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Undeutbare Gefühle - ich drehe durch..!

Cocoblümchen

Neues Mitglied
Hallo ihr lieben,

ich befinde mich momentan in sehr verwirrenden Gefühlslagen, ich weiß nicht wie ich meine Gefühle deuten soll oder wie ich mit ihnen umgehen soll.

Ich würde behaupten ich war schon immer relativ "gut erzogen", sozial veranlagt, sensibel und bin mit den meisten Menschen gut klar gekommen.
Seit ein paar Wochen werde ich verstärkt immer emotionaler und sensibler. Das geht schon wirklich in eine echt extreme Richtung.. ich reagiere auf viele Situation viiel emotionaler als sonst, weine öfter (nicht nur Trauer, auch Freude), empfinde sehr sehr viel Ungerechtigkeit auf der Welt und beschäftige mich unbewusst sehr oft mit der Frage nach ungerechtem Leid. Mir tut es unendlich leid wenn Kinder oder vor allem Tiere leiden müssen und ich versinke teilweise in dieser Verzweiflung und Machtlosigkeit. Außerdem habe ich in letzter Zeit das starke Bedürfnis diese Welt so viel besser zu machen! Ich möchte jedem helfen, gegen Mobbing vorgehen, meine Sachen und Geld spenden, habe bei allem was ich mir kaufe oder über meinen Hunger hinaus esse ein sooo schlechtes Gewissen und habe einfach im Allgemeinen in allen Bereichen viel viel stärkere Gefühle als sonst.. Dazu kommt dass ich (bin aktuell 21, weiblich) seit über 3 Jahren kein einziges Mal verliebt war, auch nicht ansatzweise und mich jetzt irgendwie in eine Mitstudentin verliebt habe.. mit der Frage nach meiner Sexualität beschäftige ich mich seit einem Jahr sehr stark, mir geht der Gedanke lesbisch zu sein einfach nicht aus dem Kopf (ich bin mir ziemlich sicher, will es aber nicht wahrhaben aus Angst vor ich weiß es selbst nicht genau) ich rede mit niemandem darüber, versuche krampfhaft mich einfach in einen Mann zu verlieben (endlich mal wieder nach 3 Jahren) aber irgendwie kann ich meine Gefühle auch in diesem Bereich sehr schlecht einordnen, das macht mich fertig. Ich bin eigentlich glücklich in meinem Leben, habe ein super Studium und nette Leute und eine tolle Familie um mich, aber bin im Moment einfach sehr sehr sehr nachdenklich.. über oben genannte Themen, die mir keine Ruhe lassen.
Das muss sich wahrscheinlich total verwirrend und seltsam anhören, aber vielleicht war jemand auch schonmal in so einer Situation und kann mir sagen wie er/sie damit umgegangen ist :)

Viiiielen Dank und liebe Grüße!!
 

IchWars

Mitglied
Hallo Cocoblümchen,

nein es hört sich nicht total verwirrend und seltsam an.
Ich würde mal sagen, du bist ein stark empathischer Mensch.;)

Schau dir mal diese Seite an: https://www.evidero.de/empathisch-lieben
Auch das Buch kann ich die empfehlen.

Beschäftige dich mal generell mal mit dem Thema Emphatie und Hochsensibilität. Es ist nicht immer lustig, diese "Gabe" oder diesen "Fluch" zu haben. Es gibt aber Möglichkeiten sich besser abzugrenzen.
Und das wichtigste: Du bist nicht alleine!

Alles Gute dir!
 

