Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Sorgen um 23 jährigen Sohn

Dine1511

Neues Mitglied
Hallo zusammen.

Ich habe einige Sorgen um meinen Sohn aus erster Ehe.

Von seinem 4. bis zu seinem 14. Lebensjahr habe ich ihn, auch mit einigen längeren Beziehungen, überwiegend alleine aufgezogen. Zu seinem Vater, der sich eigentlich nie wirklich für ihn interessiert hat, hatte er, mal mehr mal weniger, aber im Grossen und Ganzen nie den tollen Kontakt, leider. Obwohl ich mich lange darum bemüht habe, aber manche Dinge kann man leider nur hinnehmen und nicht ändern...

Als mein Junge 14 wurde, habe ich meinen jetzigen Mann kennengelernt, mit dem wir auch recht bald zusammen gezogen sind und mit dem sich J. auch gut versteht. Um eine richtige Vaterfigur zu sein, dafür war J. aber wohl schon zu alt. Es folgten 2 kleine Brüder aus gemeinsamer Ehe, mit denen J. gut klar kommt, er aber auch nicht den super Draht hat. Dieses Jahr ist noch ein kleines Pflegetöchterchen zu unserer Familie gestoßen. Soweit zu unserer Situation...

J. war schon immer sehr intelligent aber auch eher antriebslos bzw wenig ehrgeizig, was ja nicht weiter schlimm ist. Mit Ach und Krach und viel Unterstützung hat er sein Fachabi auf dem 2. Bildungsweg nach einer Ausbildung zum Sozialhelfer gemacht. Nach kurzer Selbstfindungsphase hat er dann eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger gemacht und dieses Jahr Ende Juli gut abgeschlossen. Während der letzten 2 Jahre hat er dann auf eigenen Wunsch in dem Wohnheim der Heilerziehungspfleger Schule ein Zimmer gemietet. Er hätte auch bei uns wohnen bleiben können, wir haben zum Glück viel Platz im Haus. Er wollte es aber anders und das fand ich auch gut, ein Schritt in die Selbstständigkeit eben.

Mit Ende der Ausbildung musste er auch aus dem Wohnheim ausziehen, das ist dort leider so. Er zog also wieder zu uns, mit vielen Plänen, dass er z. B. in eine andere Stadt ziehen wolle (wo auch die Oma wohnt), dort Teilzeit in seinem Beruf arbeiten, der ihm Freude machte und evtl irgendwann noch studieren.

Seit er aber hier ist, wird er zusehends teilnahmsloser. Ist sich nicht mehr sicher, ob er wirklich weiter in seinem Beruf arbeiten will, schafft es nicht, sich um seine Krankenversicherung zu kümmern, beim Arbeitsamt hat er erst nächsten Montag einen Termin. Seit ca 4 Wochen erzählt er nun, dass er nur noch studieren will. Tut aber nix dafür und ist auch nicht in der Lage, bei der Uni mal nachzufragen, ob seine Ausbildung als Zugang bzw als Praktikum ausreicht.

Spielt die ganze Nacht PC und schläft dann bis spät nachmittags (das hat er früher schon gern gemacht), baut total ab, ist sehr blass :-( Ich hab fast den Eindruck, als wäre er nur noch ein Abziehbild von sich.

Auf Fragen warum das so ist oder ob er Hilfe braucht reagiert er eher ausweichend und wirkt desinteressiert, gibt mir und meinem Mann aber meist recht, dass das so in den Tag hinein leben nicht gut auf Dauer ist. Aber man kommt irgendwie gar nicht an ihn ran... Ich mache mir richtig Sorgen ob er evtl eine leichte Depression entwickelt hat, ob er vllt nach der Ausbildung irgendwie in ein Loch gefallen ist.

Ich würd ihm so gern helfen, weiss aber nicht wie. Er redet ja nicht. Er hat auch keine Freundin zur Zeit, mit der er mal reden könnte. Und es tut mir weh zu sehen, wie er immer mehr abbaut und seine Freude verliert. Er ist immer noch sehr lieb und hilft auch sofort zu Hause mit, wenn wir ihn fragen.

