sie verlor den Job, nachdem sie einen Vorgesetzten mehrfach telefonisch belästigt hatte.
Es folgten Fortbildungen vom Arbeitsamt und einige gescheiterte Versuche, im Büro Fuß zu fassen. Jedes Mal wurde ihr gekündigt.
Auf unser Nachfragen, woran es denn immer scheitere, meinte unsere Tochter, sie könne aufgrund ihrer Konzentrationsschwäche und Langsamkeit nie die Leistungen erbringen wie andere.

In den letzten paar Jahren hat nichts mehr geklappt und sie ist nur noch in Jobs auf dem zweiten Arbeitsmarkt untergekommen. Es waren Hilfstätigkeiten im hauswirtschaftlichen Bereich sowie ein 1 Euro Job in einem Second Hand Laden des Volksvereins.
Wir haben inzwischen den Eindruck, dass unsere Tochter resigniert hat, weil sie nicht weiß, was sie sonst beruflich machen könnte. Sie sagte, ihre zuständige Sachbearbeiterin beim Jobcenter sei da auch keine Hilfe.

Ihr Privatleben sieht genauso düster aus.
Unsere Tochter hatte nur eine richtige Beziehung mit einem Mann, der schwer depressiv war. Trotzdem konnte sie sich jahrelang nicht von ihm lösen. Ansonsten hatte sie nur Affären mit Männern, in die sie teilweise verliebt war, die in ihr aber nur ein Betthäschen sahen.
Oft haben wir versucht, unsere Tochter auf einen anderen Weg zu bringen, aber sie ließ sich nicht reinreden.
Ich glaube, dass es viel an ihrer ungewöhnlichen Naivität liegt, dass sie vieles im zwischenmenschlichen Bereich einfach nicht erkennt.
Freundinnen hatte sie auch nie, nur Bekannte, die sich aber oft nach einiger Zeit zurückzogen.

Mein Mann und ich befürchten, dass es so weitergehen wird und unsere Tochter ihren Platz im Leben nie finden wird.
Sie ist durch und durch hilfsbedürftig, gutgläubig und verträumt.

Was tun?
Sie in ihrem Alter noch zu einem Psychologen schleifen?

Liebe Grüße!
 
Ein Psychologe kann hilfreich sein, allerdings würde ich erst einen Neurologen aufsuchen, denn es gibt diverse neurologische Erkrankungen, welche auch psychologische Symtome aufweisen können. Auch dahinschleifen würde ich Sie nicht, sondern es ihr einfach mal nahelegen und anbieten, dass du mitkommen kannst (aber hier solltest du dann auch darauf achten, dass du deiner Tochter nicht ins Wort fällst, sie sollte es schon alleine hinbekommen alles zu sagen).
 
Hallo Ihr,

mmmmhhhja, hat sie schonmal einen Intelligenztest absolviert? Vielleicht ist sie nicht unbedingt die Hellste und hat deshalb Probleme im Leben. Das Leben heutzutage erfordert schon viel Grips um mit den ganzen Widerwärtigkeiten klarzukommen und somit auch mit dem menschlichen Unrat der allenthalben so rumläuft. Vermutlich ist sie einfach eine extrem liebenswerte Person, die einfach liebenswerte Individuen um sich braucht, um existieren zu können. Besorgt ihr einen Job mit Tieren und es wird sich zum Guten wenden.
 
Ich würde sie auf jedenfall zu einem Psychologen oder ähnlichen bringen. Das solltet ihr mit ihr einfach besprechen, so dass sie das auch wirklich selbst möchte! Ich könnte mir vorstellen das sie an etwas wie einer leichten Form von Autismus oder ähnlichem leidet. Es gibt so viele körperliche Möglichkeiten die dafür sorgen könnten das sie so ist. Es kann aber auch rein psychologischer Natur sein. Sie ist noch jung, helft ihr zur Selbsthilfe...
Alles gute.
 

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Hallo Gast

Deine Überschrift ist zwar eindeutig und einleuchtend, aber gleichzeitig auch problematisch finde ich. Problematisch, weil darin eine Bewertung enthalten ist, die sehr hoffnungslos daher kommt.

Ich würde es erstmal so benennen, "Unsere Tochter hat zuwenig Autonomie". Das bedeutet, auch wenn man gewisse Schwächen hat ist ein autonomes Leben, ein eigenständiges Leben möglich. Alle Dinge die dazu notwendig sind müssten bei ihr gefördert werden.

Es ist auch so, dass sie sich ja selber schon so schematisiert. Sie sei langsamer und kann sich nicht so konzentrieren. Dadurch wird es natürlich im Berufsleben nicht einfach, aber um autonom leben zu können braucht man vor allem einen gewissen Glauben an sich. Man muss daran glauben etwas lernen zu können, etwas entscheiden zu können, etwas beurteilen zu können. Man muss auch unbedingt positive Erfahrungen dazu machen, denn etwas lernen kann man nur mit einer gewissen Begeisterung.

Das bedeutet, es kann nur eine Weiterentwicklung geben, wenn sie von ihren eigenen negativen Schematas wegkommt. Sie behindert sich selber sozusagen indem sie nicht mehr an sich glaubt. Das ist wie ein Hamsterrad und für Eltern und Außenstehende schwer mit anzusehen.

Selbst wenn sie gewisse Schwächen hätte ist ein großer Sprung in eine gewisse Autonomie möglich. Dazu sollte sie eine Psychotherapie machen oder einem Psychologen vorgestellt werden. Auf jeden Fall solltet ihr professionelle Hilfe zur Weiterentwicklung in Anspruch nehmen. Als Eltern ist man selber involviert, überfordert und oft selber hilflos.
 
Es könnte sein, dass eure Tochter einfach keine ausreichende Substanz hat und deswegen immer sofort an ihre Grenzen kommt, was für jemand anderen überhaupt keine Schwierigkeit darstellt. In dem Fall wäre es einfach so und nicht zu ändern.
 
Die Hauptfrage für mich ist: was ist der Grund für ihr Verhalten?

Handelt es sich vielleicht um eine körperliche oder psychische Erkrankung? Oder handelt sie so aufgrund ihrer Erziehung, Sozialisation usw. aus freien Stücken?

Man könnte sie also abchecken auf bestimmte körperliche Erkrankungen, die eine entsprechende Auswirkung auf die Psyche haben können.

Dann könnte ein Psychologe abchecken, ob etwas Psychisches vorliegt. Die Formulierung "zum Psychologen schleifen" macht mich hellhörig. Klingt nach Unmündigmachen des Kindes. Vielleicht liegen auch hier die Ursachen des Hauptproblems??! Selbstverständlich sollte man eine 34jährige Tochter zu nichts zwingen.

Oder wenn es sich um die dritte mögliche Ursache handelt: Orientierungs- und / oder Lustlosigkeit. Dies ist in diesem Alter vielleicht das Schwierigste. Dazu müßte nämlich der Charakter in großen Teilen umgeformt werden. Das klappt selbst unter Zuhilfenahme von Experten selten.

Vielleicht käme als kleiner Beginn einer heilvollen Entwicklung die Beschäftigung in einem eher handwerklichen Bereich in Frage. Sie sollte etwas machen, das ihr Freude bereitet.
 
...
Auffällig waren vor allem ihre Grobmotorik und Langsamkeit.
Hallo TE-Gast

Habt ihr euere Tochter in der Kindheit nie wegen dieser Einschränkungen untersuchen lassen?
War Nachhilfe die einzige Unterstützung, die sie bekam?

Diese Defizite könnten auf eine neurologische Störung zurückzuführen sein.

Deine Tochter sollte zum Neurologen und Psychiater gehen, um die Ursache herauszufinden.
Je nach Befund kann sie durch Therapien gefördert werden. Normalerweise passiert das im Kindesalter.

Aber auch wenn ihre Konzentrationsschwäche, ihre Langsamkeit und Grobmotorik nicht krankheitsbedingt sind, kann sie diese Defizite verbessern mit einer guten Therapie.

Sprich bitte einmal in Ruhe mit deiner Tochter und biete ihr an, sie bei allem zu unterstützen und auch zu begleten, wenn sie das wünscht.
Was tun?
Sie in ihrem Alter noch zu einem Psychologen schleifen?
Aber dränge sie nicht und schleife sie nirgendwohin. Sie kann nichts dafür was ihr in ihrer Kindheit versäumt habt.
Lass sie nicht spüren, dass ihr unzufrieden seid, zeige ihr, dass du sie liebst so wie sie ist und von ihr keine Leistungen erwartest, die sie nicht erbringen kann.

Alles Gute
 
Hier wird von einigen sofort reflexartig empfohlen zu einem Psychologen zu gehen, nur werden dadurch ihre grundsätzlichen Probleme nicht gelöst.
Es fehlt an Biss, Durchsetzungsvemögen, Power, Motivation.
Und wozu eine Ausbildung gemacht, wenn dann nur Tätigkeiten ausgeübt werden, die keiner Qualifikation bedürfen?
Es fehlt eine klare Linie bei ihrer Berufsplanung. Immerhin reden wir hier von einer erwachsenen Frau (34!!!).
Die Tatsache dass ihre Eltern diesen Thread gestartet haben und nicht sie, deutet daraufhin dass die Eltern aktiver sind.
So wird's nichts.
 

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