PinkCherry
Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich stecke momentan in einer großen Krise. Ich bin 20 Jahre alt und im Oktober letzten Jahres habe ich nach meinem Auslandsjahr angefangen, Journalismus an einer Hochschule zu studieren.
Das Studium macht mir unheimlich viel Spaß, ich habe einige sehr gute Freunde gefunden und ich fühle mich rundum wohl.
Vor ca 3 Wochen war ich eine Woche lang krank und saß nur zuhause herum. Ich habe da viel über mein Leben und meine eigentlichen Ziele nachgedacht und auch darüber, wohin mich mein Studium führen wird.
Ich habe dann Gehälter von Journalisten gegoogelt und Zukunftsangst bekommen. Was hinzu kommt, ist, dass mein Studium mir zwar unheimlich viel Spaß macht und es auch schön praktisch ist, aber meiner Meinung nach keine hohe akademische Ausbildung vermittelt, was ich sehr schade finde, da ich gerne mehr Kopfarbeit hätte.
Bis zu meinem Abitur war es immer mein großer Traum, Medizin zu studieren. Mit einem Schnitt von 2,0 konnte ich mir das allerdings direkt abschminken. Ich habe nun viel darüber nachgedacht und mich direkt für Ausbildungsstellen zur Krankenpflegerin beworben, wo ich in den nächsten Wochen auch zu einigen Vorstellungsgesprächen eingeladen bin. Mein Plan wäre dann, dass ich im Herbst eine Ausbildung beginne und hoffentlich in 3 Jahren anfangen kann, Medizin zu studieren.
Ich weiß aber nicht mehr, ob ich das noch will.
Warum habe ich angefangen Journalismus zu studieren?
Weil mein Lebenstraum an zweiter Stelle war, Auslandsreporterin für einen großen TV-Sender zu werden. Ob mich mein Studium da jemals hinführen wird? Das ist ungewiss. Die meisten Abgänger meines Studienfachs landen in Marketing- oder PR-Abteilungen. Nur einer hat es zum KIKA-Moderator geschafft.
Warum will ich Medizin studieren?
Ich mag diese Vorstellung, in einem Fach sehr kompetent zu sein. Anderen Menschen zu helfen, war schon immer mein Traum. Ich möchte was auf dem Kasten haben. Das ist auch der Grund warum ich mir nicht sicher bin, ob Journalismus das richtige ist. Möchte ich wirklich immer diejenige sein, die die doofen Fragen für das nichtswissende Publikum stellt? Ich glaube nicht..
Und dann ist da noch die Sache mit meinen Eltern. Beide Sozialpädagogen. Und seit ich denken kann, kritisiere und "verachte" ich sie dafür, dass sie "nur" an einer Fachhochschule studiert haben und dass sie ja "nur" Sozialpädagogen sind. Was soll ich dann von mir selbst halten, wenn ich "nur" an einer Fachhochschule Journalismus studiert haben werde?
Andererseits sind da so viele Ängste in mir:
Ich lasse alles, was ich in diesem Jahr erreicht habe, hinter mir. Meine Freunde. Mein Engagement außerhalb der Hochschule. Die Dozenten, mit denen ja man auch fast freundschaftlich klar kommt. Ich habe das Gefühl, wenn ich abbreche, meine Dozenten und Kommilitonen zu enttäuschen. Breche ich nicht ab, habe ich das Gefühl, mich selbst und meine Familie zu enttäuschen, da ich denen schon von meinem Entschluss erzählt habe.
Außerdem wäre eine Ausbildung ein "Abstieg" für mich. Darüber hinaus sind die anderen Azubis sicherlich viel jünger als ich und sicher nicht so locker drauf wie Studenten.
Ich wäre schon 23 wenn ich mit der Krankenpflegeausbildung fertig wäre und ob ich dann direkt zum Medizinstudium zugelassen werde ist absolut ungewiss.
