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Total orientierungslos und voller Zweifel

schubsmich

Neues Mitglied
Hey ihr schönen Menschen.

Ich muss mir mal meinen Kummer von der Seele schreiben. Ich bin Mitte 20, habe keine Berufsausbildung und mein Studium abgebrochen, weil es mich depressiv gemacht hat. Danach habe ich einen Job angefangen, wurde aber nach ein paar Monaten rausgeschmissen, weil ich wohl nicht ins Team passte. War für mich jetzt auch nicht so schlimm, weil mich das sowieso sehr unglücklich gemacht hat...

Jedenfalls weiß ich absolut nicht wohin mit mir.

Nach meinem letzten Job im Büro kann ich es mir aber absolut nicht vorstellen, nochmal irgendwo angestellt zu sein. Mit Hierarchien komme ich absolut nicht klar, sinnlose Abläufe (weil man das eben schon immer so gemacht hat) und die Arschkriecherei halte ich nicht aus. Ich hasse es, mich für einen Job verbiegen zu müssen. Sei es meine Kleidung, mein Verhalten oder mein Biorhythmus. Vor allem Abends werde ich extrem produktiv, aber das passt natürlich kein Stück zu den gesellschaftlich anerkannten Arbeitszeiten...

Ich kann mit keinem Menschen aus meinem Umfeld darüber sprechen. Sie sind der Ansicht, dass ich einfach "irgendeinen" Job machen soll. Ich kann das einfach nicht. Mich macht das richtig depressiv und es ist wirklich ernst gemeint, wenn ich sage, dass ich suizidal werde, wenn ich 8h am Tag etwas tun muss, bei dem ich mich nicht wohlfühle. Sowas spreche ich aber nicht aus, weil ich das Gefühl habe als faul und asozial abgestempelt zu werden.

Eigentlich wäre ich gerne selbstständig als Grafikdesigner. Ich hab das damals im Berufskolleg gelernt und mir viel autodidakt angeeignet. Aber ich hab total Angst davor diesen Schritt zu machen. Mir will sowas auch jeder ausreden, weil das so unsicher wäre und ich ja sowieso keine Ahnung von nix hab...

Ich komme gerade einfach nicht weiter und fühle mich total blockiert.

Wenn jemand irgendein motivierendes Wort für mich übrig hat, dann wäre ich dafür sehr dankbar. Bitte verkneift es euch nochmal draufzuhauen, das hilft mir gerade wirklich nicht weiter.
 
Das wichtigste im Leben ...

[FONT=book\ antiqua]
Hallo, lieber S.,
eines der wichtigsten seelischen Lebensgrundlagen ist die Selbstachtung und dafür wäre es wichtig, daß man von seiner eigenen Hände Arbeit leben kann und nicht genötigt ist anderen Menschen auf der Tasche zu liegen!

Der Selbsterhalt funktioniert aber nur, wenn man genügend Selbstbemeisterung und die Selbstüberwindung aufbringt, um sich den Forderungen der Umwelt, des Arbeitsplatzes und sonstiger Notwendigkeiten anzupassen.

Dabei kommt es erst einmal gar nicht darauf an, was man sich vom Leben erträumt, sondern daß man erst einmal die Lebensgrundlagen sicher stellt und fähig ist seinen inneren Schweinehund zu überwinden!

Dann kann man weiter sehen und sich vielleicht noch den einen oder anderen Traum erfüllen.

Mein Rat an Dich:

Such Dir einen einfache, leichte Tätigkeit, um erst einmal diese Selbstbemeisterung und Selbstüberwindung zu lernen, worauf Du dann mit recht stolz sein könntest und aufbauen kannst!
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In jedem Job, gibt es Sachen, die einem gefallen und andere, die man sinnlos findet. Manchmal sind amber gerade diese sinnlosen Sachen die Basis. Das wird in JEDEM Job so sein, dass wirst auch Du nicht ändern können. Aber mit einem bisschen Glück und etwas Durchhaltevermögen findest Du etwas, wo die schönen Sachen überwiegen.

schon mal beim Arbeitsamt eine Berufsberatung gemacht? Hatte mir geholfen, vielleicht hätte ich auch Glück mit dem Berater.