Tinchen92

Mitglied
Ich grüß dich :)
Ich finde es total spannend, wie sehr ich mich in deine Lage hineinversetzen kann. Mittlerweile bin ich 26 Jahre alt, weiß jedoch genau, wie es mir damals erging.
Im Grunde zeigen deine Reaktionen erst einmal, dass du wahnsinnig gesund bist. Denn da gibt es Ungrechtigkeiten, es läuft in unsererem System tatsächlich einiges schief... für mich sind Menschen, die "Symptome" entwickeln, ob aufgrund einer bewussten Erkenntnis dieser Missstände oder auch nicht, die allerliebsten. Das sind die Menschen mit Tiefgrund und Rückrad.
Aber natürlich solltest du dich nicht zermürbel und unglücklich werden. Viel eher dieses Potential kanalisieren.
Auch ich stand damals vor der Frage "wie oute ich mich?". Ich bin durch ganz viele Zufälle in besondere Kreise gekommen. Da wurden direkt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen lernte ich viele queer-, homo- oder transsexuelle Menschen kennen, die ganz offen und selbstverständlich mit ihrer Orientierung umgingen. Und das ist natürlich ein Fakt: Je mehr du dich in solchen Kreisen bewegst, desto mehr wundert es dich irgendwann, dass du dich einst einmal so gegen dein wahres Ich gewehrt hast. Jedenfalls geht es mir jetzt so. Unvorstellbar meine Sexualität heute noch zu verbergen. Aber das ist ein Prozess, der Zeit braucht - Stück für Stück! Und je mehr Menschen um dich herum sind, die dich supporten, umso besser.
Zum andern befanden sich in diesen feministischen, künstlerischen alternativen, links-politischen (oder wie man es auch immer beschreiben mag) Kreisen auch Menschen, die ebenfalls "Probleme" erkannten und dies nicht dabei belassen wollten.
Nimm deine Energie, dein gutes Gespür und deine Sesibilität und solidarisiere dich mit anderen Menschen. Kämpfe für das, was du für richtig hälst und finde dich dabei selbst...
 

Cocoblümchen

Neues Mitglied
Vielen Dank für deine liebe Nachricht! :)
Schön zu wissen, dass es anderen auch so ging/geht!
Bei mir gibt es nur leider leider diese Zufälle nicht, mein komplettes Umfeld ist scheinbar hetero und die eine aus meinem Studium, in die ich gerade dabei bin mich zu verlieben, ist in einer Beziehung mit einem Mann.. autsch :( Einige meiner Freunde gehen davon aus dass ich eine Tendenz zur Homosexualität habe, aber genau habe ich bisher mit niemandem darüber geredet. Mir fehlt schlichtweg der Mut dazu.. genauso wie mir der "Mut" fehlt mal in eine Lesbenbar zu gehen oder mich online umzusehen. Ich weiß, ich weiß man kann mir irgendwie nicht weiter helfen
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo C.,

ja. Mich erinnert deine Erzählung an einen Lebensabschnitt der schon eine Weile hinter mir liegt. Aber ich habe nicht gedacht, dass ich lesbisch sein könnte :).

Ich würde sagen, dass du am Anfang eines langen Weges stehen könntest. Doch der Weg wird kein leichter sein. Er ist steinig und schwer oder wie war der Text?

Du bist wohl ein guter Mensch. Aber gut bedeutet auch, dass es genießbar ist. Es ist gut, wenn man anderen helfen möchte, aber man muß auch Lebensbeständigkeit verkörpern. Ich hab schon öfters von so einem Verhalten berichtet bekommen bzw. so ähnlich. Bei dir klingt es noch nicht so extrem. Aber wenn man seine Sachen verschenken möchte und für irgendwas Falsches sich aufopfern möchte, dann ist man vielleicht sozusagen zu gut eingestellt. Zu gut bedeutet in dem Fall, dass es nicht mehr gut ist. Das ist, wie wenn man zu schnell fährt. Schnell ist gut. Aber zu schnell nicht.

Es mag sein, dass die Dinge in deinem Kopf so richtig sind und deine Persönlichkeit widerspiegelt. Aber das Gegenüber muß auch mal dir entsprechen. Das heißt, dass man schon jedem Helfen kann. Aber man muß das Gegenüber auch lesen und angemessen handeln. Also es nutzt nichts einem Junkie 10€ in die Hand zu drücken. Oder dich mit irgendwelchen Lebensweisheiten zuzutexten. Ich muß schon lesen was du schreibst und dem entsprechend denken und schreiben. Denn es gibt als Mensch immer mindestens zwei Seiten. Auch wenn man alleine ist. Das ist die innere Seite und die Welt um einen herum. Und diese zwei Seiten muß man in einklang bringen. Wenn du das schaffst, dann bist du wirklich gut.

