Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Seit Jahren innerlich tot

G

Gelöscht

Gast
Hallo zusammen,
schön das ich dieses Forum hier gefunden habe.. vielleicht tut es einfach mal gut ein wenig die Probleme von der Seele zu schreiben.
Ich habe seit einigen Jahren das Gefühl kaum noch etwas zu empfinden - ab und an schon, aber in der Regel ist mir vieles einfach total egal. Es fühlt sich häufig so an, als würde ich einfach nur ferngesteuert sein. Oft habe ich das Gefühl, innerlich komplett tot zu sein.. nur noch die "Hülle" ist von mir über und läuft ein bisschen auf "Energiesparmodus" mit.
Das ganze fing ungefähr an, als meine Großmutter starb - meine damalige Exfreundin machte sich nicht mal die Mühe, zur Beerdigung zu kommen und ließ mich mit der Trauer auch komplett allein.. Ich habe versucht rechts schnell wieder weiter zu machen.. schließlich musste ich für meinen Großvater da sein, weil er mit der Situation komplett überfordert war.
Scheinbar lässt mich das alles nicht mehr los, dass ich immer der "Starke" sein musste.

Das gleiche ist im Februar erneut passiert - meine Eltern haben sich von einen auf den anderen Tag voneinander getrennt. Sie waren 30 Jahre zusammen und immer mein "Anker" wenn es mir mal schlecht ging. Damit ist in mir auch der letzte Rest kaputt gegangen. Meine Eltern haben jeweils versucht mich auf ihre Seite zu ziehen und ich musste wieder "der Starke" sein, der sich nun auch die Sorgen der Eltern anhören musste, die selbst nichts auf die Reihe bekommen haben. Alle Termine mussten von mir erledigt werden.
Als wäre das noch nicht schwer genug fing meine Frau immer wieder an, auf meinen Eltern herumzuhacken und mir ein schlechtes Gewissen einzureden, dass ich jetzt für beide da war.
Vor zwei Wochen fand mein Vater dann eine neue Freundin, mit der er sehr glücklich ist. Als meine Frau davon erfuhr, wollte sie ab sofort nichts mehr mit meinen Eltern zu tun haben.
Großes Kino - die ganze Familie ist somit im "A****" und mich nimmt das alles richtig mit.

Ich merke, dass sich diese innerliche Leere in mir immer weiter "ausbreitet" ich habe fast permanent schlechte Laune, habe keine Lust mehr zu arbeiten (schleppe mich aber trotzdem immer wieder hin). Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll - ich habe probiert einen Beratungstermin bei einem Psychologen zu bekommen - dank Corona verschiebt sich nun alles und je mehr Zeit vergeht umso schlechter geht es mir gefühlt..
Ich habe das Gefühl einen riesen Rucksack mit Problemen mit mir rumzuschleppen, der immer schwerer wird. Ich weiß nicht wie lang meine Beine das noch halten können.

Alles nicht so einfach... gibt es vielleicht jemanden, der ähnliches erlebt hat und weiß, wie man aus diesem dunklen Loch wieder rauskrabbeln kann? - Wie man endlich wieder Spaß am Leben haben kann?.. im Moment sehe ich mich nur als Überflüssig...

Viele Grüße und vielen Dank
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Wie sieht dein Alltag so aus? (Neben Arbeit?) Denn der effizienteste Weg ist meist die Alltagsstruktur aufzubrechen und was neues zu machen. Zb. ein neues Hobby, oder ein altes Hobby anfangen, Sport, usw.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo,

alle Sorgen und Probleme die du hast sind nicht deine.
Von dieser Seite solltest du es mal betrachten.

Mache dich frei davon und lasse dich nicht mehr vor den Karren spannen.

Deine Eltern haben sich getrennt, damit solltest du klarkommen.
Das ist ihre Entscheidung und auch ihr gutes Recht eine Ehe zu beenden wenn es nicht mehr gut läuft und jeder nur noch unglücklich ist.
Doch du darfst ihnen sagen, dass dies klar ihre Probleme sind und du darfst dich auch Neutral Verhalten. Denn als Eltern bleiben sie dir ja erhalten.