Wenn es Grafikdesigner sein soll, dann häng dich da rein. Aber da gibt es viele am Markt, Dh du brauchst einen Abschluss und es gibt viel Konkurrenz. Diese Kurse gehen auch über online Institute wie ILS etc. Da kannst du es dir zeitlich besser einteilen. Aber lieber einen Job der Spaß macht und wo man einer von vielen ist, als etwas wo du dich nur quälst. Du hast ja noch ein paar Jahre Berufsleben vor dir. Doch auch wenn du da drin steckst, ist Kundenorientierung sehr sehr wichtig. Schon mal mit einem selbstständigen Grafiker gesprochen, wie sein Alltag ist? Das wäre noch ne Entscheidungshilfe.
 
Es ist doch schon mal gut, dass du einen Plan hast, nämlich Grafikdesigner zu machen.

Wie willst du das jetzt angehen? Ich würde mich an deiner Stelle bei dem Arbeitsamt/Berufsberatung kundig machen und dann das Ganze konkret angehen.

Ob du dich damit allerdings selbständig machen kannst, ist eine andere Frage, die du auch unbedingt ansprechen solltest.

Ich denke, du musst deine Einstellung zum Arbeitsleben noch mal überdenken. Du hast nicht geschrieben wo du genau gearbeitet hast und was da vorgefallen ist, dass man dich rausschmeissen musste. Man sollte sich schon bemühen, bei all seiner Individualität zu versuchen, sich in ein Team einzufügen. Von Verbiegen oder Arschkriecherei sagt ja auch niemand was. Aber du hast da wahrscheinlich als ungelernte Kraft nach dem abgebrochenen Studium jetzt auch nicht die extrem verantwortungsvollste Aufgaben bearbeitet, fühltest dich aber zu Höherem berufen und wolltest dir nichts sagen lassen?

Natürlich sind Routineaufgaben manchmal öde, und nicht jede Tätigkeit ist aufregend und spannend. Und natürlich gibt es Hierarchien. Klein machen deswegen muss sich deswegen aber niemand.

Du solltest dein Ziel verfolgen, aber bedenke, im Arbeitsleben wird dir noch öfter Hierarchie und Routine begegnen und mit deiner Art wirst du überall anecken.
 
Mit sinnlose Abläufe meine ich vor allem zeitfressende Routinen, die einfach nur deswegen existieren, weil es nicht für nötig erachtet wird, sie zu optimieren. Wenn ich für eine Aufgabe ungelogen 3x so lang wie nötig brauche, nur weil der Prozess absolut prähistorisch zusammengeschustert wurde... ja, dann macht mich das extrem unglücklich. Vor allem, wenn ich unter Zeitdruck arbeite und andere, wichtige(re) Aufgaben dabei auf der Strecke bleiben.

Aber du hast da wahrscheinlich als ungelernte Kraft nach dem abgebrochenen Studium jetzt auch nicht die extrem verantwortungsvollste Aufgaben bearbeitet, fühltest dich aber zu Höherem berufen und wolltest dir nichts sagen lassen?
Verantwortungsvoll - jein. Führungskraft war ich natürlich nicht, im großen und ganzen hatte ich aber schon einen anspruchsvollen Job. Es geht mir auch nicht darum, dass ich mir nichts sagen lasse. Es geht mir darum, dass ich nicht damit klar komme, wenn man ernsthafte Verbesserungsvorschläge übergeht, weil das meinem Vorgesetzten "nicht gefällt" (mehr Gründe gabs tatsächlich nicht). Ich kann einfach keinen Job machen, in dem ich mich in ein Arbeitsmuster reinpressen muss, das nicht meinen Vorstellungen von Effektivität entspricht.

Ich war schon beim Arbeitsamt, die Berufsberatung hält davon nix und will mich am liebsten ins Callcenter stecken...
 
