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Sorgen über Sorgen

Malade

Neues Mitglied
Ich hatte in meinem Leben immer wieder mit Depressionen zu kämpfen. Habe mich irgendwie immer wieder aufgerappelt und weiter geschleppt. Im Leben angekommen bin ich trotzdem nie. Vor drei Jahren begann dann der totale Abstieg. Ein Schicksalsschlag jagte den nächsten. Kein gesunder Mensch kann so was ertragen.
Dieses Leben ist nicht lebenswert und ich wäre so gerne kein Teil mehr davon!!
 
Hallo Malade,

das Leben kann schon grausam sein und oft
ist man verzweifelt und sieht kein Land mehr.

Ich kenne das auch und stecke im Moment in
einer schlimmen Lebenssituation.

3 Jahre schreibst du, ist es jetzt besonders schlimm.
Was hast du die letzte Zeit unternommen um dein
Leben wieder lebenswerter zu machen?

Es gibt Hilfe! Du musst sie suchen, annehmen und
kräftig mitarbeiten.

Aufgeben ist nicht. Aufgeben wollte ich auch schon
öfters, in früheren Jahren. Doch mittlerweile weiß ich,
es gibt auch wundervolle Dinge im Leben.

Leben bedeutet immer ein Auf und Ab. Das macht
das Leben aus. Und "Einfach" kann ja jeder.
Mich haben gerade Probleme immer stärker gemacht.
Und irgendwie bin ich darauf auch ein wenig stolz,
eine Lösung dafür gefunden zu haben.

Dir alles Gute und viele Grüße,
Muir
 
Vielen Dank für die lieben Worte!!

Ich bin zwar nicht der geborene Optimist, trotzdem versuche ich immer auch das Gute im Negativen zu sehen.
Und ohne diese Bewährungsproben wäre ich auch nicht der Mensch, der ich heute bin.

Das hast Du ja auch bereits für Dich sehr gut erkannt.

Aber manchmal möchte man dem Schicksal wirklich in den A**** treten, weil es eigentlich schon lange reicht.

Ich versuche mal einen "kurzen" Überblick über meine Situation zu geben!

Vor gut vier Jahren sind mein Mann und ich in eine größere Wohnung gezogen. Wir waren schon eine Weile zu dritt und mussten uns nun räumlich vergrößern.
Knapp 4 Monate nach dem Einzug sind wir mehr oder weniger freiwillig wieder ausgezogen. Es war zwar nur ein Zweifamilienhaus aber unsere Nachbarn waren so feierwütig, dass an Ruhe nicht zu denken war. Jeden Abend Party und Rücksichtnahme Fehlanzeige.

Also übergangsweise zu Schwiegermutter'n ins Dachgeschoss gezogen (25qm zu dritt!!).
Projekt Hauskauf sollte nun vorgezogen werden. Im Dezember 2017 dann die Diagnose Leukämie bei meinem Mann. Das Leben im Ausnahmezustand.
Ich allein mit Kleinkind und einer Schwiegermutter, die sich einen Scheißdreck um ihren Sohn gekümmert hat. Hat es in 8 Monaten Krankenhausaufenthalt nicht einmal geschafft, ihren Sohn im Krankenhaus zu besuchen.
Meine Eltern 700 km weit weg.

Enorme Anstrengungen unternommen eine neue Bleibe zu finden.
Ende April in ein Haus zur Miete eingezogen. Zwei Wochen vor der Stammzellentransplantation meines Mannes. Am 15.ten Tag nach Einzug Brief der Vermieterin! Sie möchte das Haus verkaufen. Wir sollen doch bitte mit dem Makler
Termine abstimmen.
Unsere komplette Situation war ihr bekannt. Wir waren die Bauernopfer, die Miete zahlen sollten, bis das Haus verkauft wird.

Anwalt, Rechtsstreit etc.

Nach einem reichlichem Jahr sind wir ausgezogen. Nun wohnen wir seit 1 1/2 Jahren im Ort meiner Eltern.
Es war eine gute Entscheidung und der Vorschlag meines Mannes, dass er seine Heimat verlässt, damit mein Sohn und ich versorgt sind, wenn er einen Rückfall erleiden würde.

Das Verhältnis zwischen mir und meinem Mann ist/war allerdings schon eine Zeit lang schwierig. Das wussten wir schon vor dem Umzug.
 
Unserem Sohn zuliebe, wollte ich mir lange Zeit nicht eingestehen, dass diese Ehe keine Zukunft mehr hat. Aber ich gehe daran zugrunde.

Meine Kräfte wurden über Jahre überstrapaziert. Wie oft ging ich auf dem Zahnfleisch?!
Keine Ahnung, wie ich das alles bewerkstelligt habe die letzten Jahre.

Nun ist der Akku definitiv leer. Psychisch hat man es ja schon lang gemerkt. Körperlich jetzt eben auch. Wahrscheinlich bin ich schon seit Monaten in einem Burnout!

Ich hab mir meinen Berufsalltag hart zurück erkämpft und möchte dieses Stück "Normalität" eigentlich nicht aufgeben.

Aber genug von mir!

Wie genau sieht deine schwierige Lebenssituation im Moment aus?

LG Malade
 
Wichtig, malade, ist in meinen Augen, dass man eine Tankstelle für seine Seele und sein Herz hat und am besten auch einen Freund oder eine Freundin, mit der man seine Sorgen besprechen kann, damit man sich nicht ständig um die eigenen Gedanken dreht.

