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Sorgen und Not anvertraut... bloßgestellt worden

Kannja

Aktives Mitglied
Ich bin in einer großen Notlage. Die einzige Person (meine Mutter) der ich mich, nach riesiger Überwindung damit anvertraut habe, weil ich vor Verzweifelung nicht weiter wusste, hat gerade alles detailliert meiner Tante weiter erzählt. Diese hat es direkt an meinem Bruder herangetragen...

Nun rief er mich eben an... und obwohl ich in meiner schweren Lage bislang alles allein bewältigt und mich immer durchgebissen habe, ohne je um Hilfe zu bitten, kamen direkt Verurteilungen von ihm... Er sagte nicht, dass er meine Sorgen verstehe oder für mich da wäre oder helfen wolle, sondern, dass ich meine Probleme doch auf die Reihe zu kriegen habe und "mal zusehen solle". ? Das tut mir sehr, sehr weh.... ich fühle mich dadurch noch viel mehr allein mit allem als vorher und schäme mich so.

Hintergrund ist, dass ich nach vielen schlimmen Ereignissen und sehrbharten Jahren in einem kompletten Burn Out gelandet und schwer an Depression erkrankt bin. Ich war sehr lange im Krankenhaus und im Zuge dessen wurde mein befristeter Arbeitsvertrag einfach nicht von Arbeitgeber verlängert. Ich war mit der Krankheit vollkommen allein und zudem dann noch in finanzieller Not und riesiger Existenzangst. Zuvor hatte ich schon Niedriglohn verdient, wodurch das Krankengeld so niedrig ausfiel, dass es nicht zum Leben reichte. Dennoch habe ich nie gejammert und weder meine (wohlhabende) Mutter, noch meinen Bruder je um etwas gebeten. Niemand aus meiner Familie hat mich je gefragt wie ich zurechtkomme oder gar Hilfe angeboten...

Nachdem ich schließlich all meine Ersparnisse verbraucht hatte und vollkommen pleite war, habe ich, trotz anhaltender, schwerer Depression, in meiner Not einen Job angenommen bei dem ich offiziell nur (selbstständig) als Freelancerin arbeite... das bedeutet, dass ich nicht über den Arbeitgeber sozialversichert bin, keinen bezahlten Urlaub oder Krankheitstage habe und wann mein Arbeitslohn gezahlt wird, weiß ich nie. Zudem ist es sowieso nur Mindestlohn und wenn mal weniger zu tun ist und ich kurzfristig nicht gebraucht werde oder wir früher Feierabend machen können, bekomme ich diese Zeit nicht bezahlt... ich weiß also nie was morgen ist, wie viel Geld ich diesen Monat verdiene und zudem bezahlt mein Chef selbst von dem geringen Verdienst meist nur kleinere Teilbeträge in willkürlichen Abständen. In der Zwischenzeit häufen sich bei mir Rechnungen, Mahngebühren und Uberziehungszinsen... Diese Existenzangst macht mich völlig fertig und wieder richtig schlimm krank... Wieso ich diesen Job trotzdem mache? Weil ich keine Festanstellung finden kann. Ich habe ja leider durch meine Krankheit eine Lücke im Lebenslauf... und wer stellt noch jemanden ein der lange krank war, bzw erst recht jemanden mit psychischer Erkrankung? Zumal ich realistisch ja auch weiß, dass ich durch die Krankheit eigentlich gar nicht mehr jeden Job (z.B. Callcenter u.ä.) annehmen darf bzw. schaffen kann.
Natürlich suche ich dennoch noch immer nach einer Festanstellung, aber etwas zu finden ist leider schwer.

Nun ist es so, dass ich es von meinem geringen, unsicheren Verdienst momentan nicht mehr schaffe die Krankenversicherung (monatlich 175 Euro) neben meiner Wohnungsmiete etc zu bezahlen. Ich kann also nicht mehr zum Arzt und seit Monaten nicht mehr meine Therapie wahrnehmen, die Krankenversicherung ruht. Zudem hat die Krankenversicherung das Zollamt mit Pfändung beauftragt.... ich bin also kurz vor dem kompletten Ertrinken und habe deshalb zum aller ersten Mal überhaupt meine Mutter um Hilfe gebeten. Das Ergebnis ist, dass sie jedes persönliche Detail was ich ihr in meinem Brief anvertraut habe eben meiner Tante weiter erzählt hat und diese es nun wiederum meinem Bruder....

Sein Tonfall eben war so verachtend... ich konnte am Telefon richtig spüren wie er mich verachtet, weil ich diese Probleme habe... ?er ist ein super erfolgreicher Karrieretyp der im Luxus lebt und sehr, sehr viel Geld hat. Für ihn bin ich in meiner Lage einfach peinlich und die absolute Versagerin. Er schaut auf Menschen wie mich herab und will damit nichts zu tun haben... für ihn zählt eine Depression nicht, sondern ich müsste mich nur zusammenreißen etc. Deshalb fühle ich mich jetzt so schlimm dabei, dass er nun all die Details meiner Lage kennt. Ich fühle mich furchtbar bloßgestellt durch das was meine Mutter ihm und unserer Tante über mich erzählt hat...

Und Hilfe von meiner Mutter habe ich ja dennoch nicht bekommen... ich wünschte ich hätte mich niemals überwunden ihr meine Not anzuvertrauen... ? Am Ende bin ich ja noch immer genau so allein mit all meinen Sorgen... doch nun auch noch erniedrigt.
 
Hallo Kannja,

ich habe deinen Text gelesen und finde das sehr gut, dass du hier schreibst. Möglicherweise kannst du dich hier sammeln.

Du bist enttäuscht von deiner Mutter, du wolltest nicht, dass sie es weitererzählt. Viele, besonders deine Mutter, hat es getan, weil sie sich Sorgen macht und dir helfen möchte. Nimm ihr das nicht übel.

Deine Existenzangst kann ich absolut nachvollziehen, auch ich kenne den depressiven Zustand, bei dem du dir denkst "ich werde nie so Vollzeit arbeiten können, ich finde in diesem Zustand keinen Job". Das geht vorbei. Mich hat das in die Selbstständigkeit gezwungen. Und ich schätze das - keine Verpflichtung wann du arbeitest, wann du aufstehst usw. Das ist toll. Was hast du denn gelernt oder was ist dein Spezialgebiet, dein Talent, was du anderen anbieten kannst um Geld zu verdienen?

Du bist vielleicht ein bisschen sensibler als dein Bruder und bist deswegen so geworden wie du bist. Dafür hast du aber auch keine herablassende Art, was menschlich eine tolle Eigenschaft ist. Behalte das auch bei, wenn du wieder erfolgreich bist.

Vielleicht willst du noch ein bisschen was von dir erzählen? Was wünschst du dir?
 
Du bist enttäuscht von deiner Mutter, du wolltest nicht, dass sie es weitererzählt. Viele, besonders deine Mutter, hat es getan, weil sie sich Sorgen macht und dir helfen möchte. Nimm ihr das nicht übel.


das sehe ich völlig anders. ich würde es ihr übel nehmen und (so hart es klingt) den kontakt auf ein absolutes minimum reduzieren.

wo genau wollte ihre mutter ihr helfen? wenn sie helfen wollte hätte sie dies mit wort und tat der TE gegenüber tun können. was soll "zur tante rennen" für eine hilfe sein? ich sehe da nicht, dass sie sich sorgen machte oder helfen wollte, sorry. irgendwann sollte man auch nicht mehr versuchen für jedes noch so beschissene verhalten der mitmenschen irgendwo einen guten grund zu finden. ich glaube eher, dass die mutter genauso auf die TE herabsieht wie der bruder, und bei der tante tratschen gegangen ist, weil es ihr peinlich war oder sogar zum lästern.


liebe TE,

was du schreibst liest sich so, als würdest du trotz vieler probleme (für die du oftmals gar nichts kannst!) alles tun um dein leben alleine zu meistern und auf die reihe zu kriegen. ich weiss nicht, ob es hilfemöglichkeiten von amts wegen geben könnte (egal welche, aber bitte erkundige dich dort mal sehr ausführlich, wenn du es noch nicht gemacht hast), aber falls es welche gibt, nehme sie wahr. egal ob ALG oder sonstige unterstützungen, ein mensch wie du hat diese dinge doch zu 100% verdient. schäme dich auch nicht, diese dinge wahrzunehmen!

menschen wie deinen bruder (und auch deine mutter) verachte ich hingegen zutiefst. nur weil sie keine sorgen haben (oder geld genug) schauen sie auf andere herab, nicht nur auf die eigenen verwandten sondern auf alle. solchen menschen wünsche ich aufrichtig das schlechteste und ich kann auch nicht, wie die posterin von mir, irgendwie eine erklärung finden, warum es doch alles gar nicht böse gemeint gewesen sein könnte.

halte dich von solchen menschen fern, selbst wenn es die eigenen verwandten sind. suche dir menschen, die dich verstehen und unterstützen, selbst wenn du vielleicht schwächer bist als andere, oder probleme hast, die andere nicht haben. dein bruder wird auch noch erkennen, wie wenig geld und karriere bedeuten, glaube es mir. seine verachtung sollte dir egal sein, weil er ein armes würstchen ist, was offensichtlich sonst nichts zu bieten hat, denn nur solche menschen agieren wie er. denn geld zu haben, reich zu sein, gibt einem nicht das recht sich besser als andere zu fühlen, denn man ist es einfach nicht.
 
Gut letzter Strohhalm sozusagen , ein Griff ins Klo.

Das Leben geht aber weiter ....wartest Du jetzt bis sie Dich abholen, machst Du einen Plan , holst Du Dir wonanders Hilfe , was hast Du vor ?
 
Hallo Kannja,

ich habe mich oft gefragt, wie es dir wohl ergeht... es tut mir leid diese Zeilen jetzt zu lesen. Du hast dich aus gutem Grund so lange ferngehalten von den beiden. Die tolle "Hilfe" deines Bruders war es damals doch, die dich auch mit in die Depression gerissen hat als dein Vater starb und du alles allein regeln mußtest. Oder?
Ich vermisse in deinen Zeilen immernoch die Wut auf diesen Idioten. Ich vermisse die Wut auf deine Mutter, die so gemein ist, nur über dich zu tratschen anstatt zu helfen. Ich finde du warst sehr mutig, daß du den Brief geschrieben hast - das hat dich bestimmt so richtig viel Überwindung gekostet.
Du fühlst dich schlecht? Du weißt doch was du die letzten Jahre alles hinbekommen hast. Ich finde, daß du sogar wieder etwas arbeiten kannst 🙂 ist doch super!
Wie geht es deinen Hundis?

Für deine momentane Situation: Warum ist es dir nicht möglich, zum Jobcenter zu gehen?

Würde mich freuen wieder von dir zu hören Kannja, falls du dich an mich erinnerst. Bei mir ist auch viel passiert...

Liebe Grüße 🙂
 
das sehe ich völlig anders. ich würde es ihr übel nehmen und (so hart es klingt) den kontakt auf ein absolutes minimum reduzieren.

wo genau wollte ihre mutter ihr helfen? wenn sie helfen wollte hätte sie dies mit wort und tat der TE gegenüber tun können. was soll "zur tante rennen" für eine hilfe sein? ich sehe da nicht, dass sie sich sorgen machte oder helfen wollte, sorry. irgendwann sollte man auch nicht mehr versuchen für jedes noch so beschissene verhalten der mitmenschen irgendwo einen guten grund zu finden. ich glaube eher, dass die mutter genauso auf die TE herabsieht wie der bruder, und bei der tante tratschen gegangen ist, weil es ihr peinlich war oder sogar zum lästern.


liebe TE,

was du schreibst liest sich so, als würdest du trotz vieler probleme (für die du oftmals gar nichts kannst!) alles tun um dein leben alleine zu meistern und auf die reihe zu kriegen. ich weiss nicht, ob es hilfemöglichkeiten von amts wegen geben könnte (egal welche, aber bitte erkundige dich dort mal sehr ausführlich, wenn du es noch nicht gemacht hast), aber falls es welche gibt, nehme sie wahr. egal ob ALG oder sonstige unterstützungen, ein mensch wie du hat diese dinge doch zu 100% verdient. schäme dich auch nicht, diese dinge wahrzunehmen!

menschen wie deinen bruder (und auch deine mutter) verachte ich hingegen zutiefst. nur weil sie keine sorgen haben (oder geld genug) schauen sie auf andere herab, nicht nur auf die eigenen verwandten sondern auf alle. solchen menschen wünsche ich aufrichtig das schlechteste und ich kann auch nicht, wie die posterin von mir, irgendwie eine erklärung finden, warum es doch alles gar nicht böse gemeint gewesen sein könnte.

halte dich von solchen menschen fern, selbst wenn es die eigenen verwandten sind. suche dir menschen, die dich verstehen und unterstützen, selbst wenn du vielleicht schwächer bist als andere, oder probleme hast, die andere nicht haben. dein bruder wird auch noch erkennen, wie wenig geld und karriere bedeuten, glaube es mir. seine verachtung sollte dir egal sein, weil er ein armes würstchen ist, was offensichtlich sonst nichts zu bieten hat, denn nur solche menschen agieren wie er. denn geld zu haben, reich zu sein, gibt einem nicht das recht sich besser als andere zu fühlen, denn man ist es einfach nicht.

Leider sehe ich das sehr ähnlich... meine Mutter ist tratschen gegangen und meine Tante ebenso... sie haben sich den Mund über mich zerrissen, aber keine Hilfe angeboten... viel mehr scheint meine Lage eine Art Unterhaltungsthema für sie zu sein... etwa so wie Leute die über die Affäre eines
Nachbarn sensationshungrig tratschen kommt es mir vor. Und das tut mir gerade sehr sehr weh.... von meiner eigenen Mutter. Die eiskalte Reaktion meines Bruders natürlich erst recht.?

Wenn man psychisch krank ist, schämt man sich ja sowieso und ich habe allein durch die Krankheit so schon sehr mit Versagensgefühlen zu kämpfen... nun fühle ich mich also auch noch komplett bloßgestellt und erniedrigt vor meinem Bruder und meiner Tante. Sie blicken auf mich herab und Depression als Krankheit gibt es für sie ja gar nicht wirklich... das ist das schlimme; wenn Menschen von Dir wissen, dass Du psychisch krank bist, aber daraus machen, dass Du Dich doch nur mal zusammenreißen und Dein Leben in den Griff kriegen müsstest... nur faul seist, Dich nicht genug anstrengst, etc. Das Gefühl ist sehr schlimm fur mich und ich schäme mich durch diese Sicht die sie auf mich haben nun umso mehr.... ich fühle mich wie ein Mensch zweiter Klasse dabei und eben komplett bloßgestellt.

Was staatliche Hilfen angeht, müsste ich dafür wohl meinen Job ganz beenden. Denn ich verdiene dort zwar zu wenig zum Leben und zu wenig für die Krankenversicherung, aber dennoch ist es in den Augen des Amtes ein Einkommen. Als Freiberufler aufstockendes ALG 2 zu bekommen, soll sehr schwierig sein habe ich gelesen. Weil die Einkünfte ja so unregelmäßig sind. Andererseits bekomme ich, glaube ich, kein ALG, wenn ich einfach selbst einen Job hinschmeiße, soweit ich weiß müsste der Arbeitgeber mir doch selbst kündigen. Nur bin ich ja leider offiziell selbstständig. ? Die Lage ist sehr verzwickt...
 
Hallo Kannja,

ich habe deinen Text gelesen und finde das sehr gut, dass du hier schreibst. Möglicherweise kannst du dich hier sammeln.

Du bist enttäuscht von deiner Mutter, du wolltest nicht, dass sie es weitererzählt. Viele, besonders deine Mutter, hat es getan, weil sie sich Sorgen macht und dir helfen möchte. Nimm ihr das nicht übel.

Deine Existenzangst kann ich absolut nachvollziehen, auch ich kenne den depressiven Zustand, bei dem du dir denkst "ich werde nie so Vollzeit arbeiten können, ich finde in diesem Zustand keinen Job". Das geht vorbei. Mich hat das in die Selbstständigkeit gezwungen. Und ich schätze das - keine Verpflichtung wann du arbeitest, wann du aufstehst usw. Das ist toll. Was hast du denn gelernt oder was ist dein Spezialgebiet, dein Talent, was du anderen anbieten kannst um Geld zu verdienen?

Du bist vielleicht ein bisschen sensibler als dein Bruder und bist deswegen so geworden wie du bist. Dafür hast du aber auch keine herablassende Art, was menschlich eine tolle Eigenschaft ist. Behalte das auch bei, wenn du wieder erfolgreich bist.

Vielleicht willst du noch ein bisschen was von dir erzählen? Was wünschst du dir?[/QUOTE

Vielen Dank für Deine Antwort! Ich würde sehr gern selbstständig sein, gerade aufgrund meiner Krankhheit wäre das wesentlich besser für mich... aber nur, wenn ich realistisch davon leben könnte, ohne ständige Angst und Sorgen. Letzteres ist ja momentan leider gar nicht der Fall. Nicht einmal meine Krankenversicherung kann ich noch bezahlen von dem bisschen was ich verdiene. Das ist ein gewaltiger Minuspunkt an der Selbstständigkeit... und wenn ich krank werde, verdiene ich gar nichts mehr. Man kann sich theoretisch dagegen versichern, das weiß ich natürlich. Aber um diese Versicherung bezahlen zu können, muss man auch erst einmal genug verdienen.

Ich habe eine kaufmännische Ausbildung... Tätigkeiten nur im Büro, nur als Sachbearbeiterin machen mich sehr unglücklich... diesen Beruf habe ich nicht freiwillig ausgesucht und wollte ihn nie, doch nun muss ich leider darin arbeiten, um zu überleben. Eigentlich wollte ichnimmer etwas im sozialen Bereich machen, Menschen helfen, beraten... das ist es was mir liegt. Ich habe ein halbes Studium in diesem Bereich, was ich leider aufgeben musste, da ich es finanziell einfach nicht mehr geschafft habe mich als Student komplett selbst zu finanzieren. In meinem Studienfach gab es streng kontrollierte Anwesenheitspflicht, unbezahlte Vollzeit Pflichtpraktika während der Semesterferien, hohen Prüfungsdruck mit unzähligen Klausuren... und ich musste eben ganz allein nebenher Krankenkasse, Wohnungsmiete, Studiengebühren, Essen und alles weitere finanzieren... also habe ich so viel arbeiten müssen, dass es mit der Anwesenheit in der Uni nicht mehr vereinbar war. Auch damals hat mir niemand aus meiner wohlhabenden Familie je geholfen... nur verurteilt haben sie mich, als ich schließlich das Studium aufgeben musste. Zu diesem Zeitpunkt war auch noch ganz plötzlich mein Vater gestorben, was für mich der komplette Weltuntergang war. Doch dennoch wollten sie alle nicht verstehen, dass ich aus all diesen Gründen "versagte" und irgendwann einfach nicht mehr konnte... Ich habe immer weiter gearbeitet, in den schlimmsten Ausbeuterjobs, und habe nie vom Staat gelebt... dann kam irgendwann aber der komplette Burnout und die Depression wurde zu so einer schweren Erkrankung, dass nichts mehr ging. Als ich dann Monate in der Klinik war, hat mich nie jemand besucht. Sie haben mich alle nur als Versagerin verurteilt, haben mich allein gelassen und sich komplett abgewendet.

Ich würde so gern mit Menschen arbeiten... aber ohne Studienabschluss sind mir da leider alle Türen verschlossen. ?
 
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Hallo Kannja,

ich habe mich oft gefragt, wie es dir wohl ergeht... es tut mir leid diese Zeilen jetzt zu lesen. Du hast dich aus gutem Grund so lange ferngehalten von den beiden. Die tolle "Hilfe" deines Bruders war es damals doch, die dich auch mit in die Depression gerissen hat als dein Vater starb und du alles allein regeln mußtest. Oder?
Ich vermisse in deinen Zeilen immernoch die Wut auf diesen Idioten. Ich vermisse die Wut auf deine Mutter, die so gemein ist, nur über dich zu tratschen anstatt zu helfen. Ich finde du warst sehr mutig, daß du den Brief geschrieben hast - das hat dich bestimmt so richtig viel Überwindung gekostet.
Du fühlst dich schlecht? Du weißt doch was du die letzten Jahre alles hinbekommen hast. Ich finde, daß du sogar wieder etwas arbeiten kannst 🙂 ist doch super!
Wie geht es deinen Hundis?

Für deine momentane Situation: Warum ist es dir nicht möglich, zum Jobcenter zu gehen?

Würde mich freuen wieder von dir zu hören Kannja, falls du dich an mich erinnerst. Bei mir ist auch viel passiert...

Liebe Grüße 🙂

Ich Danke Dir! ❤ Ja, mein Bruder hat mich alles allein machen lassen und letztlich bin ich dann unter all diesen Belastungen völlig zusammengebrochen. Es hat sich so lange so viel angestaut... oft habe ich riesige Angst vielleicht nach all dem so schlimm kaputt zu sein, dass ich niemals ganz gesund und normal Leistungsfähig sein könnte. Dabei muss ich mich doch aber selbst, ganz allein mit allem durchschlagen und müsste somit ohne Schwächen voll funktionieren. ?
Viele verstehen nicht wie das ist... Therapeuten und Ärzte haben immer gemeint ich sei nicht voll arbeitsfähig, dürfe mich nicht so belasten und solle maximal nur in Teilzeit, ohne Stress, arbeiten... aber wovon überlebe ich dann? Wenn man ganz allein ist, hat man doch keine Wahl....

Meine Hunde sind wirklich alles für mich. Sie geben mir Kraft und so viel Liebe... sie sind der einzige Grund, dass ich noch hier bin. Mein Bruder sagte gestern zu mir, dass es ja wohl ein Unding sei, dass ich die Hunde überhaupt behalte und sie zudem beim Tierarzt versorgen lasse, wenn sie krank sind, etc wo ich es mir schließlich nicht mehr leisten könne... Total von oben herab... und so als seien die beiden nur ein Gegenstand den ich einfach weggeben könnte und dass ICH eben schlicht gar nichts haben dürfe... als sei dass die gerechte Strafe für mein Versagen. Dabei sind die beiden Hunde meine einzige Familie und alles was ich habe. ? Lieber würde ich verhungern, als dass ihnen irgendetwas fehlt. Meinem Bruder geht es selbst so gut, er ist wirklich Großverdiener der sehr luxuriös lebt... ich begreife nicht wie ausgerechnet so jemand mir nicht einmal meine kleinen Hunde zugestehen kann... wäre die Situation umgekehrt, hätte ich meinem Bruder einfach geholfen und ihm gesagt dass ich das GERN für ihn tue, statt zu verurteilen und zu sagen er solle noch sein letztes bisschen weggeben. Ich verstehe einfach nicht wie man so kaltherzig sein kann... erst recht nicht, wenn es einem selbst so gut geht.

Ja, meiner Mutter diesen Brief zu schreiben hat mich unglaubliche Überwindung gekostet...?

Was das ALG angeht: Dadurch dass ich momentan ja leider nicht sozialversicherungspflichtig angestellt bin, sondern offiziell selbstständig arbeite, habe ich auch keinen Anspruch auf ALG I..., ich müsste Hartz 4 beantragen... davor habe ich große Angst und Hemmungen. Zudem ist das Problem, dass ich ja beim Jobcenter nicht begründen könnte, wieso ich jetzt nicht mehr diesen Job ausüben kann oder will, sondern Geld vom Staat will. Ich kann ja keine Kündigung durch einen Arbeitgeber vorlegen. Aufstockendes Hartz 4 zu bekommen soll wiederum sehr schwer sein als Selbstständiger, weil das Amt ja nicht weiß wie viel Du wann verdienst oder verdienen könntest, da es immer unterschiedlich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Also, wer so eine "Familie" hat braucht keine Feinde mehr. Für sowas habe ich auch nur volle Verachtung übrig. Ich glaube den Beiden ist der Wohlstand zu Kopf gestiegen, da verlieren so manche die Bodenhaftung. Im Grunde genommen sind das ganz arme Menschen.

Ich würde dir in deiner Situation auch raten zum Jobcenter zu gehen wie das dann Arbeitsmäßig bei dir weiter geht wird sich dann finden. Du gibst an das du in Psychologischer Betreuung bist und deine Ärztin kann dir für das Jobcenter ja eine Bestätigung deiner Krankheit schreiben und das du auf Grund dessen nicht mehr voll belastbar bist.

Geh dorthin, alles andere wird nix. Und deiner "Familie" wünsche ich das es ihnen in ihrem Leben mindestens genauso schlecht ergehen möge wie dir, verdient hätten sie es.
:mad:

Und dir wünsche ich ganz viel Kraft.:blume::blume:
 

Also, wer so eine "Familie" hat braucht keine Feinde mehr. Für sowas habe ich auch nur volle Verachtung übrig. Ich glaube den Beiden ist der Wohlstand zu Kopf gestiegen, da verlieren so manche die Bodenhaftung. Im Grunde genommen sind das ganz arme Menschen.

Ich würde dir in deiner Situation auch raten zum Jobcenter zu gehen wie das dann Arbeitsmäßig bei dir weiter geht wird sich dann finden. Du gibst an das du in Psychologischer Betreuung bist und deine Ärztin kann dir für das Jobcenter ja eine Bestätigung deiner Krankheit schreiben und das du auf Grund dessen nicht mehr voll belastbar bist.

Geh dorthin, alles andere wird nix. Und deiner "Familie" wünsche ich das es ihnen in ihrem Leben mindestens genauso schlecht ergehen möge wie dir, verdient hätten sie es.
:mad:

Und dir wünsche ich ganz viel Kraft.:blume::blume:

Vielen Dank für Deine Antwort. Ich glaube das mit der Bodenhaftung trifft es wirklich... mein Bruder und ich standen uns früher mal sehr nah, doch je erfolgreicher im Job und je luxuriöser sein Lebensstil wurde, desto kälter und egozentrischer wurde er leider auch. Wenn wir in den letzten Jahren telefonierten waren seine einzigen Themen ob er als nächstes Auto lieber BMW oder Mercedes will, dass minimale Kleinigkeiten am nagelneuen Haus noch größer oder noch optimaler sein könnten, welchen neuen High End Fernseher er nach nur kurzer Zeit wieder gekauft hat, usw... All das, obwohl er von meiner Krankheit wusste, aber es kam nie auch nur die kleinste Frage danach wie es mir geht.

Es macht mich so traurig.... wenn die eigene Familie so ist,... da fühlt man sich komplett wertlos und allein auf der Welt.
 

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