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Ungleichgewicht in einer Freundschaft

Greta 59

Mitglied
Hallo zusammen,vor 6 Jahren habe ich durch meine ehrenamtliche Arbeit den Menschen kennengelernt,von dem ich dachte,dass er auch ein Freund für mich ist.
Jetzt kommt "die alte Leier",dass ich IMMER für ihn da war,wenn er mich brauchte.
Und er brauchte mich oft zum Helfen.
Ein paar wenige Male bat ich ihn auch um Unterstützung,aber ihr dürft gerne raten,wie das wohl ausgegangen ist...spätestens nach dem 3.Mal hätte ich hellhörig sein müssen,aber nein....ich glaube ja gerne an das Gute im Menschen.
Ich denke,es könnte ein großer Roman werden,wenn ich alle Situationen schildern würde,wo es so verdammt offensichtlich war,das ich sehen mußte,wie ich klarkomme.
Mein ausgeprägtes Helfersyndrom ist auch nicht hilfreich.
Und natürlich trage ich dadurch auch einen Teil der Verantwortung.
Wenn ich zuviel Hilfe leiste und auch anbiete.....wäre der "Nutzniesser" nicht doof,wenn er das nicht nutzen würde????
Das ich mir irgendwann ausgenutzt vorkam,ist wohl nicht verwunderlich.
Und dann habe ich es angesprochen,aber es hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
Eher das Gegenteil.
Unverständnis und auch Vorwürfe gab es.
Tatsachen wurden dann verdreht,oder geleugnet.
Und der Satz: ich kann Deine Erwartungen in Bezug auf unsere Freundschaft nicht erfüllen und Du (also Ich) musst sehen,wie Du mit mir auskommst
Da hätte ich eigentlich schon Alles "hinschmeissen"sollen....aber Nein....vonwegen.....ich glaube immernoch an das Gute im Menschen.....und zweifelte an mir....bin ich zu anspruchsvoll in einer Freundschaft,oder zu empfindlich?.....
Irgendwann habe ich das Ganze erneut angesprochen und diesmal kam: unsere unterschiedlichen Auffassungen von Freundschaft machen es uns schwer einen gemeinsamen Weg zu finden.
Tja....ok.....schon wieder so ein oberflächlicher Satz, in meinen Augen.
Seitdem bin ich auf Distanz gegangen und helfe auch nicht mehr.
Ab und zu unternehmen wir nochmal was zusammen,aber es ist Alles noch verkrampfter.
Wenn man hilft,dann darf man nichts zurückerwarten,dass passt auch nicht zusammen.
Aber bin ich naiv und blauäugig,wenn ich mir gewünscht habe,dass ein angeblich guter Freund auch mal für mich da ist,wenn ich ihn brauche?
Die Antwort könnt ihr euch denken.
In Kürze steht mein Umzug an....und Nein,es wird keine Hilfe geben,wegen einer Urlaubsreise.

Ich weiß,dass es eine total einseitige Freundschaft ist,wo Geben und Nehmen in einem totalen Ungleichgewicht sind.
Und Sowas braucht kein Mensch.

Danke für's Lesen,ist länger geworden,als ich wollte.
Mich würde wirklich interessieren,was ihr davon haltet.

Greets from
Greta
 
Hallo Greta, voller Interesse las ich deine Zeilen und fühle mit dir! Auch mir ist es so ergangen wie dir und meine Gedanken kreisen täglich um Freundschaften im Bezug auf Nehmen und Geben. Wenn wir nicht mehr " geben" verfallen wir in tiefe Einsamkeit und werden uns ständig fragen, warum man uns nicht eine Hand reicht wenn wir selbst nicht mehr im Leben " aufstehen " können. Es ist mehr als traurig. Darf ich dich fragen wie alt du bist? Ich bin 58 und es ist das erste Mal, dass ich in einem Forum schreibe. Durch Zufall entdeckte ich diese Seite und es beruhigt mich klein wenig, dass ich mit meinem Kummer nicht alleine bin. Herzliche Grüße, Clara
 
Hallo Clara,
vielen Dank für Deine Antwort.
Du hast wohl Ähnliches erlebt und
das tut mir leid.
Kein wirklich gutes Gefühl,dass danach zurückbleibt.
Auch ich möchte nicht anders sein/werden und trotzallem hilfsbereit sein und bleiben.
Nicht Jeder nutzt das aus.
Aber nach dieser doch recht lang andauernden Erfahrung bin ich sehr vorsichtig geworden und "kaue"noch daran.
Wie ich schon schrieb,man kann NIE von einem anderen Menschen erwarten,dass man ihm genauso wichtig ist,wie dieser einem ist/war.
Habe dazu einen für mich doch recht passenden Spruch gefunden,der meine Situation treffend beschreibt:

Hör damit auf,Berge für einen Menschen zu bewegen,der nicht mal einen Stein für Dich aufheben würde.


