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Überfordert mit Studium/Partner/Leben

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Gast

Gast
Hallo ihr Lieben,

zur Zeit plagt mich ein Problem, was ich nicht mal richtig in Worte fassen kann, weil ich das Gefühl habe, ich will alles auf ein Mal haben und alles auf ein Mal ändern.

Ich studiere derzeit im 5. Semester habe mit 72 Credits noch nicht ein Mal die Hälfte meines Studiums erreicht. Gut, dachte ich mir, wenn du ab jetzt alles so schaffst, wie eingeplant sollte es realistischerweise im 8. Semester soweit sein.

Gestern erhalte ich mein Ergebnis einer wichtigen Klausur. 5.0, ein zweites Mal. Und auch hier dachte ich mir,okay, du wirst wohl kaum durch die mündliche Prüfung fallen.(bei uns ist der dritte Versuch eine mündliche Prüfung beim Prof)

Dann erfahre ich, in diesem Fach gibt es kein Angebot an mündlichen Prüfungen. Schöne Scheiße. Denn ich weiß, dass ich alles konnte(bis aus 2 Teilaufgaben). Aber es ist ein Fach wo man eben schon so viel gehört hat. Mega Schwer, wenig Zeit in der Klausur, harter Prof ( der in der Klausur genau vor meiner Nase stand)... Ich hätte die Prüfung gerne mündlich absolviert, weil es hierbei eher um das Verständnis geht, unser Prof hingegen verlangt in der Klausur, dass wir uns von Aufgabenstellungen nicht irritieren lassen und auch hier zeigt sich, dass es ihm eher ums Verständnis geht und darum schnell zu schalten.

Ich habe zur Zeit eine Phase in der ich mich total isolieren will, allein sein will und für mich abwägen möchte was jetzt zu tun ist.

Hinzu kommt eine on-off beziehung die ich gerade gar nicht gebrauchen kann. Außerdem plagt in mir ständig der Wunsch alleine zu verreisen..

Ich merke, dass ich irgendwie den Drang habe, etwas allein zu schaffen. Zu mal mein Freund, der dasselbe studiert diese Prüfung mit 4.0 bestanden hat. Auch wenn ich es ihm gönne, während des Lernens habe ich mich um einiges schlauer gefühlt...

Obwohl ich kommilitonen habe, denen es um einiges schlechter geht als mir ( 4 mündliche Prüfung, selbe Anzahl an Credits aber bereits im 8. Semester), mache ich mir immer sehr gerne Stress.

Heute ist die Einsicht der Klausur und die Übungsleiterin wird mir wohl bald eine E-Mail mit den erreichten Punkte senden und immer noch habe ich die Hoffnung die Prüfung zu bestehen.

Ich weiß nicht, ob es der Drang ist fertig zu werden mit dem Studium warum ich mir solch einen Stress mache, oder eher die Angst auch beim letzten Mal zu versagen....
 

Philipp_S

Neues Mitglied
Hallo lieber Gast,

Ich befinde mich vielleicht in einer ähnlichen Situation wie du, nur früher und nicht so ernst. Aber deine Gefühle kenne ich sehr gut. In den letzten Wochen hätte ich meine Prüfungsvorbereitung wohl nicht geschafft wenn ich mich nicht damit belohnt hätte nachher das Internet nach Lösungen zu durchforsten um allein im Zelt im Wald zu leben ^^

Seit dem Anfang des Semesters bin ich vom Stoff überlastet gewesen und spüre seitdem auch diesen Wunsch nach Ruhe, nach Zeit sich wieder zu organisieren und eine Lösung zu finden, alles zum Guten zu wenden. Wenn du eine Lösung für dich findest würde die mich ehrlich gesagt brennend interessieren.

Alles was ich bisher gegen diesen Stress gefunden habe ist: Mehr Zeit mit dem Lernen mit anderen zusammen verbringen. Verringert den gefühlten Stress und gibt das gute Gefühl was gemacht zu haben, außerdem halten die anderen einen davon ab verzweifelt und negativ zu werden. Und wenn du dein Studium abschließen willst ist lernen nun mal der einzige Weg.