Ich bin mir sehr unsicher ob ich / bzw wir ihn einfach noch weiter in Ruhe lassen sollen, bis er selbst weiss was er will, oder ob wir ihn mehr drängen müssen, jetzt endlich was zu tun. Es sind ja erst 2,5 Monate die er wieder zu Hause ist. Vielleicht braucht er einfach noch was Zeit...

Vielleicht hat ja hier jemand eine Idee.

Liebe Grüße
 
Hallo,

vielleicht ist dein Sohn über deine eigenen
Gefühle zu erreichen. Sprich mit ihm, wie du dich
in der Beziehung zu ihm fühlst.
Das es dich belastet und dir große Sorgen um
ihn machst.
Ich denke dein Sohn hat dich sicherlich
lieb und möchte mit Sicherheit nicht das du
dich unglücklich fühlst.
Ich würde immer in der Ichform sprechen.

Einen Versuch wäre es wert.

Eine andere Möglichkeit wäre mit ihm
zusammen einen Arztbesuch zu machen.
Dein Sohn braucht Hilfe. Vermutlich
ist deine Ahnung, dass er eine Depression
hat, gar nicht so abwegig.

Viele Grüße und alles Gute.
Muir
 
Hallo Dine1511,

gerade nach der Ausbildung ist man als Jugendlicher oft Orientierungslos.
Man möchte viel erreichen, aber hat Angst das der Weg dorthin zu steinig sein könnte und man unterwegs aufgibt odert feststellt das es der falsche Weg ist.
So versucht man sich in Dinge zu vertiefen die einem vertrauensvoll sind und Sicherheit bieten, in diesem Fall das Computerspiel.
Du schreibst das er erst seit 2,5 Monaten wieder bei Euch ist und er noch eventuell Zeit benötigt.

Ich habe selbst Kinder die ihr Studium bereits einige Zeit hinter sich haben. Meine Erfahrung zeigt einen anderen Weg....
Ich glaube das die 2,5 Monate ausreichend waren damit er zu Hause ankommt. Ich vermute das dein Junge Beistand benötigt. Er muss aus dem Loch da schnellstens raus geholt werden sonst besteht Tatsache die Gefahr, dass er wirklich in eine Depression rutscht.
Sprecht mit ihm, nochmals. Du kennst ihn seit seiner Geburt. Welche Neigung hat er? Wo könntest du ihn dir beruflich vorstellen? Arbeitet er gerne mit anderen Menschen oder mit Tieren? Oder hat er sein Traumberuf als Heilerziehungspfleger schon gefunden?
Vielleicht hat er auch festgestellt das der Beruf doch nicht das richtige war??

Unterstützt ihn und zwar aktiv. Laßt ihn die Freiheit einiges auszuprobieren, aber treibt ihn an. Sorgt dafür das der Schlafrhythmus wieder ins rechte Lot kommt. Sucht mit ihn eine Stelle in seinem Beruf, falls es nichts ist kann er innerhalb der Probezeit ja wieder aufhören. Oder bringt ihn dazu das er sich auf der Universität in Vorlesungen setzt und Themen die er interessant findet erkundet.
Alles ist gut, wenn er es nur macht. Und dazu braucht er aktuell Euren Support. Seit für ihn da, aber haltet den Druck etwas zu tun aufrecht. Gebt ihm den Halt den er braucht, wenn etwas auch nicht gleicht klappt, aber laßt es nicht zu das er sich wieder in "sein Loch" fallen läßt. Dort wird er keine Zukunft finden.

Viel Erfolg.
 
Hallo.
Ich danke euch für eure Antworten!
Mittlerweile bin ich selbst zu dem Schluss gekommen, dass wir weiterhin den leichten Druck beibehalten. Zumindest soweit, dass er sich bewegen muss. Am Dienstag gehe ich mit ihm zum Arbeitsamt, ich hab mich da einfach eingeklinkt und er hat nicht wieder sprochen ;-) und danach fahren wir zusammen zur Krankenkasse, damit das schon mal geregelt ist!

Ansonsten schick ich ihm jetzt oft links tue Studiengängen bzw Unis oder für Zimmer in WG' s oder interessanten Job Angeboten, damit er jetzt, dass das hier nicht seine Endstation ist und er sich kümmern muss.

Ich hoffe mal auf die Aussage, dass steter Tropfen den Stein höhlt 🙂

Ich werde berichten wie es weiter geht...

Liebe Grüße
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben