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Therapeutin hält sich bezüglich Langzeittherapie bedeckt

VintageDreams

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
es gibt ja Kurzzeit- und Langzeittherapien, die sich darin unterscheiden, dass für die Langzeittherapie ein ausführliches Gutachten geschrieben werden muss. Ich wollte bei euch mal nachfragen, wann ihr in euren Therapien mit euren Therapeuten darüber gesprochen habt, ob es bei euch zu einer Langzeittherapie wird?

Ich bin nun in der 2. Kurzzeittherapie. Also 3 Monate habe ich schon gemacht und nun folgen nochmal 3 Monate. Danach müsste ein Gutachten geschrieben werden, wenn eine Langzeittherapie beantragt werden soll. Der Hintergrund bei mir ist, dass ich vielfältige Probleme habe, die sich über einen sehr langen Zeitraum entwickelt haben und ich noch nie wirklich intensiv darüber gesprochen habe. Habe viele Jahre nur Psychopharmaka eingenommen. Von meiner Seite habe ich auf jeden Fall Bedarf an einer Langzeittherapie. Ich werde im neuen Jahr auch in eine Klinik gehen und hätte dann nach der Entlassung vielleicht noch 5 Sitzungen von der Kurzzeittherapie, was meiner Meinung nach nicht ausreicht.
Leider hält sich meine Therapeutin von Anfang an sehr bedeckt, ob sie mit mir eine längerfristige Behandlung durchführen möchte. Ich habe mein Bedürfnis von Anfang an kommuniziert, aber ich sagte immer nur, wir schauen mal wie es läuft, vllt. sei eine lange Behandlung gar nicht nötig. Ich möchte auch nicht zu sehr nerven und drängen, da ich ja merke, dass sie sich nicht wirklich äußern will, aber für mich ist das schon belastend. Sie sagte mir auch einige Male, dass mein Fall sehr komplex für sie sei. Sie ist auch Berufsanfängerin und ich denke sie ist teils überfordert. Eventuell will sie mich loswerden und hält sich deshalb so bedeckt. Darüber hinaus habe ich auch im Internet gelesen, dass einige Therapeuten wohl auch fast nur Kurzzeittherapien durchführen, weil sie keine Gutachten schreiben wollen. Für mich ist die Situation nicht einfach, da ich so in der Luft hänge.

Deshalb wollte ich mich einfach mal bei euch erkundigen, wie das bei euch ablief? Habt ihr sehr früh darüber gesprochen, ob Kurzzeit- oder Langzeittherapie durchgeführt werden soll oder wurde das auch erst kurz vorm Ende der Kurzzeittherapie entschieden?

Vielen Dank schonmal im Voraus :)
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Mein Therapeut hat mir bereits innerhalb der probatorischen Sitzungen gesagt, daß er einen längeren Zeitraum für erforderlich hält und mich aufgefordert, einen Lebensbericht über mein bisheriges Leben zu schreiben, den er für die Erstellung des Gutachtens verwenden möchte, wenn ich mich entschieden habe, mit ihm zu arbeiten.

In Deiner Situation würde ich das in der nächsten Stunde ansprechen. Und zwar genauso wie Du es hier beschrieben hast. Daß Du Angst hast, nach der Klinik allein gelassen zu werden. Daß Du Dir Sicherheit und Verläßlichkeit wünschst. Daß Du Angst hast, sie zu belasten oder daß sie Dich loswerden möchte.

Du kannst auch im Vorfeld der Stunde schon mal schauen, was die Situation Dir zeigt über DeinevBrdürfnisse, die Art wie Du mit Deinen Bedürfnissen umgehst und was Du auf andere projezierst. Ob Du das kennst, daß Deine Bedürfnisse erfüllt und ernstgenommen werden oder eben das Gegenteil. Ob Du das Verhalten der Therapeutin von anderen Menschen in Deinem Leben kennst und wieviel Hilflosigkeit und Unsicherheit zur aktuellen Situation gehört und wieviel woanders herkommt.

