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Tipps für allg. Lebenssituation gesucht

StamBu

Mitglied
Guten morgen liebe Community,


bei mir kristallisiert sich nun langsam eine Situation, der ich einfach nicht gerecht werde, und keinen richtigen Ansprechpartner dazu finde -weder in der Familie, noch im Freundeskreis, noch können mir Professionelle direkt helfen.


Ich fasse das so kurz wie es mir möglich ist :)
Zuerst, wurde bei mir von meinem Therapeuten diagnostiziert, dass meine Eltern keinen Funken Erziehung oder Bindung mir gegenüber gezeigt haben, und mir mein "innerer Kompass" eigentlich fehlt.
Aktuell habe ich (unter anderem deswegen) immense psychische Probleme, die sich mittlerweile auf alle Bereiche meines Lebens auswirken, und schon vielleicht Existenzbedrohend seien können.


Nun will ich natürlich nicht ganz tatenlos dastehen. Aber mir bereiten viele Dinge einfach einen wahnsinnigen Kopfschmerz, den ich nicht von alleine weg bekomme, da mir schlichtweg die Fähigkeiten und Möglichkeiten fehlen.


Aktuell versuche ich zu studieren ("versuchen" deshalb, weil ich aktuell im 2. Semester bin, aber noch keine einzige Prüfung ablegen konnte). Mir ist bewusst, das das ein immenser Kraftaufwand ist, und ich mir selber eingestehe, das das vielleicht in meinem Zustand noch eine extra Herausforderung sein wird, aber sei's drum.
Mein Problem ist, dass ich mich absolut schwer tue beim lernen. Ich habe im Schnitt eine 60 Stunden Woche (nur für Uni), und schaffe es trotzdem nicht, entsprechende Übungsaufgaben angemessen zu bearbeiten. Gut geschätzt sind von etwa 100 Aufgaben, die ich alleine versucht habe zuz lösen, ca. 75 nicht alleine lösbar gewesen, 10 waren komplett falsch, in 10 ließ sich vielleicht mit etwas gutem Wille ein Ansatz erkennen, und in 5 Fällen war die Aufgabe richtig.
Ich frage mich selber andauernd, ob ich nicht vielleicht einfach zu doof dafür bin. Der Meinung bin ich aber eigentlich nicht, und das kriege ich auch bestätigt, aber auf die Frage, warum ich es dann doch nicht schaffe, wird meistens mit einem gedehnten Schweigen geantwortet.


Nun, ich kann schlecht mit (besonders fremden) Menschen, aufgrund einiger Trauma, die ich bislang erleiden musste, und einem teilweise sehr voreingenommenen Menschenbild (wenn man das mal diplomatisch ausdrücken will). Die genaue Diagnostizierung davon steht da aber noch aus...
Nun ist die Angst vor dem studieren wieder so groß geworden, dass ich wieder einen physischen Druck bemerke, der sich erkennbar macht, durch klammerdnen Brustkorb, Übelkeit etc. (in etwa so wie es eigentlich vor einer Prüfung sein "sollte").


Meine genaue Frage ist nun...
wie soll ich weiter machen? Ich bin mir nicht sicher, wie ich nun weiter mit meiner Lebensplanung verfahren soll...
Mir ist bewusst, dass sich das nicht in einigen Beiträgen erledigen wird, sondern eher ein mittel- bis längerfristiger Fall sein wird...
Aber ich würde so gerne zumindest mich in meienr Wahl bestätigt fühlen. Ich will nicht noch weiter hinterher hinken.


Mir wurde von einer meiner Fakultäten ein Mentoring-Einzelgespräch angeboten, was ich auch wahrnehmen sollte (muss oder?)...
Unter der Ungewissheit der weiteren Planung fallen auch so Fragen wie: ist es das richtige was ich studiere? Was mache ich falsch? Wie kann ich das Problem effizient angehen?


Bei meinem Therapeuten kam ich auf das Thema, dass ich gewaltige Lernprobleme, wie oben angesprochen, habe. Auch wenn es mir vom Gewissen her etwas besser geht, seitdem ich diese Hilfe in Anspruch nehme, hilft sie mir im Alltag grade eher wenig. Ich fange wieder an, unter meinem, teils per Marke Eigenbau verursachten, Druck zu "ersticken". Unter dieser Tatsache musste mein privates Leben schon stark leiden, ich funktioniere im Prinzip nur, und unternehme eigentlich vielleicht 1 mal im Monat was mit Freunden.
Ich weiss nicht ob mein Arbeitspensum nicht völlig normal ist, und ich nicht vielleicht einfach eine falsche Ansicht der Dinge habe (das ist wirklich mein ernst... ich kenne es nämlich nicht anders). Bereits in der Schule saß ich den halben Tag am Schrteibtisch um zu lernen, und habe spät-nachmittags dann angefangen meinem (damals) eizigen Hobby nachzugehen. Mittlerweile sind meine 1,5 Hobbys (ich weiss nicht, ob man das andere noch als ganzes dazu zählen kann) für mich eigentlich mehr Lückenfüller zwischen den Zeiten, wo ich lernen muss. Im Prinzip also eher eine Zwangspause.
Im allgemeinen fühle ich mich auch durch meinen Therapeuten nicht ganz so ernst genommen, wie ich es mir wünschen würde. Ich habe eher das Gefühl, dass der Weg einer Therapie eher dem eines dauerndem "ertragens" gleicht, weniger einem merkbaren Heilungsprozess. Ich verlange keine Wunder, dennoch ziehe ich kurz einen Vergleich: Wenn man mit z.B. einem schweren Knochenbruch im Krankehaus liegt, ist es natürlich einerseits vorprogrammiert, das das ein Leidensweg ist, und man Schmerzen und Einschränkungen hat. Anderseits bekommt man (hoffentlich) eine angemessene ärztliche Betreuung, Arznei und dergleichen, so das man zumindes das Gefühl bekommt, man ist auf dem Weg der Besserung, oder zumindest in guten Händen, oder sehe ich das falsch? Auch bei so Themen wie SVV, Suizid (das sind Themen, die mich auch Persönlich betreffen und bedrücken) usw. fühle ich mich nicht wirklich ernst genommen, habe aber auch scheu, dem ganzen etwas Nachdruck zu geben.


Um das alles mal zum Abschluss zu führen - ich weiss, die Lebensplanung obliegt immer einer grausamen Ungewissheit und der jeweiligen individuellen Verantwortung - diese Souveränität will ich auch gar nicht abgeben. Ich möchte aber gerne um einige Tips bitten, oder mögliche Optionen, die mir nun offenstehen. Ich kann das Potenzial der mir zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausnutzen, sprich auf deutsch... ich bin absolut antriebslos, mir fehlen Ideen, und ich scheue mich auch vor vielem, teilweise banalen Dingen. (kleines Beispiel was ich damit meine: ich ätte eigentlich...jetzt... eine Übung, die vielleicht auch was bringen würde, aber ich traue mich nicht mehr hin. Der innere Druck in mir ist einfach zu hoch. Ich habe nicht nur das Gefühl, dass das wieder zu viel "Uni", zu viel Stress und zu viel Leistungsdruck ist, nein, ich scheue mich auch immens vor der sozialen Komponente, schliesslich habe ich das Gefühl, allgemein Abneigung zu erfahren. Mein Therapeut hat im gewissen Maße Kenntnis von der Situation, sagt mir aber "nur" es gehe in dem Fall nicht um mein Wohlempfinden, sondern ich müsse die "Sinn"-Frage daraus reflektiert beantworten. Also meine persönlichen Vorlieben würden demnach keine Rolle spielen, quasi eine Trennung von Arbeit und Freizeit. Ich verstehe das aber nicht, denn... Wie soll ich mit der permanenten Angst mich immer weiter zu was zwingen? Das mache ich jeden Tag rund um die Uhr.)


Habt ihr vielleicht irgendwelche Ratschläge, die ich anwenden kann? Vielleicht sogar Beispiele? Oder als absolutem Traum vielleicht sogar Lösungs- oder Konzeptansätze?




Ich danke schonmal im vorraus für eure Lebenszeit euch das alleine durchzulesen :)



Schönen Tag wünscht euch:
StamBu
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 47471

Gast
bei mir kristallisiert sich nun langsam eine Situation, der ich einfach nicht gerecht werde

Aktuell versuche ich zu studieren

Mein Problem ist, dass ich mich absolut schwer tue beim lernen.

Nun ist die Angst vor dem studieren wieder so groß geworden, dass ich wieder einen physischen Druck bemerke, der sich erkennbar macht, durch klammernden Brustkorb, Übelkeit etc.

Meine genaue Frage ist nun...
wie soll ich weiter machen? Ich bin mir nicht sicher, wie ich nun weiter mit meiner Lebensplanung verfahren soll...

Habt ihr vielleicht irgendwelche Ratschläge, die ich anwenden kann? Vielleicht sogar Beispiele? Oder als absolutem Traum vielleicht sogar Lösungs- oder Konzeptansätze?
Wer eine Felswand erklimmen möchte, der sollte gut trainiert und schwindelfrei sein und über das erforderlich Equipment verfügen.

Mache eine Ausbildung in einem Beruf, bei dem Du viel an der frischen Luft bist ( z.B. Friedhofsgärtner ) und bei dem Du während der Arbeit überwiegend den Kopf frei hast.
( Antrainieren von guter körperlicher Konstitution, Selbstdisziplin und innerer Struktur )

Anschließend arbeite nur so viel wie absolut nötig ist um unabhängig zu leben und beschäftige Dich im Wesentlichen mit der Heilung Deines Gemüts und in Deiner Freizeit zur Entspannung mit Themen des Studienzweiges der Dich interessiert.
( Aufbau von Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl über Selbsterkenntnis und erfolgreicher Alltagsbewältigung bei gleichzeitiger Entkoppelung Deines Bestrebens nach Wissen von Druck und Angst )

Sobald Du die Zügel fest in der Hand hast, setzt Du Dein Studium fort.
( Sicherheit aufgrund eines erlernten Berufes, Konzentrationsfähigkeit aufgrund Deines Selbstbewusstseins, Durchhaltekraft aufgrund von Selbstdisziplin und Struktur, Vorwissen durch freiwillige Pflege Deiner Interessen im Vorfeld )

Und solltest Du dann feststellen, dass ein Studium Dich nicht befriedigt, dann eröffnest Du eine Friedhofsgärtnerei und wirst feststellen, dass das Lebensglück jeden Weg einschlägt den Du ihm bietest.
 

StamBu

Mitglied
Erst einmal danke für Deine zeitnahe Antwort. :)
Die Sache mit der Ausbildung... daran habe ich auch schon gedacht. Vielleicht nicht unbedingt etwas einfaches, allerdings etwas, was mir vielleicht eine etwas...gesündere Arbeitseinstellung gibt, und mir auch Spaß macht - aber nicht langweilt. Eher etwas, was mich auch jeden Tag fühlen lässt: "das ist etwas sinnvolles, was ich tue".

Ich glaube, ich werde mich dann bereits die Tage um einen Ausbildungsplatz kümmern, der mich interessiert, aber dessen Anforderungen mehr als schaffbar sind.

Den Termin der Mentorin sollte ich wahrscheinlich dennoch wahrnehmen, oder?
 
S

Schmetterlingsflug

Gast
Hallöle

erst einmal glückwunsch zu deinen mut, zu studieren. wenn man weiss das es schwieiirg wird und es dennoch so versucht, gehört schon einiges an mut und durchahltekraft dazu :) Diese eigenschaften kannst du gut für dich nutzen.
ich
möchte etwas zu therapien sagen. du schreibst ein kranker wird versorgt.
bedenke das es krankheiten gibt,wo man selbst sehr viel tun muss, das es einen besser geht. bluthochdruck, chronische krankheiten. man bekommt medis gegen die symptome,krankheit bleibt aber. man kann den blutdruck erst dauerhaft gesund senken , in dem man sich daran macht und die eigentlichen faktoren auszuschließen und zu bearbeiten,die einen den hohen blutdruck brachten....zuviel ungesundes essen, rauchen , keine bewegung ,stress.

man mus sich die gesundheit erarbeiten.

so kann man eben therapie nutzen, damit man selbst etwas erarbeitet. der therapeut ist nur begleitung, er kann dir werkzeug an die hand geben, womit du deine arbeit erledigst.

ich würde das thema dauernder druck dort nochmal anbringen,falls du noch in therapie bist.a
uch das thema das du unzfrieden bist, unbedingt ansprechen.genau da ist ein problem. du erstickst unter deinen druck und äusserst aber deine gefühle innerhalb der therapie, der therapie gegenüber nicht? du hast dort mehr erwartet und genau das würde ich dort mal zum thema machen.

es ist wichtig das ein tehrapeut soetwas weiss, man kann dann zum beispiel ziele erarbeiten, die du dort in angriff nehmen kannst. alos was soll die therapie mir bringen? was soll bearbeiet sein,nach der therapie?
und dann eben gemeinsam mit den therapeuten nach wegen suchen, um deine ziele zu erabeiten.dabei hat eben der thera werkzeug.
keinesfalls sollte ein dauerndes ertargen sinn des lebens sein ;)

sprich dort direkt dein druckding aus und suche mit dem therapeuten lösungen.
ich finde du bist auf einen guten weg.
m
ein sohn hat sein studium fast beendet.
er hatte damit zu kämpfen eines zu beginnen,da in unser familie nimand studiert ist und das enorme kräfte braucht. er hatte auch lernprobs und immer wieder kamen zweifel ob es das richtige ist.
ich denke wenn es dein innerster wunsch ist...vom herzen her gewählt, kannst du es schaffen.

psysische probs müssen nicht unbedingt den gewählten weg zerstören.
nutze nochmal alles was du an unterstützung erhalten kannst. therapie,mentor und suche dir gleichgesinnte. mein sohn hatte es auch nicht so mit kontakten, langsam kam er anderen näher und sie haben in laufe der zeit lerngruppen begonnen. wo sich drei oder 4 treffen und zusammen lernen,es gibt antrieb wenn man sieht das auch andere ihre schwieirgkeiten haben.

ich weiss nicht ob eine ausbildung nicht ähnliche probs zutage bringen würde?...auch dort musst du lernen und bist mit menschen in kontakt.

ich denke du hast da in dir ein glaubenssystem deiner eltern übernommen und musst dich selbst da noch finden...

warum hast du ein studium gewählt? würde mich noch interessieren.:)
 

StamBu

Mitglied
Danke Schmetterlingsflug für die Antwort!

Klar, eine Therapie soll im ersten Maße dazu dienen, dass ich mir selbst helfen kann.
Aber - erzähl mal jemanden, der absolut keinme Ahnung von seiner Krankheit hat, dass er sich selbst helfen soll - oder stell dir vor, der Patient fühlt sich alleine gelassen. Der Heilungsprozess wird dadurch sichtlich ausgebremst: und genau hier liegt mein Problem. Ich gebe aber zu, dass der Vergleich nicht ausreichend ausformuliert war.

