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Trennung mit einem Mann mit Asperger

em3

Neues Mitglied
Mein Mann hat Asperger. Wir wohnen in Deutschland (BW). Ich bin Ausländerin und Klavierlehrerin.

Er meint dass er nichts fähig wäre weil er so krank ist.
Ich mache seit mehr als 10 Jahre fast alles alleine erledigt.
Haushalt, Kinder, Arbeit, Amtsgänge (Sogar Finanzamt!), Rechnungen Termine...
Er will eine ruhiges Alltag und wollte nichts davon wissen.
Probleme die allgemein immer wieder auftauchten, habe ich möglichst alleine erledigt. wenn ich von ihm Hilfe holen würde, dauerte die Probleme nur länger und komplizierter und musste Wochen lang sein Jammer und Ärger anhören...
Er ist aber nicht dankbar sondern schimpft und kritisiert mich ständig.

Ich habe bisher nur deshalb diese Situation ertragen können, weil meine Kinder doch mit Papa leben wollten.

Aber jetzt bin ich gefühlsmäßig am Ende. Diese ganze Schuldgefühle von seinem Vorwürfe will ich nicht mehr weiter leben.
Auch sein Wutanfall sehr oft am Ende immer mich eingerichtet wurde, tut mir weh.

Allerdings weil er kaum geld verdienen kann (Auch Corona hat uns als Musiker finanziell fertig gemacht) haben wir jetzt Schulden, einfach als Versuch getrennt zu leben können wir finanziell nicht leisten.
Auch zur Trennung braucht man Geld habe ich gehört.

Er hat sein eigenes Haus (von Eltern) d.h. Bei der Trennung muss ich mit zwei Kinder und Flügel (Arbeitsgerät) ausziehen.
Ich habe aber auch Angst, dass er dann alleine Selbstmord oder sowas versucht, wenn ich ihn verlasse.
Er hat praktisch kein Einkommen.

Er liebt Kinder. Kinder mögen ihn auch. Daher will ich möglichst ohne Streit auseinander gehen.
Ich spüre von ihm keine Liebe mehr (Ich allerdings auch nicht) aber er hängt an mir und versucht zu überzeugen dass wir zusammen leben müssen.

Ich will von ihm trennen. Ich will mein eigenes Leben zurück. Ich will nicht mehr nach seiner Laune leben.
Ich weiß allerdings nicht wie es das verwirklichen kann.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Hallo em3,

auch wenn das alles wie ein unüberwindbarer Berg erscheint, Du kannst das Schritt für Schritt schaffen. Zu welchen Schritten er sich entschließen könnte, ist nicht Deine Verantwortung und sein Asperger darf nicht für Dich zu einer Falle werden. Das alles mag für ihn nicht einfach sein, aber für Dich ist es das ja auch nicht. Also erkundige Dich nach einer neuen Wohnung, nach Wohngeld beim Wohnungsamt und welche finanzielle Unterstützung Du bekommen kannst und plane Deine Entscheidungen mit möglichst ruhigem Verstand. Alles Gute dazu.
 
G

Gelöscht 90655

Gast
Mach dir keine Vorwürfe wenn du gehtst, wenn er es nach dem Auszug nicht auf die Reihe bekommt,kriegt er einen Betreuer oder Vormund, der darf sich dann um alles kümmern, du hast ihm lange genug den A**** nachgetragen, egal ob er Asperger hat oder nicht. Meinst du er wird sich um dich Sorgen machen, wenn du gehst?, er hat sein Haus, und seine Eltern haben wahrscheinlich auch noch ihres, daß wahrscheinlich auch noch irgendwann ihm gehört, er ist abgesichert, kümmere dich um dich selbst.
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Er meint dass er nichts fähig wäre weil er so krank ist.
Ich mache seit mehr als 10 Jahre fast alles alleine erledigt.
Haushalt, Kinder, Arbeit, Amtsgänge (Sogar Finanzamt!), Rechnungen Termine...
Er will eine ruhiges Alltag und wollte nichts davon wissen.
Das sollte er auch als Asperger-Autist können. Er wird dabei zwar Unterstützung brauchen, aber er kann das lernen. Ich bin ebenfalls Asperger-Autist und schaffe das auch. Hat dein Mann eine offizielle Diagnose? Hat er einen Schwerbehindertenausweis? Wenn nicht, sollte er das vielleicht mal in Angriff nehmen, denn Beides dürfte hilfreich für ihn sein und er könnte sich dann auch Hilfe in Form einer Therapie, ambulant betreutem Wohnen oder dem persönlichen Budget holen.

Probleme die allgemein immer wieder auftauchten, habe ich möglichst alleine erledigt. wenn ich von ihm Hilfe holen würde, dauerte die Probleme nur länger und komplizierter und musste Wochen lang sein Jammer und Ärger anhören...
Ich fürchte, es wäre besser gewesen, du hättest sein Gejammer und seinen Ärger ertragen und ihm beigebracht, dass er solche Dinge auch selber können muss. Eigentlich hätten schon seine Eltern dafür sorgen müssen, dass er solche Dinge kann. Wie hat er das überhaupt geschafft, als du noch nicht da warst?

