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...und plötzlich ist man erwachsen!

EyeHateWorld

Mitglied
Hallo!

Ich wollte hier nur mal fragen, ob "der Schritt zum Erwachsensein" fließend oder plötzlich vorgeht. Bei mir war er eher plötzlich: Ende 15 verliebte ich mich unglücklich in ein Mädel, was eine Art "Trauma" nach sich zog. Ende 16 dann habe ich es überstanden, währenddessen fing ich an mich neuen Interessen zu widmen (eher langweilige Themen wie Politik, Philosophie, ...). Nun bin ich Ende 17 und fühle mich "alt", in dem Sinne, dass ich mehr oder weniger weiß, wie es sich mit der Welt auf sich hat (da ich mich mit der beschäftigt habe) und dass ich nicht mehr so locker und cool drauf sein kann, wie früher.

Mir ist es traurig, sich alte Bilder anzuschauen, da sie mich an eine Zeit erinnern, in welcher ich noch sozusagen ein Kind war. Warum jetzt "der Schritt zum Erwachsensein" plötzlich verlief? Weil es mir so vorkommt: Gestern war ich noch eine ganz andere Person, als heute. Kaum zu glauben, dass ich mich heute für z. B. Gold- und Silberaktien interessiere, früher war mir ja eh alles egal.

Momentan, so glaube ich, bereue ich, dass ich in dieser Zeit nicht mehr "riskiert" habe. Diese Zeit war sehr cool und so, jedoch wäre sie noch cooler, hätte ich etwas mehr "riskiert" (heißt jetzt nicht Komasaufen, ich meine damit einfach feiern gehen und so etwas).

Momentan fühle ich mich auch älter als meine Klassenkameraden, die immer noch von Videospielen reden. Ich habe mich sozusagen spirituell weitergebildet, mich den "langweiligen" Themen gewidmet und das Ergebnis ist unbefriedigend.

Wie kann man damit fertig werden (also zum Einen die Reue nicht mehr "riskiert" zu haben und zum Anderen das Gefühl des Altseins)? Ist dies der typische Verlauf von Kindheit/Jugend zum (jungen) Erwachsenenalter?
 

SmileMore

Neues Mitglied
thallo :D

ist doch nicht schlimm, wenn du angeblich nur über langweiliges reden kannst. wie ich immer sage: vielleicht bist du einfach im falschen umfeld. vielleicht riskierst du wirklich zu wenig. es gibt nämlich bestimmt einige, die sich für themen, für die du dich interessierst, auch interessieren.

und nun zum "sich alt fühlen" =D BAAAM BAAAAM BAAAAAAM... ich glaube das ist in gewisser weise normal. nur geben es die einen mehr und die anderen weniger zu. man entwickelt sich halt weiter. solltest halt versuchen dennoch auch eine kindische art und weise an dir zu behalten, da das leben sonst in eine traurige richtung gehen könnte... (lachen ist wichtig :D )

und nun zum "riskieren" ... du hast doch bestimmt schon was riskiert =) ... und wenn nicht, dann kannst du dies ja trotzdem noch machen =) ... in gewisser weise hast du dir ja auch peinlichkeiten erspart XD ... zwar entwickelt man sich durch sollche situationen weiter XD ... aber auch du kannst es noch schaffen dich zu entwickeln :3 ...

#grammatiklos =D

mit feundlichen grüßen
SmileMore
 
T

tuny

Gast
Hallo EyeHateWorld,

was du beschreibst ist ein normaler Entwicklungsprozess, dessen Phasen sich auf den unterschiedlichen Ebenen immer wiederholen. Am einfachsten zu verstehen ist die Logik solcher Prozesse, wenn wir uns das Beispiel des Laufen lernens ansehen: Ein Baby beginnt damit, durch zufällige und ungerichtete Impulse seine Beine anzusteuern. Durch dieses ungerichtete Ansteuern beginnen die Beine, sich zu bewegen, und so bekommt das Baby über die senorischen Rückkopplungen ein Gefühl für Lage und Bewegungen. Es lernt mit der Zeit in einer sensomotrischen Schleife, seine Beine bewusst zu bewegen. Wenn das Kind dann irgendwann laufen lernen will, muss es die Freiheit der ungerichteten Bewegungsimpulse irgendwann beherrschen lernen. Es muss seine Beine zur Ruhe bringen, und die Bewegungen in die harmonische Ordnung des Gehens einordnen. Durch die Unterdrückung der Freiheit auf der unteren Ebene, durch das ruhig werden, wird nun eine neue Ebene der Freiheit ermöglicht: nämlich die der gehenden Fortbewegung.

