zufallsname
Mitglied
Hallo liebes Forum!
Nachdem ich mich vor gut 3 Jahren hier angemeldet hatte, habe ich kein eigenes Thema mehr eröffnet. Allerdings ist das hier auch der 4. oder 5. Versuch in mehreren Monaten mein Thema in Worte zu fassen... mal sehen, ob es mir heute gelingt...
Warum ich das hier ins Liebesforum poste? Keine Ahnung. Wahrcheinlich, weil mir dieser Aspekt des Problems am wichtigsten ist. Genauso gut hätte ich auch ins Ich-, Familie-, Therapieforum schreiben können.
Also... wo fange ich an?
Meine Mutter ist ein sehr kranker Mensch. Die Gründe dafür und Auswüchse davon sind so vielfältig, dass ich nicht im einzelnen darauf eingehe. Fakt ist jedenfalls, dass sie mich und meine Geschwister schon seit frühester Kindheit immer emotional erpresst, manipuliert und später, nach der Trennung von meinem Vater, als emotionale Krücke missbraucht hat. Als Jugendlicher war mir das natürlich noch nicht klar, weshalb ich das Bild von Frauen hatte, dass sie "irgendwie anstrengend" sind. Wahrscheinlich habe ich mich deshalb auch ganz unterbewusst immer nur in die Problemmädchen verliebt. Scherzeshalber sage ich immer, dass ich schon nach meiner ersten Freundin hätte schwul werden müssen.
Jedenfalls lernte ich meine große Liebe kennen, als ich 20 war. Sie war so ganz anders, als all die anderen Mädchen, die ich bis dahin kennengelernt hatte, so liebevoll, herzensgut, fröhlich, intelligent, witzig, scharfsinnig und vor allem erwachsen. Wenn ich nur damals schon gewusst hätte, welches Krebsgeschwür in mir wächst...
Bald schon zogen wir zusammen und die ersten dreieinhalb Jahre waren der absolute Traum, wir waren unzertrennlich, unbesiegbar... dachte ich jedenfalls. Denn nach dieser Zeit passierte etwas, das mein Vertrauen in unsere Beziehung erschütterte.
Meine Freundin hatte einen Unfall, der bei ihr Depressionen auslöste. Sie fing an Antidepressiva zu nehmen, die ihre Libido schon bald auf null reduzierten. Jedes Gespräch darüber verlief sich im Sande. Sie sah das Problem nicht, was ich wiederum als Ignoranz und Desinteresse empfand. Und von ihr ganz unbewusst und unbeabsichtigt, bestätigte sie damit das Bild der frigiden Frau, die Sex ekelhaft und abstoßend findet, was ich von meiner Mutter her kannte. Das Misstrauen war geboren.
Plötzlich fing ich an alles in Frage zu stellen. Alles an unserer Beziehung kam mir spanisch vor. So zweifelte ich auch an ihrer Liebe. Und es kam der Tag, an dem ich mich von ihr verraten und verkauft fühlte und die Beziehung beendete.
Das ist jetzt zwei Jahre her. Wir sind während der Beziehung besteste (weil beste nicht ausreicht) Freunde gewesen und sind es auch heute noch.
Aber alles, was mir von unserer Beziehung geblieben ist, ist ein tiefes, unüberwindbares Misstrauen allen Frauen gegenüber. Ich weiß, dass Vorurteile falsch sind. Ich weiß, dass nicht alle Menschen gleich sind, aber ich kann mich gegen dieses Misstrauen einfach nicht wehren. Und alles, was dieses Vorurteil bekräftigt, sauge ich nur so in mich auf. Heute z.B. bin ich über Links hier im Forum auf Webseiten gestoßen, auf denen beschrieben wird, wie die Antibabypille irreparabel die weibliche Libido zerstört. Ich kenne keine einzige Frau in meinem Alter, die nicht hormonell verhütet und sofort schießen mir so Gedanken in den Kopf, dass alle meine Ex-Freundinen nur deshalb mit mir Sex wollten, um mich zu halten, damit ich mir keine andere suche, oder nur, damit sie sich sexy fühlen, oder weil es einfach "dazu gehört".
Wenn mir eine Frau einen Rat gibt, frage ich mich instinktiv, was sie damit bezwecken will und kann nicht glauben, dass sie mir helfen will. Das trifft halt auch auf meine besteste Freundin zu, die furchtbar traurig und enttäuscht wäre, wenn sie wüsste, dass ich so fühle. Aber ich sehe überall Gespenster. Ich habe immer das Gefühl von Frauen manipuliert zu werden. Das perfide daran ist, dass ich mittlerweile schon so ein "Stasi-denken" entwickelt habe: Manipulation impliziert ja, dass ich nicht merke, dass ich manipuliert werde. Wenn sich eine Frau also gar nicht der Manipulation verdächtig macht, dann ist sie erst recht verdächtig... Und ich weiß, dass das Schwachsinn ist, und dass das nur dämliche Vorurteile sind, aber dieses Misstrauen steckt so tief in mir drin. Es ist ein stäniger Kampf zwischen Vernunft und Gefühl.
Manchmal frage ich mich, ob ich durch meine Mutter an einer seltsamen Form von PTBS leide.
Ich habe meine Freundin so sehr geliebt und vielleicht tue ich das ja auch heute noch... Aber wenn, dann kann ich es vor lauter Misstrauen nicht mehr sehen.