Zu deiner lesbischen Liebe fällt mir nichts ein. Wie verliebt man sich? Warum verliebt man sich? Ich weiß es auch nicht. Aber ich denke, dass man LIebe versuchen sollte zu genießen. Wäre auf jedenfall ein schönes Zeichen, das du setzen könntest. Egal ob Mann oder Frau. Die Frage die ich mir vielleicht stellen würde ist, wie warum diese Person. 'Was kann ich da an mir erkennen und was ist es was mich reizt usw. was kannst du über deine Menschenkenntnisse sagen? Ich finds aber ein bisschen komisch, dass man mit 21 erst seine lesbische Ader entdeckt? Für mich hört sich dein Text eher Psychotisch an. Vielleicht auch Schizphren. So wie als leidest du unter Realitätsverlust, weil du dich sehr in dener geistigen, eher perfekteren, Welt befindest, wie sie eben in Wirklichkeit nicht ist. Der Punkt ist, dass man die fiktive Welt an die reale Welt anpassen muß und nicht umgekehrt bzw. man muß lernen ein Spagat zu machen und du mußt denke ich ein sehr großes Spagat machen? Beweiß es, dass man damit gut Leben kann und das das Leben so Sinn macht. Dann darfst du dich denke ich als kleines Wunder betrachten.
Und ob du dann lesbisch bist oder doch einen Mann gefunden hast, den man lieben kann, ist denke ich dann nicht mehr ganz so wichtig?!

Viel Spaß
 

Tinchen92

Mitglied
Liebes Cocoblümchen,

schön, dass du mit meiner Nachricht irgendwie was anfangen konntest. Jetzt die etwas verspätete Reaktion...
Erst einmal würde ich dir gern sagen, dass du den Beitrag zu meiner Vor"rednerin" gekonnt ignorieren solltest. Dein Beitrag klingt weder schizophren, noch phychotisch. Solche Pseudoanalysen sind unverantwortlich und einfach nur frech. Zum andern ist es absolut nicht "spät" mit 21 Jahren seine sexuelle Orientierung herauszufinden... ich könnte mich über diese Aussage, die einfach nur aus so vielen Gründen FALSCH ist, jetzt unfassbar aufreden, aber ich möchte lieber dir noch ein paar warme Worte mitgeben:
Du befindest dich schlicht und einfach in einer Krise, in der sich viele junge Frauen befinden, haben sie keine Möglichkeit in ihrem sozialen Umfeld ihre sexuelle Orientierung auszuleben. Das würde einfach mal jedem so gehen.

Lebst du denn in einem Dorf? Gibt es die Möglichkeit in eine Stadt zu ziehen? Die Gründe werden dir offensichtlich erscheinen. Die Auslebungsdiskrepanz zwischen dem Leben auf dem Land oder in der Stadt ist bekannterweise recht groß. Man muss ja nicht sein ganzes Leben umkrämpeln, aber es ist ja keine Kleinigkeit. Ich bin tatsächlich damals geflüchtet und letztlich war der Weg in diese "Kreise" dann auch gar nicht so zufällig, wie es vielleicht klang. Das Wort Kreise klingt seltsam. Das sind einfach Leute, die Menschen nicht aufgrund der Hautfarbe, des Geschlechts oder der sexuellen oder persönlichen Orientierung einkategorierieren. Und das ist in unserer heutigen Welt gar nicht mehr so selbstverständlich. Ich würde dir raten, dir solche Menschen zu SUCHEN. Wie soll es anders gehen?

Und noch eine Frage habe ich:
Was fürchtest du denn, wenn du daran denkst, dich in einem Portal (anonym oder auch nicht) anzumelden?
Geht es dir vielleicht auch erst einmal darum, dir das selbst einzugestehen?

Ich wünsche dir was..
gruß
Tina
 

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