Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Unglückliche Wohnsituation oder nur Ausrede?

  • Starter*in Starter*in Gast
  • Datum Start Datum Start
G

Gast

Gast
Guten Morgen,

zur Zeit weiß ich gar nicht wo mir der Kopf steht. Ich versuche es mal kurz zusammen zu fassen.
Ich bin seit 4 Jahren verheiratet, 2 Kinder ( 3 und 11 ), das große Kind ist aus erster Ehe, das kleine ein gemeinsames Kind.
Mein Mann und ich lebten als wir uns kennen lernten beide in eigenen Wohnungen, jeder jedoch im Haus der Eltern. Ich entschloss mich damals zu meinem Mann in´s Haus zu ziehen. Die Situation zwischen mir und meinen Eltern war immer sehr gut dennoch hatte ich das Gefühl, ich bräuchte mal den Abstand.
Ich fühlte mich hier auf dem Dorf ( 500 Einwohner ) nie richtig wohl. Ich komme aus einer Kleinstadt und dort war das Leben doch anders. Klar habe ich hier auch die Ruhe genossen aber es war immer schwer mit Anschluß, Freunde finden, Verkehrsanbindung usw. Was halt alles so mit reinspielt.
Ich habe meinem Mann öfter gesagt das ich hier nicht so wirklich glücklich bin, naja ein Ereignis überschlug das andere und nun sitzen wir allein hier im Haus, seine Eltern sind nicht mehr da, wir haben es geerbt und eine Grundschuld liegt darauf.
Ich fühle mich hier immer mehr unwohll, fühle mich eingeengt, eingesperrt und habe immer öfter das Gefühl nur noch raus zu wollen, es erdrückt mich förmlich.
Mein Mann ist gerade auf arbeitssuche, er möchte sich beruflich verändern. Diesen Moment habe ich abgepasst und mit ihm darüber gesprochen ob wir uns nicht auch wohnlich verändern wollen.
Ich würde gern wieder zurück in meine " Heimatstadt " wenn ich dort bin geht mir einfach das Herz auf, auch wenn es nur 50km von hier sind, sobald ich mit dem Auto angekommen bin fühle ich mich zu hause.
Mein inneres sagt mir, dass ich zurück möchte, dass ich zu meiner Familie möchte, zu meinen wenigen Freunden die ich dort noch habe. Das meine Kinder die Nähe zu Oma und Opa brauchen, das meine Eltern auch meine HIlfe und Unterstützung brauchen, denn sie werden auch älter und schaffen die Arbeit am und im Haus auch immer schwerer.
Nun habe ich mehrere Gespräche mit meinem Mann geführt und wir finden keine Einigung.
Ich glaube dass er hier nicht weg möchte. Ist sein Elternhaus und er fühlt sich hier wohl. Er würde nur mitgehen, damit ich ruhe gebe, bzw. seine Antwort war.
" Tja was soll ich machen, wenn ich nicht mitkomme, dann wirst du allein gehen. "
Hm, ich möchte nicht das er es wiederwillig macht. Aber ich glaub hier werde ich krank. Alles in mir sträubt sich dagegen.
Dazu kommt, das unsere Ehe die letzte Zeit eh nicht so toll läuft, ich kann aber schlecht einschätzen wie sehr es auch an meiner Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation liegt.
Was tun? Ich möchte nicht das mein Mann sein Haus hier verkauft, sollten wir uns doch trennen, dann stünde er ja vor dem Nix.
Vermieten möchte mein Mann das Haus nur ungern, er hat soviel Geld und Arbeit hineingesteckt, alles nur für andere meint er.
Ich weiß nicht wie ich weiter vorgehen soll. Ich kann schon kaum noch schlafen deswegen, alles dreht sich darum:
Was mache ich, wie mache ich es und was ist wenn es schief läuft.

Wie soll ich nur Klarheit bekommen?
 
Hallo,

hat er richtig verstanden, wie Du Dich fühlst?

Es muss für euch beide eine sehr schwere Situation sein. Für ihn ist es ja schließlich das Elternhaus, er hat seine Kindheit dort verbracht und war vermutlich noch nie von dort fort. Und wenn er viel Arbeit in das Haus gesteckt hat, kann ich auch verstehen, dass er es nicht vermieten oder verkaufen möchte.
Andererseits verstehe ich Dich auch. Das Leben in so einem kleinen Ort ist einfach nicht für jeden was und ich verstehe auch, dass Du Deine Freunde und Familie vermisst.

Ich wohne selbst 50 km von meinen Eltern entfernt und was mich immer gut getröstet hat, wenn mir das schwer fiel, war die Tatsache dass ich jederzeit einfach ins Auto steigen und hin fahren kann. 50km, eine Stunde ... das geht immer.