Natürlich gehören zu solch einer Geschichte immer 2Personen,die mit ihren Verhaltensweisen dazu beitragen.
Und ich kann mit dem heutigen Erfahrungsschatz auch nicht mehr verstehen,warum ich nicht schon viel früher die Notbremse gezogen habe.
Gemeldet hat sie sich oft genug und das auch frühzeitig.
Ich bin "leider" ein sensibler Mensch,den man schnell verletzen kann,wenn man will.
Daher habe ich mich in Frage gestellt und mich über meine Empfindungen hinweggesetzt.
Nach dem Motto.....sei nicht so empfindlich und nimm Dir damit nicht die Chance auf eine positive Erfahrung......heute bin ich schlauer.
Was ich mir wünschen würde?
Das nicht Alles so gleichgültig im Sande verläuft,obwohl es stark danach aussieht.

Du fragst,wie alt ich bin....59 Jahre.
Eigentlich "müßte" ich genug Lebenserfahrung haben.
Aber.....manchmal nicht so einfach.

Greets from
Greta
 
Ist doch ganz einfach, zum Ausgehen oder für was trinken zu gehen, ist diese Freundschaft okay, alles andere auf Eis legen. Sobald die Frage kommt, kannst du mal, sagst du nein.
 
Würde ich auch sagen, nur noch Spaßsachen zusammen Unternehmenmund wenn er um Hilfe bittet, kannst Du ihm ja ehrlich sagen, dass Du Deine Definition von Freundschaft jetzt der seinen angepasst hat... in diesem Fall.
 
Gern, und ich wollte noch sagen, dass es die einen Freundschaften gibt, in denen es halt etwas oberflächlicher zugeht und in denen man halt nett zusammen weggehen und Spaß haben kann und dann eben noch die, die tiefer gehen und wo auch gegenseitige Hilfe und füreinander da sein, wenn es jemandem schlecht geht, total normal sind

Beide Arten Freundschaft haben ihre Vorteile und bei der Spaßsorte tut es nicht mal so weh, wenn man sich auseinanderlebt, sondern man kann ohne Trübsal auf die nette Zeit, die man miteinander hatte, zurückblicken.
 
Stimmt,bei einer Spaßfreundschaft scheinen Probleme "leichter" zu lösen sein.
Aber was soll's,es ist,wie es ist.
Und es herrscht Funkstille von beiden Seiten.
Ich habe keine Ahnung,ob sich das nochmal ändert.
Mein Bauchgefühl sagt: Nein.

Danke für die Einschätzung.

Greets from
Greta
 
Ich schlendere gerade durch`s Forum und stieß auf diesen Thread. Obwohl die Anzahl meiner sozialen Kontakte sehr übersichtlich ist, gerade mal 2 Menschen und mein Fernseher, habe ich vor einem Jahr eine "Freundschaft" beendet. Obwohl, beenden wollte ich sie gar nicht, lediglich darauf hinweisen, dass ich mehr erwarte. Er schrieb daraufhin, dass er sich nicht verbiegen ließe. Freundschaft habe ich in Anführungsstrichen geschrieben, weil es nie eine echte Freundschaft war. Er ist zwar Phasenweise depressiv, kann es aber mit Medikamenten einstellen. Doch im Gegensatz zu mir hatte er keine sozialen Ängste.


Das merkte man auch während unserer seltenen Treffen. Ausgelassen und entspannt waren die jedenfalls nie. Er bat mich des öfteren um Hilfe, die ich ihm auch gerne zukommen ließ. Also Arbeiten im Haus und drum herum. Habe ich gerne getan und dieses Ungleichgewicht laste ich ihm auch in keiner Weise an. Doch eines Tages war das Maß voll. Näher ins Detail gehen möchte ich nicht, dafür war die Situation zu speziell. Doch das hier gibt es exakt wieder und ich bin sicher, dass sich viele von euch darin wieder erkennen, bzw. es bereits selbst erlebt haben.


Hier eine typische Alltagssituation zwischen 2 Freunden. Sagt der eine, du ich gehe morgen zum Arzt, lasse mich mal durchchecken.


Ich nenne nur mal die 2 häufigsten Varianten, die daraus entstehen können. Der, der beim Arzt war, sagt einen Tag später von sich aus. Du, ich war ja gestern beim Arzt. Das hat dies und das ergeben.


Variante 2. Der andere fragt. Du warst doch gestern beim Arzt. Was hat denn die Untersuchung ergeben? Ich weiß auch nicht, mich fragt man so gut wie nie irgend etwas persönliches, nur wenn man meine Hilfe benötigt. Aber das ist eine andere Lebensgeschichte. Mein damaliger Freund fällt eindeutig unter die Variante 2. Und das habe ich ihm schließlich vorgeworfen. Darauf hin schrieb er, dass er sich nicht verbiegen ließe. Also mir war das alles viel zu einseitig. Und nun bin ich wieder bei den 2 sozialen Kontakten und meinem Fernseher. 🙄
 

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