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sterbeprozess zieht sich

Hallo,
Leider ist mein Papa am Freitag für immer eingeschlafen, Ich hatte nochmal mit ihn gesprochen und gesagt, das ich ihn liebe und für alles dankbar bin. War für mich total befreiend. Und er hat auch ein paar nette Worte gesagt, die ich einfach nur hören wollte.
Am Freitag war meine Schwester bei ihn und es war alles total normal, also lachten zusammen, er wollte Rührei haben, alles wie immer. meine Schwester meinte er hätte sie nochmal über den Oberschenkel gestreichelt, hat einmal eingeatmet und ist auf seinem Sofa, zuhause eingeschlafen. So wie er es wollte.
Sie rief mich sofort an, war keine 10 min später da. Er war noch so warm, als wenn er schlief. Habe dann geprüft, ob er atmet und nach puls, habe nur funktioniert.
Wir haben ihn dann hingelegt, zudeckt und haben den notarzt gerufen. Ich muss sagen für mich ist es eine Erleichterung das es zuhause war, aber auch sehr komisch. Habe das erste mal einen Toten gesehen und das ist dann noch der Papa. Ich konnte auch noch nicht weinen. Ich funktioniere, muss mich um papiere kümmern. Mein Bruder wollte nicht dazu kommen, hat sich verkrochen bis heute. Meine Schwester ist fertig, aber sagt immer nur alles ist gut. Versuche dieses Bild mit schönen Bildern zu überdenken, aber als der bestatter kam, faste ich meinen Papa nochmal an und er war kalt, das werde ich nie vergessen. ich weiß jetzt ist es besser für ihn, keine schmerzen mehr und nie wollte er so krank leben und anderen zur last fallen. Er ist wieder mit seiner Liebe, meiner Mama vereint und das tröstet mich sehr.
 
Danke, dass du das mit uns geteilt hast, @Jaqueline. Es ist gut, dass du nochmal mit deinem Vater sprechen konntest – das hat euch beiden Frieden geschenkt, denke ich. Und dass auch deine Schwester bei ihm war im Moment des Abschieds – was für ein guter Moment.

Alles Gute für die nächsten Tage!
 
Hallo, ich möchte mich nur mal austauschen und meine Sorgen ausprechen.
Kurz zusammengefasst.
Wir 3 Kinder ( 45,43, 39. ) haben sehr früh, ich war damals 12 Jahre alt innerhalb von vier Monaten unsere geliebte mama an krebs verloren. Wir haben nie professionelle Hilfe bekommen und wirklich offen wurde da auch nicht drüber gesprochen. Lieber unter den Teppich gekehrt.
Jetzt haben wir vor knapp 5 Jahren die krebs Diagnose vom vater erhalten, ich war zu dem Zeitpunkt schwanger und die Ärzte machten uns keine große Hoffnung, mein körper kam damit nicht so klar und mein Sohn kam 5 Wochen zufrüh auf diese Welt. Vielleicht war es auch der Druck das papa seinen enkelsohn nochmal sehen soll. Zum Glück ist alles gut gegangen und meine Sohn und auch meinem Vater ging es gut.
Jetzt nach 5 Jahren mit hoch und vielen tiefs, geht es mit unserem vater bergab. Er ist zuhause und wird dort gepflegt. Ich kann nicht zusehen wie mein Papa Bär zu Haut und Knochen wird. Dazu muss man sagen das wir nie gelernt haben , Gefühle auszusprechen, körperliche Nähe war auch nicht wirklich da.
Es gab Zeiten wo er uns echt genervt hat, weil er möchte dies essen oder das, jetzt sofort. kümmern uns um arzt Sachen die er dann nicht einhält und irgendwie null herz zeigt.
Ich habe meinen ganzen Mut zusammen genommen und ihn gesagt, das ich ihn liebe und dankbar für die gute Kindheit bin, obwohl mit dem tot der Mama alles anders wurde, sie hat sich um alles gekümmert, schule, Hobbys.....
Er hat auch alles verstanden und meinte auch das er mich lieb hat. Das tat so gut. Und irgendwie habe ich das gefühl das es mir danach besser ging.
Doch mittlerweile haben wir keine Kraft mehr, mein Bruder versinkt in Partys und Drogen, meine Schwester ( älteste) zieht sich komplett zurück. Ich funktioniere einfach bin aber innerlich leer. Nur meine Kinder und mein Mann geben mit Kraft zum weiter machen.
Manchmal habe ich den Gedanken, den ich gr nicht aufschreiben möchte, meine Schwester hat ihn mir gegenüber auch schon ausgesprochen.
Unsere vater wird nicht mehr viel zeit haben, der krebs hat gestreut und der Körper ist nur noch n Hülle. Er weiß auch das wir nie den tot der Mama verarbeiten haben und meinte zu meinem Mann, das ich darunter sehr leiden. Auch ein Grund ihn nicht täglich zu besuchen, ich suche immer ausreden bloß nicht da hin zu müssen. Habe aber gleichzeitig ein schlechtes Gewissen.
Da wir nicht so offen über Gefühle reden können, dachte ich mir, das ich meinem Vater einen Brief schreibe, am liebsten würde ich alles los werden, aber sollte ich ihn die negativen sachen aufschreiben oder nur die schönen dinge, denke er braucht ja jetzt nicht noch nen schlechtes gewissen zubekommen. Er weiß auch was schief lief, und er uns nie sagen konnte, Hab dich lieb oder bin stolz.
Ich liebe ihn wirklich aber manchmal denke warum zieht es sich so.
Und ich fühle mich bei den gedanken so schlecht aber gleichzeitig erleichtert.
Ich danke euch fürs zuhören, das mal aufzuschreiben, tat so gut.

Liebe Grüße
jacky
Natürlich gibt's Hilfe für euch,erkundige dich.
Ich könnte dir auch empfehlen den mobilen Hospizdienst mit einzubeziehen.
 
Mein herzliches Beileid.
Dein Vater hat jetzt seinen Frieden.
Schön, dass du es noch geschafft hast, mit ihm zu sprechen und das zu sagen, was dir wichtig war.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit!
 

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