Meine Antwort fällt etwas länger aus, weil du ja ihm anderen Thread schon dein Problem beschrieben hast und ich damit viel Erfahrung habe.
Du müsstest halt herausfinden, was die Anderen interessiert und da mit reden können. Ich nehme mal an, die anderen haben das mal mit dir gemacht und es gab keine Übereinstimmung, also reden sie mit anderen darüber.
Du hast ja vielleicht jemanden neben dir sitzen, was interessiert ihn ?
Und je ähnlicher uns Personen sind oder je mehr man sich zustimmt (man kann sogar die Körperhaltung anpassen um sich sympathischer zu sein) und man sich gegenseitig bestärkt, desto sympathischer ist man sich und desto mehr möchten die anderen wahrscheinlich etwas mit dir machen.
Du kannst auch versuchen offen zu sein, selbst wenn du anders bist, erkläre warum du anders bist, aber trotzdem auch gut mit ihnen befreundet sein kannst und gar nicht so anders bist.
Na ja, bei mir hat sich dieses Problem auch erst im Studium/Beruf gelöst. Im Berufskolleg war ich quasi ein Informatiker unter Sekretärinnen. Zieht sich komisch an, schminkt sich nicht, redet nicht über Beziehungen oder Party machen, will nicht mit tanzen etc. Da passte einfach nichts und ich wollte mich da auch nicht anpassen. Im Informatikstudium war ich als Frau plötzlich total beliebt und das man PC-Spiele spielt wurde auch gefeiert 😅 Am Berufskolleg war ich allein in der Pause und keiner kam. Ich saß manchmal allein in der Mensa an der Uni und die anderen kamen einfach zu mir. Ohne das ich mich geändert hatte.
Werden deine Kollegen im Beruf andere sein, nach dem Berufskolleg? Hast du bisher den falschen Beruf gewählt?
Heute im Nachhinein ist mir aber aufgefallen, dass es in der Berufsschulklasse auch einzelne gab, die mir helfen wollten, sich manchmal zu mir gestellt haben, ich war nur zu ablehnend eingestellt und bin nicht auf sie zugegangen. Ich war zu verschlossen dafür.
Du bekommst auch zurück, was du ausstrahlst. Wenn du (unbewusst) negatives ausstrahlst, könnten sich die anderen von dir fern halten.
Ich war immer sehr ruhig und obwohl ich nie was gegen meine Mitmenschen hatte, haben sie mich als arrogant eingestuft. Als wenn ich etwas "besseres wäre". Ich weiß inzwischen das viele introvertierte dieses Problem haben. Man sagt zu wenig, die anderen können einen nicht einschätzen, erfinden im schlimmsten Fall noch selber Geschichten über dich etc. du wirkst komisch, vielleicht versteckst du etwas vor den anderen (in meinem Fall PC Spiele als Frau und mich nicht für Beziehungen interessiere) und die anderen halten sich fern. Das ist so der Super-Gau.
Wir saßen mal im Geschichtsunterricht und die Lehrerin fragte, wann wir schätzen würden wann die "Aufklärung" war. Ich war die Letzte die antworten musste und alle vor mir hatten 1400 gesagt. Ich habe dann als einzige 1700 gesagt, wegen der franz. Revolution, ich bekam das Lob der Lehrerin, aber du kannst dir nicht vorstellen wie viele "Klugscheißer vibes" ich von den anderen bekommen habe. 😃
Diese Lehrerin wollte dann später was über die franz. Revolution sagen, ihr fiel aber das Datum nicht ein. Ich sagte "1789-1799" (ich wollte nur helfen, anscheinend habe ich es "falsch gesagt") und einige fingen blöd an zu lachen und dann war ich für die Lehrerin auch direkt ein Klugscheißer 😃 War dann recht demotiviert und habe am Ende des Schuljahrs noch ne schlechte mündliche Note kassiert, weil ich ja zu still wäre.
Es gab in der fast reinen Mädchen-Klasse auch einen unglaublichen Zickenkrieg, ich habe mich nur einmal eingemischt und das bitter bereut, was da alles getratscht und gelästert wird ist unglaublich.
Ich bin mal Jahre später zu der Schule zurückgekehrt und hatte meine Erfahrungen dort schon vergessen, war zuerst an vielen vorbildlichen Gymnasien die mir alle interessiert zugehört hatten, wollte den Berufskolleg-Schülern Mut machen, dass man auch nach einem 2. Bildungsweg noch alles studieren kann etc. Aber ich war sehr erschrocken, dass die sich dafür gar nicht interessiert haben. Mir fiel dann erst auf, dass sich die meisten Schüler dort überhaupt nicht für Beruf oder anderes interessiert haben. Die kamen einfach von der Realschule (ich auch) und machten halt irgendwas mit Wirtschaft. Null Bock Stimmung. Ich will da nie wieder hin und ich weiß auch nicht wie ich 4 Jahre dort überlebt habe. 1 Jahr war mein Abi (FOS13)
PS: Ich habe bis heute das Problem, dass ich nicht smalltalken kann und immer versuche in tiefgründigere Theman abzudriften. Das kommt aber nicht gut an. Übe also auch freundlich zu begrüßen und unverfängliche Smalltalk Themen bereit zu haben. Auf die Frage "Wie gehts?" nur smalltalk-mäßig antworten 😃 solche Sachen machen halt nen großen Unterschied. Rede immer gut hinter dem Rücken über andere, dass wird bemerkt. Niemals mit lästern oder negatives verbreiten. Gehe mit der Einstellung auf andere zu, dass jeder dir etwas tolles beibringen kann und richtig ist so wie er ist. Wir haben alle einen guten und schlechten Kern, aber du hast es in der Hand, ob sie dir deine gute oder schlechte Seite zeigen. Man muss Vertrauen aufbauen.
Das Selbstbewusste ist dann eben, dich nicht mehr zu verstellen, und sich von anderen auch nicht einschüchtern zu lassen. Ist halt sehr schwer, wenn man kaum Freunde in der Klasse hat. Es ist der einsamere Weg. Ich bin ihn gegangen und er war nicht schön. Es war nur ein aushalten. Nutze diese Schulzeit noch, um mit Menschen klarzukommen, die nicht deine Interessen haben. Das brauchst du auch im Beruf.