Die Sache mit dem Druck habe ich versucht anzusprechen - allerdings werden meine Suizidgedanken auch als rein Metaphorisch angesehen - sprich sie sind nicht ernst zu nehmen.
Ich solle doch einfach zwischen Entscheidungen, die nach "Wohlempfinden" zu treffen sind, und zwischen denjenigen, die reine "Sinnfragen" sind unterscheiden. Als Beispiel: was ich esse, ist hauptsächlich eine Frage des Wohlempfindens, denn das entscheidet man doch großteils daran, was einem schmeckt. Dien Enstcheidung, mich Tag für Tag für Uni zu quälen, das wäre eine Sinn Frage.

Der Weg einer Lösungsstrategie ist einfach nicht gegeben, und ich muss sogar die Sinn Frage des Studiums negieren
:wein:
Grade scheint das alles nicht so wirklich Sinn zu machen.

Die Sache mit meinem inneren Druck habe ich schon abgesprochen. Aber das sei nur Angst. Und darauf darf ich nicht hören. Aber das wurde nur in ein bis zwei Nebensätzen abgehandelt, dann war das Thema gegessen, so hatte ich zumindest das Gefühl, obwohl das für mich eine weitaus höhere Bedeutung besitzt.

Ich wollte studieren weil... Naja ich Pflege ein großes Interesse, etwas "universaler" handeln zu können, also auch durchaus etwas theoretischer. Ich finde auch den Stoff unglaublich interessant, und lerne wirklich gerne. Ich mag es wirklich zu lernen - allerdings schaffe ich es nicht. Auch wenn ich wirklich unglaublich fest daran glaube, dass ich das können muss - schliesslich habe ich einzelne Blitzartige Momente, dioe mich selber überraschen - aber.... Ja, der Lernaufwand ist einfach so hoch für mich, weil ich nicht effektiv lernen kann (wie geschrieben lag so mein Zeitaufwand für die Uni bei ca. 60 Stunden die Woche).

Aber warum ich "damals" den Weg eines Studiums eingeschlagen habe? Nun... Das ist nun eine etwas traurige Antwort.
Mein Vater beschwert sich immer, dass er kein Geld hat, und dass ich z.B. auch zu viel koste. Nun, er hat auch einen soliden technischen Beruf studiert, und deshalb konnte ich mir das nicht vorstellen. Ich wollte also unbedingt etwas lernen, wo ich eine gesicherte Einnahmequelle habe.
Ich habe dann danach entscheiden, welche "Fächerbrandbeite" mir am besten gefiel, von meinem Interessenspektrum. Und dann fiel die Wahl auf jenes Studium.

Folgendes musst du mir leider noch erklären:
ich denke du hast da in dir ein glaubenssystem deiner eltern übernommen und musst dich selbst da noch finden...
Das verstehe ich nicht so wirklich.
Aber hier meine Ansichten dazu:
Also erstmal haben (und das sagt auch der Therapeut) dass sie ihre elterliche Rolle absolut nicht erfüllt haben, und ich deswegen auch fast keine Bindung habe. Hätte ich Bindung, und hätten sie ihre Rolle doch erfüllt, wäre das Glaubenssystem auf mich übergegangen, ja. Aber so wie es nunmal ist, war/bin icha auf mich alleine gestellt, was so ziemlich alle Fragen meines Lebens anbelangt...
 
S

Schmetterlingsflug

Gast
Danke Schmetterlingsflug für die Antwort!

Klar, eine Therapie soll im ersten Maße dazu dienen, dass ich mir selbst helfen kann.
Aber - erzähl mal jemanden, der absolut keinme Ahnung von seiner Krankheit hat, dass er sich selbst helfen soll - oder stell dir vor, der Patient fühlt sich alleine gelassen. Der Heilungsprozess wird dadurch sichtlich ausgebremst: und genau hier liegt mein Problem. Ich gebe aber zu, dass der Vergleich nicht ausreichend ausformuliert war.

Die Sache mit dem Druck habe ich versucht anzusprechen - allerdings werden meine Suizidgedanken auch als rein Metaphorisch angesehen - sprich sie sind nicht ernst zu nehmen.

hm..nimmst du sie ernst und wenn ja was tust du gegen sie?

Ich solle doch einfach zwischen Entscheidungen, die nach "Wohlempfinden" zu treffen sind, und zwischen denjenigen, die reine "Sinnfragen" sind unterscheiden. Als Beispiel: was ich esse, ist hauptsächlich eine Frage des Wohlempfindens, denn das entscheidet man doch großteils daran, was einem schmeckt. Dien Enstcheidung, mich Tag für Tag für Uni zu quälen, das wäre eine Sinn Frage.

hier könnte ich andersrum denken,fällt mir auf....essen ist eine frage dessen,was ich brauche.ich esse nicht was mir nur schmeckt...bin schokisüchtig und habe meine ernährung umgestellt. ich esse was sinn macht. eben welche nahrung gibt mir energie.
studium wäre für mich sinnfrage.denn meinen beruf sehe ich als berufung und den muss ich das leben lang(bestenfalls) ausführen. ich muss darin fähigkeiten entwickeln,also muß ich schauen,,welcher beruf passt da wirklich.


