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Selbsthass in Etappen

E

Erzengel

Gast
Erstmal einen schönen guten Abend an alle Forenmitglieder. :blume:

Ich bin ganz neu hier, war auf der Suche nach gewissen Themen durch das www gesurft und traf dabei auf diese Seite...

Ich bin 20 und seit mehreren Jahren Berufstätig bzw. ich fing vor einem Jahr eine zweite Berufsausbildung an (da läuft es sehr gut). Nach einigen Fehlschlägen im Liebesleben mit mehreren Schererein und jugendlichen Dummheiten habe ich nun auch in der Liebe Glück und trotzdem werde ich in Etappen (1x im Monat min.) von depressionsartigen Anfällen geplagt die ich hoffte mit einer ehrlichen Liebe endlich abschalten zu können...
Hat nicht geklappt.

In einer fehlgeschlagene Beziehung wurde ich an den Rand meiner Selbstdisziplin getrieben und fing an mich nach Streiterein zu verletzen. Ich schnitt mir kleine Wunden in die Unterarme, inzwischen mache ich es am Oberarm oder Oberschenkel, dort kann ich es verstecken. Die Wunden sind tiefer geworden da mir das laufende Blut dann die Beruhigung verschafft die mich dann wieder in die Normalität zurückholt.

Mein Problem ist das ich Angst habe weiter zu gehen. Die Wunden die ich mir bis jetzt zugefügt habe sind noch gar nichts. Ich habe Angst tiefer und an anderen, gefährlicheren Stellen zu schneiden - ich weis keine Alternative es fällt mir schwer in kritischen Situationen dann vernünftig zu reagieren! Auch quälen mich manchmal Selbstmordgedanken, keine ernsthaften, aber ich denke sehr oft daran ob es nicht die beste Lösung ist...

Was ich nicht verstehe das ich eigentlich keine Probleme habe und trotzdem solch ein Verhalten an den Tag lege. In meiner Familie läuft es gut, mein Freund ist mein Licht auf Erden, mein Beruf gefällt mir - nur die Schule mag ich nicht leiden, die verschafft mir stets Übelkeit...

Ich wünsche mir das es ein Ende hat das ich mich selber verletze ich finde das so schäbig, so krank... Es funktioniert aber kaum das ich es nicht tue...

Kann mir irgendjemand helfen? Mir sagen was ich machen kann um mir nicht mehr weh zu tun und das es nicht schlimmer wird? Ich wäre für jede Antwort sehr dankbar!!!

MfG
Erzengel(in)
 
Hallo,

es handelt sich bei Autoaggressionen um eine psychische Störung die therapierbar ist. Suche die entsprechende therapeutische Hilfe kann ich dir nur raten. Hilfen gibt es also für dich, nur suchen und nutzen musst DU sie!

Selbstmordgedanken deuten auf eine aufkommende oder bereits akute Depression (= gestörtes Hirngleichgewicht, biochemische Störung die relativ einfach durch Medis behebbar ist. Folge von Depression: negatives Denken bis hin zu Selbstmordgedanken etc.) hin die rechtzeitig behandelt werden sollte. Sonst gefährdest du deine Gesundheit und wirst irgendwann akut oder ggf dauerdepressiv was nicht so gut wäre.

Handle verantwortungsbewusst und kümmre dich um deine Gesundheit.

Wichtig um psychisch stabil zu bleiben ist regelmäßige Seelenhygiene, d.h. dass du regelmäßig mit vertrauten Menschen über ALLES redest, dich emotional aus formulierst, über Dinge die dir Sorgen machen, dich bedrücken redest, Altlasten die dir auf der Seele liegen los wirst etc..

Der Mensch ist mehr als nur ein Arbeitstier dass sich über den Beruf oder andere Rollen (Berufstätige, Freundin, Hausfrau, Mutter etc) definiert. Jeder Mensch hat gewisse Grundbedürfnisse die erfüllt sein müssen um gesund zu bleiben, psychisch stabil zu bleiben. Diese allgemeinen Grundbedürfnisse sind: viel Bewegung, viele Sozialkontakte um sich zu entwickeln, Anbindung zu erhalten, Freundschaften zu pflegen, Beziehungen zu führen, Sex, Liebe, Emotionen ausleben, Nähe und Anlehnung finden. Offener Umgang ist dazu wichtig..also über ALLES reden und nicht Krankheit verstecken oder Probleme verstecken etc...Menschen sind halt keine Arbeitsroboter sondern Wesen mit Empfindungen die andere Menschen brauchen um mit Problemlagen fertig zu werden.

Redest du offen mit deinem Freund über alles? Wäre wichtig damit er weiss was los ist mit dir. Ich fände es unfair zu verschweigen dass es dir mies geht...also rede mit ihm und suche zu eurer Entlastung schnellstmöglich fachärztliche Hilfe für dich, damit du raus kommst aus dieser Störung und Depressionserkrankung. NIcht lange fackeln und zu sehr an dieses Leid gewöhnen...mit Aufschieberei und der Illusion dass sich das Ganze von allein wieder gibt
wirds immer schwieriger.
Depressionsauslöser sind unverarbeitete Traumata, ungünstiges Alltagsverhalten, genetische Disposition etc...jeden kann es mal erwischen. Wichtig ist nur die Anzeichen zu erkennen und ernst genug zu nehmen und rechtzeitig eine Therapie ein zu leiten.
Kombitherapie wäre sinnvoll...psychiatrisch-medikamentös + psychologische Hilfe und zwar solange bis du deine Krankheit verstehst und zu händeln weisst. Depressionen sind oft eine lebenslange Disposition..aber müssen nicht ausbrechen wenn man die Krankheit einigermaßen im Griff hat.

Deine Autoaggressionen und die Depressionen deuten sehr stark auf unverarbeitete Altlasten und ggf mangelhafte Seelenhygiene hin...

Suche dir fachärztliche Hilfe und zwar umgehend.

Tyra

wie kannst du eigentlich deine Schnittwunden vor deinem Freund verbergen? Komisch...erfülltes Sexleben ist offenbar nicht vorhanden...
Bezeichnung "Licht auf Erden" für den Freund deutet auf überstarkes Abhängigkeitsmuster...was ist mit Selbstbewussstsein und Eigenständigkeit? Leuchte du mal wacker autonomer würde ich raten und zwar Richtung Selbsthilfe per Therapie.

Tipp: Schuldgefühle wegstreichen...negatives Selbstbild vermeiden...Psychische Krankheit ist kein Grund sich dafür fertig zu machen..es gibt ja Hilfsmöglichkeiten die du nutzen kannst.

Dran denken dass dein negatives Denken und Beurteilen deiner Situation, dein Verhalten einer ernst zu nehmenden Erkrankung entspringen....auch die Selbstmordgedanken sind nur da weil deine Hirnchemie derzeit im Ungleichgewicht ist. Daher ist medizinische Therapie so wichtig damit das Gleichgewicht so schnell wie möglich wieder her gestellt wird (passiert bei passenden Medis und richtiger Dosis direkt nach ein paar Tagen!) und dein Gehirn sich nicht zu sehr an den kranken Zustand gewöhnt...Also handeln: ab in eine Fachklinik und danach ambulant weiter Therapie machen.

Zeitaspekt beachten..je länger man ungünstige und selbst gefährdende Gewohnheiten pflegt desto schwieriger wird man sie wieder los.

LIEBE oder Partnerschaft bitte auch nicht als Therapiemittel missbrauchen....klappt ohnehin nicht da du mit dem (therapierbaren also behebbaren!) Störungsbild der Autoaggression per Verhaltenstherapie/Traumatherapie umlernen musst in Richtung Selbstliebe lernen...nur dann wirst du auch je beziehungsfähig sein und eine längerfristig stabile Beziehung führen können..du trudelst mit einer unbehandelten psychischen Autoaggression und Depression Richtung Abgrund! Sieh zu dass du in Behandlung kommst!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ersteinmal danke für die lange Antwort... Ich muss mich erstmal sammeln war etwas viel auf einmal. Zu aller erst möcht ich sagen das ich meine Schnittwunden nicht verstecke, zumal das gar nicht möglich ist (oh doch Sexleben ist sehr wohl vorhanden). Mein Freund weis also davon, nur, was soll er denn machen? Meiner Meinung nach bewirkt schimpfen nur das Gegenteil somit versucht er es einfach immer wieder mit bitten ich solle es lassen. Er kann es mir ja nicht verbieten und aufhören kann ich nicht aus Liebe. Das wurzelt tiefer als das man es einfach abstellen könnte.

Zum Arzt zu gehen war auch schon seit längerem Thema für mich gewesen nur frage ich mich ob es wirklich notwendig ist. Aus dem Antworttext klingt es so herraus als wäre ich ein psyschisches Wrak - aber ganz so schlimm ist es noch nicht. Die Depresseionen sind ja nicht alltäglich und die Schnitte füge ich mir, wenn ich es vermeiden kann, nur noch selten zu - da meine Mutter mir schon mit Psychiater drohte... und das will ich dann doch nicht.
Bei meinem letzten Besuch bei meiner Hausärztin wollte ich es ansprechen aber ich habe angst als Psycho abgestempelt zu werden. Ich bin doch nicht gleich krank wegen der hin und wieder auftretenden Symptome für Depression? Ist das so schlimm?

Ich bin ein relativ verschlossener Mensch. Ich rede nicht gerne auch wenn ich, wenn ich es mal tue, merke das es mir gut getan hat. Ich lasse höchst ungern irgendwelche Menschen druch Gespräche an meinem Leben teilhaben - weil ich mir denke das es dann so aussieht als wolle ich nur Aufmerksamkeit - und den Eindruck möcht ich ganz sicher nicht vermitteln. Ich tue mir schwer mit Menschen (auch mit meinem Freund) über Probleme zu reden da es die wunden Punkte in mir sind, die mich dann an den Rand der Selbstbeherrschung treiben und ich will keine so schwache Person sein die wegen jedem bischen Problem Tränen vergießt.

Im großen und Ganzen habe ich einfach die Angst als Krank gesehen zu werden. Als psychisch labile Person. Das möcht ich nicht sein und ich schätze mich im Alltag auch nicht so ein - es ist eben nur in diesen schwachen Momenten so.

Kann man dem ganzen nur mit einer Behandlung entgehen....?
 

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