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Studium abbrechen?

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Gast

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Hallo,
ich bin 19 Jahre alt und gerade neigt sich mein 1.Semester an einer FH dem Ende zu. Die Prüfungen rücken immer näher, doch stelle ich mir dir Frage, was mir das alles überhaupt bringt....
Nach dem Abitur stand ich da und war erstmal ratlos, was ich mit meinem Leben anfangen soll... meine Leistungen waren in allen Fächern gut bis sehr gut, es gab nichts, in dem ich wirklich schlecht war, leider aber auch nichts, das mich total interessierte. Das einzige, an dem ich nie mein Interesse verloren habe, war das Fach Französisch. Ich liebe die Sprache.
Da ich im letzten G9-Jahrgang Abitur gemacht habe, war ich etwas früher fertig mit der Schule, als die Jahrgänge vor mir, daher hab ich die Chance ergriffen und bin 2 Monate als AuPair in die französischsprachige Schweiz gegangen.
Trotzdem saß mir ja die ganze Zeit noch die zu treffende Entscheidung im Nacken, was ich wohl danach tun werde... ich dachte nach über Medizin, Lehramt, Sprachen, Tourismus... alles Mögliche. Mein Vater lag mir in den Ohren, ich solle bloß etwas studieren, wovon ich später auch leben kann und mir nicht den Buckel abrackern muss. Was sollte ich also tun?
Beworben habe ich mich dann für Grundschullehramt, Psychologie, Innenarchitektur und verschiedene Studien, die sich mit Medien beschäftigen...
Letztendlich hatte ich 3 Zusagen von 5 Bewerbungen. Und immer noch hatte ich keine Ahnung. Die Wahl habe ich dann nach einem fragwürdigen Prinzip getroffen. Ich hatte einen Abiturschnitt von 1,8 und das einzige Studium, das einen solchen Schnitt erforderte war Multimedia und Kommunikation. Also sagte ich mir: Los, dann ist dein Abi wenigstens was wert und du wirfst es nicht weg! Außerdem steht dir bei diesem Studium noch viel offen, du entscheidest dich ja noch nicht sofort welchen Weg du genau in die Medien einschlägst.
Kaum hatte ich mit dem Studium begonnen, kamen mir auch schon die ersten Zweifel... ich fand mich wieder zwischen hochmotivierten jungen Leuten, die fast alle schon Erfahrungen im Gebiet der Medien hatten und um nichts in der Welt etwas anderes hätten studieren wollen. Wie passte ich also da rein?
Mit der Zeit wurde es besser. Meine Freunde sprachen mir gut zu, ich solle es doch erstmal probieren. Und tatsächlich interessierte mich der Großteil der Fächer. Ich war überwältigt von dem, was Studenten in den höheren Semestern zustande brachten (richtig tolle Filme etc.) und dachte mir: wow... wenn ich sowas auch mal könnte..
Das Studium begann mich wirklich zu interessieren... aber dennoch, im Hinterkopf hatte ich immer einen Gedanken: will ich das wirklich mein Leben lang machen? Will ich wirklich die Ungewissheit ob ich damit mal genug verdiene? (Es ist ja niemals sicher, dass ich den großen Absprung damit schaffe, Filme zu machen) Es ist ja schon interessant, aber interessiert es mich wirklich genug? Ich meine, würde es mir denn nicht eigentlich schon reichen, mich privat in meiner Freizeit damit zu beschäftigen? Wolltest du nicht mal raus in die Welt? (Denn da dieser Studiengang eher als Orientierungsstudiengang zu bezeichnen ist, wäre es schwierig, ein Semester ins Ausland zu gehen)
Immer wieder hatte ich diese Zweifel. Oft denke ich darüber nach, ob ich nicht doch hätte etwas mit Französisch anfangen sollen, vielleicht doch Lehramt. Doch damals hatte ich mich dagegen entschieden, warum? Aufgrund der Tatsache, dass ich für dieses Fach meinen Abi-schnitt nicht gebraucht hätte? Außerdem dachte ich, dass ich niemals die Fähigkeit hätte, eine tolle Lehrerin zu sein. Ich habe nicht genug Geduld und bin viel zu schnell aufbrausend... wie könnte ich da eine Horde wildgewordener Pubertierender unterrichten ohne sie der Reihe anzubrüllen?
Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Denn mein Studium interessiert mich schon, dennoch immer diese Zweifel. Vielleicht überfordert mich auch die ganze Situation... ich musste wegen dem Studium von Zuhause wegziehen, vom Dorf (wirklich Dorf^^ - 120 Einwohner) in eine Stadt... Ich kann mir auch einfach nicht vorstellen, später mal in einer Stadt zu wohnen. Ich will das nicht. Aber ich befürchte gleichzeitig, dass ich mit einem Beruf in den Medien nicht gerade eine Wahl habe... Selbst in einer Kleinstadt auf dem Land kann man damit ja auch wirklich nicht viel anfangen.
Ich weiß nicht ob ich aus all diesen Gründen wirklich mein Studium abbrechen und die Blicke all meiner hochmotivierten Kommilitonen riskieren soll. Und ich will nicht, das mein Vater Recht behält. Er sagte mir, bevor ich mein Studium begonnen habe: Du wirst diese Entscheidung bereuen. Glaub es mir. Du hättest auf mich hören sollen, vielleicht Beamtin werden sollen, denn dann ist dein Einkommen sicher.
Ich tue mir aber auch sehr schwer die Anforderungen zu erfüllen... ich dachte, ich wäre kreativ, dabei kann ich vielleicht einfach nur gut zeichnen. Unkreativ bin ich zwar definitiv nicht, aber ich kann es nicht ständig und vor allem nicht auf Knopfdruck. Ich habe das Gefühl niemals so gut sein zu können wie die anderen, die schon Ausbildungen auf dem Gebiet haben.
Soll ich also wirklich abbrechen? Und wenn ja, was tue ich dann?
 

Selah

Aktives Mitglied
Hallo,

Zweifel gehören dazu. Viele deiner Kommilitonen werden auch welche haben, auch wenn Du es nicht glaubst. Die Anforderungen und Möglichkeiten der Welt ändern sich so schnell, dass man nie weiß, ob man das, was man jetzt lernt oder tut, wirklich sein Leben lang machen wird. Das ist aber kein Grund, gar nichts zu machen;)

Ich will damit sagen - gib dir und dem Studium noch ne Chance. Das erste Semester ist immer chaotisch, auch, weil man eben "nebenbei" noch den Umzug, den Start ins "erwachsen-unabhängige" Leben meistern muss. Auch dabei sind übrigens Zweifel normal.

Ich hatte früher auch solche Phasen. Auch das mit dem guten Abi und den vielen Interessenen und entsprechenden Bewerbungen für diverse Studienfäche kenne ich.
Meiner Erfahrung nach, kommt Sicherheit mit dem Weg. Sprich: Es ist ganz gut, weiterzumachen, Schritt für Schritt zu vorwärts zu gehen - trotz der Unsicherheit. Viel besser, als aufzuhören und auf die Selbstfindung zu warten. Dann sitzt Du vielleicht zu Hause, bist IMMER NOCH unsicher und ärgerst dich noch dazu, dass Du dein Studium (das du ja eigentlich ganz gut findest) hast sausen lassen.

Grad so ein "Medienstudium" lässt am Ende viele Wege offen - von Mediendesign, der "Informatikseite" über Journalismus bis zur Kunst. Klingt doch nicht soooo unspannend oder?:)
 

Funkelaugen

Neues Mitglied
Ich glaube für Dich wäre ein Jahr Auszeit nach dem Abi gut gewesen. Mein Ältester hat beim Jobben nach dem Abi erst seine echten Interessen entdeckt. Nun macht er erst ein freiwilliges Jahr Bundeswehr und dann eine Ausbildung nach der noch ein duales Studium folgen soll. Der Vertrag ist schon klar. Nun geht er sicher und glücklich den gefundenen Weg. Manchmal ist es nicth gut gleich ins Studium zu wechseln.

Meine Muttersprache ist übrigens Französisch und ich kannd Dir nur sagen ich habe sie in allen drei Berufen die ich bisher hatte genutzt und hatte druch meine guten Französisch Kenntnisse immer Vorteile. Immerhin ist Frankreich immer noch das Land in den wir die meisten Waren exportieren und unser Nachbar.

Vielleicht solltest Du das Studium nicht aufgeben sondern unterbrechen und dir noch ein bischen Wind um die Nase wehen lassen und mal raus in die Welt ziehen und ein paar Erfahrungen machen. So hoch wie möglich zu greifen nur weil der NC es erlaubt ist nicht die beste Art die Zukunft zu wählen. Laß dir Zeit und mach dir keinen Druck. Das Abi ist auch wenn man nicht studiert wertvoll. Wichtig ist Zufriedenheit und daß einen der Job fasziniert.


Alles Gute im neuen Jahr.
Lieben Gruß
Funkel
 
G

Gast

Gast
Hey!
hab grad zufällig deinen forumseintrag im internet entdeckt.
Ich befinde mich momentan so ziemlich in der selben lage. habe jetzt ein semester wirtschaft mit internationalem Schwerpunkt gemacht und auch alle prüfungen soweit geschafft. Nun kommen auch bei mir die zweifel ob wirtschaft wirklich das richtige für mich ist. Meine Alternativen wären auch ein Lehramtsstudium, da mich Sprachen, besonders Französisch und Englisch auch sehr interessieren und ich eigentlich auch talentiert dafür bin.
Ich hatte nach der Matura (komme aus Österreich :) auch überhaupt keinen Plan was ich mit meinem leben anfangen soll. Deshalb hab ich mir gedacht, das beste ist es, wenn ich gleich anfange, dann hab ich auch noch genug zeit zum wechseln. Jetzt denke ich, dass dies eine falsche entscheidung war. Es wäre besser gwesen ein jahr sich die welt anzuschauen, au pair zu gehen und eine kleine auszeit vom lernen zu nehmen.
Meine Eltern haben mir damals geraten ein Lehramtsstudium zu beginnen, weil es sich gut mit Familie und allem kombinieren lässt.
Nun bin ich in der Zwickmühle. Soll ich den Wechsel wagen. Was wenn mir dann Lehramt doch nicht gefällt und ich nicht ein leben lang vor einer Horde pubertierender schüler stehen will.

Was hat dir damals geholfen, raus zu finden, welchen Weg du nun einschlägst??
 

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