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Therapie zwischen Studium und Arbeitsstelle

A

Ausgelaugt1997

Gast
Hallo zusammen,

ich möchte zwischen meinem dem Abschluss meines Studiums und meiner darauf (hoffentlich) folgenden Arbeitsstelle eine mehrwöche Therapie in einer Tagesklinik machen.
Allerdings weiß ich nicht, wie ich das finanziell regeln soll.

Zur Zeit arbeite ich nebenbei und komme mit dem Gehalt auch zurecht, wohne in einer günstigen Wohnung und kann mir ein kleines Auto leisten. Rücklagen habe ich keine und was ich an Puffer habe brauche ich z.B. für Reparaturen.
Außerdem bin ich seit knapp einem Jahr in ambulanter Psychotherapie und mein Therapeut und ich sind der Meinung, dass die wenigen Stunden Sitzung nicht ausreichen und ein Aufenthalt in einer Tagesklinik das Beste wäre.
Nun weiß ich nicht wie ich die Zeit finanziell überbrücken soll und auch mein Therapeut ist überfragt. Sollte ich mich für die Zeit arbeitslos melden? Auf keinen Fall kommt für mich in Frage, mich nach Antreten meiner Arbeit längere Zeit krankschrieben zu lassen.

Leider finde ich mich im Amtsdeutsch leider selber gar nicht zurecht und bin erschlagen von dem ganzen Wirrwarr.
Hat jemand hier Erfahrung mit ähnlichen Situationen?
 

Keka

Mitglied
Guten Morgen,

also arbeitslos melden wäre auf jeden Fall eine Option, das solltest du dann aber schon rechtzeitig vorher anpacken, da die ganzen Antragsgeschichten eine Weile dauern. Ob sich das lohnt für die kurze Zeit, ist die Frage. Wie lange möchtest du denn in Therapie gehen? Hier brauchst du dann eine Krankschreibung bzw. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die von der Klinik ausgestellt wird.
Dann wird 6 Wochen glaube ich regulär das Arbeitslosengeld weitergezahlt, und danach greift die Krankenkasse/Krankengeld. Aber, Achtung! Ich weiß nicht, wie euer Arbeitsverhältnis aufgelöst wird (des jetzigen Jobs), es gibt eine Arbeitslosengeldsperre von bis zu 12 Wochen, wenn man selbst kündigt. Da könnte man sich aber spezifisch dann beim Jobcenter erkundigen, wie das in deinem Fall wäre, da du ja hauptsächlich studierst, also weiß ich auch nicht, welche Regelung da greift.
Soweit ich weiß, gibt es auch noch den Fall beim Krankengeld, das in besonderen Fällen auch über ein Arbeitsverhältnis hinaus ausgezahlt werden kann, hier ein kleiner Ausschnitt dazu:

Nachgehender Krankengeldanspruch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Wird die Arbeitsunfähigkeit zu einem Zeitpunkt festgestellt, zu dem das Arbeitsverhältnis bereits beendet ist, kann gegebenenfalls ein nachgehender Anspruch auf Krankengeld für den Arbeitnehmer bestehen. Dieser Anspruch dient allerdings nur der Überbrückung von höchstens einem Monat zwischen zwei Beschäftigungen.
Die Krankenkasse muss demzufolge eine hinreichend sichere Prognose stellen, dass der Arbeitnehmer spätestens nach der Monatsfrist wieder in ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis einsteigen wird.


Da kommt es eben wieder darauf an, über welchen Zeitraum du in Therapie gehen möchtest. (Und es ist auch denke ich hilfreicher, wenn man keinen Zeitdruck im Nacken hat..)
Ich rate dir, deswegen einfach mal bei der Krankenkasse anzurufen und die Situation zu erklären, die sind meiner Erfahrung nach immer sehr kompetent und freundlich.

Und noch ein letzter Tipp - in den meisten größeren Städten gibt es Beratungsstellen, z.B. für Lebensberatung, kostenlos und anonym; dort kann man Gespräche finden in Krisensituationen, aber oft gibt es auch einen Mitarbeiter, der sich der gut mit Papierkrieg, Anträgen und wo man was beantragen kann, auskennt.

Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:
A

Alböguhl

Gast
Tagesklinik ist eigentlich für Menschen die gar nicht mehr klarkommen mit den einfachsten Erledigungen des Lebens.
Schwer Depressiv oder generalisiert Angstgestört.
War selbst mal in einer Tages Klinik deswegen.
Vielfach erfolgt nach vollstationärer Behandlung eine Weiterverlegung in die Tagesklinik.
Das Personal setzt sich wie bei der Klinik aus Ärzten, Pflegepersonal, Sozialarbeitern, Psychologen und Mitarbeitern anderer Berufsgruppen zusammen.
Die Behandlung in der Tagesklinik wird von den Krankenkassen finanziert.
Die Aufnahme erfolgt analog zur Krankenhausbehandlung durch ärztliche Verordnung.
Was machst du für eine ambulante Therapie im Moment, hast du eine Diagnose ?
Was soll da erreicht werden in dieser Tages Klinik.
Schon eine Tagesklinik in Aussicht und einen Termin?
 
A

Ausgelaugt1997

Gast
Das sind sehr hilfreiche Informationen, vielen Dank!

Und noch ein letzter Tipp - in den meisten größeren Städten gibt es Beratungsstellen, z.B. für Lebensberatung, kostenlos und anonym; dort kann man Gespräche finden in Krisensituationen, aber oft gibt es auch einen Mitarbeiter, der sich der gut mit Papierkrieg, Anträgen und wo man was beantragen kann, auskennt.
Dann kann ich mich ja froh schätzen in einer Großstadt zu wohnen :) Ich werde danach mal suchen.

Tagesklinik ist eigentlich für Menschen die gar nicht mehr klarkommen mit den einfachsten Erledigungen des Lebens.
Das war mir nicht klar.
Ich dachte eine Tagesklinik sei die Form von Therapie für die eher leichten Fälle, im Gegensatz zur stationären Behandlung.

Was machst du für eine ambulante Therapie im Moment, hast du eine Diagnose ?
Was soll da erreicht werden in dieser Tages Klinik.
Ich mache eine medikamentengestütze Gesprächstherapie.
Als Diagnose habe ich mittelschwere Depressionen. Ich denke, und mein Therapeut ist der gleichen Meinung, dass ich andere chronische Probleme habe, aber da habe ich keine Diagnose.
Mein Therapeut vermutet eine Persönlichkeitsstörung, ich glaube eher an eine chronische Depression, Dysthymie oder etwas in der Art.
Die Tagesklinik ist erstmal dafür da, dass ich mehr Therapie bekomme, zeitlich gesehen, weil die wenigen Stunden Gesprächstherapie nicht ausreichen. Es geht auch darum Sozialverhalten zu lernen, herauszufinden, warum ich keine Interessen habe und andere Therapiekonzepte auszuprobieren, da Medikamente bisher bei mir nicht angeschlagen haben und voraussichtlich auch nicht anschlagen werden.
 

Keka

Mitglied
Hallo nochmal,

wollte noch meinen Senf zum Thema Tageskliniken dazu geben: Da gibt es nicht nur welche, in die man zu absoluten Krisenzeiten gehen kann oder wenn man gar nicht mehr klar kommt: es gibt verschiedene Ansätze, es gibt die "typischen" Tageskliniken, wie Alböguhl schon erwähnt hat, die meist im Anschluss an einen Aufenthalt stationär bei Krisenintervention folgt und wo man wieder lernt, im Alltag klarzukommen, aber auch andere. Genauso gibt es auch andere stationäre Therapien, die eher darauf ausgelegt sind, dass man schon einigermaßen stabil hinkommt, um dann eben dementsprechend gut von einer stabilen Basis aus an sich arbeiten zu können, und nicht nur um die "Alltagstauglichkeit" wiederherzustellen wie in einer Akutklinik (z.B. bei Traumatherapie).
Diese Kliniken haben auch eine längere Wartezeit, deswegen am besten rechtzeitig eine raussuchen und anmelden.
 

momo28

Moderator
Teammitglied
Hallo Ausgelaugt,

eine Tagesklinik kann eine sehr gute Idee sein.
Da du ja Medikamente bekommst, bist du bei einem Psychiater in Behandlung, nehme ich an.
Sprich mit ihm darüber, denn er muss die entsprechende Überweisung ausstellen.

Eine Tagesklinik ist in erster Linie dafür gedacht, dass der Patient eine Tagesstruktur hat und die eine oder andere Therapie wie etwa Gruppentherapie oder Kunsttherapie, Ergotherapie, usw. Dazu kommen je nach Möglichkeiten der Tagesklinik mindestens ein Einzelgespräch je Woche.

Eine Platz dort zu bekommen kann schon eine Zeit dauern.
Oftmals ist eine drei- bis vierwöchige stationäre Therapie in einer psychosomatischen Klinik die bessere Wahl.

Besprich dich mit deinem Psychiater.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Liebe TE: wenn du momentan sozialversicherungspflichtig arbeitest, kannst du dich doch sofort krank schreiben lassen. Nie würde ich von mir aus kündigen und mich arbeitslos melden.

6 Wochen stehen dir Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber zu. Anschließend 78 Wochen Krankengeld vom der Krankenkasse. Meines Wissens 70 Prozent vom Bruttoverdienst.

Bis dahin solltest du deine Therapie erfolgreich hinter dir haben.
 

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