Was deine Frau angeht. Wenn Sie ein Problem mit der neuen Freundin deines Vaters hat, so ist das ihr Problem und auch nicht deines. Darauf muss sie klarkommen und nicht du. Dann soll sie halt Zuhause bleiben wenn es zu einem Zusammentreffen käme.

Du solltest lernen Probleme bei Menschen zu belassen, wo sie eigentlich hingehören, bei diesen selbst.

Und du brauchst dir nicht alle Sorgen und Nöte aufbürden lassen die dich eigentlich nicht betreffen.
Denn du stellst ja selber fest, dass es dir immer schlechter dabei geht.

Du bist nicht der seelische Mülleimer oder Therapeut für diese Menschen.

Aber eventuell solltest du dir therapeutische Hilfe holen damit du aus deinem Tief wieder raus kommst und auch wieder Lebensfreude hast.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht

Gast
Wie sieht dein Alltag so aus? (Neben Arbeit?) Denn der effizienteste Weg ist meist die Alltagsstruktur aufzubrechen und was neues zu machen. Zb. ein neues Hobby, oder ein altes Hobby anfangen, Sport, usw.
Hallo,
danke für die Antwort. Coronabedingt ist natürlich alles sehr eingeschränkt was Hobbies angeht.. Allerdings bin ich durch die Krise auch heftigst bei der Arbeit eingespannt, so dass sowieso kaum Raum für Freizeit bleibt. Sonst versuche ich immer etwas Sport zu treiben und meiner Leidenschaft für Autos nachzugehen.

Viele Grüße
 
G

Gelöscht

Gast
Das klingt nach einer Depression.
Ich weiss, das sagt man schnell mal so, ich sage das hier aus folgendem Grund: meine Depression sieht man nicht, weil ich arbeite, ein Kind gross ziehe, ein Hobby nach dem anderen ausprobiere. Meine Depression fühle nur ich, denn ich fühle schon seit Jahren nichts.
Es wird seit ein paar Monaten besser, weil ich eine sehr gute (und damit echt mega nervende) Therapeutin habe, die mich in die Gefühle manövriert. Langsam fühle ich wieder.

Du bist vielleicht ausgebrannt, die Akkus leer und du findest nicht die Kraft, diese Sachen zu fühlen. Deswegen hast du die Gefühle abgeschaltet; weil du sie nicht erträgst.

Dein Umfeld ist dir keine Hilfe und für dich alleine wird der Weg schwierig, aber damit dass du hier schreibst hast du einen wichtigen Schritt getan.

Überleg mal, ob du eine Kur machen kannst. Raus, weg, fort von Familie, Job, Frau und Ansprüchen. Telefon abschalten und nur für dich selber da sein, wenn möglich mit klinischer Begleitung.

Für den Alltag wirst du lernen müssen, dich abzugrenzen. Andere zurückzuweisen. Und du wirst die negativen Emotionen zulassen müssen, irgendwann.
Fange mit einer "einfachen" Übung an; jeden Morgen, noch vor dem Aufstehen, setzt du dich auf und fragst sich: wie fühle ich mich?
Manchmal, gerade am Anfang, hat man keine Antwort darauf. Sehr oft ist die Antwort vielleicht "beschissen" oder "leer". Macht nichts, auch das sind Antworten.
Vielleicht willst du dir dafür eine kleine Hilfestellung holen, es gibt ziemlich viele Apps die das machen.

Alles Gute
 
G

Gelöscht

Gast
Vielen Dank für eure Kommentare!
ich werde versuchen die Tipps umzusetzen, was natürlich sehr schwer ist.
Sobald das Leben sich wieder etwas normalisiert hat, sollte es hoffentlich auch mit einem Termin beim Psychologen klappen.. VIelleicht ist so eine Kur tatsächlich mal sinnvoll... Habe auch ab und zu innerlich das Bedürfnis einfach abzuhauen und woanders den "Reset Knopf" zu drücken und "von vorn" zu beginnen.

Viele Grüße
 
G

Gelöscht 114672

Gast
ich schließ mich da swisswitch an. Es hört sich für mich ganz stark so an, als müsstest du einfach mal rauskommen.
Bis zur Kur würde dann ja noch etwas Zeit vergehen. Vielleicht kannst du bereits am Wochenende oder das darauf einen Tag frei nehmen und mit dem Auto irgendwo in die Natur fahren.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben