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Unglaubliche Geschichte eines geistig eingeschränkten Menschen

Stubentiger

Neues Mitglied
Er wurde in einer Grundschule eingeschult, ist dann während des 1. Schuljahres zur Sonderschule gewechselt. Auch heute noch ist er nicht in der Lage zusammenhängende Sätze zu lesen, wohl aber seinen Nahmen oder einzelne Worte. Seine Familie wollte nicht wahrhaben, dass er geistig eingeschränkt ist, so dass er nach der Schule erstmal bei einem Bauern gearbeitet hat. Danach war er zeitweise als Hilfsarbeiter beschäftigt. Nachdem sein Bruder sich selbstständig gemacht hat, hat dieser ihn als Bauarbeiter angestellt. Er hat immer in sehr kargen Verhältnissen bei seinen Eltern gelebt, wie um Jahrzehnte zurückversetzt mit Ofenheizung, alles alt und verkommen und ungepflegt. Alkohol gehörte für ihn schon immer zum täglichen Leben. Er ist sehr ungepflegt, von waschen und duschen hat er noch nie viel gehalten. Die Eltern sind inzwischen verstorben.
Dank seines Bruders, der eine eigene Familie hat, hatte er jedenfalls Arbeit. In dem Elternhaus, das er alleine bewohnte (Erbengemeinschaft der Brüder) hat er alles verdrecken und verkommen lassen, z. B. haben Hunde und Katzen überall hingepinkelt.
Der Bruder bei dem er gearbeitet hat, hat sich irgendwann eine Geliebte zugelegt. Diese Frau ist sehr anspruchsvoll und kostet ihm sehr viel Geld, so dass er keine Sozialversicherungsbeiträge, Steuern usw. mehr bezahlt hat. Dann hat er auch noch seinen Führerschein wegen Trunkenheit verloren. Zu guter letzt musste dieser seine Firma dichtmachen und Insolvenz anmelden. Um den Ansprüchen seiner Freundin trotzdem gerecht zu werden hat er sich folgendes überlegt: Elternhaus verkaufen, das Geld alleine einsacken, für seinen Bruder eine Wohnung suchen. So weit so gut, einen geistig eingeschränkten Menschen der kaum lesen und schreiben kann, kann man ja eine Verzichtserklärung unterjubeln. Wo er aber nicht mit gerechnet hat: Der Insolvenzverwalter ist dahinter gekommen und hat das Geld gleich einkassiert. Und eine Wohnung für seinen geistig eingeschränkten Bruder hat er auch nicht gefunden, ganz einfach weil dieser überall bekannt ist und ihn keiner haben will. Wer will sich schon seine Wohnung verdrecken lassen? Also wohin mit ihn? Er hat für ihn - übergangsweise - einen alten Wohnwagen besorgt. Jetzt wohnt er aber schon über 3 Monate auf einer Wiese am Straßenrand, ohne Strom und ohne Wasser. Er kann sich nicht waschen, duschen, rasieren, nicht mal zur Toilette gehen und wird schon “Werwolf” genannt. Bereits nach kurzer Zeit war der Wohnwagen genauso verdreckt und vollgepinkelt wie sein Haus.
Die Behörden (Polizei, Gemeinde, Kreisamt, Gesundheitsamt) sind informiert, können aber angeblich nichts tun, weil er leben kann wie er will und seine geistige Einschränkung nicht ausreicht um ihn in eine Einrichtung unterzubringen. Vor einigen Jahren habe ich schon mal erfolglos probiert eine Betreuung anzuregen. Dabei wurde ich zwar vom Jugendamt und dem sozialpsychatrischen Dienst des Gesundheitsamtes grundsätzlich unterstützt, aber als der Amtsarzt mit ihm reden wollte, hat er ihn (den Arzt) angebrüllt und des Hauses verwiesen. Damit war die Sache erledigt. Man kann eben niemanden zu etwas zwingen, auch wenn man’s nur gut meint.
Ich finde, dass allein die Tatsache, dass er das alles hat mit sich machen lassen ohne sich zur Wehr zu setzen schon Hinweis genug ist, dass er nicht nur geistig eingeschränkt, sondern geistig behindert ist.
Außerdem hätte er meiner Meinung nach bereits nach der Sonderschule in eine Einrichtung für geistig eingeschränkte oder behinderte Menschen gehört. Nur weil die Familie das nicht wahrhaben wollte und meinte ihn ohne professionelle Hilfe durchs Leben zu bringen zu können, muss er nun so menschenunwürdig leben.
 
M

Monarose

Gast
Was ist daran unglaublich? :confused:

Er scheint doch so leben zu wollen.

Du kennst ihn ja scheinbar sehr gut, wenn er Hilfe braucht, biete sie ihm doch einfach an.
 