Hallo schubsmich,



Ich finde es schade, dass du zwar einen Traum hast (Grafikdesigner) und auch schon an Selbstständigkeit denkst, aber Angst hast, diesen Schritt zu gehen. Dann willst du es ja vielleicht auch nicht so wirklich, sonst hättest du es schon längst gewagt.

Vor was genau hast du denn Angst? Du hast ja sowieso nichts zu verlieren, oder?


In Deutschland ist es nun mal so, dass man ohne berufliche oder akademische Ausbildung halt einfach nichts ist.
Die Zeiten sind vorbei, in dem man einfach jemanden genommen hat, der ein bisschen was konnte. Auch, wenn man selbstständig sein will, braucht man trotzdem eine solide Ausbildung und viel Berufserfahrung, da wirst du nicht Drumherum kommen.


Deswegen finde ich - ohne dir nahezutreten - dass du für deine Verhältnisse doch etwas zu hohe Ansprüche hast.
Du schreibst, dass du dich nicht so verbiegen möchtest im Beruf, aber in jedem Beruf ist es nun mal so, dass man sich auch ein Stück weit anpassen muss. Auch als Selbstständiger kann man nicht wie ein Penner auftreten oder arbeiten wann man will, deswegen würde ich die Einstellung eher überdenken.
Und gewöhn dir schon mal an, dass du früh anfängst und - im besten Fall - 8 Stunden arbeiten musst. Alles andere ist Luxus oder du willst Barkeeper werden.



Du hast das Studium abgebrochen, da es dich depressiv gemacht hat. Was genau hast du denn studiert? Wenn du dich für Grafikdesign interessierst, warum studierst du nicht etwas in der Richtung? Mediengestaltung? Grafik?


Es gibt Berufsausbildungen im Bereich Grafikdesign, schon mal da probiert?

Zu den Routine-Aufgaben kann ich dir nur sagen: erwarte bitte nicht, dass du im Berufsleben immer nur das machst, was totalen Spaß macht. Man muss auch mal Dinge erledigen, die nicht so knorke sind.
 
Ich kenne das auch, dass sich Routinen so eingespielt haben und dann wird das eben nach der althergebrachten Art gemacht "haben wir schon immer so gemacht!" und Neuerungen werden nicht verstanden oder sind nicht erwünscht.
Da braucht man viel Frustrationstoleranz.

Ich finde, wenn man etwas macht, dann sollte man mit Leib und Seele dabei sein und sich auch möglichst einbringen können. Wenn das natürlich nicht der Fall ist, wird man leicht frustriert. Einen Rausschmiss erklärt es trotzdem nicht.

Versteif dich bei deinem Berufswunsch nicht auf Selbständigkeit, sondern schau erst einmal, zum Beispiel hier

https://www.azubiyo.de/berufe/grafikdesigner/

wie du das am besten angehst.

Die Arbeitsagentur ist ja extrem motivierend (Ironie). Ich kann dir nur raten, dein Ding durch zu ziehen und dich nur von denen beraten zu lassen, was eine eventuelle finanzielle Förderung angeht.

Wenn das einzige, was ihnen einfällt, die Arbeit im Callcenter ist, kann man die echt nicht ernst nehmen...
 
versuche es.
du hast nämlich etwas gefunden und das solltest du nicht ungenutzt lassen.
und das mit den zeiten bekommst du ihn, wenn es dir spaß macht.
eine bekannte hat jetzt mit ihren studium angefangen.
und mit verlaub, sie war wirklich chaotisch. aber da geht sie sogar am we zu seminaren, weil
es sie interessiert.
ich würde schauen, dass du in der richtung ein studium machst.
einfach, weil du es für die selbstständigkeit benötigst und dein wissen auch noch mal vertiefen kannst.
wenn du es willst, lass es dir nicht ausreden.
 
Hast du mal darüber nachgedacht, dich in irgeneiner Form selbstständig zu machen?
(Nagelstudio, Verkauf, Vetrieb etc.)

Es gibt Menschen wie dich, die passen nicht in die gesellschaftliche Arbeitswelt. Die gehen daran kaputt.
Das ist auch okay so.
Wichtig ist, dass man sich nicht hängen lässt und Alternativpläne entwickelt.
 

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