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Tramatherapie trotz Schizophreniediagnose möglich?

tork

Mitglied
Ich war gestern bei einer Tiefenpsychologin, die auch Traumatherapie macht. Sie meinte, aufgrund meiner Diagnose Paranoide Schizophrenie wäre eine tiefenpsychologische Behandlung in Verbindung mit Traumatherapie nicht angesagt und hat mich nach 15 Minuten Gespräch wieder weggeschickt, obwohl ich ganze zwei Stunden zu ihr gefahren bin.

Vor einiger Zeit hatte ich zudem mal in einer Traumaklinik angerufen. Dort wurde mir Ähnliches gesagt.

Ich habe aber nunmals immer wieder (traumatische) Erinnerungen an die Vergangenheit und komme mit dieser (meiner Vergangenheit) nicht klar. Ich verzweifle echt daran...

Wie sind eure Erfahrungen / Meinungen? Ist eine Traumatherapie trotz dieser Diagnose möglich?

Ich habe diese Diagnose nun seit 12 Jahren, obwohl ich selbst nie Stimmenhören, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen bei mir ausgemacht habe.
 

tork

Mitglied
Hallo,

darf ich fragen, wie äußert sich bei Dir diese Krankheit?;)
Meiner Meinung nach äußert sie sich gar nicht. Nach einem längeren Psychiatrieaufenthalt habe ich vor zwölf Jahren Jemanden angegriffen, obwohl ich nie Jemanden angreifen wollte. Ein Gutachten hat mir dann diese Diagnose gegeben...

Ja, ich gehe regelmäßig in die forensische Ambulanz. Aber dort wird mir auch nicht weitergeholfen.
 

tork

Mitglied
Ich war schon bei einem unabhängigen Psychiater. Er meinte, er könne auch nicht mehr sagen, was da vor zwölf Jahren vorgefallen sei. Außerdem ist es schwer gegen die Forensik anzugehen.
 

tork

Mitglied
Da ist sie nicht näher drauf eingegangen. Sie sagte nur, dass sie das nicht verantworten könne und dass das nach berufsethischen Grundsätzen ausgeschlossen sei.

Die Klinik, die ich kontaktiert habe meinte wiederum, dass die Medikamente, die ich bekomme, eine Traumatherapie ausschließen würden, weil man mit diesen nicht traumatherapeutisch arbeiten könne.
 
G

Gelöscht

Gast
Du hast jemanden angegriffen schön und gut, allerdings hast du auch ein Trauma und die bisherigen Therapeuten sind nicht darauf gekommen, dass es hier ein Zusammenhang gibt?

Zur Erklärung:

Ich selbst habe auch immer wieder mal jemanden angegriffen ohne ersichtlichen Grund, habe regelrechte Wutanfälle mit Filmriss gehabt, aber nie ist jemand auf die Idee gekommen, dass ich Schizophren sei, sondern vielmehr, dass da irgendetwas traumatisches passiert ist (wurde allerdings nie ausgesprochen).

Irgendwann dann kamen die Erinnerungen wieder, erst bekam ich dann die Diagnose Anpassungsstörung mit Schwierigkeiten der Impulskontrolle, dann wurde daraus PTBS und emotional instabile Persönlichkeitsstörung Typ Impulsiv und später dann wurde das alles zusammengefasst unter PTBS mit dissoziatven Zuständen, wie depersonalisierung und derealisierung, sowie Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle etc pp. (PTBS usw. wurde in einer Traumaklinik festgestellt, genauer gesagt auf einer Borderlinestation (gibt da ja unterschiedliche Typen))

Was ich dir damit sagen möchte ist folgendes:

Spreche es direkt einmal an, ob da nicht zwischen deinen Angriffen auf Dritten und dem Trauma ein Zusammenhang besteht und sollte keiner deiner ausgesuchten Therapeuten darauf eingehen wollen, versuche eine Differenzial Diagnostik zu bekommen, zur Not mit Hilfe deiner Krankenkasse (meine bietet zum Beispiel eine Zweitmeinung an, dabei wird dann ein Arzt von der Krankenkasse bestimmt, die fordern dann sämtliche Unterlagen von den Ärzten an und du bekommst dann einen Termin bei eben jenem Arzt zur Zweimeinung).
 

tork

Mitglied
Du hast jemanden angegriffen schön und gut,
Naja, schön und gut finde ich das nicht gerade. Ich mache mir noch heute heftige Vorwürfe und kann das nicht in mein Selbstbild integrieren.


allerdings hast du auch ein Trauma und die bisherigen Therapeuten sind nicht darauf gekommen, dass es hier ein Zusammenhang gibt?


Ich war erstmals vor 17 Jahren bei einem Therapeuten für Erwachsene. Damals war die kPTBS noch sehr undefiniert. Habe aber schon damals darauf bestanden. Das ist aber auch das Problem, dass es sich eher um komplexe Entwicklungstraumata handelt als um ein singuläres Trauma. Das ist nicht für jeden Therapeuten direkt ersichtlich.



