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Studienfachwechsel sinnvoll?

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Gast

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Hallo zusammen,

in meiner Verzweiflung bin ich auf dieses Forum hier gestoßen und hoffe, dass ich hier wenigstens eine kleine Hilfestellung erhalte.

Ich studiere Chemie (genauer gesagt Molecular Science) im zweiten Semester, die Klausuren sind bereits alle vorüber und nun stünde das dritte Semester an.
Allerdings bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher, ob diese Fachwahl für mich richtig ist bzw. ob ich langfristig darin auch erfolgreich sein kann.
Dazu sollte ich vielleicht noch sagen, dass ich in der Schule Chemie und Biologie "nur" als Grundkurs-Abiturfächer hatte, meine LKs waren Französisch und Geschichte. Ich war in allen Fächern gleich gut, hatte überall 15 Punkte. Auch Mathe war nie das Problem. Dementsprechend hatte ich kein Problem damit, mich aus Interesse für ein naturwissenschaftliches Studienfach einzuschreiben, obwohl ich geisteswissenschaftliche LKs hatte.
Doch schon nach dem ersten Semester kamen bei mir erste Zweifel auf - obwohl ich fast rund um die Uhr mit Lernen für die Prüfungen beschäftigt war, kam ich überall "nur" auf mittelmäßige Noten. Als besonders schwer empfand ich Experimentalphysik (Physik hatte ich in der Schule allerdings auch schon nach der 11. Klasse abgewählt.), kam letztlich aber noch auf eine 2,0. Meine beste Note (1,3) erzielte ich im Praktikum einschließlich der zugehörigen Klausur, als besonders enttäuschend empfand ich die 3,3 in der Organik-Klausur. Letztlich lag mein Gesamtnotendurchschnitt im ersten Semester bei 2,1.
Da dies mein erstes Studiensemester war, wollte ich natürlich nicht sofort die Flinte ins Korn werfen, zumal der Schnitt zwar keine Glanzleistung darstellt, aber eben auch noch keine Katastrophe.
Nach dem zweiten Semester war die Ernüchterung allerdings noch ein wenig größer: der Physik-Anteil hat stark zugenommen, neben Experimentalphysik kamen nun auch Physikalische und Theoretische Chemie hinzu. Experimentalphysik habe ich dieses mal nur mit 3,3 bestanden, obwohl ich die Klausur nicht mal als so schwierig empfand. In PC und TC dagegen, die ich wesentlich schwieriger empfand, kam ich immerhin noch auf 2,0. Die Praktikumsnote hätte mit 2,3 etwas besser ausfallen können. Anorganik und Organik wurden zwar bereits geschrieben, aber noch nicht veröffentlicht.
Laaaange Rede - kurzer Sinn: dass ich im Studium nicht sofort im 1,0er-Bereich landen würde, damit habe ich auch nicht gerechnet. Aber ich muss einfach feststellen, dass ich einen extrem hohen Lernaufwand betreibe und dennoch so gut wie nie in einem Fach wirklich glänzen kann (also wenigstens mal 'ne 1 vor dem Komme sehe). Mir kommt mein Studium häufig einfach so zäh und gleichzeitig so wenig ergiebig vor. Da ich in der Studienstiftung des deutschen Volkes Stipendiat bin, muss ich mich mit Leuten vergleichen, die in ihrem Studienfach ständig 1er schreiben.
Deshalb meine Frage: hat man auf Dauer im Bereich Chemie mit einem 2er-Schnitt überhaupt die Chance, einen vernünftigen Job zu finden? Ich hab' nämlich schon von vielen gehört, dass selbst Leute, die immerhin noch ein 2,0er-Diplom in Chemie geschafft haben, als fachliche Nullen eingestuft werden und deshalb keinen Job in ihrem Fach finden. Angeblich sollte man sein Chemie-Studium mindestens mit einem Gesamtschnitt von 1,5 oder besser abschließen, wenn man überhaupt irgendwo unterkommen will - und ich weiß einfach nicht, ob ich das dauerhaft wirklich hinkriege. Was ist da dran? Kann das jemand durch eigene Erfahrung bestätigen oder dementieren?
Zweite Frage: lohnt sich dann in meinem Fall ein Wechsel?
Als Alternative hätte ich ein Lehramtsstudium in den Fächern Französisch und Geschichte im Blick - meine alten LK-Fächer. Diese beiden Fächer faszinieren mich eigentlich nach wie vor, und ich hätte auch Lust dazu, zu versuchen, anderen ein bisschen von dieser Faszination zu vermitteln. Manchmal habe ich den allgemeinbildenden Charakter der geisteswissenschaftlichen Fächer im Studium auch vermisst. Zumindest kann ich mir in diesen Fächern ziemlich sicher sein, auch mal die Chance auf einen 1er-Schnitt zu bekommen. Durch ein Praktikum an einer Schule habe ich außerdem festgestellt, dass mir das Unterrichten vor einer Klasse keine Probleme bereitet und sogar Spaß macht. Ich hätte nur Angst davor, dass mich die Schüler vielleicht dauerhaft nicht respektieren als Lehrer - davon habe ich zwar im Praktikum an der Schule nichts gespürt, aber es gibt einfach zu viele Lehrer, die irgendwann ein Burnout-Syndrom bekommen oder depressiv werden...
Die Frage des Wechsels ist auch verknüpft mit finanziellen Fragen:
derzeit beziehe ich, wie oben angedeutet, ein Stipendium, das meine Studienkosten mehr als abdeckt. Aber nach vier Semestern gibt es ein endgültiges Aufnahmeverfahren, erst wenn ich dieses bestehe, bekomme ich das Stipendium auch bis zum Schluss. Und meine Noten sind derzeit - obwohl ich sie objektiv betrachtet ja gar nicht mal sooo schlecht finde - für die Studienstiftung viel zu schlecht. Wenn es im Studium bei mir notenmäßig also so weitergeht, dann werde ich nach vier Semestern wieder BaFög beziehen müssen - und das ist einfach wesentlich geringer, davon könnte ich nicht annähernd meine Miete, meine Studiengebühren oder ähnliches bezahlen. Und nebenbei jobben ist bei meinem Stundenplan inklusive Nachbereitung (insgesamt ca. 60 Stunden die Woche) so gut wie unmöglich.
Wenn ich allerdings erst irngendwann nach dem 3. Semester wechsle, erlischt mein Anspruch auf BaFög ganz und mein Stipendium müsste für mindestens ein Jahr ausgesetzt werden. Dann stünde ich völlig ohne finanzielle Stütze dar.

Es ist also eine doch ziemlich verzwickte Lage, in der ich mich befinde. Ich hoffe, jemand von euch hat ein paar Tipps für mich - denn nach x Studienberatungen und noch mehr Gesprächen mit höheren Semstern und Leuten, die selbst Lehramt Französisch/Geschichte studieren, weiß ich einfach nicht mehr, was ich machen soll.
Einerseits finde ich meine Noten momentan fast noch zu gut, um zu wechseln (es sei denn, jemand von euch hier kann mir bestätigen, dass ein 2er Schnitt in der Chemie nichts taugt), andererseits weiß ich nicht, ob ich mich in meinem jetzigen Studienfach noch wirklich verbessern kann.

Schon jetzt Danke an alle, die sich der Sache annehmen!
 
Dazu sollte ich vielleicht noch sagen, dass ich in der Schule Chemie und Biologie "nur" als Grundkurs-Abiturfächer hatte, meine LKs waren Französisch und Geschichte. Ich war in allen Fächern gleich gut, hatte überall 15 Punkte. Auch Mathe war nie das Problem. Dementsprechend hatte ich kein Problem damit, mich aus Interesse für ein naturwissenschaftliches Studienfach einzuschreiben, obwohl ich geisteswissenschaftliche LKs hatte.
Doch schon nach dem ersten Semester kamen bei mir erste Zweifel auf - obwohl ich fast rund um die Uhr mit Lernen für die Prüfungen beschäftigt war, kam ich überall "nur" auf mittelmäßige Noten.

Du beantwortest die Frage doch selbst - die Uni ist keine Schule. Die Schulnoten sind unwichtig, da du dort nicht gefordert wurdest.


Um es mal plastisch darzustellen: Du bist Gewichtheber -
in der Schule trainierst du mit 5 kg Hanteln und bist nicht gefordert.
Im Studium muss du mit 100 kg trainieren.
Wer 100 kg Gewichte schafft, schafft auch 5 kg Hanteln, aber nicht jeder, der 5 kg Hanteln schafft, schafft auch 100 kg Gewichte. Du kannst aus den Schulnoten keine Rückschlüsse über mögliche Studienleistung ziehen.

Du kannst besser sein, vielleicht aber auch schlechter oder auch nur Durchschnitt.

Liegt dir denn irgendwas am Chemiestudium (inhaltlich)?
Einen Burnout kannst du in allen Berufen und Studiengängen bekommen.
 
Ich würde es unabhängig von den Noten betrachten: macht dir das Studium Spaß? Kannst du dir sowas für später vorstellen? Dann mach weiter. Ansonsten: wechsel zum Lehramtsstudium. Bafög ist doch auch ausreichend. Mein Exfreund war auch Studienstiftler und aus meiner Perspektive heraus fand ich den Leistungsdruck, der dort herrschte, schon ziemlich hoch und belastend (er wurde sowohl während des Studiums als auch während der Promotion gefördert), obwohl er 100% hinter seinem Fach stand. Und wenn du jetzt schon zweifelst und deine Noten dafür nicht ausreichend sind...

Oder vielleicht solltest du das Pferd andersherum aufzäumen: angenommen, du fliegst nach der Zwischenprüfung aus der Studienstiftung. Würdest du dann immer noch Chemie weiterstudieren wollen? Wenn nein, dann wechsel schon jetzt (auch wegen Bafög...)
 
Also erst mal vielen Dank für die vielen Antworten!

@AmeliaS:

Ich kann mir durchaus vorstellen, so etwas später weiterhin im Beruf zu verfolgen, sonst hätte ich mich wahrscheinlich auch gar nicht erst dazu entschieden, so ein Fach zu studieren.
Meine ursprüngliche Motivation für dieses Studienfach bestand darin, später einmal im biotechnisch-pharmazeutischen Bereich zu arbeiten - das Studienfach Molecular Science ist nämlich so gegliedert, dass das Studium bis zum 4. Semester nahezu identisch mit einem reinen Chemie-Studium ist, danach hat man die Wahl zwischen den Zweigen "Molecular Nano Science", der sich mehr mit Materialwissenschaften und physikalischen bzw. technischen Anwendungen der Chemie beschäftigt, und "Molecular Life Science", der sehr stark in Richtung Biochemie, Pharmazie und Anwendungen aus der molekularen Medizin orientiert ist. In letzterem Zweig hat man später einmal vor allem organische Chemie, Bioanorganik, Toxikologie und Genetik, Physik als solches hat man kaum noch.

Wenn ich schon nach 4 Semestern bei der Zwischenprüfung aus der Studienstiftung rausfliegen würde, dann hätte ich eigentlich gar keine andere Wahl mehr, als Molecular Science weiter zu studieren. Denn wenn ich nach 4 Semestern das Studienfach wechseln würde, hätte ich a) 2 Jahre Zeit vergeudet und bin damit eigentlich schon fast zu alt, als dass ich mir dann noch eine komplette Umorientierung leisten könnte, und b) würde ich dann kein BaFög mehr bekommen. Da ich nicht aus so wohlhabenden Verhältnissen komme, dass mir meine Eltern mein komplettes Studium inklusive Wohnung, Fahrtkosten und Lebensunterhalt bezahlen könnten, und nicht zuletzt das Kindergeld ja (so weit ich richtig informiert bin) nur bis 24 oder 25 bezahlt wird, wäre ich finanziell komplett auf Nebenjobs angewiesen - nicht, dass ich zu "faul" wäre, zu arbeiten, ich hab schon zu Schulzeiten nebenbei z. T. mehrere Nebenjobs gleichzeitig ausgeführt, um mir etwas dazu zu verdienen; aber wer selbst aktuell Student ist, kann aus eigener Erfahrung ein Lied davon singen, wie schwer es ist, neben einem überfrachteten Stundenplan inklusive Vor- und Nachbereitung sowie Prüfungsvorbereitung noch arbeiten zu gehen - dazu fehlt gerade in den ersten Semestern eines Studiums einfach oft die Zeit. Und mit Schulden will ich auch nicht unbedingt ins Berufsleben starten.
Somit habe ich eigentlich nur noch jetzt die Chance, zu wechseln - wenn ich jetzt dabei bleiben würde, dann müsste ich es auch bis zum Schluss durchziehen.

Um noch einmal auf die eigentliche Frage zurückzukommen: wenn mich das Fach interessiert - und abgesehen von Physik und physikalischer Chemie gibt es durchaus Gebiete in meinem Fach, die mich interessieren: die Fächer, die ich wirklich interessant finde (Mikrobiologie, Molekulargenetik, Naturstoffchemie, Toxikologie, etc.) würden ja alle erst noch kommen - dann würde ich natürlich weiterstudieren, auch ohne Stipendium. Aber mir persönlich ist eigentlich die Frage viel wichtiger, ob ich mit meinem Noten auf lange Sicht die Chance hätte, in meinem aktuellen Fach einen Job zu finden. Ich will nämlich nicht insgesamt 9 Semester (ohne Promotion, die in chemischen Fächern als ungeschriebene Voraussetzung gilt) studieren und viel Geld und Arbeit investieren, um dann am Ende ohne Job dazustehen und mich vom einen Aushilfsjob zum nächsten zu hangeln.

Hat eventuell hier jemand konkrete Erfahrungen, wie gut man in Chemie sein muss, um später einen Arbeitsplatz zu bekommen und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können? Würde ein Gesamtdurchschnitt bis ca. 2,5 noch ausreichen?
Was taugt in der Chemie ein 2er-Schnitt - ist das etwas wert oder ist man damit bei Bewerbungen schon durchgefallen? In anderen Fächern ist man mit einem 2er-Schnitt ja durchaus attraktiv für den Arbeitsmarkt, doch wie sieht das in der Chemie aus?

Hat jemand von euch vielleicht ähnliche Erfahrungen mit einem Fachwechsel wie ich? War die Entscheidung richtig oder habt ihr es im Nachhinein bereut?

Meine Motivation, Lehramt zu studieren, gründet hauptsächlich auf der Tatsache, dass mir Französisch und Geschichte in der Schule nie schwer gefallen ist. Ich musste nicht viel lernen, um trotzdem gute Noten darin zu bekommen. Außerdem interessieren mich beide Fächer auch sehr - seit einem Frankreich-Austausch habe ich einen sehr starken Bezug zu Frankreich und der französischen Sprache.
Ich finde, dass die Fächer Französisch und Geschichte unter Schülern zu Unrecht einen ziemlich schlechten Ruf genießen und ich glaube, dass ich es für mich selbst schon als befriedigend empfinden würde, wenn es mir gelingen würde, wenigstens ein paar Schüler ein bisschen etwas von meiner Faszination und meinem Interesse an beiden Fächern vermitteln könnte.
Allerdings habe ich in meiner Schulzeit zu viele Lehrer erlebt, die bestimmt keine Nullen in ihrem Fach gewesen sind, die aber einfach an der Aufgabe gescheitert sind, ihr Wissen an Schüler zu vermitteln. Entweder wurden sie von ihren Schülern gar nicht erst ernst genommen und respektiert, oder sie wurden von ihren Schülern von vorne herein gehasst, nur weil ihnen das Fach keinen Spaß gemacht hat.
Ich kann einfach nicht abschätzen, ob mir als Lehrer dasselbe passieren würde - ich glaube, ich habe Angst davor, trotz aller Bemühungen, den Unterricht abwechslungsreich und interessant zu gestalten, als Lehrer von der Klasse nicht angenommen zu werden. Denn wenn das der Fall wäre, würde der Job ziemlich schnell in Frustration, wenn nicht gar in Depression enden.
 
Zur Ergänzung: gerade habe ich meine Ergebnisse in Organischer Chemie bekommen - "nur" 2,7, obwohl ich eigentlich ein sehr gutes Gefühl hatte und die Klausur nicht mal als besonders schwer empfunden habe. Die Klausur war sogar so einfach, dass die meisten Leute einen 1er-Schnitt erreicht haben.