Der Weg einer Lösungsstrategie ist einfach nicht gegeben, und ich muss sogar die Sinn Frage des Studiums negieren
:wein:
Grade scheint das alles nicht so wirklich Sinn zu machen.

welchen sinnn hast du denn mal gesehen?....wenn du den wunsch hattest zu studieren,lag dir ja etwas dran. wenn dir etwas dran liegt,okay musst du durch den schulstress durch. aber wenn ein innerster wunsch hinter steckt...hilft dir der dabei, den druck auch stand zu halten . studieren um zu studieren ist hart. der sinn davon ist doch,etwas möglichst gutes für sich zu tun. mit einem studium tust du dir gutes. das geschafft zu haben und später darauf zurück blicken zu können ist doch auch etwas gutes. damit hast du schon einen sinn, und wenn du willst,das was du wolltest,wenn du ein für dich interessantes fach gewählt hast.

Die Sache mit meinem inneren Druck habe ich schon abgesprochen. Aber das sei nur Angst. Und darauf darf ich nicht hören. Aber das wurde nur in ein bis zwei Nebensätzen abgehandelt, dann war das Thema gegessen, so hatte ich zumindest das Gefühl, obwohl das für mich eine weitaus höhere Bedeutung besitzt.

hier ist wieder eigenverantwortung für die therapie und für dich gefragt. wenn es für dich so noch nicht ggessen ist,musst du das thema wieder und wieder ansprechen.nur angst?....man könnte über diese angst reden und schauen , wie man mit ihr klar kommen kann,gedanken dazu machen,woher kommt diese angst und so weiter...ansprechen ansprechen.;)

Ich wollte studieren weil... Naja ich Pflege ein großes Interesse, etwas "universaler" handeln zu können, also auch durchaus etwas theoretischer. Ich finde auch den Stoff unglaublich interessant, und lerne wirklich gerne. Ich mag es wirklich zu lernen - allerdings schaffe ich es nicht. Auch wenn ich wirklich unglaublich fest daran glaube, dass ich das können muss - schliesslich habe ich einzelne Blitzartige Momente, dioe mich selber überraschen - aber.... Ja, der Lernaufwand ist einfach so hoch für mich, weil ich nicht effektiv lernen kann (wie geschrieben lag so mein Zeitaufwand für die Uni bei ca. 60 Stunden die Woche).

das interese da ist , ist schon mal sehr gut. eine gute vorraussetzung. mein soh hatte immer wieder zweifel an den themen und letztendlich auch an den abschluss...nun sieht er es allumfassender und ist zufriedener.
leistung erbringen ist eben auch nicht in die wiege gelegt worden...auch das leisten können,muss man sicherarbeiten.
schauen,wo kann ich da etwas verbessern und welche fehler mache ich beim lernen.lernen muss gelernt sein.man kann sich nicht mit stoff zuballern....das hält keiner auf dauer aus.


Aber warum ich "damals" den Weg eines Studiums eingeschlagen habe? Nun... Das ist nun eine etwas traurige Antwort.
Mein Vater beschwert sich immer, dass er kein Geld hat, und dass ich z.B. auch zu viel koste. Nun, er hat auch einen soliden technischen Beruf studiert, und deshalb konnte ich mir das nicht vorstellen. Ich wollte also unbedingt etwas lernen, wo ich eine gesicherte Einnahmequelle habe.
Ich habe dann danach entscheiden, welche "Fächerbrandbeite" mir am besten gefiel, von meinem Interessenspektrum. Und dann fiel die Wahl auf jenes Studium.

hm...warum er selbst da nicht genug geld hat, bleibt mir die frage.einen guten soliden beruf...da müsste er doch eben klar kommen.?
du kannst natürlich auch nochmal näher überlegen ob ein studium so gesund für dich ist oder obs das total falsche ist...mentor wird dir da sicher weiter helfen.
auch im internet gibts viele seiten wo studierenden geholfen wird...musste mal nach beratung für studerende oder ähnliches suchen.

Folgendes musst du mir leider noch erklären:

Das verstehe ich nicht so wirklich.
Aber hier meine Ansichten dazu:
Also erstmal haben (und das sagt auch der Therapeut) dass sie ihre elterliche Rolle absolut nicht erfüllt haben, und ich deswegen auch fast keine Bindung habe. Hätte ich Bindung, und hätten sie ihre Rolle doch erfüllt, wäre das Glaubenssystem auf mich übergegangen, ja. Aber so wie es nunmal ist, war/bin icha auf mich alleine gestellt, was so ziemlich alle Fragen meines Lebens anbelangt...

ah okay,verstehe.
habe mich glaube ich falsch ausgedrückt.
obwohl ich mich farge,was es dann ist,wenn du wie dein vater angefangen hast zu studieren?...
auch dein vater ging wohl den weg, das er dachte ein studierter beruf sei gut für ihn,weil er nur nach äusserlichkeiten,also geld schaute.nicht nachdem was er will.

