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Studium: Abbrechen oder durchziehen?

T

thewaywayback

Gast
Hallo Leute,

es kostet mich sehr viel Überwindung hier rein zu schreiben, aber vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben, wie ich wieder irgendwelche Freude oder Motivation erlangen kann. Es geht nämlich um mein Studium. Ich studiere im 3 Semester die Fächer Deutsch und Französisch auf Grundschullehramt und bin 22 Jahre alt. Ich habe das Gefühl dass das Studium mich nicht erfüllt und nicht so abläuft wie ich mir es vorgestellt habe. Keines der beiden Fächer liegt mir wirklich und interessant find ich sie auch nicht gerade. Ich weiß dass ich sie nur bis zum Bachelor studieren werde aber ich weiß nicht ob ich es überhaupt bis zum Bachelor schaffe. Ich kann mich für keines der Fächer motivieren, auch nicht mit dem Gedanken dass ich später kleine Kinder unterrichte. Ich bin einfach verzweifelt, ich finde das komplette Studium schrecklich und sehe einfach kein Ende. Mir kommt alles so unendlich vor und ich fühle mich einfach völlig fehl am Platz. Ich habe bereits ein Praktikum an einer Grundschule absolviert, welches mir auch gefallen hat aber ich denke einfach dass ich das Studium nicht schaffen werde. Und dann mache ich mir Gedanken darüber wie es weitergehen soll mit mir wenn ich es nicht schaffe oder wenn ich es abbreche. Ich will meinen Eltern auch nicht bis 30 auf der Tasche liegen und ein totaler Versager werden. Ich bin mir einfach do unsicher in meiner Berufswahl, unsicher mit meiner Zukunft. Ich habe auch nicht wirklich Talente oder besondere Fähigkeiten. Ich wüsste auch nicht welche Ausbildung gut zu mir passt. Ich fühle mich jetzt schon wie ein Versager.
Es tut mir leid dass der Text so lange geworden ist
 
T

tREs-2

Gast
Hallo thewaywayback

Also ein Versager bist du schon mal nicht , von diesen Gedanken solltest du dich nach Möglichkeit direkt lösen.
Wenn das Studium dir keinen Spaß macht und du dir nicht sicher bist wie es weiter geht , dann solltest du eventuell einen Cut machen.
Sprich abbrechen und ein neues Studium beginnen. Du brauchst dich deswegen auch nicht gleich schlecht zu fühlen denn du bist nicht der erste der ein Studium nicht beendet.
Wenn du dir mit einem neues Studium nicht sicher bist dann gibt es auch immer noch die Möglichkeit eine Ausbildung zu starten.
Am besten eignet sich ein Praktikum um herauszufinden ob der Job dir zusagen würde oder nicht.
Aber wie auch immer du dich am Ende entscheidest , sei dir bewusst das es immer weiter geht und kein Versager bist!

Hoffe du findest eine Lösung die dich glücklich macht :)
MfG
 

ShugAvery

Neues Mitglied
Hallo,

oh je, dieses Problem kenne ich nur zu gut :)
Wie aber bist du denn auf den Gedanken gekommen, Lehramt zu studieren? Ich habe leider auch gemerkt, dass "Wunschdenken" und "Wahrheit" echt weit auseinander liegen können. Da du ja erst im dritten Semester bist, würde ich schon sagen, dass du
a) abbrechen und einen neuen Studiengang machen könntest
b) dich für eine Ausbildung entscheiden
c)….?

Das Problem in Deutschland ist leider, dass du ohne Studium oder Ausbildung sehr häufig in schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen landen würdest. In diesem Punkt ist Deutschland halt etwas.. anders, sag ich mal. Als ich Zweifel im Studium hatte, bin ich zur Uni-Psychologin gegangen. Die haben dort nämlich nahezu immer mit Studenten zu tun, die am Studium zweifeln. Oft gibt es auch extra Programme, bei uns heißt das "Zweifel am Studium?", dort kann man sich extra zu diesem Thema beraten lassen. Zudem haben wir Veranstaltungen, wo extra Unternehmer usw. an die Uni kommen und sich vorstellen. Vielleicht ist das eine Idee für dich? Mir hat der Besuch bei der Psychologin jedenfalls bisher echt geholfen (ist kostenlos und natürlich vertraulich).
Bedenke, dass du nun die Chance hast, einen anderen Weg einzuschlagen, wenn dir das Studium nicht gefällt. Mein Studiengang ist ein richtiger "alles und nichts Studiengang", dennoch habe ich durch ihn eine Berufsidee entwickeln können.