Die Situation ist echt blöd. Man merkt, dass der Zustand des eigenen Lebens so nicht bleiben kann, dass man was verändern muss, gleichzeitig ist man Student und hat nicht den Luxus sich vom Studienfach und dem ganzen Alltag distanzieren zu können. Und dieses Weitermachen obwohl man doch nur mal in Ruhe nachdenken möchte ob es nicht einen anderen, einen besseren Weg gibt als einfach die Zähne zusammenzubeißen und weiterzumachen, das zerreißt einen dann, erhöht den Stress noch weiter.

Aber ich glaube so muss das wohl sein. Diese Situation hat sich ja nur ergeben weil wir uns nicht genug angestrengt haben, bzw. nicht geschickt gelernt haben. Und dass da irgendwann Zweifel aufkommen ist ja klar, aber es gibt nur zwei Möglichkeiten: Akzeptieren, dass man nicht für diesen Weg geschaffen ist, oder akzeptieren, dass das doch der Weg ist und man alles nötige tun muss.
Aber dieser Gedanke des Aufgebens ist toxisch, und es ist nur natürlich, dass wir uns nicht erlauben uns ihm hinzugeben, gerade in der Prüfungszeit können wir uns das nicht leisten, gleichzeitig will unser inneres dieses Problem doch lösen und sich mit dieser Frage beschäftigen.

Das einzige was da wohl noch hilft ist sich der Situation bewusst zu werden und jeden Gedanken an Zweifel abzulegen, oder zumindest zu verdrängen bis die Prüfungen um sind.

Sich mit anderen zu vergleichen ist nutzlos, ich mache das auch, aber das ist bloß die Stimme des Egos, dass sich selbst als noch akzeptabel und schön sehen möchte. Das ist die komplett falsche Richtung, denn in Wirklichkeit ist ja das Gegenteil wahr: Wir müssen unser Selbstbild ändern sodass es mit dem übereinstimmt was wir in unserem inneren auch wissen, nämlich, dass wir einfach die Zähne zusammenbeißen müssen, uns ändern müssen und mehr lernen müssen, dass wir jetzt wie wir sind nicht schön und akzeptabel sind.

Auch warum du dir diesen Stress eigentlich machst ist vollkommen egal, dessen musst du dir bewusst sein. Solange du noch etwas zu tun hast können dich solche Gedanken nur bremsen und wenn die Prüfungen zu Ende sind werden sie nicht mehr da sein. Der Grund für den Druck auf dich selbst ist egal! Beschäftige dich nicht damit! Nicht mit dem Problem, beschäftige dich nur mit der Lösung!

Wenn die Antwort auf die Frage "will ich das eigentlich noch?" JA ist, dann setz dich bitte nicht mit dir selbst auseinander, denn damit kannst du das Problem "Studium schaffen" nicht lösen, egal wie viel du grübelst. Es ist bloß Prokrastination, getarnt und vor sich selbst gerechtfertigt durch negative Gefühle, die es mit sich bringt.

Wäre sie NEIN, dann wäre es deine Aufgabe den Biss zu lockern und in dein Inneres zu schauen. Dich zu entspannen und nachzudenken. Doch da sie das wohl nicht ist, ist die Lösung die Spannung aufrecht zu erhalten und zu arbeiten.

Mit Ursachenforschung und Relativierungen kannst du nur deinen Stolz schützen, ihn in sanfte Ausreden hüllen, aber dadurch verschwendest du nicht nur Kraft, sondern hältst dich auch davon ab dir deine Schuld einzugestehen und eine Veränderung zu starten.

Mach dir klar, dass das was du willst nicht Ruhe ist, sondern organisierte Geschäftigkeit, das ist es was du wählst. Beschäftige dich weiter damit alleine zu reisen, Abstand von den ganzen Problemen zu gewinnen und steh dir damit weiterhin selbst im Weg, oder höre auf zu relativieren und erkenne die Realität: Für deine Credit-Situation bist du nur selbst verantwortlich und sie belastet dich und der Weg diese Belastung aus der Welt zu schaffen und wirklich Ruhe und Frieden zu erhalten ist deine Anstrengungen zu erhöhen und das Leistungsniveau zu erreichen auf dem du sein willst.
 
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