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Studiumabbruch mit 23? Verzweifelt

Tom97

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

mein Name ist Tom und ich studiere im 3. Semester Wirtschaftswissenschaften. Das Problem ist folgendes ich stecke mitten im Studium und verliere immer mehr das Interesse an meinem Studiengang und bin in mehreren Klausuren schon im zweiten oder letzten Versuch. Ich habe vor diesem Studium schon einmal 1 Semester etwas anderes studiert und mache mir selber den Druck dieses Studium in Regelstudienzeit durchzuziehen, was zum aktuellen Zeitpunkt kaum noch möglich ist. Ich will oder kann mit niemanden darüber reden, da ich meine Eltern, die bis jetzt schon viel Zeit und Geld in mich hineingesteckt haben, nicht enttäuschen möchte, zu dem werde ich bald 23 und würde bei einem Abbruch wieder bei null stehen, während alle Freunde von mir schon ihre Masterstudiengänge beginnen. Ich möchte auch nicht aus meinem Studienort weg, weil meine Freundin hier auch studiert und ich auch an sich ein gutes Umfeld hier habe. Ich weiß einfach nicht was ich tuen soll, da auch niemand um den schlechten Stand meines Studiums weiß.
Ich wäre über Ratschläge sehr dankbar.

Liebe Grüße
Tom
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

Wie wäre es, wenn du es folgendermaßen betrachtest: Damals hast du dich für diesen Studiengang entschieden, du bist bereits weit fortgeschritten und beendest es jetzt einfach auch. Selbst wenn es sehr schwer wird, der "einfache Weg" (= Abbruch des Studiums) ist eigentlich keine Option! Wo führt es denn hin, wenn man einfach alles stehen und liegen lässt, sobald es einem keinen Spaß mehr macht?! Leben wir hier etwa in einer Spaßgesellschaft?? Nein, eben nicht! Es gibt Dinge, die müssen getan werden. Ob sie Spaß machen, oder nicht!

Du hast ja nicht einmal eine Alternative. Ansonsten kannst du mit einem womöglich mittelmäßigen Abitur im Discounter die Regale einräumen und dir so deinen Lebensunterhalt ohne Berufsausbildung verdienen. Und das im Alter von 23 Jahren. Klingt jetzt nicht so verlockend.

Liebe Grüße und bleib tapfer,
SFX
 

flower55

Aktives Mitglied
Das Problem ist folgendes ich stecke mitten im Studium und verliere immer mehr das Interesse an meinem Studiengang und bin in mehreren Klausuren schon im zweiten oder letzten Versuch.

Ich will oder kann mit niemanden darüber reden, da ich meine Eltern, die bis jetzt schon viel Zeit und Geld in mich hineingesteckt haben, nicht enttäuschen möchte, zu dem werde ich bald 23 und würde bei einem Abbruch wieder bei null stehen, während alle Freunde von mir schon ihre Masterstudiengänge beginnen.

Liebe Grüße
Tom
Hallo,
was ist der genaue Grund, dass es in mehreren Klausuren schon der zweite oder letzte
Versuch ist?

Da Du mitteilst, daß Deine Eltern schon viel Zeit und Geld investiert haben, vermute ich,
dass Du genügend Zeit hast, Dich auf Dein Studium zu konzentrieren und nicht dafür
arbeiten mußt.

alles Liebe
flower55
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Ehrlich? Das wird nichts. Am besten mach einen Termin bei der Bundeswehr beim Kreiswehrersatzamt und siehe zu, daß Du raus in die Welt kommst, sonst versauerst Du irgendwann in Hartz4. Da kannst Du nochmal ganz von vorne anfangen ohne Dich bekloppt machen zu müssen. Du mußt halt nur wissen, was Du willst und bereit sein.
 
Hi Tom,

also das ist stressig, wenn Du im 2.Versuch oder sogar im letzten bist. Der Druck ist dann sehr hoch. Und leider ist man glaub ich auch, wenn man den letzten Versuch nicht schafft, gesperrt für Wiwi und ich meine sogar bundesweit. Im dritten Semester kommen auch in der Regel erst die schweren Sachen, die kommen nicht so sehr am Anfang. Leider wird es auch nicht leichter später, d.h., wenn Du Dich entscheidest, weiterzumachen, wird es schon eine Qual. Andererseits kannst Du dann auch stolz sein und hast etwas in der Hand, das ist so schwierig von außen zu beurteilen, weil man nicht in Dir drinsteckt und weiß, wie viel Ressourcen Du noch so hast. Aber gewisse gute Grundbedingungen hast Du, Freundin, Du bekommst es finanziert. Es ist nochmal ein ganz anderer Stress, wenn Du nebenbei arbeiten musst, glaub mir das. Warum verlierst Du das Interesse?
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Der Sohn meiner Cousine kam bereits vor rund 20 Jahren mit seinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium an einer Universität auch nicht zurecht. Zuvor hatte er erfolgreich eine Banklehre absolviert. Seinen Äußerungen zufolge hatte er wohl das Gefühl, an der Uni würde nicht wirklich gelernt. Ich nehme eher an, er kam mit der fehlenden Struktur, die an Universitäten ja nicht vorgegeben wird, nicht klar. Dort muss man selbst entscheiden, was und wann man lernen will, ob und welche Vorlesungen und Seminare man wann besucht und welche Literatur man heranzieht. Hausaufgaben gibt es keine und auch keine festen Lerngruppen wie in den Kursen in der Oberstufe des Gymnasiums oder an der Berufsschule. Er hat dann das Studium abgebrochen (zu der Zeit war er ungefähr in deinem Alter) und an einer FH einen Studiengang mit Abschluss "Wirtschaftsjurist FH" absolviert (heute wäre das wohl ein Bachelorstudiengang). Da an FHs viel mehr Struktur vorgegeben wird und die ganze Ausbildung wesentlich verschulter ist, hatte er dort keinerlei Probleme mehr. Durch Vermittlung seines Vaters kam er in einem großen öffentlichen Unternehmen (wo der Vater schon beschäftigt war) unter, wo er im Laufe der Zeit noch weitere Zusatzqualifikationen erwarb und seit einigen Jahren (inzwischen ist er Mitte 40) "Abteilungsleiter Immobilien" ist.

Seine Mutter gibt seither an wie ein Sack Sülze, spricht von den "Studienkollegen" ihres Sohnes, zu dessen Geburtstagsfeiern angeblich "nur Akademiker" kommen, und ist felsenfest davon überzeugt, dass ihr Sohn viel mehr erreicht hat und viel kompetenter ist als jeder Volljurist. :rolleyes: Besonders "taktvoll" sind solche Bemerkungen in meiner Gegenwart, zumal ich selbst Volljuristin mit A 16-Besoldung bei einer bedeutenden Behörde bin. Da ich aber von meiner Amtsbezeichnung her nichts "leite", keine nennenswerten Statussymbole besitze und auch nicht dauernd davon erzähle, wie viele Leute ich als Mitarbeiter "unter mir" habe, scheinen meine Cousine und ihre Familie davon auszugehen, ich würde bei meiner Behörde bestenfalls diejenige intellektuelle Leistung erbringen müssen, die zur Pflege der sanitären Anlagen erforderlich ist.

Daher kann ich dir nur raten, dir nicht zu viele Gedanken zu machen. Du musst dir ja kein so unrealistisches, dich selbst überhöhendes Weltbild zurechtzimmern wie meine besagte Verwandte. Aber es gibt immer Alternativen zu einem nicht erfolgreich beendeten Hochschulstudium, und es besteht nicht der geringste Grund, nur noch mit einer Tüte über dem Kopf herumzulaufen, falls man ein Universitätsstudium nicht schafft bzw. einem das Studieren an einer Universität einfach nicht liegt. Du siehst ja anhand des oben genannten Beispiels, mit welchem Selbstbewusstsein andere, denen es auch nicht gelegen hat und die es deshalb aufgegeben haben, obendrein durch die Gegend stolzieren.

Sollte es bei dir aber nur an mangelndem Durchhaltevermögen liegen, so solltest du weitermachen! In jedem Berufsleben gibt es einmal Durststrecken, und es wäre grundfalsch, bei jedem Misserfolg im Studium gleich die Brocken hinzuschmeißen. Als angehender Akademiker muss man auch lernen, sich selbst zu motivieren, auch dann, wenn man mal bei Klausuren durchgefallen ist. Das geht den meisten Studierenden so. An der Uni hagelt es nun mal keine Einsen mehr wie auf dem Gymnasium, wo die Anforderungen in den letzten 20 Jahren immer mehr abgesenkt wurden. Mit der inflationären Einsenvergabe haben konfliktscheue Lehrer den Gymnasiasten keinen Gefallen getan; das rächt sich bei vielen spätestens an der Uni.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sarnade

Aktives Mitglied
Einfache Frage: Was interessiert dich denn? Studium - wen ja, welches - oder eher praktische Ausbildung?