Diese Versorgung für Dein Herz und Deine Seele ist wohl etwas, was Dir zu fehlen scheint.

LG, Nordrheiner
 
Hallo Malade,

das liest sich ja alles nicht so schön, da hast du/ ihr ja einiges hinter dir. Das dein Mann alles aufgegeben hat für seine Familie, war bestimmt nicht leicht für ihn.
Ich kenne solche Geschichten auch, und habe selber lernen müssen, das "Normalität" was man sich erarbeitet hat zu verteidigen.
Leider muss man auch lernen, nicht alles was man selber für richtig hält ist auch richtig.
Das eingestehen der eigenen Fehler ist schwer, und genau das hat mir immer wieder meine Kraft geraubt, der Weg ist lang und schwer zu verstehen, das man sich sehr oft selber im Weg steht, und andere die Schuld gibt.

Vielleicht willst du ja noch mehr erzählen ?

LG
 
Hallo ARD,

viel war es nicht, was mein Mann aufzugeben hatte. Zu seiner Familie hatte er nie wirklich guten Kontakt und Freunde hat er kaum.
Ich habe einige Zeit gebraucht, mich mit dem Vorschlag anzufreunden zu meinen Eltern zurück zu gehen. Und dieser kam ja von ihm.
Veränderungen machen mir im ersten Moment Angst. Ich brauche für gewöhnlich eine Weile um mich an einen neuen Gedanken zu gewöhnen.

Und ja, wir machen alle Fehler. Gerade dann wenn wir mit einer Situation das erste Mal konfrontiert werden. Manchmal zieht unser Handeln auch Probleme nach sich.
Das möchte ich gar nicht verneinen und natürlich gehören zwei dazu, wenn eine Ehe scheitert. Wir waren mit Sicherheit auch zu vielen Extremsituationen ausgesetzt.

Ich wollte unseren Sohn nie zum Scheidungskind machen, da ich selber eines bin. Und ich fand es auch nicht schön.

Aber mein Sohn soll irgendwann wieder eine Mama haben, die Freude am Leben hat. Also muss ich etwas ändern!

LG
 
Hallo Malade,

Extremsituationen kenn ich zu gut, nur lass dir sagen : wegrennen, aufgeben, den anderen sogar zu Teufel wünschen ist nicht die Lösung. Bei mir war es der Rücken, volles Programm. 9 Monate
Wir haben uns einfach neu finden müssen, und glaub mir es klappt. Mit der Person wo man so viel durch gemacht hat, die gibt man nicht auf, außer es liegt Gewalt vor.
Unsere Kinder danken es uns heute noch, ich war nicht zu ertragen als ich aus der Reha kam.
Reden hilft, außer der andere hat aufgegeben, aber jemand wie du mit so einer Geschichte, gibt doch nicht auf.
Selbst jemand neues, kenn ich von Freunden ist nicht die Lösung.
Wenn man Depressionen hat muss der andere mit ins Boot, denn was wir den Partnern teilweise antun ist nicht gut. Es kommt so schnell ohne Vorwahrung. Ich / Wir haben gelernt uns abzusprechen und neu zu finden. Nicht die schlechte Sachen/ Dinge( das Haar in der Suppe suchen ) nicht ausgrenzen und alleine.
sondern zu sagen " toll komm zusammen " Menschen wie uns fällt das schwer zulassen wenn einer helfen will, andere Meinungen Ideen usw. zuzulassen. ( Hellsehen kann keiner, aber auf Zeichen achten ) das muss man zusammen lernen
Es ist viel Arbeit, aber ich würde es immer wieder so machen.
Denk mal über so eine Möglichkeit nach. Glaub mir 5 Paare die ich jetzt kenne lügen nicht.
Nimmst du Medikamente ?

LG
 
Hallo ARD,

mein Ziel ist es im Moment, dass man zu einem respektvollen, freundschaftlichen Umgang findet, so dass das Wohnen unter einem Dach als eine Art WG vielleicht noch möglich ist. Ob das überhaupt funktionieren kann, weiß ich nicht, da ich mir im Moment eigentlich nur wünsche, dass er erst einmal auszieht.

Es ist viel passiert zwischen meinem Mann und mir. Da wo ich meinen Rückzug brauchte um vor allen Dingen einen klaren Gedanken zu fassen oder zu einer Entscheidung zu kommen, wollte er stets und ständig eine Entscheidung an Ort und Stelle. Meine Grenzen hat er ständig übergangen. Mir kam es einer psychischen Vergewaltigung gleich. Ich habe mich so oft unter Druck gesetzt gefühlt und meine Verzweiflung wurde nur noch größer. Viele Situationen sind dadurch eskaliert, weil ich meinen Freiraum nicht hatte. Diese Achtung hatte einfach gefehlt.

Und weil mein Selbstbewusstsein nicht sonderlich ausgeprägt ist, hat es lange gedauert, bis ich es für mich erkannt habe. Ich weiß, wie gut ich in mir ruhen kann, wie sehr ich mit mir im Klaren sein kann.

Wie wichtig reden ist, um Missverständnisse zu vermeiden und den anderen über seine Gefühle zu informieren -- klar, sollte man unbedingt tun.

Im Moment verweigere ich allerdings jegliche Unterhaltung -- die letzte Zeit hat sich alles immer hochgeschaukelt. Räumlicher Abstand würde daher für die dringend benötigte Entspannung sorgen. Da er aber im Moment arbeitslos ist und ohnehin so gut wie nie das Haus verlässt, habe ic nie mal Ruhe
 

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