Was genau stört dich denn noch am Studium? Das Studium generell, das Lernen und selbstverantwortliche Erscheinen in den Vorlesungen usw.? Hast du Freunde oder andere Kontakte an der Uni? Und hast du mal mit deinen Eltern geredet, gibt es da von der Seite her viel Druck oder so?

Alles Gute schonmal :)
Shug


 

Taya2

Mitglied
Hallo,

deine Sorgen und Gedanken kommen mir sehr bekannt vor. Ich habe mein erstes Studium abgebrochen. Ich hatte große Angst und mich wie ein Versager gefühlt, grade weil meine Großeltern so stolz auf mein Studium waren. Auch hatte ich Angst, keine passenden Alternativen zu finden da es mir mit den Talenten ähnlich geht wie dir. Oder bei Bewerbungsgesprächen für Ausbildungen etc. nur auf mein abgebrochenes Studium reduziert zu werden. Was auch manchmal vorgekommen ist. Aber ich habe mich in dem Studium so unwohl gefühlt, dass ich permanent unglücklich war. Mittlerweile studiere ich dual und bin so froh, dass ich mein erstes Studium abgebrochen habe! Ich möchte dir nicht raten deins auch abzubrechen das ist eine sehr schwierige Entscheidung. Aber mich hat es befreit. Vielleicht überlegst du dir welche Alternativen du dir vorstellen könntest mit Hilfe eines Berufsberaters oder auf Ausbildungsmessen. Das hat mir damals gehofen. Viel Glück :)
 
T

thewaywayback

Gast
Hallo Taya2, ShugAvery und tRes-2,

erstmal vielen Dank für eure Antworten, Aufmunterungen und Ratschläge. Zu ShagAverys Frage, was mich dazu bewegt hat, Lehramt zu studieren, muss ich sagen, dass es überwiegend meine Eltern waren. Mein Vater ist selbst Lehrer, und versuchte, schon seitdem ich von der Realschule auf ein Oberstufengymnasium gewechselt bin, mich von dem Leherberuf zu überzeugen. Der Beruf hat ja auch viele Vorteile: ein Haufen Ferien, ein schöner Gehalt etc. Ich weiß ja dass meine Eltern nur das Beste wollten/ und noch immer wollen. Und sie würden mich nie zu etwas zwingen oder Druck machen. Es liegt also allein an mir. Ich war schon immer unsicher in meiner Berufswahl. Ich habe bereits sämtliche Praktika durchlaufen, von der Apotheke bis zum Reisebüro. Jedoch war es irgendwie nie das Richtige. ich habe dann nach dem Abi mich nach einem Jahr Auszeit, dazu entschlossen, Lehramt zu studieren. Da mir das Praktikum in der Grundschule am besten bisher von allen meinen erledigten Praktika gefallen hatte und auch weil mir jeder zu diesem Beruf geraten hatte.

Mich stört sehr vieles an dem Studium. Zum einen, dass man erst im Master anfängt seinen eigentlichen Beruf zu studieren und man davor, in meinen Augen fast nur unnötiges, verstaubtes Zeug lernt. Ich meine was will ich mit Schiller oder Charles Baudelaire in der Grundschule? Zum anderen, fällt es mir bis heute schwer Kontakte zu knüpfen.Ich bin eben ein sehr ruhiger, introvertierter Mensch. Ich habe an der Uni lediglich oberflächliche Bekanntschaften und irgendwie habe ich bisher auch niemanden getroffen, mit dem ich wirklich auf einer Wellenlänge bin. Dann fällt es mir auch sehr schwer den Stoff zu lernen, eben weil es mich nicht interessiert und ich bin jetzt auch in zwei Klausuren im Zweitversuch und meine Laune ist dementsprechend noch mehr im Keller. Ich hab einfach keine Ahnung ob ich es wirklich durchziehen soll.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
1. Was willst Du ARBEITEN, nicht: was will ich studieren oder welche Lehre will ich machen....
2. Der Beruf ist nur Teil des Lebens, er muss nicht komplett erfüllen, sondern gut machbar sein.
3. Kann ich nicht fassen, dass Du als Lehrerkind von "viel Freizeit" sprichst. Wo unterrichten Deine Eltern? In der Baumschule?
 

Sun_Rise

Neues Mitglied
Ich hab einfach keine Ahnung ob ich es wirklich durchziehen soll.
Ich kann aus der Sicht von jemandem sprechen, der es nicht gewagt hat sein Studium abzubrechen. Ich dachte mir, wenn ich es abbreche, dann bin ich ein Vollversager. Und was ich sonst machen sollte, wusste ich auch nicht. Also war das einfachste dabei zu bleiben, obwohl mich das Studium schon während des Bachelors sehr unglücklich gemacht hat.

Nach dem Master hab ich mich letztendlich NOCH schlechter gefühlt, weil ich das Gefühl hatte, den Abschluss nicht verdient zu haben (Weil das Fach mich ja eh nicht wirklich interessierte und ich mir nie Mühe gegeben habe.), zu schlecht bin und mich eh keiner anstellen wird. Hat dazu geführt, dass ich zu viel Schiss hatte um mich zu bewerben und jetzt, zehn Jahre später, immer noch in einer Sackgasse stecke und es bereue, studiert zu haben.


Ah ja.. und bei einer Prüfung im Zweitversuch zu stecken, ist keine Schande. Manche meiner Komillitonen haben es sogar darauf angelegt absichtlich durchzufallen, um einen zweiten Versuch zu haben, wenn sie das Gefühl hatten, ansonsten schlecht abzuschneiden.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Hallo,

ich muss dich enttäuschen. Nicht mal im Master lernst du was für deinen späteren Beruf.
Wenigstens war das bei meinen Kids so, die Lehrer für berufliche Schulen wurden.Das
ganze Studium diente nur dazu,sich selbstständig was beizubringen.

3 Semester sind noch nicht die Welt - jetzt kannst du noch alles hinwerfen und die Welt ist noch nicht verloren.
Wenn du zu lange wartest, bist du in dieser Schiene, aus der es schwer ein entrinnen gibt.

Warum machst du keine Ausbildung? Aus heutiger Sicht würden meine Kids erst eine Ausbildung machen und dann studieren. Hinterher ist man ja immer schlauer

Gott sei Dank ist meine Tochter heute als Lehrerin sehr glücklich - aber lange Jahre hatten wir da unseren Zweifel.
Allerdings - viel Ferien, mittags Feierabend - vielleicht gibt es das an den Grundschulen noch.
An den beruflichen Schulen sind Lehrer locker mit 50 Wochenstunden Arbeit ( Unterricht und Nebengeräusche dabei)
Aber wenn es Spaß macht - dann ist alles ok.
Wobei ich beruflich sehr viel mit Kindern der Grundschulen und deren Lehrer zu tun habe.
Ich erlebe diese täglich, wenn ich die Klassen eine Stunde bei mir habe. Der Lehrerjob wird immer anstrengender und undankbarer. Du leistest in den Grundschulen mehr Erziehungsarbeit statt Lehrarbeit.
Auf Dauer kann das sehr frustrierend sein.
 
Du hast gerade einmal 3 Semester studiert, also keine Angst:). Ich kenne viele Leute, die mehrfach den Studiengang gewechselt haben und am Ende dann endlich den Studiengang gefunden haben, der sie glücklich gemacht hat. Ich würde an Deiner Stelle einmal zur Studienberatung Deiner Universität gehen.
 

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