Wenn du dir in allem unsicher bist: Warum nicht erstmal ein SPJ oder ein SPÖ zu machen?
Ich möchte gern an die Fragen von Catley anknüpfen:
Was genau missfällt dir an deinem jetzigen Studium so sehr? Dies musst du möglichst klar auf den Punkt bringen können. Ist es eher auf das konkrete Fach bezogen, oder hängen die Schwierigkeiten - unabhängig vom Studienfach - mit einem Universitätsstudium an sich zusammen? Gehen dir die ganze Atmosphäre an der Uni, die Anonymität, die Unüberschaubarkeit, das akademische Gehabe, die typische Sprache, das Fehlen von Struktur und von vorgegebenen Hausaufgaben auf den Keks? Neigst du dazu, dich zu verzetteln, wenn du selber Struktur in komplexe Lerninhalte bringen sollst? Bist du doch eher praktisch als theoretisch begabt? Bist du vielleicht der erste angehende Akademiker in der Familie und bräuchtest eigentlich nur etwas mehr Orientierungshilfe, um an einer Uni zurechtzukommen? In dem Fall gibt es heute einiges an Hilfen, so z.B. www.arbeiterkind.de.

Erst auf dieser Basis ist eine gut abgewogene Entscheidung möglich, ob es in deinem Fall besser ist, das Studium fortzusetzen oder es abzubrechen. Auch wegen möglicher Alternativen ist es wichtig (anderes Studienfach an einer Uni? FH-Studium? Ausbildung, und wenn ja, welche?). Wäre nett, wenn du dich dazu noch einmal äußern würdest.

Hilfreich wäre für dich vielleicht auch eine Studienberatung an der Uni selbst, oder du suchst die Sprechstunde eines oder mehrerer deiner Profs auf und schilderst deine Schwierigkeiten. So wirst du eher herausfinden, ob du die Probleme überwinden kannst und willst oder auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht

Gast
Hey, Tom.

Für mich klingt das stark nach Versagensängsten. Womöglich kannst du dich deshalb gar nicht richtig auf das Studium einlassen.

Auch, wenn es hart klingt: Gib Gas und zieh die Prüfungen durch. Dann sieht die Welt schon wieder anders aus. Es ist normal, dass man Selbstzweifel hat, wenn man irgendwo mal durchfällt. Genauso ist es aber auch normal, DASS man mal irgendwo im Laufe des Studiums durchfällt.

Versuch, die Zähne zusammenzubeißen, besteh die Klausuren, und du wirst sehen: Das Problem hat sich in Luft aufgelöst.

In jedem Studiengang wird es Dinge geben, die dich stören. Ist normal. Zieh es durch, das Studium geht auch vorbei.
 

JeGeo

Mitglied
ich kenne die Situation. Kurz davor zu stehen, nicht zubestehen bringen Versagengsängste hervor. Das kann einen seelisch ausbrennen.
Mein Vorschlag: Mach dir ne Tabelle oder ein Textdokument (Handschriftlich oder digital), wo die ganz in Ruhe pro und contra eines Studienabbruchs und eine Weiterführung des Studiums aufführst.
Dannach suchst du dir entweder ne Ausbildung als Alternative oder ein anderes Studium.
Mit 23 bist du noch ganz am Anfang deines "Berufs-"lebens.

Und eins noch: Das Leben läuft immer nach Plan, allerdings nach deinem eigenen Plan und nicht von anderen.
 

pluto00

Mitglied
ich kenne das auch, nur zu gut leider...ich habe die Erfahrung gemacht, (zumindest wäre es bei mir so), dass man sich den Abbruch nicht verzeihen würde...man hat schon so viel Zeit und Energie in das Studium investiert...da möchte man es auch endlich abschließen...irgendwie muss man da durch...
Eventuell würde eine kleine oder größere Auszeit helfen...ich lenke mich da meistens durch Reisen ab...dann merkt man auch oft, welches Privileg wir hier haben, in Europa zu studieren für wenig Geld.
 

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