Auch sein Wutanfall sehr oft am Ende immer mich eingerichtet wurde, tut mir weh.
Das kann ich verstehen. Dir ist aber auch klar, dass das in dem Sinne keine Wutanfälle, sondern vermutlich autistische Meltdowns sind? Das passiert, weil er in solchen Momenten überfordert ist und alles zuviel für ihn wird. Er macht das nicht absichtlich. Vermutlich tut es ihm hinterher sogar leid, aber er kann es dir nicht zeigen. Er könnte aber lernen, sich rechtzeitig aus solchen überfordernden Situationen zurück zu ziehen, damit er gar nicht erst in einen Meltdown gerät.

Ich habe aber auch Angst, dass er dann alleine Selbstmord oder sowas versucht, wenn ich ihn verlasse.
Er hat praktisch kein Einkommen.
Es ist letzten Endes aber auch keine Lösung, wenn du dabei kaputt gehst. Da solltest du auch mal an dich und die Kinder denken. Die Kinder leiden letzten Endes auch unter dem momentanen Zustand. Hast du dich mal in aller Ruhe mit deinem Mann zusammengesetzt und ihm geschildert, wie du dich fühlst und dass du so nicht mehr weitermachen kannst? Du musst da auch sehr deutlich werden, den Asperger-Autisten sind in solchen Dingen meistens mehr oder weniger blind und sehen solche Dinge nicht. Das muss man ihnen schon sehr deutlich sagen.

Ich spüre von ihm keine Liebe mehr (Ich allerdings auch nicht) aber er hängt an mir und versucht zu überzeugen dass wir zusammen leben müssen.
Das tut er, weil er vermutlich grosse Angst vor der damit einhergehenden Veränderung hat und will, dass alles wie gewohnt bleibt. Veränderungen bedeuten grossen Stress für Asperger-Autisten. Es kann auch sein, dass er dich sehr wohl noch liebt, aber nicht weiss, wie er dir das zeigen kann. Vielleicht fühlt er sich auch hilflos und ist mit der ganzen Situation völlig überfordert und kann dir deswegen nicht zeigen, dass er dich immer noch liebt. Vieles, was man als Asperger-Autist in normalen Situationen noch hinbekommt, funktioniert unter Stress überhaupt nicht mehr. Da brechen die erlernten Kompensationsstrategien komplett weg.

Ich will von ihm trennen. Ich will mein eigenes Leben zurück. Ich will nicht mehr nach seiner Laune leben.
Ich weiß allerdings nicht wie es das verwirklichen kann.
Ich fürchte, da kann ich dir leider auch nicht viel helfen. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, beim Arbeitsamt eine Art Zuschuss zur Selbstständigkeit zu beantragen oder ähnliches. Ich als EM-Rentner kenn mich aber mit solchen Dingen leider nicht aus. Das tun hier aber andere User und du wirst bestimmt noch Tipps von denen bekommen.
 

em3

Neues Mitglied
@GrayBear
Danke für die Antwort.
Das ist eben für mich meistens problematisch zu wissen, wo und wie ich die Information und Unterstützung erhalten kann.
Im Netz überfluten die Informationen die ich nicht durchsteigen kann,
Die Amtsgänge brauche ich oft sehr große Mühe wegen Amtsdeutsch und Papierkram... 😭

@tomtom1972
Danke für die Antwort.
Seine Eltern wohnen weit weg.
Aber ich muss irgendwie schaffen...denke ich.

@Tytos Lunare
Danke für die Antwort.
Vom jemand der auch Asperger-Autist ist was zu hören ist mir irgendwie vieles erleichtert.
Weil ich bisher die Krankheitsbild nur von meinem Mann nach kranker Weise erzählt bekommen habe, war ich gewisser Weise krank ihm zu helfen, glaube ich.
Er hatte bisher auch den Arzt Gang auch lange verweigert (Vor 6 Jahren mal versucht aber nur Enttäuschung. Meine Meinung nach war er damals zu stolz sein wirkliche Problem zu reden. ). Er war diese Woche ziemlich gekränkt war ich mit ihm zum Psy. Ambulanz. Ich hoffe diesmal definitiv was diagnostiziert wurde dass er Behinderung erkannt wurde...
 

Himbeere89

Mitglied
Hallo liebe Fragestellerin,

erstmal lass dir bitte sagen deine Sprachfähigkeiten sind wirklich gut. Natürlich gibt es noch einiges zu verbessern, aber du bemühst dich und in dem was du schreibst hat man keine Probleme dir im Verständnis zu folgen. Verbessern es weiter und wenn du Schwierigkeiten im Lese- oder Schreibverständnis hast bei bestimmten Vorgängen, dann suche mal nach ausgeschriebenen Helfern die sich für solche Dienste anbieten. Passe da privat oder auf Plattformen wie Ebay aber auf, weil auch viele Bösewichte unterwegs sind. Im Zweifel lieber bei den vorgesehenen Einrichtungen, Integrationsdiensten oder der Caritas erkundigen. Die können dich auch weiter vermitteln.

Wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg, nur sind die meisten Wege leider etwas steinig. Glaube daran dass es besser wird!

Ich finde es ehrt dich sehr, dass du deinen Kindern zuliebe die emotionalen Belastungen solang auf dich nahmst. Aber deine gesundheitliche (dazu zählt auch die psychische Verfassung) ist Voraussetzung um eine gute Mutter zu sein. Nur wenn du selbst Erholung hast kannst du maximal für die Bedürfnisse deiner Kinder da sein. Auch spüren Kinder den Stress und vorhandene Disharmonien häufig sensibler als Erwachsene meinen.. das kann ebenfalls negative Auswirkungen haben. Je nachdem wie alt eure Kinder sind, versuche sie per Kommunikation mit einzubinden, je mehr sie verstehen desto geringer die Belastung dieser Disharmonien.

Was deinen Mann betrifft solltest du wenn Grund zur Annahme auf Suizid besteht wirklich vorsichtig sein. Versuch ihn darin zu unterstützen (wenn deine Kräfte dafür ausreichen), einen guten und vertrauenswürdigen Arzt zu finden den er sich auch anvertrauen möchte. Die Chance auf Genesung ist einfach soviel höher wenn die Beziehung zum Gegenüber stimmt. Dann kannst du auch wirklich darauf vertrauen dass alles gut wird und dich mehr um dich und deine gesundheitliche Verfassung kümmern.

Gerade wenn er krank ist und du hast dir diesen Partner ja einst gewählt für eure Familie, wäre es auch gut für das gesamte Familienkonstrukt da unterstützend an der Seite zu sein bis sich eine Lösung gefunden hat. Alle anderen Baustellen dann nach und nach in kleinen Schritten angehen. Nehme dir nicht zuviel vor und behalte den Mut.

Alles Liebe dir und berichte mal wieder!
 

Himbeere89

Mitglied
Hallo liebe Fragestellerin,

erstmal lass dir bitte sagen deine Sprachfähigkeiten sind wirklich gut. Natürlich gibt es noch einiges zu verbessern, aber du bemühst dich und in dem was du schreibst hat man keine Probleme dir im Verständnis zu folgen. Verbessern es weiter und wenn du Schwierigkeiten im Lese- oder Schreibverständnis hast bei bestimmten Vorgängen, dann suche mal nach ausgeschriebenen Helfern die sich für solche Dienste anbieten. Passe da privat oder auf Plattformen wie Ebay aber auf, weil auch viele Bösewichte unterwegs sind. Im Zweifel lieber bei den vorgesehenen Einrichtungen, Integrationsdiensten oder der Caritas erkundigen. Die können dich auch weiter vermitteln.

Wo ein Wille ist, ist meist auch ein Weg, nur sind die meisten Wege leider etwas steinig. Glaube daran dass es besser wird!

Ich finde es ehrt dich sehr, dass du deinen Kindern zuliebe die emotionalen Belastungen solang auf dich nahmst. Aber deine gesundheitliche (dazu zählt auch die psychische Verfassung) ist Voraussetzung um eine gute Mutter zu sein. Nur wenn du selbst Erholung hast kannst du maximal für die Bedürfnisse deiner Kinder da sein. Auch spüren Kinder den Stress und vorhandene Disharmonien häufig sensibler als Erwachsene meinen.. das kann ebenfalls negative Auswirkungen haben. Je nachdem wie alt eure Kinder sind, versuche sie per Kommunikation mit einzubinden, je mehr sie verstehen desto geringer die Belastung dieser Disharmonien.

Was deinen Mann betrifft solltest du wenn Grund zur Annahme auf Suizid besteht wirklich vorsichtig sein. Versuch ihn darin zu unterstützen (wenn deine Kräfte dafür ausreichen), einen guten und vertrauenswürdigen Arzt zu finden den er sich auch anvertrauen möchte. Die Chance auf Genesung ist einfach soviel höher wenn die Beziehung zum Gegenüber stimmt. Dann kannst du auch wirklich darauf vertrauen dass alles gut wird und dich mehr um dich und deine gesundheitliche Verfassung kümmern.

Gerade wenn er krank ist und du hast dir diesen Partner ja einst gewählt für eure Familie, wäre es auch gut für das gesamte Familienkonstrukt da unterstützend an der Seite zu sein bis sich eine Lösung gefunden hat. Alle anderen Baustellen dann nach und nach in kleinen Schritten angehen. Nehme dir nicht zuviel vor und behalte den Mut.

Alles Liebe dir und berichte mal wieder!
 

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