Mit der Zeit kann das Kind dann frei im Zimmer umhergehen. Irgendwann wird es aber damit beginnen, sich größere Ziele zu setzten. Zum Beispiel möchte es von der Küche ins Badezimmer gehen. Dazu ist es wiederum nötig, die Freieheit des "irgendwo hin gehens" aufzugeben und alle Aktivität in ein größeres Ganzes einzufügen. In den weiteren Entwicklungsstufen werden dann aus solchen einfachen Sequenzen immer komplexere Abläufe wie "einen Tag in der Schule verbringen" oder "eine Ausbildung machen". Aber das Muster, nach denen diese Entwicklung abläuft, ist immer die selbe: Die Aktivitäten auf einer unteren Ebene müssen kontrolliert werden, damit das kontrollierte Zusammenwirken zielgerichtet eine neue Ebene hervorbringen kann, auf der eine ganz neue Qualität der Freiheit möglich wird. Dafür gibt es sogar einen Fachbegriff: Emergenz!

Nun können wir versuchen, deine Situation in dieses Muster einzuordnen: Du bist zur Ruhe gekommen und hast dein altes "cooles" Ich hinter dir gelassen. Das spricht dafür, dass du die Phase der Hemmung bereits durchlaufen hast. Aber du scheinst die nächste Ebene, wie auch immer sie in deinem Falle aussehen wird, noch nicht erreicht zu haben. Du befindest dich sozusagen grade in der Übergangsphase, in welcher das Alte schon aufgegeben, aber das Neue noch nicht eingetreten ist. Du darfst aber darauf vertrauen, dass sich dir mit der Zeit eine völlig neue Ebene der Freiheit und des Lebensgefühls ermöglichen wird, die momentan noch außerhalb deiner Vorstellungskraft liegt. Grade weil du das Alte hinter dir gelassen hast. Und ich kann dir auch garantieren, dass dieser Prozess endlos weiter geht. Du wirst das beschriebene Muster noch viele Male erleben und im Laufe der Zeit immer gelassener damit umgehen.
 

EyeHateWorld

Mitglied
Nun können wir versuchen, deine Situation in dieses Muster einzuordnen: Du bist zur Ruhe gekommen und hast dein altes "cooles" Ich hinter dir gelassen. Das spricht dafür, dass du die Phase der Hemmung bereits durchlaufen hast. Aber du scheinst die nächste Ebene, wie auch immer sie in deinem Falle aussehen wird, noch nicht erreicht zu haben. Du befindest dich sozusagen grade in der Übergangsphase, in welcher das Alte schon aufgegeben, aber das Neue noch nicht eingetreten ist.
Woher weiß ich dann, dass ich die nächste Ebene erreicht habe?

und nun zum "riskieren" ... du hast doch bestimmt schon was riskiert =)
Niemals habe ich was riskiert, ich habe weder Alkohol getrunken noch irgendein Wunderkraut geraucht, noch war ich auf irgendwelchen Feiern oder habe Mutproben gemacht. Superstrenge Eltern habe ich nicht, ich selber wollte mich nicht trauen (da ich wohl immer eher zu den Außenseitern gehörte und somit eher wenig Selbstbewusstsein hatte (außerdem wollte ich nicht irgendetwas machen, was ich bereuen könnte)).

und wenn nicht, dann kannst du dies ja trotzdem noch machen =) .
Ich liebe deinen Optimismus: Q11, Oberstufe Gymnasium Bayern (!). Das sagt glaub ich alles, warum ich jetzt nichts "nachriskieren" kann.

zwar entwickelt man sich durch sollche situationen weiter XD
Nicht nur: Meine Weiterentwicklung verdanke ich einer unglücklichen Verliebtheit zu der jüngeren Schwester meines Freundes, die ohnehin bereits (bis heute sogar noch den gleichen) einen Freund hatte (also zwei Faktoren insgesamt, warum es nicht funktionieren würde). Das war sozusagen der Moment/das Ereignis, wo mir die Welt so richtig in den Hintern getreten hat.
 
T

tuny

Gast
Woher weiß ich dann, dass ich die nächste Ebene erreicht habe?
Das merkst du dann, wenn du den "Spielplatz" der sich neu ergebenen Möglichkeiten zu endecken beginnst. Du würdest mir dann stolz berichten, wass du jetzt alles für großartige Sachen tun kannst, die du in deinem alten Ich nicht hättest tun können.

Wenn ein Kind grade laufen lernt, dann hat das erstmal noch nicht viel mit der neuen Freiheit zu tun. Das erste Hochziehen am Tisch und die ersten Gehversuche sind sehr wackelig. Tatsächlich war es beim Krabbeln sicherer und mobiler, als es bei den ersten Versuchen auf zwei Beinen ist. Aber dennoch ist das kein Rückschritt, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint: Denn wenn es erstmal richtig laufen kann, dann wird ihm eine ganz neue Welt eröffnet und es hat Zugang zu Dingen und Gegenständen, die vorher völlig außerhalb seiner Weltvorstellung lagen.

Wie gesagt, gewissermaßen lernen wir alle immer wieder auf neuen Ebenen laufen. Die Zeitspannen werden auch immer länger, so eine Übergangsphase kann mal locker zwei oder drei Jahre dauern. Im ersten Job zum Beispiel, je nach Tätigkeitsfeld, kann es mitunter sehr lange dauern, bis man sich mal frei "bewegen" kann. ;)
 

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