ich denke das du da teilweise etwas übernommen hast ,bzw. dich unter druck hast setzen lassen. was aber in deiner familienkonstellation nicht so ungewöhnlich ist.

ja das mit dem auf mich gestellt sein kenne ich.
da kann amn eben solange wie man selbst noch nciht klar kommt, immer auf die stastlcihen hilfen zurück greifen. ich finde gut das du eine therapie begonnen hast. es ist eine chance.
auch wenn du dir aus not heraus hilfe geholt hast, mut hast du und ich finde du gehst deinen weg schon ganz gut.

also
frage klären
warum mache ich studium genau, kann ich da sinn und willen drin sehen, einen wunsch.
hilfe überall suchen.
was brauchst du um dich besser zu fühlen,woher kommt all der druck?
was brauchst du um besser zu lernen...wie kannst du das bekommen..und so weiter.

ich glaube eine innerliche entscheidungsfrage wäre anfangs eben......lege ich sinn für mich ins studium und habe ich den wunsch das weiter zu machen? alles andere ergäbe sich daraus.
 

StamBu

Mitglied
Ich habe wieder das Gefühl, dass mich keiner versteht.
Ich habe deine grünen Annotationen mal von 1 auf an durchnummeriert :)


1. Ich tue langsam nichts mehr gegen diese Gedanken, weil ich langsam keine Energie mehr dazu habe.

2. Ich möchte diesen Beruf auch haben, aber irgendwas blockiert mich komplett. Ich fühle mich nicht in der Lage, irgendeinen Beruf oder gar eine berufliche Ausbildung zu absolvieren. Ich kann das doch nciht einfach aufgeben. Es geht mir nicht um den speziellen Fall, sondern einfach darum, dass ich einfach nicht in der Lage bin.
Nur leider scheint auch meinem Therapeut das egal zu sein, oder sieht es nicht, dass ich momentan einfach gänzölich überfordert bin mit allem. Aber solange sich meine Studiumssituation einkriegt, ist ja alles gut (Ironie aus.) :mad: So ist zumindest mein Gefühl.


3. Ich versuche mein bestes den Druck standzuhalten aber es ist einfach unmenschlich. Aber wenn eine 60 Stunden Woche einfach normal ist, dann bin ich wohl nicht für die Arbeitswelt geschaffen.
Klar, es ist nicht einfach, ein Studium zu absolvieren, aber ein absolutes auslassen von sämtlichen Freizeitaktivitäten und/oder sozialen Kontakten? Ich meine, ich kenne es nicht anders, dass diese Sachen immer mehr darunter gelitten haben. Aber ich will das einfach noch nicht akzeptieren - wenn dem natürlich so ist, seis drum.


4. mir geht langsam einfach die Lust und die Zuversicht aus, mich weiter damit zu beschäftigen, und an eine baldige Genesung zu glauben, die mittels einer Therapie erfolgt. Ich habe das Gefühl, nicht die richtige Art von Hilfe zu erhalten.

5. Klar, das Interesse ist schon stark da, aber irgendwie funktioniert absolut gar nichts. Also unübertrieben - ich schaffe beinahe keine einzige Aufgabe.

6. Naja. Er jammert zwar immer und immer wieder - aber vor ca. einem Jahr gabs ein neues (ganz neues!) Auto und 2 Motorräder. Aber bei mir wird gegeizt: als ich etwa vor ein paar Wochen nach der Uni beim Supermarkt anhielt, um zwei Teile für unter fünf Euro zu holen, meinte meine Mutter zu meinem Vater, dass er mir das Geld zurückgeben soll, weil sie grade keines hat. Daraufhin mein Vater (Zitat) "Er kann sich auch ruhig mal an der Haushaltsversorgung beteiligen". Abgesehen davon besitze ich kein eigenes Einkommen ausser mein Taschengeld, was nicht .

7. Ich wollte nicht "wie mein Vater sein". Das war nicht der entscheidende Grund für ein Studium. Einfach die Interessenlage - dieses stark praxisorientierte einer Ausbildung kam mir bislang einfach zu repetitiv vor.

8. Ob mein Weg so gut ist - sicher es ist ein Anfang aber es.

Warum studiere ich? Naja. Ich möchte mich erst später ausrichten und eigentlich erstmal "viel" lernen. Ich finde das alles einfach mega interessant. Es ist für mich quasi sogar eher eine Vorbereitung, und mehr eine Erfahrung. Sicher, ich mache mir damit selber klar, dass ich mit der MArterie mein Leben lang zu tun haben werde - aber das schafft mir übersichtlichkeit, und verschafft mir einen Eindruck, als was ich später alles dieses Studium einsetzen kann.

Um mich besser zu fühlen müsste ich in erster Linie endlich mal Erfolgserlebnisse haben. Endlich den Stress der Uni reduzieren. Dazu noch andere Sachen, die aber eher weniger Priorisiert sind, wie z.B. soziale Angst überwinden oder Herr werden usw.

Was ich brauche um besser zu lernen? Keine Ahnung. Wie ich dennoch es erreichen kann... Ich weiss es nicht. Ich weiss nicht mal woran es liegt.

die Sinnfrage. Ja, ich sehe eindeutig einen Sinn in diesem Studium. Und ich wünsche mir sehr, das zuende zu führen - sonst hätte ich bereits nach dem ersten Totalzusammenbruch aufgehört. Doch da ist das Problem - ich kann es so nicht vollenden.

