Und was wäre gewesen, wäre er nicht drauf angesprungen? Wäre dann alles gut gewesen? Ich denke nicht. Dann hätte es den nächsten und übernächsten Test gegeben, bis sich die Sache irgendwann irgendwie bestätigt hätte oder weitere Test , wenn nicht.
Es ist eine grundsätzliche Vertrauensfrage. Und Vertrauen scheint hier nicht gegeben zu sein.
Nichts anderes habe ich gesagt. Es fehlt das Vertrauen. Ich habe ihr Handeln nicht verteidigt, sondern nur nicht verurteilt, weil es der TE nicht weiterhilft. Und diese moralische Entrüstung und Belehrung jedes Mal, wenn hier jemand ein Problem posted, in dem er selbst ein moralisch fragwürdiges Handeln beschreibt, ist einfach nur ermüdend.
Keine Ahnung, was wäre, wenn der Freund nicht drauf angesprungen wäre. Vielleicht hätte sich die TE dann mies gefühlt, aber damit muss die TE leben und vorallem muss man es ihr nicht unter die Nase reiben.
"Ich hab im Handy meines/meiner Freund/in entdeckt, dass..." → Wie kannst du nur? Du hast kein Vertrauen, dein/e Freund/in sollte Schluss machen.
"Ich habe spioniert..." → Wie kannst du nur? Du hast kein Vertrauen, dein/e Freund/in sollte Schluss machen.
"Ich habe ein Treuetest mit meinem Freund gemacht und..." → Wie kannst du nur? Du hast kein Vertrauen, dein/e Freund/in sollte Schluss machen.
Wir sind alle nur Menschen und machen manchmal Dinge, die vielleicht nicht ganz so in Ordnung sind. So what? Die Leute mit Moralgelaber zuzutexten macht es nicht ungeschehen und meistens geht es bei den Problemen der Leute dann auch nicht um ihr Fehlverhalten, sondern um ganz andere Probleme. Nur artet dann jeder dieser Threads in eine Moraldiskussion aus, in der jeder sich mal darüber auslassen muss, wie scheiße er das findet und er so etwas ja nicht tolerieren würde. Schön! Das Problem des/der TE geht dabei leider meist unter - wie jetzt.
Natürlich werden V-Männer eingesetzt! Der V-Mann darf mich aber nicht zu einer Straftat anstiften, das war ja genau mein Punkt.
Offenbar hast du nicht richtig gelesen, was ich geschrieben habe. Im Zweifelsfalle kann er dir sogar die Waffe, mit der du letztlich abdrückst, in die Hand legen und straffrei davon kommen und das sind nicht einmal die fragwürdigsten Dinge, die offizielle V-Männer je gemacht haben. Natürlich darf nicht jeder Hans-Franz-Polizeimeisteranwärter die Fenster seines Autos offen und sein Portemonnaie auf dem Sitz liegen lassen und warten, bis jemand zulangt. So etwas ist streng reglementiert und muss von hoher Stelle genehmigt werden. Jedoch folgt die Rechtsethik in manchen Fällen eher dem Leitsatz "Der Zweck heiligt die Mittel", was diametral zu dem steht, was du dir aus dem StGB für deine moralischen Dilemmata entlehnst.
Mal ganz davon ab, dass Anstiftung ein dehnbarer Rechtsbegriff ist. Es ist nicht wirklich geklärt, ob zu etwas die Gelegenheit verschaffen unter Anstiftung fällt. Eigentlich muss bestimmt werden, um sich der Anstiftung schuldig zu machen. So etwas zu entscheiden obliegt dem Richterrecht.
Und das ist allgemein der Punkt, den ich hier machen will. Es ist nicht immer alles schwarz oder weiß und viele hier sind sehr vorschnell mit ihren Verurteilungen. Ja, man kann Dinge ablehnen. Ablehnung ist ein wichtiger Schritt zur Toleranz. Danach kommt jedoch der Schritt der Akzeptanz, in dem man die Gründe für und wider einer Tat abwägt. Und sollten die negativen Gründe die positiven nicht maßgeblich überwiegen, dann gibt es auch kein Grund, es nicht zu tolerieren. Toleranz ist nicht Gleichgültigkeit. Die Ablehnung ist der Toleranz immanent, ansonsten bräuchte es die Toleranz nicht, denn andernfalls wäre es Zustimmung.
Und auch wenn ich Treuetests ablehne, muss ich die TE nicht über meine Moralvorstellung belehren. Ich kann ihr sagen, dass es nicht von Vertrauen zeugt und sie sich vielleicht darüber Gedanken machen könnte, ob eine Beziehung so funktioniert, aber ich muss sie nicht verurteilen! Menschen sind Menschen und das Leben ist nicht schwarz oder weiß, sondern eher wie die "50 Shades of Grey".
so long...