Bei mir waren diese Knackpunkte immer die Verlängerung der Therapie, wenn ja erneut Gutachten fällig wurden. Ich war jedes Mal überzeugt, daß ich dem Therapeuten zu viel, zu nervig, zu anstrengend und gleichzeitig nicht interessant oder behandlungsbedürftig genug zu sein. Ich dachte jedes Mal, er wartet nur darauf mich loszuwerden. Als wir über meine diesbezüglichen Gefühle und meine Angst sprechen konnten, kam ich ein großes Stück weiter. Ich konnte lernen, wie viel davon von früher kommt und von mir auf aktuelles projeziert wird. Und ich durfte erfahren, daß mein Therapeut unerschütterlich an meiner Seite blieb so lange ich ihn brauchte, aber auch nicht länger. Sondern er mit mir gemeinsam schaute, wenn es soweit war und nur noch wenige Stunden übrig, wo stehe ich, was brauche ich noch und ist eine Verlängerung nötig.

Für mich war diese Erfahrung ungeheuer heilsam. Ich wünsche Dir das auch sehr.
 

VintageDreams

Neues Mitglied
@bird on the wire
Vielen Dank für deinen Antwort und den Gedankenanstoß! Das zeigt mir auf jeden Fall nochmal eine andere Sichtweise auf. Vielleicht kamen mein Anliegen und meine Ängste diesbezüglich einfach nicht richtig rüber. Ich werde mir das auch alles mal aufschreiben und hoffe, dass ein offenes Gespräch mit der Therapeutin möglich ist :)
 
F

Fasttherapiert

Gast
Hat mein Verhaltens Therapeut gemacht, und sogar 2 mal verlängert meine Therapie.
Hab jetzt noch mal 80 h genehmiget bekommen.
Im Anschluss an mindestens zwei und maximal sechs psychotherapeutische Sprechstunden (zu je 25 Minuten) können sich – je nach Bedarf und nach Empfehlung des Psychotherapeuten – eine Akutbehandlung oder probatorische Sitzungen für eine Kurz- oder Langzeittherapie anschließen.
Ob bei einer Fortführung der Langzeittherapie ein neuer Bericht an den Gutachter notwendig ist, liegt im Ermessen der jeweiligen Krankenkasse.
Wieviele Therapiestunden bezahlt die Krankenkasse? | therapie.de
 
G

Gelöscht 94095

Gast
Meine Therapeutin hat mir gleich am Anfang erklärt, dass es einfacher ist, erstmal weniger Stunden zu beantragen und wenn man sich dann besser kennt kann man mehr Stunden beantragen, da das wie gesagt aufwändiger ist.
Ich musste ganz viele Seiten zu meiner Lebensgeschichte und so ausfüllen und wenn man sich dann nach den ersten Stunden besser kennt ist es auch für den Therapeuten einfacher zu begründen wieso eine Langzeittherapie nötig ist.
Allerdings ist meine Therapeutin da sehr transparent, was ich super finde. Und ich merke auch, dass sie der Situation gewachsen ist und weis was sie tut, und auch bereit ist zusammen zu arbeiten und ihrerseits die nötige Unterstützung zu geben, finde ich für mich auch total wichtig.
Wenn man so in der Luft hängen gelassen wird, auch mit den Ängsten und alles, das ist doch nicht gut.

aber für mich ist das schon belastend. Sie sagte mir auch einige Male, dass mein Fall sehr komplex für sie sei. Sie ist auch Berufsanfängerin und ich denke sie ist teils überfordert.
Vielleicht ist sie wirklich überfordert. Wenn dich das so sehr belastet, dann solltest du es aber doch mal ansprechen, auch ob sie meint, dass sie dir ausreichend helfen kann oder ob sie denkt, dass ein anderer Therapeut doch besser wäre.
Bei jemand neuem von vorn anzufangen ist natürlich auch nicht so einfach, aber oft braucht es ja bis man den richtigen gefunden hat.
 

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