Hallo allerseits,
mir geht es momentan nicht sonderlich gut... Mein Opa ist vor kurzem gestorben. Sein Tod hat mich sehr getroffen. Trotz des räumlichen Abstandes, den wir hatten, weil wir in unterschiedlichen Ländern gelebt haben, hatten wir ein enges und herzliches Verhältnis. Er war ein sehr herzlicher, intelligenter, offenherziger und neugieriger Mensch, der zwar seinen eigenen Charakter hatte, aber trotzdem im richtigen Moment richtig reagieren konnte. Immer, wenn ich zu Besuch gekommen bin (was leider nur einmal pro Jahr passieren konnte) hat er sich aufrichtig gefreut und uns alle mit Kosenamen begrüßt. Angesichts dessen, dass er in seiner Jugend im Arbeitslager war und eine schlimme Hungersnot überlebt hat, ein Wunder, dass er ein sensibler und liebevoller Mensch geblieben ist. Letzten Herbst hat er sich leider dann die Hüfte gebrochen und durfte keine OP machen, weil die Anästhetika ihn umgebracht hätte. Da war er schon 93 Jahre alt. Ich bin dann mit meiner Mutter zu ihm geflogen, mitten in der Vorlesungszeit, weil wir Angst hatten, dass er bald sterben könnte. Als wir dann bei ihm waren und er erkannt hat, dass wir es sind, hat er angefangen zu weinen und immer wieder gesagt, dass er so sehr auf uns gewartet hat. Im Grunde haben wir beide einfach nur rumgeheult. In der Woche, wo wir dann dort waren, konnte ich mit ihm noch reden und Zeit verbringen, so gut es möglich war mit dem laufenden Studium. Als wir wieder weg mussten, haben wir uns ausgesprochen und ich habe ihm versprochen, dass ich wieder komme, sobald meine Vorlesungen vorbei sind. Am 27.Februar ist er gestorben. Ich habe sehr viel geweint, habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich hätte bei ihm bleiben können, weil wir eh digitales Semester gehabt haben (habe mich damals dagegen entschieden, weil ich zwei Jahre parallel mache und in den Monaten, bis zu seinem Tod zum Teil nur vier Stunden Schlaf pro Nacht hatte und kaum gegessen habe wegen Studiumsbelastung. Meine Vorlesungen und Prüfungen waren knapp vor seinem Tod vorbei. Er hat mir immer gewünscht, dass ich mein Studium schaffe.). Wir sind dann zur Beerdigung geflogen, haben alles erledigt. Ich bin immer noch im Trauer. Manchmal ist es besser, manchmal schaffe ich es durchs Lernen für die Prüfungen zu verdrängen. Aber manchmal holt es mich ein, wenn ich seine Fotos ansehe oder an unsere Gespräche und mein Versprechen denke. Ich will ihn am liebsten nicht loslassen, akzeptieren, dass er tot ist. Dummerweise, denkt meine Familie und mein Freund, dass, wenn die Beerdigung vorbei ist, ich doch wieder fröhlich und sonst was sein kann und warum ich immer noch traurig ist. Das trifft mich. Ich wünschte, ich hätte anders gehandelt und hätte mit ihm mehr Zeit verbracht.
Liebe Grüße, Sanskrit
mir geht es momentan nicht sonderlich gut... Mein Opa ist vor kurzem gestorben. Sein Tod hat mich sehr getroffen. Trotz des räumlichen Abstandes, den wir hatten, weil wir in unterschiedlichen Ländern gelebt haben, hatten wir ein enges und herzliches Verhältnis. Er war ein sehr herzlicher, intelligenter, offenherziger und neugieriger Mensch, der zwar seinen eigenen Charakter hatte, aber trotzdem im richtigen Moment richtig reagieren konnte. Immer, wenn ich zu Besuch gekommen bin (was leider nur einmal pro Jahr passieren konnte) hat er sich aufrichtig gefreut und uns alle mit Kosenamen begrüßt. Angesichts dessen, dass er in seiner Jugend im Arbeitslager war und eine schlimme Hungersnot überlebt hat, ein Wunder, dass er ein sensibler und liebevoller Mensch geblieben ist. Letzten Herbst hat er sich leider dann die Hüfte gebrochen und durfte keine OP machen, weil die Anästhetika ihn umgebracht hätte. Da war er schon 93 Jahre alt. Ich bin dann mit meiner Mutter zu ihm geflogen, mitten in der Vorlesungszeit, weil wir Angst hatten, dass er bald sterben könnte. Als wir dann bei ihm waren und er erkannt hat, dass wir es sind, hat er angefangen zu weinen und immer wieder gesagt, dass er so sehr auf uns gewartet hat. Im Grunde haben wir beide einfach nur rumgeheult. In der Woche, wo wir dann dort waren, konnte ich mit ihm noch reden und Zeit verbringen, so gut es möglich war mit dem laufenden Studium. Als wir wieder weg mussten, haben wir uns ausgesprochen und ich habe ihm versprochen, dass ich wieder komme, sobald meine Vorlesungen vorbei sind. Am 27.Februar ist er gestorben. Ich habe sehr viel geweint, habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich hätte bei ihm bleiben können, weil wir eh digitales Semester gehabt haben (habe mich damals dagegen entschieden, weil ich zwei Jahre parallel mache und in den Monaten, bis zu seinem Tod zum Teil nur vier Stunden Schlaf pro Nacht hatte und kaum gegessen habe wegen Studiumsbelastung. Meine Vorlesungen und Prüfungen waren knapp vor seinem Tod vorbei. Er hat mir immer gewünscht, dass ich mein Studium schaffe.). Wir sind dann zur Beerdigung geflogen, haben alles erledigt. Ich bin immer noch im Trauer. Manchmal ist es besser, manchmal schaffe ich es durchs Lernen für die Prüfungen zu verdrängen. Aber manchmal holt es mich ein, wenn ich seine Fotos ansehe oder an unsere Gespräche und mein Versprechen denke. Ich will ihn am liebsten nicht loslassen, akzeptieren, dass er tot ist. Dummerweise, denkt meine Familie und mein Freund, dass, wenn die Beerdigung vorbei ist, ich doch wieder fröhlich und sonst was sein kann und warum ich immer noch traurig ist. Das trifft mich. Ich wünschte, ich hätte anders gehandelt und hätte mit ihm mehr Zeit verbracht.
Liebe Grüße, Sanskrit
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