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Treulose Tomate

G

Gast

Gast
Hallo,
ich bin immoment ziemlich ratlos, weiß einfach nicht was mit mir los ist. Zu meiner Person: Ich bin Anfang 20, studiere und arbeite nebenbei. Ich habe Familie und Freunde, kann mich also eigentlich sehr glücklich schätzen. Was mir so Probleme bereitet ist Folgendes: Ich habe mich bisher in meinem Leben immer nur unglücklich verliebt. Zudem bin ich ein Mensch, der nur sehr schwer Nähe zulassen kann. Meine Prioritäten schwanken extrem, mal bin ich mit der Arbeit glücklich, mal im Studium. Habe verschiedene Freundeskreise, denen ich nur einseitig gerecht werden kann. Ich fühle mich schnell eingeengt und muss meine Freiheiten haben. Schnell werde ich "beschuldigt" Freundschaften schleifen zu lassen. Das Traurige daran ist, dass es mir egal ist. Scheinbar kann ich die Gefühle meiner Freunde nicht erwiedern, zumindest in dieser Phase nicht. Ich habe zurzeit enorme Selbstzweifel, was meine Zukunft angeht. Stecke unmengen Energie in meinen Nebenjob, weil er mir Spass macht und ich mit den Kollegen super klar komme. Trotzdem könnte ich nie ohne meine Freunde, doch irgendwie habe ich die Lust verloren, Zeit mit ihnen zu verbringen. Was ist nur los??

Liebe Grüße
 
F

frühlingsanfang

Gast
Hallo Gast!

Jeder erlebt mal in seinem Leben Phasen, in denen man sehr wenig Kontakt zu Freunden hat. Du hast viel um die Ohren - Studium, Job. Das kostet sehr viel Kraft und Energie. Ist es Dir wirklich egal, dass Du die Freundschaft etwas schleifen läßt? Wenn ja, dann ist es doch ok. Dir macht die Arbeit mir Deinen Kollegen Spaß? Genieße es. Wenn Deine Freunde, wirkliche Freunde sind, werden sie es verstehen, wenn Du nicht mehr so viel Zeit mit ihnen verbringen willst oder kannst. Im Leben kommen und gehen die Menschen ständig. Einige wenige begleiten uns ein Leben lang, aber die meisten bleiben nur für eine begrenzte Zeit. Man entwicklet sich weiter und dann meistens in verschiedene Richtungen.

Es ist auch nichts ungewöhnliches, dass man mal Spaß bei der Arbeit hat, dann mehr Spaß am Studium usw. Das hängt sehr stark von den Umständen, den Menschen, denen man begegnet oder beim Studium von den Themen ab.

Wenn Du viel Freiheit und Unabhängigkeit brauchst, dann ist es eben so. Wichtig ist nur, dass es Dir dabei gut geht und Du nicht auf der Flucht vor irgendetwas bist. Aber das kannst nur Du wissen und wenn Du flüchten solltest, dann ist es immer ein guter Ansatz zu schauen, woher das kommen kann.
 
C

Clärix

Gast
Größtenteils möchte ich mich frühlingsanfang anschließen. Aber noch hinzufügen möchte ich, dass es Phasen im Leben gibt, in denen man einfach Entscheidungen fällen muss.Oftmals erkennt man nur so was wirklich wichtig für einen selbst ist und was nicht.

Ich gehe mal davon aus das du deinen Freunden erzählt hast was dich bedrückt und beschäftigt, falls nicht solltest du das unbedingt nachholen um klarheit zu schaffen.

Wie frühlingsanfang sagt, echte Freunde bleiben. Vllt. ist die Phase die du durchmachst schlichtweg positiv zu betrachten und du sie erlebst, damit sich herauskristallisiert wer deine wirklichen Freunde sind, was deine wirklichen Interessen sind. Entscheide dich, setze Prioritäten, aber beachte dabei vor allem: Tu das was du willst, was dir Freude bereitet und was dich weiterbringt!

LG Clärix
 
B

Benjamin-29

Gast
Hallo Gast,

Frühlingsanfang und Clärix sprechen von einer Phase - obwohl du schreibst, dass du so bist.:)
Es kann auch durchaus sein, dass du mit deiner Einschätzung Recht hast. In der Psychoanalyse beschreibt man die Grundausrichtung von Menschen mit dem Riemann-Thomann Modell: schulz-von-thun.de - Modelle

So wie du dich beschreibst, könntest du ein Wechsel-Distanz Typ sein. Das ist weder etwas Verkehrtes, noch etwas Schlechtes oder etwas, was man ändern müsste.
Die Kunst ist vielmehr, sein Leben so auszurichten, dass man zufrieden ist. Ich bin z.B. ein ausgeprägter Wechseltyp und habe auch mehrere Freundeskreise. Für mich selbst ist es kein Problem, wenn ich den Einen oder Anderen längere Zeit nicht sehe. Meine Freunde wissen daher inzwischen, dass längere Abwesenheit bei mir nicht bedeutet, dass ich keinen Wert mehr auf die Freundschaft lege.
Genauso halte ich es im Berufsleben. Ein einzelner Job wäre mir auf die Dauer viel zu langweilig. Momentan hab ich drei Beschäftigungen: Eine zum Geld verdienen, eine die mich sehr interessiert und eine die ich gerade neu ausbaue.

Die Ausrichtung nach Riemann-Thomann ist allerdings kein Schicksal. Menschen sind durchaus in der Lage auch ihre anderen Anteile zu erweitern. So kann ein Distanzler mit der Zeit lernen Nähe zuzulassen und zu schätzen. Genauso wie ein Nähe-Mensch lernen kann, sich in der Distanz wohl zu fühlen.
Seine Kompetenzen so auszubauen ist schon darum eine gute Sache, weil man damit auf verschiedene Lebensumstände besser reagieren kann.

Wenn du momentan keine Lust mehr auf deine Freunde hast, obwohl du ohne sie nicht könntest - dann kann das daran liegen, dass man von dir mehr Nähe verlangt, als du eingehen willst. So etwas treibt Menschen weiter in die Distanz.
Das kann auch Beziehungen schwierig machen. Distanzler fühlen sich oft zu Nähe-Menschen hingezogen - und umgekehrt. Im intensiveren Zusammenleben kann es dann aber Schwierigkeiten geben, weil man so verschieden ist. Es ist dann wichtig, die Eigenschaften des Anderen als Eigenschaft zu akzeptieren - und nicht als Problem zu sehen. Mit der Zeit kann man so gut voneinander lernen und sich gegensetig ergänzen.
 

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