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SVV und Berufswunsch Lehrer?

  • Starter*in Starter*in Julia
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J

Julia

Gast
Hallo!

Ich bin jetzt 21 Jahre alt und mache zur Zeit eine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste , sprich eine Ausbildung in einer Bibliothek. Der Job ist zwar ganz nett, jedoch Nichts fürs restliche Leben. In einem Jahr habe ich die Ausbildung fertig und möchte dann Deutsch, Erziehungswissenschaft und Philosophie oder Religion auf Lehramt für SEK II studieren. Eigentlich war dieser Wunsch Lehrerin zu werden schon seit frühester Kindheit da.
Leider verletze ich ich seit ca. 2 1/2 Jahren selbst und habe ziemlich viele Narben an beiden Armen. Eigentlich habe ich kein Problem damit sie zu zeigen, da ich das SVV fast überwunden habe und mich nur noch selten schneide. Ich kann ja nicht mein Leben lang nur mit langärmeligen Sachen rumlaufen. Ich muss zu dem stehen, was ich getan habe bzw. tue. Nur bei der Arbeit verstecke ich sie.
Doch in letzter Zeit frage ich mich, wie ich mein SVV mit meinem Berufswunsch vereinbaren kann. Als Lehrer muss man eine Autorität sein, muss selbstbewußt sein, ein sicheres Auftreten haben,Vorbild sein, um vor den Schülern bestehen zu können. Kann ich das sein, wenn die Schüler meine Narben sehen und somit meinen Schwachpunkt kennen? Wie kann ich meine späteren Schüler zu eigenständigen, selbstbewussten Menschen erziehen, wenn offensichtlich ist, dass ich selber nicht mit meinem Leben klar komme oder kam? Ich muss ihnen doch auch ein Vorbild sein und will auf gar keinen Fall, dass ich nachher noch jemanden dazu verleite, es mir nachzutun. Aber ich kann das ja auch nicht immer verstecken! Dazu kommt, dass ich mal irgendwo gehört habe, dass man mit psychischen Problemen sehr schlehte Chancen hat überhaupt eine Lehrerlaubnis zu bekommen. Wenn in meiner Akte steht, dass ich mich selbst verletzt habe und in psychologischer behandlung war, will mich doch niemand mehr an seiner Schule. Dazu kommt natürlich auch die Reaktion der Eltern. Werden sie eine labile Person als Lehrer akzeptieren?

Hat vielleicht jemand ähnliche Probleme oder weiß genauer über Zulassungsbedingungen bei pädagogischen Studiengängen Bescheid? Ich mache mir ziemlich viele Gedanken darum und beginne schon daran zu zweifeln, ob ich dieses Studium überhaupt beginnen soll. Aber soll ich nur wegen dem SVV meine Wünsche aufgeben.

Ich bin euch für jeden Beitrag dankbar.

Viele Grüße, Julia
 
a) deine psychischen Probleme spielen bei der Zulassung zum Studium keine Rolle. Erstens weiß niemand davon und 2. geht es auch niemanden etwas an.

b) Laß es sein. Lehrer ist ein sehr sehr stressiger Beruf. Was hilft es dir, das studium zu machen und dann nach zwei drei Jahren mit den Nerven am Ende zu sein? Du weißt doch selbst wie fies und grausam Schüler sein können ...

c) das einzige was ich mir vielleicht vorstellen könnte, wäre Grundschullehrerin ... da sind die kiddys noch nett


ruella
 
an ruella:
was für ein blödsinn!
zu a) Also, beim Einschreiben spielen deine psychischen Probleme natürlich keine Rolle, aber spätestens vorm Referendariat musst du zum GEsundheitsamt und die sehen deine Narben 100%ig!!
Aber wenn die Narben alt sind und du denen das plausibel erklärst, dass du ne Thera gemacht hast ist das kein Thema, dann kannst du auch ne Einstellung bekommen.
zu b) welcher Beruf ist nicht stressig? Wenn das seit frühster Kindheit dein Traum ist, solltest du es probieren. Aber am besten machst du vorher ein längeres Praktikum, dann kannst du dich besser einschätzen
zu c) das ist total blöd. Also echt. Kleine Kids können unter Umständen viel stressiger sein als Gymischüler, die immerhin ne gewisse Reife haben und ausserdem treiben sich im Gymnasium bessere Schichten rum als in der Grundschule, wo du noch alles auf einem Haufen hast. (das ist nicht negativ gemeint, sondern lediglich ne Feststellung). Egal in welchen Lehrerzweig du gehst, kannst du schwierige Kids haben und du burnout-quote in der GS ist wesentlich höher als in den weiterführenden Schulen, abgesehn von der HS.

zum Thema SVV und Lehrer:
das geht natürlich. Wenn du dich selber stabil genug fühlst und damit selber gut umgehen kannst. Vielleicht solltest du dir eine gute Begründung für die Narben einfallen lassen, je nachdem würde ich das nicht umbedingt den Schülern und Eltern auf die Nase binden. Abgesehen davon werden Deine Narben in vier Jahren, wenn du mit dem Studium fertig bist, nicht mehr so auffällig sein, dass sie jeder sofort sieht. Mit Überschminken müsstest du das eigentlich ganz gut hinbekommen, dass die Schüler das nicht bemerken.
Aber das solltest du nur machen, wenn das SVV wirklich für dich erledigt ist. Solange du das vielleicht doch noch machst oder labil bist, halte ich den Lehrerberuf auch nicht umbedingt für geeignet.
 
Wenn du die Ausbildung schaffst und eine Lehrerstelle kriegst, dann bist du erstmal Lehrerin, egal, ob du dann dein persönliches Lehrerbild erfüllst oder nicht. Bleibt aber die moralische Frage, was es heisst, ein Vorbild zu sein. Heisst es, vor Problemen gefeit sein? Wäre das etwas, das es verdiente, Vorbild genannt zu werden? Finde ich nicht. Wenn du einen guten Unterricht geben kannst und dabei von Narben nur so strotzt, machst du auch eine erzieherische Aussage, nämlich dass man trotz Leiden, trotz eigener Probleme das tun kann, was einem wichtig ist.

susan
 
Also das mit dem falschen Vorbild finde ich nicht unbedingt.
Ich denke es ist ein großes Problem, daß sich alle so perfekt geben.
Wenn es einem dann selbst richtig dreckig geht, glaubt man immer, daß man der einzige ist der Probleme hat.
Natürlich müßtest du Fragen zu deinen Narben ertragen. Aber vielleicht kannst du den Schülern sogar eine Hilfe sein. Und du kannst ihnen zeigen, daß man Probleme überwinden kann und was aus seinem Leben machen kann.

So das ist jetzt meine Persönlche Meinung, wie es dann mit den Einstellungsbedingungen aussieht weiß ich leider auch nicht. Aber darüber könntest du mal mit einem Studienberater sprechen.
 
Danke denjenigen, die mir Mut wünschen und mich unterstützen in meinem Berufswunsch. Leider muss ich zugeben, dass ich das Problem SVV noch nicht überwunden habe. Zwischendurch glaubte ich echt, es im Griff haben, aber momentan sieht das nicht danach aus. Und solange ich nicht darüber weg bin, kann ich es auch irgendwie nicht mit mir vereinbaren, bzw mir selber zumuten. Lehrer ist kein einfacher Beruf. Ich setze mich freiwillig viel Stress und Problemen aus. Und ich frage mich, ob ich dem dann überhaupt standhalten kann. Bin momentan ziemlich verwirrt und ....keine Ahnung, keine Ahnung, was ich überhaupt mit meinem Leben anfangen soll. die Zukunft ist für mich in jeglicher Hinsicht nur ein schwarzes Loch, dem ich mich nicht entziehen kann. Ich hab echt Angst davor.
 
Hallo nochmal,
ich denke, wenn es wirklich dein Wunsch ist Lehrer zu werden, solltest du dich fürs Studium anmelden. So ein Studium dauert 3 - 5 Jahre , in denen du gegen deine Probleme ankämpfen kannst. Vielleicht hilt dir dabei dann ja auch das Gefühl, deinem Traum mit jedem Studientag etwas näher zu kommen.
 
hallo!
ich finde, dass du die narben vor den schüler nicht unbedingt verstecken solltest. ok in einer grundschule wäre das sicher besser aber in einer weiterführenden schule sind die schüler sicher reif genug sich auch mit so einem thema auseinander zu setzten!!! sie werden sicherlich fragen stellen, aber vielleicht kannst du sie ja mit deinen antworten davor bewahren so etwas selbst zu tun... vielleicht könntest du sogar vertrauenslehrerin werden.... falls du dich dazu stark genug fühlst und shüler, die selbst schon in solch einer situation sind trauen sich dann sicher ehr was zu sagen!!!

zum berufswunsch lehrer:
erst mal *lautlach* meine mutter ist lehrerin und ich krieg mit wie anstrengend das sein kann... doch wenn das wirklich dein wunsch ist denke ich solltest du es auf jeden fall machen....

ob du lehrerin werden "darfst" wegen den psychischen problemen.... ?!weiß ich nicht genau. meine mutter hat depressionen, allerdings erst lange nachdem sie schon im beruf war. doch ich glaube nicht mal, dass von der schule irgendjemand davon weiß...

ich hoffe ich konnt ein bisschen helfen! gruß lütte
 
ich habe bei uns in der gesamtschule auch eine lehrerin die die svv hat oder hatte.also ich denke nicht das es ein problem sein wird.sie ist auch schon mehrer jahre lehrerin und bis jetzt habe ixh keine neuen wunden oder narben gesehen.aber das muss ja nix heißen.denn man kann sich überall ritzen.
 
hallo,

hier glory. ich habe auch lange jahre geschnitten, sehr exessiv und diese narben sind auch auffällig. Doch seit mehr als 4 Jahren bin ich damit fertig...
und hier der exclusive beitrag meinerseits: ich bin nun 21 und Sozialbetreuerin, sowie fast fertig mit meiner Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin und kann dir nur Mut zusprechen, wenn du wirklich Lehrer sein willst, dann tu es! Alles ist möglich wenn es nicht an den Grundlagen scheitert. > stabilisiere dich und halte durch! Nur wenn du stark genug für dich bist, bist du es auch im Beruf!
Meine Narben trage ich offen, daraus mache ich kein drama- mit ehrlichkeit kommen die meisten Mitmenschen besser klar und so vermeidest du Gerüchte sollte jemand was sehen usw.
Auch bist du das und du sperrst dich nicht selber ein...a la Teufelskreis - immer Sommer langärmlig usw!

Alles Gute
 

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