Ehrlichgesagt ist mir persönlich das zu schlecht. Und für die Studienstiftung sowieso.
Diese Prüfung zählt zwar nur 3 ECTS-Punkte (Theoretische Chemie zählte 7 ECTS, darin hatte ich 2,0), aber organische Chemie ist eigentlich ein Gebiet, das für mein Studium später mal sehr wichtig sein würde. Daher kann ich das weniger verschmerzen als die 3,3 in Physik, denn Physik wäre ab nächstem Semester nicht mehr im Stundenplan - zumindest nicht als Reinfach.

Ist es nun vielleicht endgültig sinnvoll, zu wechseln?
 
Hey,


kannst Du Dir vorstellen mit Kindern - also ggf. auch mit störischen Teenagern zu arbeiten?
Dann ist Lehramt vielleicht gar nicht übel.
Klar ist, dass es Dich fordern wird.

Als Fächerkombination wäre Chemie (oder bei Deinen Interessen vielleicht eher Biologie?)+ 1 Geisteswissenschaft besser als bloß Geisteswissenschaften, das machen so viele.

Ich rate Dir, das mal mit der Stuienberatung zu bereden.

LG
Tomoko
 
@Tomoko

Das Problem ist: bei uns in Bayern ist es nicht möglich, z. B. die Kombination Französisch und Chemie oder Französisch und Biologie auf Lehramt zu studieren. Da in den Naturwissenschaften der Mangel an Lehrern derzeit am größten ist, kann man (wenn mein Wissen noch aktuell ist, ansonsten bitte verbessern!) Chemie nur noch in Kombination mit Biologie oder Physik studieren. Mathematik wäre glaube ich auch noch möglich. Die einzige Fremdsprache, die in Kombination mit Bio oder Chemie zulässig wäre, wäre Englisch. Und in Englisch bin ich nicht so gut, dass ich es mir zutrauen würde, das gleich auf Lehramt zu studieren. Sozialwissenschaften wie Geschichte, Sozialkunde oder Wirtschaft und Recht kann man - so weit ich weiß - gar nicht mit den Naturwissenschaften kombinieren. Alle weiteren Fächer könnte man nur noch "auf eigene Faust" in abgespeckter Form als Drittfächer studieren.

Ich persönlich finde es eigentlich ziemlich kurzsichtig vom bayerischen Kultusministerium, die möglichen Fächerkombinationen so sehr einzuschränken: wenn es möglich wäre, könnte ich mir nämlich durchaus vorstellen, z. B. Biologie und Französisch auf Lehramt zu studieren. Da solche Kombinationen untersagt sind, verbaut sich meiner Meinung nach das Kultusministerium potentielle Nachwuchslehrkräfte in den Naturwissenschaften selbst. Aber das ist eine andere Diskussion...

Der Punkt ist auch der Folgende: wenn ich mir schon jetzt nicht sicher bin, ob mir Chemie als Fach liegt, weil ich trotz größter Bemühungen scheinbar nicht über mittelmäßige Noten hinauskomme, wieso sollte ich es dann auf Lehramt studieren? Man sollte nicht vergessen, dass einerseits das Lehramtsstudium in den Naturwissenschaften ziemlich nah am reinen Fachstudium (bis auf bestimmte Praktika, die dann nur abgespeckt durchgenommen werden) orientiert ist, andererseits reicht es beim Lehramt ja nicht aus, selber den studierten Stoff zu verstehen - man muss es ja auch noch zustande bringen, den Stoff korrekt und möglichst verständlich an Schüler zu vermitteln. Und wenn es dann schon daran scheitert, dass man den Stoff z. T. selber nicht versteht, wird man es als Lehrer wohl ziemlich schwer haben, wenn die Klasse erst mal merkt, dass man offenbar mit dem eigenen Unterrichtsfach überfordert ist.
Daraus folgt eben auch meine Überlegung, ganz auf Geisteswissenschaften zu wechseln - Jobchancen hin oder her. Ich bin der Überzeugung, dass man nur dann in seinem Beruf Erfolg haben kann, wenn man voll hinter seinem Fach steht. Manchmal glaube ich, dass auch ich selbst vielleicht zu sehr auf die vermeintlichen Jobchancen geachtet habe, als ich mich für das Chemie-Studium eingeschrieben habe. Aber wer will schon einen durchschnittlichen Chemiker? Genau das ist die Befürchtung, die ich habe, wenn ich Chemie weiterstudiere....
 

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