TessaEdwards
Neues Mitglied
Hallo zusammen,
das ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich weiß noch nicht so ganz, wie ich loslegen soll. Ich fühle mich aktuell sehr überlastet und unzufrieden im Job und überlege mir zu kündigen.
Das Problem besteht schon etwas länger und hat diese Woche seinen Höhepunkt erreicht. Ich arbeite seit etwa 2,5 Jahren in dem Unternehmen und im ersten Jahr war noch alles gut: die Aufgaben haben Spaß gemacht, das Team war super und die Arbeitsbelastung war auch noch in einem erträglichen Rahmen.
Dann fing es an: zwei Kolleginnen wurden nacheinander schwanger und aufgrund der damaligen wirtschaftlichen Situation beide nicht nachbesetzt. Das heißt deren Aufgaben wurden auf die übrigen Kollegen verteilt, wobei ich einen Großteil davon abbekommen habe. Zum einen weil ich als relativ neuer Kollege mich nicht getraut habe nein zu sagen und zum anderen, weil man mit meiner Arbeitsleistung zufrieden war und mir das wohl zugetraut hat.
Das lief dann auch lange Zeit bis auf einige sehr stressige Wochen ganz gut und ich bin mit der zusätzlichen Belastung gut klar gekommen. Dann kamen in meinem Aufgabengebiet allerdings mehrere große Projekte hinzu, ich musste eine neue direkte Kollegin einarbeiten, habe noch die Praktikantenbetreuung aufgebrummt bekommen und muss wegen neuer Systeme an zig Schulungen teilnehmen und mich erstmal in die neuen Prozesse einfinden. Das hat leider dazu geführt, dass ich 4-6 Stunden am Tag nur in Terminen hänge und absolut keine Zeit mehr für meine eigentlichen Aufgaben habe. Es hat sich ein riesiger Turm unerledigter Aufgaben aufgetan und ich muss jeden Tag 1-2 Überstunden machen, um auch nur ansatzweise noch mithalten zu können.
Ich habe meine Überlastung auch schon meiner Chefin mitgeteilt, aber das hat leider nur zu einer minimalen Entlastung geführt. Denn ich bin nicht als einziges überlastet, das sind wir bis auf 2-3 Ausnahmen alle. Leider gibt es ein paar schwarze Schafe, die sich alles erlauben können und leider auch wegen ihrer langen Unternehmenszugehörigkeit fast unkündbar sind. Das tatsächliche Problem ist unser Personalmangel, denn uns werden leider keine zusätzlichen Stellen genehmigt, obwohl unsere Zahlen inzwischen wieder sehr gut aussehen. Immerhin kommen die beiden Kolleginnen dieses Jahr wieder aus der Elternzeit zurück, allerdings erst zur Jahresmitte.
Ihren Höhepunkt hat die ganze Situation dann diese Woche erreicht. Ich kam aus dem Urlaub zurück, hatte gleich zig Termine jeden Tag und bin gar nicht mehr hinterher gekommen mit meinen Aufgaben. Hinzu kam, dass die Kollegin, in deren Einarbeitung ich viel Zeit investiert hatte, in der Probezeit gekündigt hat und schon am Donnerstag ihren letzten Tag hatte. Da wir im Duo gearbeitet haben, war ich also wieder partnerlos. Auch wenn die Stelle nachbesetzt wird, stehe ich erstmal wieder allein da und dann beginnt die Einarbeitung aufs Neue. Ich war also ohnehin schon am Rande meiner Nerven, da hat es meine Chefin noch für nötig befunden, mir kurz vor Feierabend mitzuteilen, dass sie mich in ein weiteres Projekt einbinden will. Sie hat auch versprochen mich an anderer Stelle zu entlasten. Da aber alle vollkommen überlastet sind, sind das eh nur leere Versprechungen. Ich habe ihr auch gesagt, dass mir das zu viel ist, worauf sie mir mehr oder weniger zu verstehen gegeben hat, dass ich keine Wahl habe.
Ich war im Anschluss an das Gespräch so sauer und enttäuscht, auch weil ich einen Tag vorher Geburtstag hatte und mir meine Chefin eine nette Nachricht geschrieben und darin auch beteuert hat, dass ich bei Problemen immer zu ihr kommen kann. Im Nachhinein war das wie ein Schlag ins Gesicht, weil sie mich wohl nur für ihren neuen Auftrag gefügig machen wollte. Ich zweifle inzwischen echt an ihren Führungsqualitäten. Ich habe noch am gleichen Abend nach neuen Jobs gesucht und auch 2-3 interessante gefunden, die allerdings nicht wirklich meine Traumjobs wären.