Danke für's lesen...
Nachdem ich mich vor gut 3 Jahren hier angemeldet hatte, habe ich kein eigenes Thema mehr eröffnet. Allerdings ist das hier auch der 4. oder 5. Versuch in mehreren Monaten mein Thema in Worte zu fassen... mal sehen, ob es mir heute gelingt...
Warum ich das hier ins Liebesforum poste? Keine Ahnung. Wahrcheinlich, weil mir dieser Aspekt des Problems am wichtigsten ist. Genauso gut hätte ich auch ins Ich-, Familie-, Therapieforum schreiben können.
Also... wo fange ich an?
Meine Mutter ist ein sehr kranker Mensch. Die Gründe dafür und Auswüchse davon sind so vielfältig, dass ich nicht im einzelnen darauf eingehe. Fakt ist jedenfalls, dass sie mich und meine Geschwister schon seit frühester Kindheit immer emotional erpresst, manipuliert und später, nach der Trennung von meinem Vater, als emotionale Krücke missbraucht hat. Als Jugendlicher war mir das natürlich noch nicht klar, weshalb ich das Bild von Frauen hatte, dass sie "irgendwie anstrengend" sind. Wahrscheinlich habe ich mich deshalb auch ganz unterbewusst immer nur in die Problemmädchen verliebt. Scherzeshalber sage ich immer, dass ich schon nach meiner ersten Freundin hätte schwul werden müssen.
Jedenfalls lernte ich meine große Liebe kennen, als ich 20 war. Sie war so ganz anders, als all die anderen Mädchen, die ich bis dahin kennengelernt hatte, so liebevoll, herzensgut, fröhlich, intelligent, witzig, scharfsinnig und vor allem erwachsen. Wenn ich nur damals schon gewusst hätte, welches Krebsgeschwür in mir wächst...
Bald schon zogen wir zusammen und die ersten dreieinhalb Jahre waren der absolute Traum, wir waren unzertrennlich, unbesiegbar... dachte ich jedenfalls. Denn nach dieser Zeit passierte etwas, das mein Vertrauen in unsere Beziehung erschütterte.
Meine Freundin hatte einen Unfall, der bei ihr Depressionen auslöste. Sie fing an Antidepressiva zu nehmen, die ihre Libido schon bald auf null reduzierten. Jedes Gespräch darüber verlief sich im Sande. Sie sah das Problem nicht, was ich wiederum als Ignoranz und Desinteresse empfand. Und von ihr ganz unbewusst und unbeabsichtigt, bestätigte sie damit das Bild der frigiden Frau, die Sex ekelhaft und abstoßend findet, was ich von meiner Mutter her kannte. Das Misstrauen war geboren.
Plötzlich fing ich an alles in Frage zu stellen. Alles an unserer Beziehung kam mir spanisch vor. So zweifelte ich auch an ihrer Liebe. Und es kam der Tag, an dem ich mich von ihr verraten und verkauft fühlte und die Beziehung beendete.
Das ist jetzt zwei Jahre her. Wir sind während der Beziehung besteste (weil beste nicht ausreicht) Freunde gewesen und sind es auch heute noch.
Aber alles, was mir von unserer Beziehung geblieben ist, ist ein tiefes, unüberwindbares Misstrauen allen Frauen gegenüber. Ich weiß, dass Vorurteile falsch sind. Ich weiß, dass nicht alle Menschen gleich sind, aber ich kann mich gegen dieses Misstrauen einfach nicht wehren. Und alles, was dieses Vorurteil bekräftigt, sauge ich nur so in mich auf. Heute z.B. bin ich über Links hier im Forum auf Webseiten gestoßen, auf denen beschrieben wird, wie die Antibabypille irreparabel die weibliche Libido zerstört. Ich kenne keine einzige Frau in meinem Alter, die nicht hormonell verhütet und sofort schießen mir so Gedanken in den Kopf, dass alle meine Ex-Freundinen nur deshalb mit mir Sex wollten, um mich zu halten, damit ich mir keine andere suche, oder nur, damit sie sich sexy fühlen, oder weil es einfach "dazu gehört".
Wenn mir eine Frau einen Rat gibt, frage ich mich instinktiv, was sie damit bezwecken will und kann nicht glauben, dass sie mir helfen will. Das trifft halt auch auf meine besteste Freundin zu, die furchtbar traurig und enttäuscht wäre, wenn sie wüsste, dass ich so fühle. Aber ich sehe überall Gespenster. Ich habe immer das Gefühl von Frauen manipuliert zu werden. Das perfide daran ist, dass ich mittlerweile schon so ein "Stasi-denken" entwickelt habe: Manipulation impliziert ja, dass ich nicht merke, dass ich manipuliert werde. Wenn sich eine Frau also gar nicht der Manipulation verdächtig macht, dann ist sie erst recht verdächtig... Und ich weiß, dass das Schwachsinn ist, und dass das nur dämliche Vorurteile sind, aber dieses Misstrauen steckt so tief in mir drin. Es ist ein stäniger Kampf zwischen Vernunft und Gefühl.
Manchmal frage ich mich, ob ich durch meine Mutter an einer seltsamen Form von PTBS leide.
Ich habe meine Freundin so sehr geliebt und vielleicht tue ich das ja auch heute noch... Aber wenn, dann kann ich es vor lauter Misstrauen nicht mehr sehen.
Danke für's lesen...