Also, Uninoten sind nicht fair, genauso wie Schulnoten. Ist wie schon gesagt abhängig vom Prof oder Dozenten und natürlich auch vom Thema und was dann tatsächlich in der Klausur dran kommt oder für die Hausarbeit als Thema angeboten wird.
Ich wollte als Geisteswissenschaftlerin aber auch noch was zu den 1ern und 2ern sagen, die ja angeblich ständig vergeben werden. Hab da auch gute Vergleichsmöglichkeiten, da mein Freund Naturwissenschaftler ist (also auch Student) und mein Freundeskreis daher sehr gemischt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Vorurteile über die ach so einfachen Geisteswissenschaftlichen Studiengänge weit verbreitet sind.
Ein Kommilitone meines Freundes meinte über mein erstes Klausurergebnis (1,3) : Ja, das hätte er in meinem Fach ja auch bekommen. Ja, ja klar
Ich weiß, was ich auf die Klausur lernen musste und ich weiß, dass diese Note nicht geschenkt war (was übrigens auch am Schnitt abzulesen war).
Hingegen ist es so, dass die Naturwissenschaftler, die ich kenne (aber nicht alle) Chemiker und Photovoltaik- bzw. Halbleitertechnik Studenten, tatsächlich noch mit einer 4,0 zufrieden sind, eben Hauptsache bestanden. Wenn ich den Arbeitsaufwand vergleiche, war meiner allerdings mindestens genauso groß, wenn nicht gar größer, denn als Geistenwissenschaftler hat man seine Sachen alle selbst zu organisieren und kann sich nicht an einem Stundenplan orientieren. Und ich würde mich nie mit einer Note schlechter als 2,5 zufrieden geben, immerhin habe ich mein Studienfach ja selbst gewählt und keiner zwingt mich das zu studieren.
Was mich aber an solchen Aussprüchen am Meisten amüsiert (ja, ich kann darüber jetzt wirklich lachen, will es nur mal erzählen) ist die Tatsache, dass in meinem Studiengang ganz viele gelandet sind, die eben meinten es sei so einfach (dass sind die, die schon im oder direkt nach dem ersten Semester die Sache schmeißen). Die Liebsten sind mir die ehemals Naturwissenschaftler
Ich habe mit Ex - Geowissenschaftlern, Mathematikern, Chemikern, Biologen und sogar Zahnmedizinern angefangen. Mit einigen habe ich mich unterhalten und ihr Plan war klar: Sie kannten ja das harte Studium ihrer Naturwissenschaft, meist 2 - 4 Semester haben sie durchgehalten und dann wollten sie doch was leichtes...
Keiner und ungelogen keiner von denen hat nach dem ersten Semester weiter gemacht! Wir haben lediglich ein paar Ex-Soziologen und eine Ex-Astrologin und naja, deren Noten sind nicht wirklich prickelnd.
Warum jemand schlechte oder gute Noten schreibt und ob die gerechtfertigt sind oder fair, das will ich jetzt gar nicht weiter diskutieren, was ich jedenfalls gelernt habe ist:
Wenn man das studiert, was man wirklich will und es einem im Großen und Ganzen Spaß macht und man sich ein Ziel für später gesetzt hat, dann kann man in jedem Studium gut sein, genau wie in jeder Ausbildung.
So wie mir eben Mathe und Physik nicht liegt, so könnte sich mein Freund nicht vorstellen dutzende Bücher über Familienbildung, Mensch-Tier-Verhältnis, Buddhismus, Europäische Kulturgeschichte und deren Methoden zu lesen und Chinesisch zu lernen.
Es geht nur darum, dass man nicht über andere abschätzig denkt: Pah, die haben es ja so leicht! Nur um für sich selbst eine Entschuldigung zu finden, warum man selbst nicht besser ist. Oder abzulästern, weil man sich dann besser fühlt.
Liebe Grüße