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LookBackAtTihs
Gast
Hallo zusammen,
ich bin kein regelmäßiger Besucher dieses Forums aber ich muss ein paar Gedanken teilen, für die hier wahrscheinlich der beste Ort ist.
Nach einer katastrophalen Kindheit und Jugend gab es während meines Studiums Zeiten, in denen ich einfach nicht mehr weiter wusste und schwere psychologische Probleme entwickelt habe.
Es wird ständig suggeriert dass eine Therapie in solchen Situationen eine gute Anlaufstelle ist.
Mein Anspruch an die Therapie war damals, mich selbst soweit aufzubauen, dass ich den Abschluss erreiche. Ich hatte zu der Zeit keine Energie, keine Unterstützung, psychische Probleme und wenig bis keine positiven Erfahren um Bereich "Selbstverwirklichung"/"Selbstwirksamkeit" gemacht, um es mal zusammenzufassen.
Folgende Erfahrungen habe ich mit derPsychotherapie gemacht:
Was wäre passiert, wenn ich die Ratschläge befolgt hätte? Ich kenne mittlerweile genug Leute die in einer schwierigen Phase in prekäre Arbeitsverhältnisse gerutscht sind und sich nicht mehr befreien konnten.
Fast alles was ich mir an Lebensqualität erarbeitet habe basiert darauf, dass ich gut verdiene und einen sehr stressfreien Job habe der mir Spaß macht. Hobbies, Freizeit usw. kann ich mir deswegen überhaupt leisten. Und den Job habe ich nur wegen dem Studium.
Ich habe kein Verständnis dafür, dass Psychotherapie so viel Vertrauen entgegengebracht wird. Mir hat sie nicht geholfen sondern hätte mir extrem geschadet wenn ich mich darauf eingelassen hätte. Fast niemand berichtet positiv über seine Therapie. Und bei den wenigen, die positiv darüber reden, kann ich als Außenstehender keinen guten Einfluss auf die Lebenssituation erkennen. Es scheint mir eher so zu sein, dass Therapie den Patienten dazu bringen will, sich mit seiner Situation abzufinden.
Das ekelhafteste, was ich miterlebe, ist wie Patienten, die sowieso wehrlos und desorientiert sind, vermittelt wird "Therapie hilft nur wenn Du aktiv mitarbeitest. Wenn du nicht selber aktiv wirst, kann ich dir auch nicht helfen". Als wären die Patienten Schuld, dass der Therapeut nicht unterstützen kann. Es tut mir Leid, aber wenn ich irgendeinen halbwegs empathischen, gutherzigen Menschen mit einem psychisch kranken, verzweifelten Menschen zusammensetze, wird das positive Auswirkungen haben, egal ob ausgebildeter Therapeut oder nicht. Und da lädt man die Schuld bei den Kranken ab... widerlich!
Das sind also meine Erfahrungen mit der Psychotherapie. Falls das jemand liest, der eventuell eine Therapie beginnen möchte, beachte bitte, dass das nur meine Erfahrungen sind und ich nicht für alle Therapeuten sprechen kann.
Danke für's Lesen!
ich bin kein regelmäßiger Besucher dieses Forums aber ich muss ein paar Gedanken teilen, für die hier wahrscheinlich der beste Ort ist.
Nach einer katastrophalen Kindheit und Jugend gab es während meines Studiums Zeiten, in denen ich einfach nicht mehr weiter wusste und schwere psychologische Probleme entwickelt habe.
Es wird ständig suggeriert dass eine Therapie in solchen Situationen eine gute Anlaufstelle ist.
Mein Anspruch an die Therapie war damals, mich selbst soweit aufzubauen, dass ich den Abschluss erreiche. Ich hatte zu der Zeit keine Energie, keine Unterstützung, psychische Probleme und wenig bis keine positiven Erfahren um Bereich "Selbstverwirklichung"/"Selbstwirksamkeit" gemacht, um es mal zusammenzufassen.
Folgende Erfahrungen habe ich mit derPsychotherapie gemacht:
- Es dauert fast ein Jahr um überhaupt einen Platz zu bekommen.
- Man erzählt fast nur über sich und bekommt wenig Input. Ich erwarte eigentlich, dass ein Therapeut gesunde Perspektiven auf die eigene Situation aufzeigt. Ist nicht der Grund, warum man eine Therapie macht, weil man selbst eine verzerrte/gestörte Wahrnehmung hat?
- Mir wurde empfohlen, das Studium abzubrechen, der Stress ist nicht gut. Ich solle stattdessen voll in der Firma anfangen, in der ich nebenbei gearbeitet habe, eine ungelernte Arbeit in einem Mindestlohn-Ausbeuterbetrieb.
- Nachdem ich mehrmals angesprochen habe, dass ich mir Input/Ratschläge erwarte, statt nur über mich zu erzählen (etwa 20. Therapiestunde) wurde, gab es lächerliche Küchentischpsychologie-Tipps wie "geh mehr an die Sonne", "mehr Sport" usw. Übrigens habe ich sowieso Sport getrieben und war auch immer genug an der draußen (??). Nach dieser Sitzung habe ich die Therapie auch abgebrochen. Später habe ich es nochmal versucht mit anderen Therapeuten aber auch da gab es ähnliche Probleme.
Was wäre passiert, wenn ich die Ratschläge befolgt hätte? Ich kenne mittlerweile genug Leute die in einer schwierigen Phase in prekäre Arbeitsverhältnisse gerutscht sind und sich nicht mehr befreien konnten.
Fast alles was ich mir an Lebensqualität erarbeitet habe basiert darauf, dass ich gut verdiene und einen sehr stressfreien Job habe der mir Spaß macht. Hobbies, Freizeit usw. kann ich mir deswegen überhaupt leisten. Und den Job habe ich nur wegen dem Studium.
Ich habe kein Verständnis dafür, dass Psychotherapie so viel Vertrauen entgegengebracht wird. Mir hat sie nicht geholfen sondern hätte mir extrem geschadet wenn ich mich darauf eingelassen hätte. Fast niemand berichtet positiv über seine Therapie. Und bei den wenigen, die positiv darüber reden, kann ich als Außenstehender keinen guten Einfluss auf die Lebenssituation erkennen. Es scheint mir eher so zu sein, dass Therapie den Patienten dazu bringen will, sich mit seiner Situation abzufinden.
Das ekelhafteste, was ich miterlebe, ist wie Patienten, die sowieso wehrlos und desorientiert sind, vermittelt wird "Therapie hilft nur wenn Du aktiv mitarbeitest. Wenn du nicht selber aktiv wirst, kann ich dir auch nicht helfen". Als wären die Patienten Schuld, dass der Therapeut nicht unterstützen kann. Es tut mir Leid, aber wenn ich irgendeinen halbwegs empathischen, gutherzigen Menschen mit einem psychisch kranken, verzweifelten Menschen zusammensetze, wird das positive Auswirkungen haben, egal ob ausgebildeter Therapeut oder nicht. Und da lädt man die Schuld bei den Kranken ab... widerlich!
Das sind also meine Erfahrungen mit der Psychotherapie. Falls das jemand liest, der eventuell eine Therapie beginnen möchte, beachte bitte, dass das nur meine Erfahrungen sind und ich nicht für alle Therapeuten sprechen kann.
Danke für's Lesen!