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Spenderkind?

Anonym

Registrierter Nutzer, anonym
Hallo erstmal!

Da es immer noch ein Tabuthema ist: Was haltet ihr davon, wenn der Erzeuger eines Kindes nur der Spender ist und später dann eine Art Patchworkfamilie entsteht? Habe bis jetzt nur grausige Resonanz dazu gelesen. Die Frauen wären egoistisch, verbittert usw. Aber kann man in der heutigen Zeit als Frau nicht selbst entscheiden, ob man diese Verantwortung tragen kann oder nicht? 😕😕😕
 

Hallo Anonym,

schau mal hier: Spenderkind?. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Ich meine mit Hilfe eines anonymen Spenders, den das Kind nach Möglichkeit gar nicht kennenlernen/ eine Bindung entwickeln würde. Da ich finde, dass die Familie genetisch bestimmt wird, schon, aber hauptsächlich aus denen Menschen besteht, die zusätzlich dazu auch noch für einen da sein (eigene Erfahrung). Stichwort Familienzusammenhalt. Um es mal zu erläutern: ich hätte z.B. auch kein Problem damit, ein Kind zu adoptieren und vom Babyalter an als meins anzunehmen. Ich würde dann aber auch wollen, dass ich dann auch tatsächlich die Mutter bin, und niemand dem Kind irgendwelche Flausen in den Kopf setzt, dass es ohne die biologische Herkunft nicht leben kann, obwohl es, sagen wir mal, von selbst niemals das Bedürfnis dazu gehabt hätte, diese zu erkunden, weil mit seiner vorhandenen Familie schon alles stimmt.
 
Grundsätzlich hat jeder Mensch ein Recht darauf seine Wurzeln kennen zu lernen, egal, wie er entstanden ist. Also, den (Spender-) Vater komplett auszublenden wäre unfair gegenüber dem Kind. Es sollte zumindest die Möglichkeit haben, zu wissen wer sein Vater ist und irgendwann selbst entscheiden können, wie es mit diesem Wissen umgehen möchte.

Von Kinder, die adoptiert wurden ist mir zumindest bekannt, dass auch sie daran interessiert sind, zu erfahren, wer ihre Herkunftseltern sind und sie teilweise auch, wenn sie dann erwachsen sind diese auch suchen, weil sie einfach Fragen haben, die nur die Herkunftseltern beantworten können.

Ganz so einfach, wie du dir das vorstellst ist es nun mal nicht. Zumindest solltest du dafür offen sein, einem Kind, welches bei dir aufwächst den Weg zu seinen Herkunftseltern zu ermöglichen, wenn es diesem Kind ein Bedürfnis ist. Übrigens ist es auch kein Weg, dem Kind alles zu verschweigen. Irgendwie scheinen Kinder einen Sinn dafür zu haben, dass "etwas komisch ist" und es wäre fatal, ihnen vorzugaukeln, dass ihr Gefühl sie trügt. Das würde nämlich bedeuten, dass sie ihren eigenen Wahrnehmungen misstrauen und genau das wäre nicht gut für ihre Entwicklung.
 
Also ich kenne mich ja nicht aus, aber das was Du schreibst, wäre im Grunde das Prinzip der Samenbanken, oder?
Ich weiß nicht, wie die rechtliche Lage ist, aber ich glaube, dass das Kind zwar ein Anrecht darauf hat, seinen Vater zu erfahren (zurecht), aber zumindest wissen die Männer von Anfang an, dass sie keine Ansprüche an das Kind stellen werden. Es ist sozusagen eine bewusste Entscheidung beider eltern.
Wie die rechte des Kindes später aussehen, weiß ich nicht genau.
Wie man das ganze moralisch bewertet muss wirklich jeder selber für sich entscheiden, aber möglich ist es.
 
Ich sage es mal so... ich stelle mir das nicht einfach vor, sondern finde, dass das Ganze aus der Sicht vieler verkompliziert wird. Ich meine, ich hab mich auf der Ebene schon etwas erkundigt und weiss z.b., dass das Ganze bei gleichgeschlechtlichen Partnern deutlich lockerer gesehen wird und diese oft auch eine Spende ganz ohne Bezug, Rechte oder Pflichten bevorzugen. Obwohl es in dem Fall sogar mehr als offensichtlich ist, dass eines Tages ein großes Gespräch kommt. Und dass, "was Kinder wollen" oft von ihrer Umgebung beeinflusst wird, d.h. diese Fragen kommen möglicherweise auch, ob beabsichtigt oder nicht, von Aussenstehenden. Sprich ich finde, dass das oft so dramatisiert und wird. Ich rede aus Erfahrung, obwohl ich in einer ganz normalen Familie ausgewachsen bin, habe ich die Herkunft dieser Familie nicht gekannt und mich immer gewundert, weil ich nicht wusste wieso ich so war, wie ich war😀 Ich war sauer, weil ich mich ziemlich betrogen gefühlt hab. Was mich getröstet hat war, dass ich dennoch relativ viel unterschwellig mitbekommen habe. Das würde aber in diesem Fall nicht passieren, denn es gäbe ja mich. Natürlich wurden auch Gentests und all das gemacht. Sie fielen teilweise so aus wie erwartet und teilweise verrieten sie rein gar nichts, was wir wissen wollten. Dokumente sind nicht vorhanden, das heisst, die Spur verläuft sich spätestens nach den Urgrosseltern fast vollständig. Aber er gibt dieses Grundgerüst, dank dem ich sagen kann, das müssten ungefähr diese Menschen gewesen sein und so und so sind sie irgendwo in gelangt. Lücken sind okay, denn auch sie sind Zeugen von der Familiengeschichte.
 
Nachtrag: Ich würde natürlich aufpassen, dass sich ein Kind vom Hintergrund und vom Aussehen und anderen Eigenschaften, wenn sie bekannt sind, so gut wie möglich dazu passt. Das ist eine der Sachen bei denen ich bei mir selbst gemerkt hab, die besonders wichtig sind. Ganz so ein "Unmensch" bin ich dann doch nicht.
 
Dokumente sind nicht vorhanden, das heisst, die Spur verläuft sich spätestens nach den Urgrosseltern fast vollständig. Aber er gibt dieses Grundgerüst, dank dem ich sagen kann, das müssten ungefähr diese Menschen gewesen sein und so und so sind sie irgendwo in gelangt. Lücken sind okay, denn auch sie sind Zeugen von der Familiengeschichte.
Naja, die wenigsten Menschen wissen mehr über ihre Geschichte, als bis zu den Urgroßeltern. Das ist auch was ganz anderes, als wenn es die Eltern sind, die man nicht kennt.
Nicht jedes Kind verspürt das bedürfnis, nach seinen Wurzeln zu suchen. Interessanterweise scheinen aber gerade die Kinder nach Wurzeln zu suchen, denen man etwas verheimlicht, auch wenn sie das garnicht bewusst wahrnehmen.
Kinder, denen absolut reiner Wein eingeschenkt wird, suchen weniger- zumindest hat es für mich den Anschein.
ich persönlich kenne einen Großteil meiner direkten Familie überhaupt nicht: Von meiner Vaterseite kenne ich niemanden außer ihm- keinen Onkel, keine Tante, keine Großeltern: Hat mach aber auch nie interessiert. Ich denke, das hängt damit zusammen, dass man mir nie was verheimlicht hat: Es wurde nie ein Geheimnis um meine Verwandtschaft gemacht. Hätte ich gewollt, hätte ich Kontakt haben können: dadurch war es für mich nie ein Bedürfnis.
Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn ich nur mit Ausreden und Vermutungen hätte Vorlieb nehmen müssen.
Man sollte seine Kinder nicht anlügen! Das wäre unfair und geht auch oft schief.

was genau beschäftigt Dich an der Sache? Möchtest Du ein Kind, aber keinen Vater? Gibt es dafür einen Grund?
 
Ich glaube, ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt... mit "nicht wissen" meine ich nicht das ganz normale nicht wissen, weil es halt so läuft, wenn die Zeit vergeht, sondern dass die Familie fast wörtlich aus dem Nichts zu kommen scheint. Sprich man merkt es sehr deutlich. Quasi als Folge einer Folge einer Folge, die Herkunft weiter zu geben. DerWitz an der Sache war, dass andere zwar ebenfalls im Dunkeln tappten, aber deutlich wussten als ich. Ich habe also mit 15 herausgefunden, dass ich eine direkte Verbindung zu Orten habe, von denen ich nicht einmal wusste dass sie existieren und niemand hat es für nötig befunden wenigstens zu testen, ob ich möglicherweise mehr damit anfangen kann als sie selbst. Ich kenne auch sehr viele meiner Verwandten nicht. Und habe laut dem Gentest deutlich mehr Verwandten als ich dachte. Ich wünsche mir nichts lieber als eine große Familie, aber diese Menschen sind nur zum Teil Familie - es ist nur Biologie. Am Ende stammt die halbe Erdbevölkerung nur von wenigen, gleichen Menschen ab, so kann man sehr weit gehen.

Ja, es hat viele Gründe... darunter fällt auch, dass ich Fehler, die andere gemacht haben, nicht wiederholen möchte. Darunter fällt auch, dass es durchaus Kinder gibt, die das Abhandensein von Geschwistern genauso belastet, wie ganze Familienkonflikte. Und, dass ich mehr als oft gesehen habe, wie ein falscher Mensch in der Familie schlimmeres anrichtet, wie wenn dieser Platz zumindest zeitlich unbesetzt gewesen wäre.
 
Wenn ich alles im Detail erklären würde, wäre mein Gedankengang sehr, sehr verständlich. Ich weiß aber, dass diese Sichtweise eher ungewöhnlich ist und das macht mich unsicher. Ich könnte auch einfach machen was ich für nötig halte. Aber ich will mitdenken und keinen unschuldigen kleinen Menschen auf die Welt loslassen, der von Anfang an zwischen der Sicht der Familie und der "der anderen" stecken wird. Es ist schliesslich nicht ganz unwichtig, wie man von anderen gesehen wird.
 

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