G

Gelöscht 41245

Gast
Eine sehr traurige Geschichte Stubentiger ! Ich Es macht mich einfach nur fassungslos,wie grausam die Menschen sein können.Das sich keiner um diesen Mann oder damals dieses Kind gekümmert hat.

Jetzt ist es sicher sehr schwer ihn irgendwo unter zu bringen.Ich kann es auch nicht genug beurteilen, ob er sich in einem Heim für behinderte wohl fühlen würde? Er ist ja wohl sein Leben lang sehr isoliert gewesen. Ob er dort glücklich wäre, ich weiß es nicht?
Aber trotzdem sollte sich doch jemand um diesen Mann kümmern, und nicht so schnell aufgeben, nur weil er mal brüllt.Ich finde versuchsweise sollte das probiert werden, diesen Mann in einem Behindertenheim unter zu bringen. Dort sind ja sicher nicht nur Schwerbehinderte.Oder in einer Wohngruppe.
Vielleicht könntest Du mit ein paar anderen Personen das mal bei irgend einem Sozialen Dienst zur Sprache bringen. Nur, es darf halt nicht so sein,das der Mann irgendwo eingesperrt wird, wo er hinterher noch unglücklicher ist.
Ich würde an Deiner Stelle mal mit einer Bekannten versuchen in der Richtung was in die Wege zu leiten. Ich finde es schön,das Du Dir darüber Gedanken machst.



Liebe Grüsse:)
Lena
 

Peachly

Sehr aktives Mitglied
"Unglaublich" finde ich die Story jetzt auch nicht gerade. Anstatt ihm gleich mit einem Amtsarzt und Betreuer zu kommen, könntest du doch versuchen herauszufinden, warum er tatsächlich so lebt wie er lebt. Woran konkret fehlt es ihm... oder auch nicht.
 
T

Tztz...

Gast
Nur weil die Familie das nicht wahrhaben wollte und meinte ihn ohne professionelle Hilfe durchs Leben zu bringen zu können, muss er nun so menschenunwürdig leben.
Das ist eine einseitige Betrachtungsweise, weshalb auch immer. Wenn diese angebliche geistige Einschränkung nicht reicht, bedeutet es, dass sie nicht vorhanden ist - wahrscheinlich Hundertausende in unserem Land werden rechtlich betreut, obwohl sie ihre Angelegenheiten selbst erledigen könnten, und von geistiger Einschränkung keine Spur.

Menschenwürde zu erhalten, bedeutet nicht, Menschen zu entrechten bzw. zu entmündigen, sondern Hilfeleistung ohne Entledigung sämtlicher Rechte eines Menschen, und so hat er wohl immerhin noch einen Rest davon, draußen im Wohnwagen, auf der Wiese, ohne Strom und Wasser.

Also ist er keineswegs geistig eingeschränkt, ganz im Gegenteil.
 
G

Gast

Gast
In einem Wohnwagen auf einer unerschlossenen Wiese ohne Müll.-und Abwasserentsorgung ? (Kläranlage)
Eigentümlich,dass die Behörden in diesem Fall dagegen nichts unternehmen können .(?)

Allen anderen Leuten ist es, in dieser Form, nicht gestattet so zu wohnen.
Da wird die Behörde schnell tätig,egal ob man selbst so wohnen möchte.
Es muß für den Wohnwagen eine "ordentliche" Meldeadresse vorhanden sein.
(z.B. ein ganzjährig bewohnbarer Campingplatz mit sanitären Anlagen/Abwasserentsorgung.)

Wenn er sich überall wie ein Ferkel benimmt, wird man keinen Platz finden.Man wird für Mitbewohner unzumutbar.

Es gibt einen speziellen Ausdruck dafür,er fällt mir grad nicht ein.
Diese Leute sind unbemietbar oder so ähnlich.
Man bekommt keine Wohnung mehr.
 

cyron

Mitglied
Ich finde auch, man sollte in dieser Situation sehr genau hinschauen und nicht in die "Gutmenschen-Falle" treten. Oft haben wir das Gefühl, wir müssten etwas für einen anderen Menschen tun, nur weil er anderes lebt als wir das für "richtig" erachten. Und vielleicht "könnte" er sogar unter anderen Umständen "besser" leben. Aber letztendlich ist das Risiko zu gross, einem anderen Menschen einen Lebensstil aufzuzwingen und ihn so zu entmündigen. Die Phrase "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" kommt nicht von ungefähr ;)
 
F

finjalena

Gast
Da schließe ich mich der Lena an.
Wenn er es nicht möche, nein zwingen kann man ihn nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass eine Wohngruppe
eine Alternative wäre zu dem was er jetzt hat.
Er wird auch älter, daran sollte man auch denken.:rolleyes:
 

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