Tag 4: Stoppen der Pornokonsum und dessen Resultate

Tag 4: Stoppen der Pornokonsum und dessen Resultate, 90 Tage ohne Pornos

Heute ist der 4te Tag, den ich ohne Pornokonsum verbracht habe.
Wieso ich damit aufhöre und wie es dazu kam, ist unwichtig. Tatsache ist, dass ich nie erfahren werde, ob sich dadurch mein Leben verbessert, wenn ich es selber nicht ausprobieren. Außerdem finde ich es eine Frechheit, wie dort mit Frauen umgegangen wird, die Szenen sind oftmals gewalttätig!

Auf mein Profil wird jeden Tag oder alle paar Tagen ein Ergebnisse kommen, falls jemand es nachverfolgen will. Ich hoffe, dass ich auch anderen damit helfen kann, ich weiß selber nicht, was passieren wird.

Als aller erstens, ich bin unselbstbewusst, gehe kaum auf Menschen zu, fühle mich einsam, und habe kaum 2 wochen ohne Pornos ausgehalten. Ich fühle mich extrem süchtig und onaniere zu Pornos im Durchschnitt alle 3 tagen... Nach 5 Tagen fühle ich mich aber dermaßen scheiße, wenn ich keine Pornos anschaue, dass ich nicht schlafen kann! Das größte Problem bei mir ist jedoch, wenn ich einmal mit Pornos anfange, ich manchmal sogar über 5 Stunden davor sitze und Versuche es weiter zu kucken, ohne zu kommen... Meistens liegt es aber zwischen 2,5 Stunden Konsum! Oftmals schaue ich aber auch Pornos, wenn ich einsam und traurig bin! Ja!! Kann mir vorstellen, dass es vielen so geht, also schaut all meine Resultate, ich hoffe, ich schaffe es!! Die ersten 90 Tagen werde ich hier schreiben und das ist der erste beitrag.

Heute in der Früh habe ich mich zum ersten Mal wieder ein wenig Horney gefühlt und hab mein Ding im Bett bisschen umher bewegt. Natürlich ist es mir peinlich! Aber ich bin hier anonym Weil ich mein PC verkauft habe, ist es etwas leichter. Mit dem Handy kommt man auch ab und zu mit Bilder in Kontakt, aber ich Versuche alles zu vermeiden, was mich scharf macht. Gestern war ich draußen und da Sommer langsam anfängt, sah ich Frauen, die sich bauchfrei umherbewegten, was mich natürlich auch bisschen erregt hat, aber es ist erst der 4te Tag! Ansonsten habe ich nicht so besonders den verlangen danach. Vielleicht, weil ich auch ausgepowert bin durch trainieren usw... heute werde ich nochmals trainieren gehen, etwas spazieren, kochen. Da ich keine Freunde habe und oft alleine Zuhause bin, kann ich auch nicht soviel Unternehmen, aber das wäre ein anderes Thema.
Hoffe, ich verliere meine Schüchternheit auch, wenn ich diesen Sucht los werde, aber das alles werde ich nach 90 Tagen sehen 90 Tage, weil viele dies für eine gute Zeit halten... Hab mich eben informiert. Meine nächste Briefe werden etwas kürzer sein.
Bin gespannt!

Hallo Selbstgenügend,

Sexualität gehört mit wechselnder Intensität zu den verschiedenen Phasen unseres Lebens. "Horney feelings" sind also nicht etwas, das es zu unterdrücken gilt und sich gegen die eigene sexuelle Anspannung zu "wehren", heißt dass Du Dich gegen Dich selbst stellst. Was solltes es dabei zu gewinnen geben? Ja, man kann kann verschiedenste "Energien" umleiten. Du kannst mit Wut und aus Angst schneller rennen und Du kannst lernen, auch Deine sexuellen Wünsche besser zu kanalisieren. Eine "Blockade" ist aber eher keine gute Idee, denn der aufgebaute Druck entlädt sich dann auf andere Weise. Ob das dann "besser" ist?

Wenn Du erkennst, dass Dein Pornokonsum eher eine Flucht in die Antriebslosigkeit und die Isolation ist, dann ist es an der Zeit, aktiv zu werden. Sport und kulturelle Aktivitäten im weitesten Sinn können Raum für mehr Kontakte und Kommunikation sein, damit Du nicht immer wie die Maus auf die (Porno-)Schlange starren musst. Du hast die Hoffnung, dass Du weniger schüchtern wirst, wenn Du keine Pornos mehr schaust? Nein, ich denke, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und Du solltest es auch nicht miteinander verknüpfen. Das macht es nur noch komplizierter.

Ich würde mich an Deiner Stelle fragen, wer Dir vermittelt hat, dass Sexualität etwas ist, das man verstecken und bekämpfen muss, für das man sich schlecht fühlen muss? Diese(r) "jemand" hat einfach nicht recht. Es gibt so viele Menschen, die sich zu allen Zeiten ein schlechtes Gewissen haben machen lassen und dadurch für die Manipulation anderer leichter empfänglich waren. "Du bist schlecht, aber wenn Du tust, was ich Dir sage, dann findest Du Deinen Weg". Eine tolle Idee, um seine eigenen Machtphantasien auszuleben, aber eher selten gut für denjenigen, der beherrscht wurde.

Gut, die Pornoindustrie ist nicht gerade für Einfühlsamkeit, Rücksicht und Aufrichtigkeit bekannt. Es geht dort um Geld, Einfluss und Macht und seinen unterschiedlichsten Ausprägungen. Es werden Menschen ausgenutzt, gedemütigt und unterdrückt und Legalität ist sicher kein gewichtiges Argument. Aber das gilt nicht für alle Protagonisten und nicht grundsätzlich. Ja, 99,9% der Filme sind einfallslos, bescheuert, unschön und so weit von der Wirklichkeit weg, dass man nicht mehr weiß, ob man darüber weinen oder lachen sollte. Aber sie sagen doch etwas aus, was in uns Menschen angelegt ist, sonst gäbe es diese Kombination aus Faszination und Abstoßung nicht.

Ich will wahrhaftig nicht die Pornoindustrie verteidigen, aber eine Verteufelung bewirkt oft genau das Gegenteil. Finde DEINEN Weg. Schau Dir hin und wieder einen Film an, wenn es Dir Spaß macht und das ohne schlechtes Gewissen. Sei Dir im Klaren, dass Dich Pornos negativ beeinflussen können. Gib Dich nicht mit so wenig zufrieden. Sexualität ist viel mehr. Aber solange Du Deine Energie mit dem Kampf gegen Dich selbst verschwendest, wirst Du das nicht heraus finden. Hab etwas mehr Mut und Selbstvertrauen und höre nicht länger auf diese "inneren Stimmen", die Dich verurteilen und maßregeln wollen. Finde heraus, woher sie kommen und lasse sie hinter Dir.

Sei kein Fisch, der sich damit brüstet, wie lange er am Strand auf dem Trockenen liegen kann, ohne zu ersticken. Irgendwann verpasst Du die Welle, die Dich wieder ins Wasser zurück schwemmt. Das wäre einfach schade und so nutzlos. Sei nicht verbissen und getrieben. Sorge für Leichtigkeit in Deinem Leben und ja, das ist nicht so einfach. Aber mit wachsender Übung gelingt auch das immer besser.

Die Frage ist: worauf konzentrierst Du Dich? Willst Du nur etwas verhindern oder etwas erschaffen, verbessern, besser kennen und nutzen lernen? Es ist wie mit einem Messer, Du kannst es so oder so einsetzen. Die Einteilung in "gut" und "schlecht" ist oft so kurzlebig und ignorant.