Dann wäre da noch meine Versagensangst. Ich wurde bereits einmal bei einem Job gekündigt, weil meine Arbeitgeber nicht mit meiner teilweise etwas eigenwilligen Persönlichkeit zurecht kamen. Ein anderes Mal wurde ich fast gekündigt, ausgerechnet in dem Altenheim, in dem meine Mutter in der Chefetage sitzt. Irgendwie scheine ich immer mit meinen Arbeitgebern anzuecken und ehrlich gestanden lasse ich mir nicht gerne sagen, was ich zu tun habe bzw. ich akzeptiere nur konstruktive Kritik und keine "Stell dich nicht so dumm an"-Kommentare, die mir nicht helfen, mich zu verbessern. Ich habe das Gefühl, dass Krankenpfleger da ähnlich gestrickt sind, wie die Altenpfleger, an die ich damals geraten bin. Ich weiß nicht ob ich es aushalten würde, mit solchen Menschen die nächsten 3 Jahre zu verbringen..
Ich weiß, dass das total blöd klingen muss. Leider habe ich wie erwähnt bereits sehr negative Erfahrungen mit jenen Altenpflegern machen müssen. Das war auch einer der Gründe, weshalb ich mich für Journalismus entschieden habe. Journalisten müssen eigenständig arbeiten können und ziehen ihr Ding durch.
Im Moment ist meine Situation total beschissen. Ich studiere zwar noch, aber ich fühle mich fremd. Innerlich habe ich mich vor 3 Wochen schon verabschiedet von meinem Studium, aber momentan weine ich fast jeden Tag. Der Gedanke, all das hinter mir lassen zu müssen, tut so verdammt weh. Das ist mein erstes richtiges Leben, das ich mir aufgebaut habe, das ich dann einfach wegwerfen würde.
Andererseits: Wo würde ich in zwei Jahren stehen, nachdem ich mein Journalismus-Studium abgeschlossen haben werde? Als freie Journalistin tagtäglich Existenzängste haben? Oder meine "Seele an die PR verkaufen"? Ich werde dann vielleicht eine schöne Studienzeit gehabt haben, aber mein Zukunft sieht alles andere als rosig aus.
Ich weiß nicht was ich wirklich will.
Ich habe Angst, meine Entscheidung, egal wie sie ausfällt, zu bereuen.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Bitte helft mir.
ich stecke momentan in einer großen Krise. Ich bin 20 Jahre alt und im Oktober letzten Jahres habe ich nach meinem Auslandsjahr angefangen, Journalismus an einer Hochschule zu studieren.
Das Studium macht mir unheimlich viel Spaß, ich habe einige sehr gute Freunde gefunden und ich fühle mich rundum wohl.
Vor ca 3 Wochen war ich eine Woche lang krank und saß nur zuhause herum. Ich habe da viel über mein Leben und meine eigentlichen Ziele nachgedacht und auch darüber, wohin mich mein Studium führen wird.
Ich habe dann Gehälter von Journalisten gegoogelt und Zukunftsangst bekommen. Was hinzu kommt, ist, dass mein Studium mir zwar unheimlich viel Spaß macht und es auch schön praktisch ist, aber meiner Meinung nach keine hohe akademische Ausbildung vermittelt, was ich sehr schade finde, da ich gerne mehr Kopfarbeit hätte.
Bis zu meinem Abitur war es immer mein großer Traum, Medizin zu studieren. Mit einem Schnitt von 2,0 konnte ich mir das allerdings direkt abschminken. Ich habe nun viel darüber nachgedacht und mich direkt für Ausbildungsstellen zur Krankenpflegerin beworben, wo ich in den nächsten Wochen auch zu einigen Vorstellungsgesprächen eingeladen bin. Mein Plan wäre dann, dass ich im Herbst eine Ausbildung beginne und hoffentlich in 3 Jahren anfangen kann, Medizin zu studieren.
Ich weiß aber nicht mehr, ob ich das noch will.
Warum habe ich angefangen Journalismus zu studieren?
Weil mein Lebenstraum an zweiter Stelle war, Auslandsreporterin für einen großen TV-Sender zu werden. Ob mich mein Studium da jemals hinführen wird? Das ist ungewiss. Die meisten Abgänger meines Studienfachs landen in Marketing- oder PR-Abteilungen. Nur einer hat es zum KIKA-Moderator geschafft.
Warum will ich Medizin studieren?
Ich mag diese Vorstellung, in einem Fach sehr kompetent zu sein. Anderen Menschen zu helfen, war schon immer mein Traum. Ich möchte was auf dem Kasten haben. Das ist auch der Grund warum ich mir nicht sicher bin, ob Journalismus das richtige ist. Möchte ich wirklich immer diejenige sein, die die doofen Fragen für das nichtswissende Publikum stellt? Ich glaube nicht..
Und dann ist da noch die Sache mit meinen Eltern. Beide Sozialpädagogen. Und seit ich denken kann, kritisiere und "verachte" ich sie dafür, dass sie "nur" an einer Fachhochschule studiert haben und dass sie ja "nur" Sozialpädagogen sind. Was soll ich dann von mir selbst halten, wenn ich "nur" an einer Fachhochschule Journalismus studiert haben werde?
Andererseits sind da so viele Ängste in mir:
Ich lasse alles, was ich in diesem Jahr erreicht habe, hinter mir. Meine Freunde. Mein Engagement außerhalb der Hochschule. Die Dozenten, mit denen ja man auch fast freundschaftlich klar kommt. Ich habe das Gefühl, wenn ich abbreche, meine Dozenten und Kommilitonen zu enttäuschen. Breche ich nicht ab, habe ich das Gefühl, mich selbst und meine Familie zu enttäuschen, da ich denen schon von meinem Entschluss erzählt habe.
Außerdem wäre eine Ausbildung ein "Abstieg" für mich. Darüber hinaus sind die anderen Azubis sicherlich viel jünger als ich und sicher nicht so locker drauf wie Studenten.
Ich wäre schon 23 wenn ich mit der Krankenpflegeausbildung fertig wäre und ob ich dann direkt zum Medizinstudium zugelassen werde ist absolut ungewiss.
Dann wäre da noch meine Versagensangst. Ich wurde bereits einmal bei einem Job gekündigt, weil meine Arbeitgeber nicht mit meiner teilweise etwas eigenwilligen Persönlichkeit zurecht kamen. Ein anderes Mal wurde ich fast gekündigt, ausgerechnet in dem Altenheim, in dem meine Mutter in der Chefetage sitzt. Irgendwie scheine ich immer mit meinen Arbeitgebern anzuecken und ehrlich gestanden lasse ich mir nicht gerne sagen, was ich zu tun habe bzw. ich akzeptiere nur konstruktive Kritik und keine "Stell dich nicht so dumm an"-Kommentare, die mir nicht helfen, mich zu verbessern. Ich habe das Gefühl, dass Krankenpfleger da ähnlich gestrickt sind, wie die Altenpfleger, an die ich damals geraten bin. Ich weiß nicht ob ich es aushalten würde, mit solchen Menschen die nächsten 3 Jahre zu verbringen..
Ich weiß, dass das total blöd klingen muss. Leider habe ich wie erwähnt bereits sehr negative Erfahrungen mit jenen Altenpflegern machen müssen. Das war auch einer der Gründe, weshalb ich mich für Journalismus entschieden habe. Journalisten müssen eigenständig arbeiten können und ziehen ihr Ding durch.
Im Moment ist meine Situation total beschissen. Ich studiere zwar noch, aber ich fühle mich fremd. Innerlich habe ich mich vor 3 Wochen schon verabschiedet von meinem Studium, aber momentan weine ich fast jeden Tag. Der Gedanke, all das hinter mir lassen zu müssen, tut so verdammt weh. Das ist mein erstes richtiges Leben, das ich mir aufgebaut habe, das ich dann einfach wegwerfen würde.
Andererseits: Wo würde ich in zwei Jahren stehen, nachdem ich mein Journalismus-Studium abgeschlossen haben werde? Als freie Journalistin tagtäglich Existenzängste haben? Oder meine "Seele an die PR verkaufen"? Ich werde dann vielleicht eine schöne Studienzeit gehabt haben, aber mein Zukunft sieht alles andere als rosig aus.
Ich weiß nicht was ich wirklich will.
Ich habe Angst, meine Entscheidung, egal wie sie ausfällt, zu bereuen.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Bitte helft mir.