Gib es denn vielleicht eine Möglichkeit, dass Du im Haus und / oder Garten irgendetwas so gestalten kannst, dass Du Dich auch wohl fühlst? Irgendwas, was sich nach "Dir" anfühlt und nicht nach "seinem" Haus?

Durch die Kinder kommst Du doch auch sicher mit anderen Eltern in Kontakt oder ins Gespräch, vielleicht lernst Du da mal eine andere Mutter kennen, die zu einer neuen Freundin werden könnte? Oder gibt's in dem Dorf irgendeine Aktivität bei der Du mit machen könntest? Da dauert es sicher lange, bis man richtig in die Dorfgemeinschaft aufgenommen wird, aber irgendwann zahlt sich das bestimmt aus.
Vielleicht kannst Du Dir auch im nächst größere Ort irgendeinen Abendkurs suchen. Von Handarbeit, Kochen, irgendwelche Sprachen lernen oder Sport ... es gibt doch überall irgendein Angebot. Du kämst mal raus, könntest neue Kontakte knüpfen und ein Abend pro Woche müsste Dein Mann doch allein mit den Kids zurecht kommen oder?

Ich kann mir schon gut vorstellen, dass es in der Ehe zu Problemen führt, wenn durch die Wohnsituation Spannungen entstehen und wenn Dein Mann gerade auf Jobsuche ist, geht es ihm momentan wohl auch nicht gut mit der Situation. Vielleicht wünscht ihr euch ja beide gerade jemanden, der euch versteht und euch unterstützt.

Ich verstehe Dich, Du fühlst Dich da nicht wohl, weißt, was Du alles vermisst und wirst dabei immer trauriger.
Aber ich sehe auch seine Situation, er muss einen neuen Job suchen, weiß, dass Du unglücklich bist ...

Ich kann Dir echt nichts raten, aber ich kann Dir sagen, was ich tun würde. Ich würde überlegen, was die Vorteile an dem Dorf sind und mir die bewusst machen. Und wenn es der Garten oder die schöne Natur sind. Und dann würde ich schauen, wo am Haus die schönen Seiten sind und überlegen, was ich daraus machen könnte. Vielleicht schaffst Du es, sein Haus zu eurem Haus zu machen. Und wenn das heißt, dass neue Vorhänge hin müssen oder Möbel umgestellt werden .... überleg Dir was 🙂.
 
Und wie willst stellst du dir das vor? Er soll seinen Widerwillen aufgeben, während du deinen durchsetzt? Er soll also so tun, als wenn er plötzlich völlig begeistert wäre und das möglichst so, dass du es ihm sogar glaubst, nur damit du dich nicht schlecht fühlst? Das ist doch, mit Verlaub, Kinderkram. Das du es auch ohne ihn durchziehen würdest, ahnt er ja bereits. Keine gute Ausgangslage.

Ich stelle mir das gerade anders herum vor. Mann mit Kind findet Singlefrau. Frau hat ein eigenes Haus, während Mann noch bei seinen Eltern wohnt. Es ist also völlig klar, dass Mann nicht mehr länger bei seinen Eltern wohnt, sondern mit seinem Kind zu Frau ins eigene Haus zieht, weil sie ja schließlich eine kleine Familie sein wollen und nicht unter der Fuchtel der Schwiegereltern - und seien sie auch noch so nett - stehen wollen. Man zieht also ins eigene Haus, heiratet und zeugt noch ein gemeinsames Kind. So nach ca. zwei Jahren stellt Mann fest, dass es ihm in diesem Haus/Umfeld doch nicht so sehr gefällt und er möchte zurück zu seinen Eltern/Freunden/Heimatstadt. Was würde Frau dann wohl sagen?????

Richtig: Tickst du noch sauber! Ich habe dich hier mit einem Kind von einer fremden Frau aufgenommen und das Muttersöhnchen endlich von zuhause losgeeist. Jetzt haben wir ein gemeinsames Kind und das kann in diesem wundervollen Umfeld in einer intakten Familie aufwachsen und der Herr hat nichts besseres zu tun, als seinen alten Kumpanen, seinen Eltern und seiner ach so tollen Heimatstadt nach zu weinen, die lediglich 50km entfernt ist. Im Gegenzug soll ich mein gewohntes Umfeld mit meinen Freundinnen, meine Heimat und mein eigenes Haus aufgeben, um in irgendeiner Wohnung in einer Stadt, die mir nichts sagt und wo ich mich nicht wohlfühle, eventuell sogar unter der Fuchtel meiner Schwiegereltern, wohnen, nur damit der Herr sich wieder "wohlfühlt"? "Ohne mich" würde die Frau sagen und außerdem:"Was ist mit den Kindern, was ist mit UNSEREM Kind?"..... usw.

Aus dieser Perspektive sieht das ganze schon ziemlich anders aus, finde ich.