Ich habe meine Chefin am nächsten Tag nochmal drauf angesprochen und mich zum ersten Mal getraut nein zu sagen. Sie hat darauf sehr patzig reagiert und gefragt, wer es denn sonst machen soll. Aber das ist doch nicht mein Problem, das ist ihre Aufgabe das rauszufinden. Es gibt ja noch andere Mitarbeiter und es kann ja nicht alles auf mir abgeladen werden. Meine Chefin hat mich schon mehrfach gelobt und gemeint, dass sie mir sowas anvertrauen kann, weil sie weiß dass es dann in guten Händen ist. Das ehrt mich ja auch, aber es ist ja kein Freifahrtschein, um mich mit Arbeit zuzumüllen.
Ich habe meinen Unmut über die Zusatzaufgabe auch bei meiner Teamleiterin und einer Kollegin kundgetan. Das scheint bei meiner Chefin angekommen zu sein, denn sie hat nun - oh Wunder - doch eine Alternative gefunden und ich muss es nicht machen. Das beruhigt mich etwas, ändert aber nicht wirklich viel an der Gesamtsituation, da ich weiterhin überlastet bin.
Ich denke immer noch darüber nach den Job zu wechseln, bin aber zwiegespalten, da es mir im großen und ganzen schon dort gefällt. Auch das Gehalt stimmt, ich habe in der kurzen Zeit schon zwei große Gehaltserhöhungen erhalten. Ich würde behaupten, dass ich von meinen Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen geschätzt werde. Das macht eine Kündigung aber nicht einfacher, da ich Angst habe, so ein tolles Team nicht nochmal zu finden.
Ich habe ggf. die Möglichkeit das Themengebiet zu wechseln in ein nicht ganz so stressiges. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das möchte, weil es auch langweiliger ist. Zudem glaube ich, dass meine Chefin auch dort ihre Wege finden wird mich mit Aufgaben zuzuschütten.
Ich weiß nun nicht wirklich weiter. Ist das nur eine vorübergehende Flaute im Job oder ist es Zeit für mich zu gehen? Ich weiß, dass es zum Teil meine eigene Schuld ist, dass ich jetzt in dieser Situation bin. Ich hätte früher nein sagen sollen. Aber wie komme ich jetzt wieder raus aus dieser Situation? Was würdet ihr mir raten? Sorry für den Roman
das ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich weiß noch nicht so ganz, wie ich loslegen soll. Ich fühle mich aktuell sehr überlastet und unzufrieden im Job und überlege mir zu kündigen.
Das Problem besteht schon etwas länger und hat diese Woche seinen Höhepunkt erreicht. Ich arbeite seit etwa 2,5 Jahren in dem Unternehmen und im ersten Jahr war noch alles gut: die Aufgaben haben Spaß gemacht, das Team war super und die Arbeitsbelastung war auch noch in einem erträglichen Rahmen.
Dann fing es an: zwei Kolleginnen wurden nacheinander schwanger und aufgrund der damaligen wirtschaftlichen Situation beide nicht nachbesetzt. Das heißt deren Aufgaben wurden auf die übrigen Kollegen verteilt, wobei ich einen Großteil davon abbekommen habe. Zum einen weil ich als relativ neuer Kollege mich nicht getraut habe nein zu sagen und zum anderen, weil man mit meiner Arbeitsleistung zufrieden war und mir das wohl zugetraut hat.
Das lief dann auch lange Zeit bis auf einige sehr stressige Wochen ganz gut und ich bin mit der zusätzlichen Belastung gut klar gekommen. Dann kamen in meinem Aufgabengebiet allerdings mehrere große Projekte hinzu, ich musste eine neue direkte Kollegin einarbeiten, habe noch die Praktikantenbetreuung aufgebrummt bekommen und muss wegen neuer Systeme an zig Schulungen teilnehmen und mich erstmal in die neuen Prozesse einfinden. Das hat leider dazu geführt, dass ich 4-6 Stunden am Tag nur in Terminen hänge und absolut keine Zeit mehr für meine eigentlichen Aufgaben habe. Es hat sich ein riesiger Turm unerledigter Aufgaben aufgetan und ich muss jeden Tag 1-2 Überstunden machen, um auch nur ansatzweise noch mithalten zu können.
Ich habe meine Überlastung auch schon meiner Chefin mitgeteilt, aber das hat leider nur zu einer minimalen Entlastung geführt. Denn ich bin nicht als einziges überlastet, das sind wir bis auf 2-3 Ausnahmen alle. Leider gibt es ein paar schwarze Schafe, die sich alles erlauben können und leider auch wegen ihrer langen Unternehmenszugehörigkeit fast unkündbar sind. Das tatsächliche Problem ist unser Personalmangel, denn uns werden leider keine zusätzlichen Stellen genehmigt, obwohl unsere Zahlen inzwischen wieder sehr gut aussehen. Immerhin kommen die beiden Kolleginnen dieses Jahr wieder aus der Elternzeit zurück, allerdings erst zur Jahresmitte.
Ihren Höhepunkt hat die ganze Situation dann diese Woche erreicht. Ich kam aus dem Urlaub zurück, hatte gleich zig Termine jeden Tag und bin gar nicht mehr hinterher gekommen mit meinen Aufgaben. Hinzu kam, dass die Kollegin, in deren Einarbeitung ich viel Zeit investiert hatte, in der Probezeit gekündigt hat und schon am Donnerstag ihren letzten Tag hatte. Da wir im Duo gearbeitet haben, war ich also wieder partnerlos. Auch wenn die Stelle nachbesetzt wird, stehe ich erstmal wieder allein da und dann beginnt die Einarbeitung aufs Neue. Ich war also ohnehin schon am Rande meiner Nerven, da hat es meine Chefin noch für nötig befunden, mir kurz vor Feierabend mitzuteilen, dass sie mich in ein weiteres Projekt einbinden will. Sie hat auch versprochen mich an anderer Stelle zu entlasten. Da aber alle vollkommen überlastet sind, sind das eh nur leere Versprechungen. Ich habe ihr auch gesagt, dass mir das zu viel ist, worauf sie mir mehr oder weniger zu verstehen gegeben hat, dass ich keine Wahl habe.
Ich war im Anschluss an das Gespräch so sauer und enttäuscht, auch weil ich einen Tag vorher Geburtstag hatte und mir meine Chefin eine nette Nachricht geschrieben und darin auch beteuert hat, dass ich bei Problemen immer zu ihr kommen kann. Im Nachhinein war das wie ein Schlag ins Gesicht, weil sie mich wohl nur für ihren neuen Auftrag gefügig machen wollte. Ich zweifle inzwischen echt an ihren Führungsqualitäten. Ich habe noch am gleichen Abend nach neuen Jobs gesucht und auch 2-3 interessante gefunden, die allerdings nicht wirklich meine Traumjobs wären.
Ich habe meine Chefin am nächsten Tag nochmal drauf angesprochen und mich zum ersten Mal getraut nein zu sagen. Sie hat darauf sehr patzig reagiert und gefragt, wer es denn sonst machen soll. Aber das ist doch nicht mein Problem, das ist ihre Aufgabe das rauszufinden. Es gibt ja noch andere Mitarbeiter und es kann ja nicht alles auf mir abgeladen werden. Meine Chefin hat mich schon mehrfach gelobt und gemeint, dass sie mir sowas anvertrauen kann, weil sie weiß dass es dann in guten Händen ist. Das ehrt mich ja auch, aber es ist ja kein Freifahrtschein, um mich mit Arbeit zuzumüllen.
Ich habe meinen Unmut über die Zusatzaufgabe auch bei meiner Teamleiterin und einer Kollegin kundgetan. Das scheint bei meiner Chefin angekommen zu sein, denn sie hat nun - oh Wunder - doch eine Alternative gefunden und ich muss es nicht machen. Das beruhigt mich etwas, ändert aber nicht wirklich viel an der Gesamtsituation, da ich weiterhin überlastet bin.
Ich denke immer noch darüber nach den Job zu wechseln, bin aber zwiegespalten, da es mir im großen und ganzen schon dort gefällt. Auch das Gehalt stimmt, ich habe in der kurzen Zeit schon zwei große Gehaltserhöhungen erhalten. Ich würde behaupten, dass ich von meinen Vorgesetzten und Kollegen gleichermaßen geschätzt werde. Das macht eine Kündigung aber nicht einfacher, da ich Angst habe, so ein tolles Team nicht nochmal zu finden.
Ich habe ggf. die Möglichkeit das Themengebiet zu wechseln in ein nicht ganz so stressiges. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das möchte, weil es auch langweiliger ist. Zudem glaube ich, dass meine Chefin auch dort ihre Wege finden wird mich mit Aufgaben zuzuschütten.
Ich weiß nun nicht wirklich weiter. Ist das nur eine vorübergehende Flaute im Job oder ist es Zeit für mich zu gehen? Ich weiß, dass es zum Teil meine eigene Schuld ist, dass ich jetzt in dieser Situation bin. Ich hätte früher nein sagen sollen. Aber wie komme ich jetzt wieder raus aus dieser Situation? Was würdet ihr mir raten? Sorry für den Roman