Zur Erklärung:

Ich selbst habe auch immer wieder mal jemanden angegriffen ohne ersichtlichen Grund, habe regelrechte Wutanfälle mit Filmriss gehabt, aber nie ist jemand auf die Idee gekommen, dass ich Schizophren sei, sondern vielmehr, dass da irgendetwas traumatisches passiert ist (wurde allerdings nie ausgesprochen).


Naja, Wutanfälle hatte ich nicht. Und ich kann mich noch sehr gut erinnern...


Irgendwann dann kamen die Erinnerungen wieder, erst bekam ich dann die Diagnose Anpassungsstörung mit Schwierigkeiten der Impulskontrolle, dann wurde daraus PTBS und emotional instabile Persönlichkeitsstörung Typ Impulsiv und später dann wurde das alles zusammengefasst unter PTBS mit dissoziatven Zuständen, wie depersonalisierung und derealisierung, sowie Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle etc pp. (PTBS usw. wurde in einer Traumaklinik festgestellt, genauer gesagt auf einer Borderlinestation (gibt da ja unterschiedliche Typen))


Ich hatte als junger Erwachsener noch sehr viele Erinnerungen an die Kindheit und Jugend. Auch heute kommen immer wieder Erinnerungen hoch. Borderline wurde bei mir übrigens in einer Akutklinik auch einmal diagnostiziert. Aber die wollten sich auch nicht mit der forensischen Psychiatrie anlegen.


Was ich dir damit sagen möchte ist folgendes:

Spreche es direkt einmal an, ob da nicht zwischen deinen Angriffen auf Dritten und dem Trauma ein Zusammenhang besteht und sollte keiner deiner ausgesuchten Therapeuten darauf eingehen wollen, versuche eine Differenzial Diagnostik zu bekommen, zur Not mit Hilfe deiner Krankenkasse (meine bietet zum Beispiel eine Zweitmeinung an, dabei wird dann ein Arzt von der Krankenkasse bestimmt, die fordern dann sämtliche Unterlagen von den Ärzten an und du bekommst dann einen Termin bei eben jenem Arzt zur Zweimeinung).
Das Problem ist ja, dass ich fest an meine Therapeutin gebunden bin, da ich unter Führungsaufsicht stehe.
 

tork

Mitglied
Ich bin aber trotzden erstaunt, dass bei dir Schizophrenie diagnostiziert wurde, obwohl du ja beschreibst, dass du die dazugehörigen Symptome gar nicht hattest.


Ja, ich weiß auch nicht, warum bei mir Schizophrenie diagnostiziert wurde. Steht bestimmt irgendwo im Gutachten. Aber das durchzulesen würde mich wahrscheinlich zu sehr triggern. Schließlich kämpfe ich nun schon seit Jahren gegen die Diagnose, was mich auch einiges an Kraft gekostet hat.


Schade, dass sich die Akutklinik nicht mit der Forensik anlegen wollte. Könntest du denn eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie machen? Das ist ja jetzt nicht unbedingt Traumatherapie. Traumatherapie ist ja nochmal ganz speziell. Psychoanalyse ist auch für Borderline nicht geeignet.
Ich kann zumindest versuchen an eine solche Therapie zu kommen...
 
G

Gelöscht 79650

Gast
"Ja, ich weiß auch nicht, warum bei mir Schizophrenie diagnostiziert wurde. Steht bestimmt irgendwo im Gutachten. Aber das durchzulesen würde mich wahrscheinlich zu sehr triggern. Schließlich kämpfe ich nun schon seit Jahren gegen die Diagnose, was mich auch einiges an Kraft gekostet hat."

Wie willst du gegen eine Diagnose ankämpfen, wenn du das zugrunde liegende Gutachten nicht kennst? :confused:

(Die Schizophreniediagnose ist nicht das Problem. Du bist als Gewalttäter unter forensischer Aufsicht und daher ein Risiko für einen Therapeuten von außen. Solltest du erneut gewalttätig werden, hätte DER nämlich die A-Karte. Wie lange wirst du noch unter forensischer Aufsicht stehen?)
 

tork

Mitglied
"Ja, ich weiß auch nicht, warum bei mir Schizophrenie diagnostiziert wurde. Steht bestimmt irgendwo im Gutachten. Aber das durchzulesen würde mich wahrscheinlich zu sehr triggern. Schließlich kämpfe ich nun schon seit Jahren gegen die Diagnose, was mich auch einiges an Kraft gekostet hat."

Wie willst du gegen eine Diagnose ankämpfen, wenn du das zugrunde liegende Gutachten nicht kennst? :confused:

(Die Schizophreniediagnose ist nicht das Problem. Du bist als Gewalttäter unter forensischer Aufsicht und daher ein Risiko für einen Therapeuten von außen. Solltest du erneut gewalttätig werden, hätte DER nämlich die A-Karte. Wie lange wirst du noch unter forensischer Aufsicht stehen?)
Ja, im Grunde hast Du recht. Daher bringt auch eine zweite Meinung wenig. Trotzdem wehrt sich bei mir innerlich alles gegen die Diagnose. Dann schon eher Borderline…

Die Führungsaufsicht wird alle zwei Jahre überprüft.
 

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