Trennung ja oder nein?

Liebe Community.
Ich weiß nicht recht, was ich mir von diesem Beitrag erhoffe. Aber vielleicht hilft es mir ja auch einfach, mal andere Meinungen zu hören.
Ich bin seit 5 Jahren mit meinem Freund zusammen. Im Februar 2022 kam unser gemeinsamer Sohn zur Welt. Er ist das beste, was mir je passiert ist und ich will, dass es ihm immer gut geht.
Nun ja, im Frühsommer 2022 haben wir auch angefangen, ein Haus zu bauen (ja, wir sind noch so verrückt!).
Klingt alles nach heiler Welt und perfektem Leben.
Leider nicht. Die Belastung des Hausbaus und auch unser Sohn haben die Beziehung zu meinem Partner extrem belastet. Er ist jeden Tag stinkig drauf, als sei meine Anwesenheit alleine schon genug, um ihn auf die Nerven zu gehen. Ich kann keine normale Kommunikation mehr führen, ständig motzt er mich wegen etwas an, hat was auszusetzen, will sich nicht unterhalten. Alles was ich tu, nervt ihn scheinbar. Ich muss ehrlich gestehen, er war noch nie ein einfacher Zeitgenosse. Aber es war immer nur so phasenweise. Seit Sommer 2022 ist er durchgehend kaum auszuhalten.
Ich liebe ihn ja. Eigentlich. Er macht es mir nur so wahnsinnig schwer, das Positive zu sehen. Hat es mit uns überhaupt eine Zukunft? Die Kinderbetreuung mach ich ohnehin zu 98% alleine. Finanziell wäre es für mich natürlich schwierig mich zu trennen. Und hängen lassen mit dem Haus will ich ihn ja auch irgendwie nicht. Bin ja kein Unmensch aber ich denke jeden Tag öfter darüber nach, wie es wäre, alleine zu sein.
Der tägliche Wahnsinn und Stress tut ja auch meinem Sohn nicht gut, auch wenn ich versuche, ihn so gut es geht abzuschirmen.
Reden mit meinem Partner kann ich darüber überhaupt nicht momentan. Er fängt nur immer wieder Streit an. Dabei will ich nur eine normale Kommunikation führen.
Soll ich es noch weiter aushalten? Warten? Ich weiß momentan echt nicht, ob es normal ist, sich so etwas gefallen zu lassen nur der Liebe wegen.

Kannst Du nicht mal ein oder zwei Wochen, ohne große Ankündigung, wegfahren und ihn alleine in seinem tollen Haus sitzen lassen, damit er Zeit hat zu überlegen, wie es ohne Dich wäre im Alltag?

Hausbau gehört zu den stressigsten und anstrengendsten Phasen im Leben.

Wenn er vorher schon kein leichter Zeitgenosse war, dann bringt ihn diese Belastung wahrscheinlich an den äußersten Rand der Belastbarkeit.

Echt schwierig......

Der Vorschlag von Kasiopaja hört sich gut an, schau dass du mal ein oder 2 Wochen mit dem Kind aus der Schusslinie kommst.
Zum nachdenken und damit er sieht, was ihm ohne euch fehlt.

Man ist eklig zu jemand, den man loswerden will. Das mach mal, wenn er so weiter macht, dann tu ihm den Gefallen und geh und zwar exakt zu dem Zeitpunkt, wo er zu dir wieder eklig ist, da dreh dann sofort ab und sei weg, ohne viele Worte.
Falls er nachfragt später, dann sag halt, du kannst mich nicht mehr leiden, also wozu soll ich dann noch bleiben...
Es wird ihm vielleicht gar nicht bewusst sein, dass er so ist. Wenn du ihm die Konsequenzen von seinem Benimm-Muster zeigst, dann wird er achtsamer sein in Zukunft. Keiner hat nötig zu bleiben, wo es so zugeht. Wer so ist, soll sich alleine durchkämpfen. Sei ruhig, gelassen, nicht feindselig, nicht vohaltend, nur sachlich, nüchtern, ohne Melodram, ohne Angst konsequent. Das ist kein Leben, wenn man so umgeht miteinander, es geht anders auch.
Lass ihn nachdenken und für sich entscheiden, was er will. Gib ihm mal eine Kostprobe, wie es ist, wenn ihr weg seid. Vielleicht ist das wie mit der Gesundheit, die kommt einem selbstverständlich vor, bis sie mal nicht mehr da ist, dann aber wacht man auf und rennt, um sie zu erhalten.

Seid ihr mittlerweile fertig mit dem Hausbau?

Unser Hausbau in der ersten Jahreshälfte 2022 war auch stellenweise belastend für uns, obwohl wir ein Fertighaus gebaut haben. Nach der Arbeit immer am neuen Haus vorbei gefahren und nach dem Bautrupp geschaut. Wenn ich dann schon das Wort Problem oder Verzögerung hörte, hatte ich schon erhöhten Puls.

Als dann die Hausübergabe war und es im Endeffekt doch alles so wurde, wie wir uns das vorgestellt hatten, fiel uns richtig eine "Last von den Schultern".

Daher - wenn ihr noch nicht fertig seid, warte einfach mal, ob es sich ändert, wenn das Projekt Hausbau abgeschlossen ist und der Alltag wieder in geordnerteren Bahnen abläuft.

Jeder hat sicher mal einen schlechten Tag, aber du mußt dich nicht permanent wie einen Fußabtreter von ihm behandeln lassen, alle Launen aushalten und ankacken lassen, wenn ihm was quer liegt.

Er ist nicht der einzige den die Situation belastet, er lässt seine Launen an dir aus, an wem lässt du sie aus? Ist er sich überhaupt bewußt, wie er dich behandelt ?

Vermutlich leichter gesagt wie getan, aber ich würde dir auch eine Auszeit von ihm vorschlagen, vielleicht bringt ihn das wieder auf die Spur?!

Mein Mann hatte auch schon Tage wo er nur schelchtgelaunt nur am nörgeln war, alles was ich sagte war falsch. Irgendwann habe dann gefragt, ob er lieber alleine wäre und das ich ratzfatz weg bin, wenn er das will!

Ich bin der Meinung, wenn man sich wirklich liebte und mit klarem Kopf zusammen gegangen ist, weil man sich echt gut versteht, dann darf man nicht bei jeder Krise fliehen, diese Krisen kommen und gehen, die Entscheidung füreinander bleibt.
Also ich bin für Treue und zu seinem Wort stehen, wenn man mal entschieden hat, ein Paar zu bleiben.
Man geht gemeinsam durch dick und dünn.. so etwa. Mit der Belastung, die er derzeit hat geht es ihm offenbar sehr schlecht, daher wird er so übel drauf sein. Nichts desto trotz..du bist ein Lebewesen, auf das man Acht geben muss und das man nicht misshandeln darf, sonst gehst du ein... nun zeig mal deine Grenze, sonst wird er meinen, das geht, wenn man so mit dir umgeht, das darf er, das kann er mit euch tun. Nein, kann er nicht. Er riskiert eure Gesundheit und kann nicht erwarten, dass alles gut geht, wenn er so macht.
Das ist ähnlich, wie wenn man einen Gemüsegarten anlegt und rechtzeitig Unkraut bekämpft, bevor es das Gute überwuchert und eingehen lässt.

Ich wünsche euch Glück und Gesundheit und ein langes Liebesleben, das sich von Nichts zerstören lässt.
Haltet zusammen, geht erst wirklich auseinander, wenn ihr einseht, klar und nüchtern, dass das das Beste ist für alle drei. Mitten in einer Krise ist das nicht zu erkennen, da schaut man wie betrunken hin, ganz sicher nicht überlegt und bei vollem Verstand.

Du musst nachschauen, was überwiegt bisher. Von den fünf Jahren nimm den Schnitt. Wenn du dich überwiegend schlecht gefühlt hast, dann sei weg und rege dich nicht weiter auf, geh wieder eigene Wege.
In meiner Beziehungs-Gemeinschaft überwiegt das Positive, es geht jedem von uns viel besser als vorher. Das halten wir uns vor Augen, wenn wieder Zweifel auftauchen, ob wir richtig sind oder falsch.

Holunderzweig meinte:

Ich bin der Meinung, wenn man sich wirklich liebte und mit klarem Kopf zusammen gegangen ist, weil man sich echt gut versteht, dann darf man nicht bei jeder Krise fliehen, diese Krisen kommen und gehen, die Entscheidung füreinander bleibt.

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Dazu müssen aber beide beitragen.
Und ein Warnschuß schadet manchmal nicht.

Yado_cat meinte:

Irgendwann habe dann gefragt, ob er lieber alleine wäre und das ich ratzfatz weg bin, wenn er das will!

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Das kann echt helfen, wenn man anbietet, jederzeit zu gehen, falls erwünscht.
Manchmal kommen Ideen auf, wo man meint, man ist eingeschlossen und man vergisst, dass man freiwillig zusammen ist. Daran kann man ja erinnern.

kasiopaja meinte:

Dazu müssen aber beide beitragen.
Und ein Warnschuß schadet manchmal nicht.

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Ein Paar ist sehr, sehr lange verheiratet, man fragt, was ist euer Geheimnis?

Der Mann sagt drauf, auf unserer Hochzeitsreise waren wir in Sizilien, wir ritten mit Eseln auf einen Berg, ein Esel streikte, dann sagte meine Frau: EINS... dann streikte er später wieder, die Frau sagte ZWEI.... kurz vor dem Ziel bockte er Esel ein Weiteres Mal, die Frau nahm ein Gewehr und erschoss den Eseln vor meinen Augen.

Ja und? Was hat das mit der langen Ehe zu tun...tja, als ich mal nicht tat, wie sie wollte, da sagte sie EINS...