Und zu guter letzt... Hilfe suchen - ich weiss nicht wo, wie und wann. Ausserdem kriege ich nichtmal den Mund auf, wenn ich eine Frage habe.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
hallo, lieber Stambu,
für mich lesen sich in diesem Faden Deine Beiträge wie die eines Menschen, dem Urvertrauen und Liebe nicht mit auf den Weg gegeben wurden. Du bist ganz schön intelligent - so hast Du Dein Abi geschafft. Aber Ängste und Unsicherheit sind anscheinend ebenso Deine ständigen Begleiter, wie soziale (Kontakt-) Probleme.

Natürlich hat Dein Therapeut Recht, wenn er Druckgefühl mit Angst übersetzt. Was bleibt Dir denn, wenn Du im Studium versagst? Und so sieht es ja im Moment aus.

Für Dich, scheint mir, wäre es wichtig, dass Du das starke Gefühl bekommst, geliebt zu werden, egal wie erfolgreich Du irgendwas machst oder nicht. Deine Selbstbestätigung durch Studium ist aus meiner Sicht der Versuch, etwas zu bekommen, nämlich einen Abschluß, für dessen Erhalt Du Dir selbst liebenswert erscheinst. Das Abitur hat Dir als Selbstbestätigung nicht genügt. Und so würde Dir auch der beste Studiumsabschluß nicht genügen. Alle Erfolge, die Du Dir selbst erarbeitest, können und sollen Dir Vertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten geben. Aber sie werden keine Liebe ersetzen können, die Du brauchst - um z.B. die Angst aus Deinem Herzen zu vertreiben.

Es erscheint mir sinnvoll, daß Du Deine Werteskala überarbeitest. Ich vermute mal, dass "eigene Leistung - eigener erarbeiteter Erfolg" als Wert ganz oben steht. Wenn ich damit richtig liege, dann rangiert der Wert Liebe (Liebe geben und Liebe empfangen) eher ganz unten. Wenn Du dem widersprechen möchtest, dann müsstest Du Dich geliebt fühlen und im Leben wohlfühlen.

Wie siehst du das?
Je nach Deiner Antwort ergeben sich auch praktische Konsequenzen.

LG, Nordrheiner
 
G

Gelöscht 47471

Gast
Vielleicht nicht unbedingt etwas einfaches, allerdings etwas, was mir vielleicht eine etwas...gesündere Arbeitseinstellung gibt, und mir auch Spaß macht - aber nicht langweilt. Eher etwas, was mich auch jeden Tag fühlen lässt: "das ist etwas sinnvolles, was ich tue".

Den Termin der Mentorin sollte ich wahrscheinlich dennoch wahrnehmen, oder?
Ganz so einfach ist eine gärtnerische Ausbildung gar nicht.

Die Ansprüche welche die verfügbare Vielzahl der unterschiedlichen Pflanzenarten mit ihren spezifischen Standortbedingungen und ihrem Verhalten unter Konkurrenzdruck an den Gestalter stellen, füllen schon für sich betrachtet mehrere Semester Studium und meterlange Bücherregale.

Dazu kommen die Kulturverfahren und die damit verknüpfte vielfältige Technik , der Pflanzenschutz und die Erhaltungspflege nebst der dazu erforderlichen Kenntnisse über die dazu gehörenden Schadbilder und Entwicklungsgepflogenheiten der verschiedenen Arten.

Hinzu kommt der gefällige Umgang mit einer Vielzahl von Dekorationsmaterialien zur Unterstützung der Wirkung bestimmter Arrangements mit Bezug auf die jeweilige Jahreszeit und die anstehenden gesellschaftlichen Ereignisse.

Und nicht zuletzt setzt der Umgang mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Werkstoffen und oftmals nicht geringen Mengen und Stückzahlen bei der Gestaltung mit Naturstoffen den strukturierten Einsatz recht differenzierter Werkzeuge, Kleingeräte und Maschinen voraus und bedarf einer umfassenden Logistik.

Der Beruf ist so einfach, wie der Mensch der ihn ausübt.

Natürlich kann man mit relativ bescheidenem mentalen Einsatz und wenn man nicht unbedingt zwei linke Hände und Füße hat, den Gesellenbrief in zwei oder drei Jahren in der Tasche haben .....

Ob man im Weiteren aber seinen Arbeitstage als Handlanger oder als effektiver Facharbeiter, oder als Vorarbeiter weisungsgebunden arbeitet, oder ob man sich selbständig macht und den Gestaltungsprozess komplett eigenverantwortlich abwickelt und Angestellte beschäftigt ..... das hängt nicht von der Ausbildung ab, sondern von dem Menschen der dort vor Ort im Hier und Jetzt sein Leben auf seine ganz spezifische Art und Weise lebt.

Und dieses Prinzip zieht sich durch viele Ebenen - auch eine anspruchsvollere Ausbildung oder ein Studium ist nicht all zu viel Wert, wenn der Mensch nicht gewillt oder in der Lage ist, seine Potentiale im Rahmen der Gegebenheiten zu entfalten.

Und was das sinnvolle anbelangt ....
was ist sinnvoller als mit lebendigen Werkstoffen zu arbeiten und Leben und Freude und Schönheit zu verbreiten und dafür nicht nur Lohn zu erhalten, sondern auch die Dankbarkeit des zufriedenen Kunden und das gute Gefühl in Herz und Bauch, ein klein wenig zur ökologischen Vielfalt beigetragen zu haben?

Aber egal was Du machst .... es kommt im Wesentlichen darauf an, wie Du es machst und was "es" mit Dir macht.

Ob Du zur Mentorin gehen "solltest", das weiß der Geier .... im Zweifel weißt Du es selbst.

Fakt ist, dass man aus jeder Perspektive heraus immer nur das zu erkennen vermag, was der aktuelle Standpunkt gerade her gibt ...... ein Mentor tut nichts weiter als Dich eventuell zu Standpunkten zu geleiten, die Du aufgrund Deiner aktuellen Perspektive gerade nicht entdeckst.
 

StamBu

Mitglied
Guten Abend Nordrheiner,

dein Beitrag hat mich in der Tat stark zum Grübeln gebracht. Eher weniger weil es mein gesamtes Weltbild zerstört, sonder eher, weil es mich in etwas bestätigt.

Grundsätzlich möchte ich jedoch erstmal klarstellen, dass ich mein Abitur nur durch extremes, ineffizientes lernen bestanden habe. Aber das ist eigentlich nur eine Sache, die einer deiner Thesen bestätigt: Ich bin nie mit der Leistung zufrieden. Das habe ich im Studium auch bemerkt, wusste aber auch, dass mir eine 4.0 reichen würde. Ansonsten gebe ich dir in deinen anderen Punkten mehr als recht.

Aber ja - Angst, Unsicherheit, soziale Angst, sowie Nebenerscheinungen wie Verfolgungswahn und paranoide Verhaltenssarten beobachte ich selber immer wieder bei mir.

Ich habe allerdings auch keinerlei Vertrauen in meine Fähigkeiten. Selbst wenn es mir gelingt, etwas Vertrauen in jene zu schöpfen, wird das immer penetrant niedergehauen.

Nun aber zu dem wichtigsten Punkt, den Du angesprochen hast: Ja, es stimmt, dass mir nie wirklich Liebe zuteil wurde. Vielleicht von meiner letzten (mittlerweile ex-) Freundin, ja. Aber das wäre es auch schon.


Nicht nur, weil ich aufgrund meines Elternhauses nicht die Notwendige "Grundlage" bekommen habe, die ich eigentlich hätte gebraucht habe, auch aufgrund meiner (bis jeztz) andauernden Erfahrung, dass mir generell ziemlich lieblos gegenüber getreten wird, obwohl ich mir stets Mühe gebe, alles wirklich zum besten zu geben (kleine Anmerkung dazu: in gewissen Situationen kann ich mir gegenüber von Freunden und Bekannten mittels ein paar Tricks gegen meine soziale Angst helfen). Der Wert Liebe rangiert nicht gänzlich unten. Es gibt da zwei ausschlaggebende Sachen:
1. Mein Bedürfnis nach Liebe ist konsequent nicht erfüllt, aber ich habe ein starkes Bedürfnis danach.
2. Durch den ersten Punkt, dass es schier unerreichbar wurde, dieses Bedürfnis zu befriedigen, haben sich andere Sachen entwickelt:

Diese enorme Leistungssucht kam dann als Ersatz für Liebe ins Spiel. Das rächt sich nun - nun, wo ich mir z.B. selber heute gesagt habe, ich gehe nicht zur Uni, wurde mir schwer langweilig, und ich wusste nicht, was ich mit meiner Zeit anfangen sollte. Das Bedürfnis nach persönlicher Entfaltung und allg. Lebenslust habe ich unterdrückt. Das ist nur ein beliebiges Beispiel.

Und nun, weiß ich leider nicht wie ich eine Überleitung dazu hinbasteln soll, aber dann schliesst sich das dann doch zu einem Kreis, der genau mein Hauptproblem darstellt:
Ich bin nicht nur nicht mit meiner Lebenssituation allg. unzufrieden, ich weiß auch nicht, wie ich ein solches Leben erreichen kann, geschweige denn, was lebenswert ist.

Meine Werte sind im Prinzip also ständig egal, mein oberstes Ziel ist bislang gewesen, dass ich funktioniere - dass das falsch ist, und einen Menschen nur kaputt macht, ist mir bewusst. Dennoch war (und teilweise bin) ich überzeugt davon, dass das mein quasi "vorbestimmter" Lebensweg und Lebensstil ist. Ich habe mich eigentlich auch ständig versucht mit der Situation abzufinden, in der ich gepresst wurde.


Aber danke für die Antwort - die muss ich auf jedenfall auch etwas nachhaltiger reflektieren.


Schönen (Rest-)Abend noch,
StamBu
 

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