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Trotz Trauer Beziehung?

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Meine Frage ist,darf man auch in der Trauer sich nach einer Beziehung sehnen oder sich auf eine einlassen?

Es gibt ja viele ,die nach dem Tod des Partner oder Partnerin noch einmal jemanden finden und in der Gesellschaft verschieden gewertet wird." Da hat er oder sie ja nicht lange getrauert "oder ähnliches.

Ich frage, kann man man wirklich noch um jemanden ,den man sehr geliebt hat und immer lieben wird,trauern und trotzdem sich einen anderen Menschen nähern?

Bei mir war das so.
Zu meiner Vorgeschichte :
im März 20 verstab mein Mann plötzlich,ich war am Boden, irgendwie habe ich weiter gemacht,glaub viel verdrängt,funktioniert ,überlebt ohne zu leben.
Dann vor ca. einem Jahr ,habe ich einen Kollegen kennengelernt,wo ich erst dachte,ok vielleicht kann man ja mal was zusammen unternehmen.
Er wollte schnell mehr und obwohl ich eigentlich " nur " einen Freund suchte,habe ich nachgegeben und wir wurden intim und ganz ehrlich,war es einfach,auch mal wieder was Schönes zu spüren,Zärtlichkeit,Lust,Nähe....

Zwischendurch auch mal Gewissensbisse gehabt....

War aber keine richtige Beziehung,weil ich nicht wollte ,dass das auf unserer Arbeit darüber gesprochen wird und meiner Familie und Freunden habe ich auch nicht alles erzählt.
Weiss nicht warum, vielleicht,weil ich nicht wusste wie sie es aufnehmen würden....

Meine Frage an euch,wo ihr auch euren Partner verloren habt:
Kennt ihr das Gefühl?
Sich nach jemanden sehnen,trotz der Trauer?

Ich habe auch schon oft Leute gehört,die sagen: Nach dem Tod meines Partners werde ich nie wieder etwas für jemand anderes spüren...ich bleib für immer allein...u.ä.....

Würde mich über eure Erfahrungen oder Gedanken freuen!
 
Zuletzt bearbeitet:

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

In der Trauer gibt es keine festgeschriebenen Regeln, wie lange man traurig sein muss und wann man sich auf eine neue Beziehung einlassen darf.

Mache es von daher genau so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Wichtig ist dabei nur, dass du selbst die Trauer richtig verarbeitet hast und dich nicht nur zum Trost in eine neue Beziehung begibst. Aber so liest es sich für mich jetzt gar nicht.

LG und alles Gute,
SFX
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

In der Trauer gibt es keine festgeschriebenen Regeln, wie lange man traurig sein muss und wann man sich auf eine neue Beziehung einlassen darf.

Mache es von daher genau so, wie es sich für dich richtig anfühlt. Wichtig ist dabei nur, dass du selbst die Trauer richtig verarbeitet hast und dich nicht nur zum Trost in eine neue Beziehung begibst. Aber so liest es sich für mich jetzt gar nicht.

LG und alles Gute,
SFX
Es ist aber auch nicht so ,dass ich damals nicht mehr traurig war ....ich fühle mich immer noch traurig und vermisse meinen Mann....
 

Aubree

Aktives Mitglied
Es tut mir aufrichtig leid um deinen Verlust.
Trauern ist eine ganz persönliche Sache, finde ich. Jeder tut es auf seine eigene Art und Weise, je nachdem wie eng man mit dem Verstorbenen verbunden war. Von daher kann und darf niemand von außen über den Verlust und den Schmerz urteilen.
Es ist gut und richtig wenn du wieder nach dieser Verlusterfahrung zurück ins Leben und den Alltag findest. Ebenso, wenn du wieder bereit dazu bist, dich für eine neue Partnerschaft zu öffnen.
Es ist keine Untreue und kein Bruch deinem verstorbenen Mann gegenüber, wenn du dir eine neue Liebe erlaubst. Dein Mann hätte gewiss nicht gewollt, dass du nach seinem Ableben auf ewig traurig zurückbleibst. Du wirst ihn ja für immer in deinem Herzen tragen und seiner gedenken.
Einer neuen Partnerschaft sollte dem trotzdem nichts im Wege stehen.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Die Geschichte ist inzwischen auch zu Ende.
Er sprach schon von gemeinsamer Zukunft...und ich schau gerade mal bis morgen....
Manchmal denke ich es war nur eine gewisse Auszeit für mich...eine andere Art von Ablenkung,verliebt war ich nicht....
Natürlich mochte ich ihn,genoss seine Nähe,ich war auch ehrlich von Anfang an mit ihm....
Er konnte dann doch nicht verstehen,dass ich nicht in der Lage bin irgendeine Zukunft zu sehen.
Habe nicht " nur " meinen Mann verloren,aber auch meinen Glauben,meine Zuversicht,mein Vertrauen,dass alles wieder gut werden könnte.
Aber irgendwie hat es mir doch gezeigt,dass es VIELLEICHT irgenwann wieder Hoffnung geben kann.Dass es noch andere Gefühle geben kann,außer Schmerz.....
War wahrscheinlich ein bisschen zu früh,das Ganze....
Habe trotzdem davon profitiert,er hoffentlich auch,obwohl wir uns doch gegenseitig weh getan haben,im Endeffekt.