Aber wie sähe die Alternativlösung aus? Zu deinen Eltern ziehen? Geht ja mal gar nicht, weil s.o. Das Haus vermieten? Bei den ganzen Mietnomaden die heutzutage rumwohnen und das bei einem Haus, dass noch nicht abbezahlt ist. Ist viel zu riskant. Eine Zweitwohnung in der Stadt? Kostenfrage! Ginge, wenn du arbeiten würdest. Und, tust du das? Alle zusammen oder auch du mal allein könnten dann z.B. an den Wochenenden in der Stadt wohnen und die Freunde und Verwandten besuchen und somit die Kontakte pflegen. Aber das wäre auch schon das Äußerste.

Ehrlich gesagt, verstehe ich eigentlich nicht, warum 50km da so einen Hinderungsgrund darstellen? Die sind doch mit dem Auto schnell zurückgelegt, man kann Kinder auch mal mitnehmen oder sie bleiben halt zuhause beim Partner. Und den Freunden ist es eigentlich auch durchaus zuzumuten, gelegentlich die 50km auf's Land rauszufahren. Wenn sie dazu nicht bereit sind, würde ich diese Beziehungen nicht als Freundschaften bezeichnen.

Und was ist, wenn dein Mann sich jetzt breitschlagen läßt und dann nach zwei Jahren dasselbe Problem hat? Was sagst du dann zu ihm? Würdest du dann wieder zurückziehen, nur ihm zu Gefallen? Nein, sicherlich nicht! Du solltest nocheinmal wirklich stark darüber nachdenken, was du da von ihm verlangst und ob es nicht noch andere Lösungen gibt, finde ich.
 
Ich gebe zu deine Antwort regt mich zum nachdenken an. Ich möchte ja nicht egoistisch sein, aber wenn es mich doch traurig macht. ? Mein Mann hat keine Freunde und damit meine ich wirklich keine und er hat auch keine Familie mehr ausser uns. Hier im Dorf komme ich ins Gespräch aber das wars dann auch. Ich arbeite halbtags und strebe eine Umschulung an. Das könnte ich eher und besser mit einem Umzug beginnen, die Kinderbetreuung ist nämlich hier nicht so prickelnd.
Ich bin übrigens damals hier zu meinem Mann gezogen als seine Eltern auch noch mit im Haus gewohnt haben.
 
Wie wäre es mit einem Ort irgendwo zwischen den beiden Orten sodass jeder von euch schnell seinen Heimatort besuchen kann? Wäre es eine faire Lösung?
 
Er würde nur mitgehen, damit ich ruhe gebe, bzw. seine Antwort war.
" Tja was soll ich machen, wenn ich nicht mitkomme, dann wirst du allein gehen. "

Für mich hört sich das eher so an, dass er nicht gehen wird. Ich frage mich auch, ob Eure Ehe wirklich noch stabil genug ist für eine Fortsetzung (in einer anderen Stadt). In der Tat besteht meines Erachtens eine erhöhte Trennungsgefahr, wenn er mit Dir in die "Fremde" zieht.

An Deiner Stelle würde ich versuchen, mir darüber klar zu werden, ob mir die unschöne Wohnsituation oder mein Mann wichtiger ist. Man kann im Leben ja meist nicht alles haben.
 
Ich sehe das etwas anders.
Du bist dort unglücklich, Dein Mann sucht sowieso gerade eine neue Arbeit, warum dann nicht die Gelegenheit nutzen und umziehen? Der andere Ort ist grösser, dort hat er sicher mehr Berufschancen und Du wärst auch glücklicher. Damit würde es Euerer Ehe sicher auch wieder besser gehen.
Sein Haus kann man ja verkaufen, vom vermieten würde ich auch abraten. Dass er im Falle einer Trennung mit Null dasteht ist ja nun auch nicht ganz so. Das Geld vom Verkauf ist ja auch da. Wie stehst Du denn im Fall einer Trennung da? Viele Menschen verkaufen ihr Elternhaus und können damit leben. Schliesslich ist man ja erwachsen.
Warum müssen eigentlich immer nur die Frauen zurückstecken? Warum kann nicht auch mal ein Mann für seine Frau umziehen? Wenn er wegen seiner Arbeit gebunden wäre, dann sieht das natürlich anders aus, ist ja aber bei Euch nicht so.
Du hast jetzt ein paar Jahre in seinem Zuhause gewohnt, da kann er genausogut ein paar Jahre in Deinem Zuhause wohnen.

Ich weiss wie man sich in einem Zuhause fühlt, wo man sich nicht Zuhause fühlt.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Mittlerweile ist das ganze nur noch ein Horror... Liebe 51
S Er hat nur gelogen Liebe 49
Zebaothling Nur so ein Gedanke Liebe 23

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben