Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Hallo liebes Forum!:)
Vor geraumer Zeit (ungefähr einem halben Jahr) habe ich mir selbst eingestanden, dass ich transsexuell bin.
Dazu muss ich sagen, dass ich bald 16 werde und mich mit diesem Thema sehr umfassend beschäftigt habe, schon allein weil ich vor ca 2 Jahren eine Präsentation darüber gehalten habe.
Schon immer wusste ich, dass ich anders bin als alle anderen, aber auf eine weise, die mir damals noch nicht bekannt war.
Selbst in meiner Kindheit habe ich mich deutlich als Junge gefühlt und durfte mich -zum Glück- auch so ausleben. Doch als dann die Pubertät eintrat, ging es mir sehr schlecht, musste mir aber auch sagen, dass sich das nicht so gehört so zu denken und man solle einfach wie ein Mädchen leben, weil es ja ''die Gesellschaft'' so will. Also habe ich mich bemüht mein eigentliches Ich so gut es geht zu verdrängen. Ich denke, mir ist es nach außen hin auch sehr gut gelungen, aber innerlich wühlt mich die Sache ständig auf und ich kann es nicht vergessen. Seit diesem besagten Referat/Präsentation bin ich der Meinung etwas ändern zu müssen und so nicht weiterzuleben, in einem falschen Körper.
Ich selbst habe auch gedacht, dass sich dieses Denken und Wünschen im Laufe der Jahre noch ändern wird. Das hat sich aber nicht bestätigt, sondern alles wurde noch viel schlimmer und intensiver.
Seit genau einem Jahr habe ich jetzt eine feste Freundin und bin wirklich sehr glücklich in dieser Beziehung. Dort kann ich nämlich endlich sein, wer ich bin, bis auf die Tatsache, einfach den falschen Körper zu haben.Ich bin der Mann in der Beziehung, der sie beschützt und sie fühlt sich dabei auch wohl so. Uns kommt es schon immer vor, keine lesbische Beziehung zu haben, sondern einfach eine ganz normale Heterosexuelle. Ich mag es selbst nicht, als lesbisch identifiziert zu werden.
Erst seit ungefähr 4-5 Monaten befasse ich mich ganz intensiv damit, mein Leben zu ändern (bisauf die Tatsache in einem falschen Körper zu stecken, bin ich wirklich glücklich!) und Therapeuten usw. zu suchen und es meinem Umfeld nach und nach zu erklären. Dabei unterstützt mich meine Freundin und meine Schwester sehr. Nun habe ich am 19.9 meinen ersten Termin, aber habe es meinen Eltern noch nicht gesagt. Sie wissen von Alldem garnichts...
Ich traue mich wirklich auch nicht, ihnen das zu sagen, weil ich sie irgendwie nicht unglücklich machen will:( Ausserdem habe ich es meiner besten Freundin, welche 29 Jahre alt ist, letzte Woche gesagt und sie hat genauso reagiert, wie ich es immer befürchtet hatte. Sie hat es mir mit aller Kraft ausreden wollen und meinte, ich sei viel zu jung um sowas zu wissen, ich solle erstmal mein Leben leben, aber genau das ist es doch, das Leben zu leben! Man hat nur ein Leben. Und ich bin mir wirklich zu tausend prozent sicher, dieses Leben so nicht mehr führen zu wollen. Sie versteht es nicht und ich habe das Gefühl, dass sie mir böse ist.:confused:
Das hat mich natürlich jetzt total verunsichert, nicht bei dem Wunsch auch äußerlich ein Mann zu, sonder ehr dabei es meinen Eltern zu sagen. Ich habe totale Angst, dass sie jetzt genauso reagieren.
Ich muss ebenfalls dazu sagen, dass wir ein wirklich gutes Verhältnis zueinander haben und sonst über alles reden. Aber ich weiß eben nicht wie ich anfangen soll, in welchem Moment, mit welchen Worten, wenn es doch bei einer mir sehr wichtigen Person so danebengegangen ist?
Hat von euch jemand vielleicht eine Idee?
Ich wäre euch sehr sehr dankbar :rolleyes:

Ganz ganz liebe Grüße.
 
Oh, danke für die schnelle Antwort!:)
Meine Eltern wissen ja bereits seit länger als einem Jahr, dass ich ausschließlich und völlig auf das weibliche Geschlecht stehe und damit sind sie komischerweise richtig gut klargekommen. Sie verstehen sich gut mit meiner Freundin und fahren mich manchmal auch die 271 km zu ihr. Sie sind wirklich bei allem sehr tollerant.
Ich kann es auch teilweise gut verstehen, was meine beste Freundin denkt, aber das macht mich auch noch traurig, weil sie damit ja zeigt, dass eben bloß ein ''ganz normaler Teenager bin, der nur Flausen im Kopf hat''. Ich bin mir wirklich sicher, dass ich endlich ein Mann/Junge werden möchte :/
Ich habe ständig das Gefühl etwas zu verpassen, von meiner Jugend meine ich. Als würde mein Leben an mir vorbei ziehen irgendwie o_O
Es wäre wirklich mein größter Traum mich komplett angleichen zu lassen, eben auch mit den Operationen, wobei ich mir aber denke, dass das ganze Leid und die Schmerzen sich am Ende lohnen werden. Ich kann es wirklich kaum abwarten.
Zudem bin ich der Meinung, dass es bei Transfrauen, wie bei deinem Schulkollegen noch ein viel schwerwiegenderes Problem ist, gerade wegen dieser Probleme die du aufgeführt hast.
Also kann ich ja eigentlich nur von Glück sprechen, dass es mich jetzt 'nur' so getroffen hat, ich stelle mir das ganze unendlich belastend und auch noch schmerzhafter vor.
 
Danke dir!:)
Ich hätte mir gewünscht, dass meine Freundin mir ihre Meinung SO wie du erzählte hätte und nicht sofort auf Angriff gegangen wäre:D
Ich verstehe es auf jeden Fall was du meinst. Es ist normalerweise auch so, dass sich dann noch alles ändert, eben weil sich da die Persönlichkeit und Identität entwickelt, komischerweise habe ich auch darüber ein referat halten müssen, haha :D:D fällt mir gerade auf. Das hat mir bestimmt alles nen Knack's verpasst.
Nein, mal ehrlich, ich bin noch in der Pubertät und bin mir jetzt perönlich vollkommen sicher diesen Schritt gehen zu wollen, deshalb ja auch der Therapeut. Der wird mich schon aufklären und mir sagen, was ich am besten tun soll.
Um ehrlich zu sein, der Gedanke, eventuell schon in einem Jahr Testosteron nehmen zu können, beruhigt mich ungemein, da fühle ich mich richtig aufgedreht und es kribbelt überall. Komisch,mh?
Ich weiß, dass das alles eine sehr langwierige Prozedur wird, gerade weil ich noch so jung bin, aber ich weiß eben auch, was ich will und alles andere erledigt dann wohl die Zeit :)
Denkst du nicht, ich sollte es meiner Mutter wenigstens noch vor dem Termin sagen? Ich habe dann irgendwie ein schlechtes Gewissen. Wir reden über alles und gerade an so einem Tag wäre es toll mit ihr drüber reden zu können...aber es sind noch 2 wochen:confused:
Und nächste Woche möchte ich mir auch die Haare tatsächlich mal kurz schneiden lassen (was ich sonst nie tat weil ich mit meinen ehr mittellangen..okay ich gebe es zu justin bieber style Haaren immer sehr zufrieden war, jetzt aber eben nicht mehr so doll :D) und ich befürchte, dass es ihr dann irgendwie nicht passt, weil sie dann denkt ich würde zur maskulinen Lesbe mutieren.. :eek:
Sie kann ja nicht ahnen, was wirklich in mir vorgeht, auch wenn ich immer immer ein burschikoses 'Mädchen' gewesen bin...
 
E

Esther11

Gast
..oder Du bleibst einfach körperlich eine Frau, läßt Dich nicht umoperieren. Lebst einfach mit den Klamotten, die Dir gefallen, also hauptsächlich männliche (was ist schon männlich heutzutage, vieles ist doch unisex)...

Außerdem könnte es ja sein, daß Du auch auf Männer stehst. Du könntest dann zu Frauen und zu Männern sexuelle Beziehungen ausleben später.
Auch daß Du Deine Tage weiterhin bekommst, muß doch kein Makel sein....Du weißt nicht, was Du später noch möchtest...

Auch ein Kurzhaarschnitt ist Quatsch und nicht zwingend notwendig. Ein transsexueller Mensch wandelt sich doch, will spielen. Durch eine OP später wird Dein jetziger Körper zu einschneidend verändert.
Ich habe die gleichen Erfahrungen durch. Meine Figur ist so, daß ich jederzeit mich als Frau oder als Mann präsentieren kann. Auch die Verhaltensweisen ändern sich automatisch, je nachdem, wie Du spielst. Und außerdem ändert sich alle sieben Jahre ungefähr eh alles: Deine Geschmacksrichtungen, Deine Vorlieben, Dein Kleidungsstil, Musikgeschmack..etc..

Bei dem Thema Deine Eltern betreffend, wär ich auch vorsichtig. Weiß nicht, wie Dein Verhältnis zu ihnen ist, aber meine haben sich abgewandt. Bis heute (bin fast 40) gab es keine Annäherung mehr.
Sei vorsichtig oder sprich nur mit dem Elternteil, zu dem Du möglicherweise den größeren Zugang hast. Derjenige Teil wird sicher Toleranz und Verständnis zeigen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben