Meine Schwester hat während ihrer Psychose in der Akutphase zunächst auch für einige Tage TAvor bekommen. Fachgerecht angewandt ist das Zeugs wohl oft nicht ideal, aber das geringere Übel würde ich mal sagen.
Wer genügend daran arbeitet psychisch stabil zu werden um dauerhaft von den Medis wegzukommen, der ist auch auf der sicheren SEite Tavor nicht mehr nehmen zu müssen. Ich denke jedoch die meisten schlampen da viel mit ihrer Gesundheit rum, und wettern dann auf die bösen, bösen Ärzte..die halt nur die Medis haben, die es gibt und die halt verschreiben was sie verschreiben (sehr häufig TAvor aufgrund der schnellen und zuverlässigen Wirkung) wenn sie Akutpatienten vor sich haben.
Wie oft und wie lax Medis verwendet werden bestimmt der Patient mit seiner Alltagshaltung und auch während der Erkrankung entscheidend mit. Man sollte halt gucken was das Beste ist und einen Arzt suchen und zu Rate ziehen, dem man vertraut. Und v.a. nicht selber so lax mit sich umgehen, dass man ständig wieder akut wird und Hammermedis verpasst bekommen muss, damit man sich oder andere nicht gefährdet.
Es mag schlechte Ärzte geben die unverantwortlich handeln..ich denke die sind jedoch generell in der Minderzahl und werden von der Zahl an unverantwortlich handelnden Patienten bei Weitem übertroffen. Oft ist es Angst, Vorurteil und großes Unwissen, dass Patienten (psychisch kranke Patienten, die ohnehin an Realitätsverlust leiden!) die blind gegen Ärzte und Medis wettern. Viele sind grundsätzlich passiv drauf (oft ne Mitursache psychischer Erkrankungen) fühlen sich den Ärzten ausgeliefert und aus dieser Angst und dem Ohnmachstgefühl heraus wird erstmal blindlings über ALLES gewettert...
Es stimmt Tavor ist nicht ideal, wie alle Psychopharmaka hat es blöde Nebenwirkungen..aber oft geht es nicht ohne...und ist das geringere Übel. Wer es vermeiden will mit solchen Medikamenten zu oft in Kontakt zu kommen sollte hart im Alltag daran arbeiten auf bessere Weise psychisch stabil zu werden und zu bleiben.
Nichts hindert einen Patienten daran mit seinen Ärzten JEDERZEIT über die Medikamentation zu reden und an sich sind so gut wie alle Ärzte kooperationsbereit und verschreiben auch andere Medis, wenn man sinnvoll begründet und selber Fachkenntnis zeigt (was man nach der ersten Akutphase zeigen können sollte!!) Und solange man das nicht kann sollte man halt auch mal öfters die Klappe halten und für eine zeitlang tun was einem die Fachleute anraten. Wenn einem ein ärztlicher Rat nicht reicht spricht nichts dagegen noch einen zweiten oder dritten oder vierten fachärztlichen Rat hinzuzuholen. Ich finde die Erwartungshaltung falsch, zu erwarten, dass Ärzte immer supertoll und weise und so sind und einem nur das Beste wollen. Ärzte sind auch nur Menschen, die auch Eigeninteressen verfolgen und einem nur in eingeschränktem Maße (aber immer noch besser als andere und man selber) helfen können...Da muss halt jeder schon selber gucken wie er die Hilfe kriegt die er braucht..und in erster Linie muss man lernen sich selber zu helfen und in gewissen Situationen auchmal fünfe gerade sein lassen und dann einfach mal auf die Ärzte vertrauen. Nie blind vertrauen, aber ausreichend vertrauen.
Tyra
P.S Eine Psychaterin meiner Schwester meinte mal: es kann vieles schiefgehen..man kann das falsche Medikament wählen, die falsche Dosis, der Arzt kann Mist sein, der Patient kann Mist sein....das ist halt so...dennoch muss man oft halt versuchen wie man damit klarkommt.