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Studium abbrechen oder durchhalten?

G

Gast

Gast
Hallo liebe Leute,

kurz etwas zu meiner Person ich bin 22 Jahre alt und studiere im 4. Semester Medizin. Im Moment befinde ich mich in einer depressiven Phase, in der ich keine Lust auf gar nichts geschweige den Lernen habe. Das hält schon seit Anfang des 3. Semesters an. Ich komme überhaupt nicht mehr gut in der Uni mit, obwohl ich bisher alle nötigen Scheine im 1. oder 2. Versuch gepackt habe, auch habe ich gar keine Lust auf die Veranstaltungen und gehe nur mit größter Abneigung in die Universität. Arzt wollte ich immer werden, weil es ein verantwortungsvoller, herausforderungsvoller und sinnvoller Beruf ist und deshalb habe ich nach dem Realschulabschluss auch mein Abitur (1,0) drangehängt. Auch alle Verwandte und Lehrer haben gesagt der Beruf passt gut zu mir und in Praktika im Krankenhaus wurde mir das auch bestätigt. Ich kann gut mit Menschen umgehen und bin empathisch. Von der menschlichen Seite sehe ich kein Problem, aber mit dem Fachlichen komme ich irgendwie nicht hinterher, das Lernpensum ist enorm, viele Sachen sind wirklich langweilig und ich fühle mich einfach nur noch unwohl in meiner Haut. Auch Sachen die mir sehr viel Spaß machen wie Biochemie, Chemie etc. möchte ich nicht anfassen. Am liebsten würde ich die ganze Zeit im Bett liegen und mich verkriechen. Ich weiß nicht, ob ich im Studium im moment versage, weil das Studium nichts für mich ist oder weil ich zurzeit nicht belastbar und depressiv bin. Wie finde ich das heraus? Ich war bei der Studienberatung, wo mir sofort zu einem Abbruch geraten wurde. Das habe ich aber abgelehnt, weil der Studienberater nicht gut auf mich eingegangen ist. Bei der psychologischen Beratung wurde mir gesagt: Ja das hört sich doch nach dem richtigen Studium an, aber warum fühlt er sich für mich falsch an? Warum habe ich meine Begeisterung verloren und auch den Spaß? Mir ist der Druck zu hoch, ich habe das Gefühl ich kann ihn nicht mehr aushalten. Ich wüsste nicht mal ob es in einem neuen Studiengang besser ist (hätte ein Lehramtstudium als Plan B im Sinn). Mein Selbstvertrauen ist im Keller, weil ich nicht die Leistung bringen kann, die Kommilitonen bringen und ich fühle mich nur noch leer und erschöpft.
Ist ein Wechsel um aus der Situation rauszukommen der letzte Ausweg? Wann macht ein Studienwechsel überhaupt Sinn und wann bringt er einem was? Wie merke ich ob es der falsche Studiengang ist oder mir die Belastung nur zu hoch? Aufgeben oder Durchbeißen und vielleicht Scheitern? Fragen über Fragen ich kann sie mir selber nicht beantworten, klar kann das hier wahrscheinlich auch niemand, aber ich wollte einfach mal meine Sorgen niederschreiben.

Danke
 

Dess

Aktives Mitglied
Uff, lieber Gast, da bist Du ja arg hin- und hergerissen von den auseinander klaffenden Meinungen der Experten sowie den Verwandten und bekannten, die zu wissen glauben, welcher Beruf zu Dir "passt"...und dann bist Du da, der mit dem Beruf des Arztes gewisse Vorstellungen verband ( helfen wollen ist sicher sinnvoll !), jedoch - wie übrigens sehr viele StudentInnen - erleben "musste", dass das ganze eben doch anders ist, als man es sich vorstellte. Bis jetzt hast Du die Leistungen noch erbringen können, doch der Spass ist Dir eindeutig abhanden gekommen ( sogar Fächer, die Dir früher gefielen sind jetzt ein Muss). Seit dem 3. Semester ( das ist ja so die Zeit in der Studenten üblicherweise eine konkrete Idee von einem Studium bekommen...) fühlst Du Dich z.T. unter Druck, die Leistungen gelingen, doch irgendwo überfordern sie Dich auch. Ein Zeichen dafür ist auch Dein Depressivwerden, das Du zurecht ernst nimmst.

Du erwähnst, dass Du ein empathischer Mensch bist ( was womöglich im Bekanntenkreis den Beruf des Arztes, der tatsächlich empathisch sein sollte, wie bestätigte), was ich eine tolle immer seltener werdende Eigenschaft finde. Es heisst, dass die Empathie in unserer Gesellschaft ( unter anderem wegen dem Leistungsdruck an vielen Arbeitsplätzen) abhanden kommt, die Menschen denken zunehmend nur an sich, weil sie selbst den ganzen Platz ( Energie) in sich brauchen, um ihr eigenes Leben zu bewältigen. Auch deshalb möchte ich Dich dazu animieren, Dich doch wenigstens mal über andere Studienrichtungen ( da gibt es die ganzen Sozialberufe sowie Psychologie.) beraten zu lassen. Kann mir gut vorstellen, wenn Du ein Gebiet gefunden hast, dass Dir wirklich mehr entspricht, Du auch gewillt bist ( innerlich meine ich..äusserlich bist Dus jetzt ja schon...) die in jedem Studium langweiligen Anteile zu durchrackern. Der Spass MUSS jedoch dominieren. Wenn ein Studium ( oder auch sonst was) gar keinen Spass mehr macht ( sondern immer mehr zur Frustration wird), dann meine ich, dass man für seine Seelenenergie versucht, besser früher als später den Kurs zu wechseln...

Liebe Grüsse, Desdemonaschall
 

stink.sauer

Mitglied
Hallo, Desdemonaschall.
Also, im meinen Augen ist das hier alles so ziemlicher Quatsch!
Also, wenn Du ein Medizinstudium machst, bedeutet es nur eins: erstmal ALLES auswendig lernen, und DANN anzuwenden. Wenn Du dich dazu nicht in der Lage siehst: ABBRECHEN!!! Das wird alles nix. Dann bist Du fehl am Platz und nimmst anderen, die in der Lage sind, besseren Intellekt zu besitzen, den Platz wegzunehmen. So bitter es ist, aber es ist so, LEIDER. Such Dir einen Platz, in dem Du besser bist. Ich möchte später nicht als Patient in Deine Hände geraten. Alles Gute!
 
S

Schlüsselanhänger

Gast
Hallo Gast,
was ich in deinem Text nicht heraushöre ist, ob DU, aus eigenem Antrieb, je Medizin studieren wolltest. Ich lese eher, dass jeder dir dazu geraten hat und du dadurch lediglich Bestätigung bekommen hast, dieses Studium aufzunehmen. Zumindest ist das mein Eindruck.
Zwar gehört Empathie zu den selteren Eigenschaften, die man bei Menschen findet (und die ich bewundernswert finde), doch meiner Meinung nach, sollte das nicht das einzige Kriterium sein, um Arzt zu werden. So oder so musst du dich in insgesamt 12 Semestern mit Naturwissenschaften "herumschlagen" und da weiß ich nicht, ob man so lange durchhält. Du siehst es doch schon bei dir. Rein vom Fleiß her könntest du es packen (was ich an deinem Werdegang Realschule, dann Abitur mit 1,0 sehe). Horche mal in dich hinein, denke mal darüber nach, was dich jetzt am Studium stört: Sind es tatsächlich die Fächer, das Studium generell oder das du, deiner Meinung nach, nicht mit deinen Kommilitonen mithalten kannst. Falls es letzteres ist, lasse dich ja nicht ermutigen! Mache weiter, frage bspw. dann bei der psychologischen Beratung an deiner Uni mal nach Kursen zum besseren Lernen. Lasse dich vom Arzt untersuchen, vielleicht haben deine depressiven Phasen eine rein körperliche Ursache (Eisenmangel o.ä.). Breche nicht einfach ein Studium ab, nur weil es schwieriger wird oder andere besser sind, sofern du überzeugt bist, das der Beruf Arzt wirklich etwas für dich ist.
Wenn du eher der soziale Typ bist, wäre vielleicht Psychologie etwas für dich oder Soziale Arbeit. Bei Psychologie solltest du auch beachten, dass du auch naturwissenschaftliche Fächer belegen muss.


Ich hoffe, du findest für dich eine Lösung. Wünsche Dir alles Gute :)
 
S

Sandy200

Gast
Ich kenne dieses Gefühl sehr gut! Bei mir ging es sehr ähnlich ab...
Zeichnen war, meine absolute Leidenschaft. Ich habe nichts anderes gemacht als Zeichnen und Malen...
Als ich mich entschieden habe, Grafikdesign zu machen. Habe ich irgendwie die Lust für das Zeichnen verloren.

Ich finde es schlimm, wenn man etwas gerne gemacht hat und dann später die Begeisterung verliert... Ich war mir seit Jahren sicher, dass Kunst genau das ist, was ich in Zukunft machen will! Ich empfinde es jetzt als Anstrengung. Es muss besser sein als andere Bilder. Es muss Perfekt sein!

Ich finde die Lehrer von heute, können viele mir ihren Wörtern gewisse nützliche und Gute Dinge die man Dachte zerstören... Man muss dann SO handeln wie der Lehrer, sonst ist das Projekt nicht gut genug! Lehrer sollten Vorbilder sein, die andere Menschen inspirieren und die Lust für das was man tut steigern...So meine Theorie. Aber leider, kann man das nicht ändern. Jetzt zeichnen sich gute Lehrer aus, wenn sie ihr scheinbaren Perfektionismus beweisen und meinen, wenn man nicht genauso gut ist, hat man ein schwerwiegendes Problem...Und wird als Krank abgestempelt, wenn man in Mathe nicht gut ist...

Ich hatte die Nase voll davon und habe mich entschieden die Schule "Berufskolleg" abzubrechen..Denn ich weiß jetzt das es noch andere Wege gibt um diesen Beruf ausüben zu können!

Was ich mit dem ganzen sagen will ist: Das JEDE ENTSCHEIDUNG die man trifft kein Untergang ist..Ich habe gelehrt das es kein Untergang ist, wen ich kein Abschluss habe in dem Bereich ..Hauptsache ich kann es und habe Talent! Dort gibt es mehrere Praktische Möglichkeiten...

Bei Medizinischen Themen habe ich leider keine Ahnung. Silberbeibringen kannst du es dir sicher nicht. Vielleicht Fehlt dir die Praktische Erfahrung? Frage Ärzte was wirklich wichtig ist um Arzt zu werden? Informiere dich...Du muss dich fragen, ob die Universität das Problem ist oder ob du etwas studierst, was andere von dir erwarten...
 
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