Danke für eure Wünsche und Anteilnahme!🌻
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Mein herzliches Beileid.

wie schon gesagt: es gibt da keine Regeln und die Gesellschaft geht es nichts an, wie und wie lange man trauert. Da sollte man drüber stehen.

Gerade wenn es einem sehr schlecht geht und man jemanden verloren hat, sehnt man sich oft nach Nähe. Weil man gewöhnt war, jemanden zu haben, Nähe zu spüren. Und die fehlt einem, sowie einem natürlich der Mensch fehlt, den man verloren hat.

Daher ist es menschlich, wenn man sich nach einem neuen Partner oder nach Nähe sehnt. Aber oft ist es der Fall, dass man innerlich noch nicht soweit ist oder sehr viel Zeit braucht und sich nicht wirklich tief auf eine neue Beziehung einlassen kann. Das sollte man bedenken bzw. der neue Partner wissen. Manchmal merkt man das ja auch erst, wenn man sich wieder einem neuen Menschen öffnet, dass es einfach noch nicht geht und man vielleicht ein bisschen vor dem Schmerz flüchten möchte, aber es kommen dann vielleicht zuviele Erinnerungen hoch.

Ich wünsche Dir, dass Du irgendwann dann, wenn Du wirklich tief innerlich bereit bist, jemanden kennenlernst und Dir dann auch die Zeit nimmst, das Ganze in Deinem Tempo anzufangen.
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Ich finde, dass sich Trauer und eine neue Liebe nicht ausschließen. Als ich meinen jetzigen Freund kennengelernt habe, habe ich noch um meinen Exfreund getrauert (Trennung, nicht verstorben). Trotzdem konnte ich auch meinem Freund sehr nah sein.
Ich denke, da sind Menschen einfach unterschiedlich. Ich bin der Meinung, dass viele Menschen mehr als einen Menschen lieben können, man kann ja auch 3 Kinder lieben oder wie auch immer. Auch da ist es ja möglich, eine nahe Beziehung zu den zwei anderen Kindern zu haben, wenn das dritte verstorben ist und man trauert.
Ich denke, das was sich für den Moment richtig anfühlt, ist auch richtig. Da gibts gar kein "entweder - oder".
 

Splitterbunt

Aktives Mitglied
Aber irgendwie hat es mir doch gezeigt,dass es VIELLEICHT irgenwann wieder Hoffnung geben kann.Dass es noch andere Gefühle geben kann,außer Schmerz.....
Dann war diese Begegnung auf jeden Fall für etwas gut, wenn auch anders, als vielleicht erhofft und gewünscht.

Mit Trauer ist es eh so eine Sache. Kein Mensch trauert wie der andere, nichts ist unmöglich, alles erlaubt und wenn man jemanden verloren hat, den man so richtig innig geliebt hat, wird die Trauer um diesen besonderen Menschen und um den Rest seines ungelebten Lebens wahrscheinlich immer dableiben, auch wenn sie sich mit der Zeit wandelt und verändert, mal größer, mal kleiner, mal sanfter, mal wilder ist. Wichtig ist, glaube ich, milde zu sich selbst zu sein, nichts zu erwarten und zu erzwingen, mit der Zeit zu schauen, was gut tut und was nicht. Von Gutem ganz, ganz viel nehmen, während das Schlechte ruhig weg kann. Gewissensbisse lassen sich ähnlich wie Mückenstiche kaum vermeiden, aber sie nutzen am Ende niemandem. Demjenigen, der tot ist, hilft es nicht, wenn derjenige, der weiterlebt, unglücklich ist und sich Schönes verbietet. Das meine ich nicht im schwülstigen Sinne á la "Er hätte gewollt, dass du glücklich bist, blabla." Sowas zu schreiben steht mir nicht zu, ich kenne ja weder ihn noch dich. Aber ich meine es ganz rational. Ein schlechtes Gewissen hat tatsächlich in dem Fall keinen Nutzen. Es ändert nichts, es tröstet nicht, es dreht die Zeit nicht zurück. Und wenn man sich zwischendurch mal ein bisschen froh fühlt und sowas wie Freude, Spaß, Leichtigkeit empfinden kann, ist das eine gute Sache. Nichts anderes sollte man sich einreden (lassen), finde ich.

Keine Ahnung, ob dir das vielleicht ein bisschen Mut macht, aber ich habe jemanden geheiratet, dessen große Liebe gestorben ist. Das war vor allem am Anfang, irre schwierig, irre anstrengend und irre kompliziert weil wir beide gewissermaßen zwei total Verlorene waren, aber heute ist es meistens gut.
 

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