Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Sehr enttäuscht von eigener Mutter

Wundersam1985

Neues Mitglied
Hallo in die Runde, ich habe mich kurzfristig hier angemeldet und mir meinen Kummer von der Seele zu schreiben. Vielleicht geht es dem einen oder anderen ähnlich?

Folgende Situation (ich versuche mich kurz zuhalten)

Meine Eltern sind geschieden seitdem ich ein Jahr alt bin. Mein Vater ist gestorben als ich im Teenie-Alter war. Von der väterlichen Seite gab es nur noch meine Oma keine weiteren Verwandten. Als meine Oma immer älter wurde und nicht mehr alleine zurecht kam, hab ich mich um sie gekümmert (fast täglich). Meine Mutter kam zu diesem Zeitpunkt unregelmäßig bei meiner Oma (ihrer Ex-Schwiegermutte) vorbei wenn sie Geld brauchte, sie hat dann man das Haus sauber gemacht oder eingekauft, nebenbei fragte sie meine Oma nach ein paar Tausend Euro, die meine Oma ihr aber nicht gab. Mir erzählte meine Mutter jedoch nichts von ihrer Frage. Irgendwann erzählte meine Mutter mir ganz selbstverständlich das sie die Modelleisenbahn meines Vaters im Internet stückweise verkauft (Wert ca 7000€) meine Oma wusste nichts davon, meine Mutter hat die Bahn aus dem Haus geschafft als meine Oma mittagsschlaf gehalten hat. Ich war damals schon sprachlos habe aber nicht dazu gesagt.

Nach 8 Jahren starb meine Oma, sie hinterließ mir ein Haus und etwas Geld, dieses Geld haben wir in 3 jähriger mühevolle Arbeit in die Sanierung des Hauses gesteckt. Meine Mutter kam in diesen 3 Jahre ca 5mal vorbei, aber nicht um uns zu unterstützen oder zu gucken wie weit wir sind, sondern immer weil sie etwas haben wollte "du da war doch noch das alte Fahrrad von Oma" nur um ein Beispiel zu nennen, hatte meine Oma ein Ruderboot im Garten. Meine Mutter fragte mich ein paar Tage nach dem Tod was wir denn damit machen möchten, ich sagte ihr dann das ich mir darüber nun wirklich keine Gedanken mache, als wir 4 Wochen später im Urlaub waren, holte meine Mutter sich das Boot einfach weg und hat es als Gartenteich in ihren Garten gestellt?! Es ist wahrscheinlich mein Fehler das ich auch hier nichts gesagt habe.

Man muss dazu sagen, das meine Mutter nicht mehr arbeitet und in Frührente ist. Sie sieht es einfach nicht mehr ein zu arbeiten....Sie ist aber selbst im Besitz eines Eigenheims welches ihr finanziell seit Jahren über den Kopf wächst.

Vor einem halben Jahr hat meine Mutter Mittag essen zur Baustelle gebracht, ich habe mich schon über ihre Unterstützung gefreut, als ich sie fragte was sie dafür bekommt meinte sie nur das ich ja ihre Kontoverbindung hätte. Ich habe ihr dann 50€ gegeben. Kurze Zeit später rief sie mich an und sagte das ich ihr finanziell ja mal ein bisschen helfen könnte (sie dachte da so an 5000-6000€) Da sie ja schließlich nicht ganz unschuldig daran wäre das ich geerbt habe (weil sie mit meinem Vater zusammen war)
Da fehlten mir die Worte ich dachte das ich nicht richtig höre.

Das war im August, seitdem herrscht Funkstille, bis eben gerade.

Sie schickt mir ein Foto von dem Grab meiner Oma, mit den Worten "ob Oma so zufrieden wäre"
Auf dem Grab liegt Wetterbedingt natürlich etwas Laub, aber ja nicht mehr als auf anderen. Das Grab wollte ich im Laufe der Wochen "winterfest" machen. Dann sollten alle Blätter von den Bäumen gefallen sein.

Mir fehlen echt die Worte und das sind nur ein paar Beispiele. Es ist ja schon jetzt ein ziemlich langer Text geworden. Sorry.
Meine Stimmung schwankt zwischen endloser Traurigkeit und Wut. Wir hatten nie das beste Verhältnis, aber so.....?
 
„Bei Krankheit und Tod lernt man den Charakter der Menschen kennen.“

Ich möchte deiner Mutter keineswegs zu nahe treten aber wenn mich meine so behandelt hätte wäre auch Funkstille angesagt. Wie sie sich ihrer Schwiegermutter gegenüber verhalten hat und dieses Verhalten jetzt auf dich überträgt, finde ich einfach nur traurig. Kein Wunder das du von ihr enttäuscht bist und dich ihr Verhalten wütend macht.

Schlechtes Gewissen ihr gegenüber brauchst du nicht zu haben. Deine Oma wird ihre Gründe gehabt haben warum sie dir alles vermacht hat und deiner Mutter nichts. Abgesehen davon, deine Mutter hat sich ja bereits zu Lebzeiten deiner Oma an ihr bereichert und sie bestohlen.

Ich würde sagen du bist deiner Mutter nichts schuldig. Es ist ja nicht so dass sie Obdachlos ist und über kein Einkommen verfügt. Sie hat ein Eigenheim und ist in Frührente. Dass sie nicht mehr arbeiten kann/will ist ihre Entscheidung. Dann aber muss sie auch mit dem Geld auskommen das ihr auf Grund ihrer Frühpension zugesprochen wurde. Wenn es nicht reicht sollte sie, so sie unter keiner gravierenden Behinderung leidet, sich einen Minijob suchen um dazuzuverdienen.

Als Kind hilft man sicher gerne Mal aus, wenn Vater oder Mutter in (finanzieller) Not sind. Das bedeutet aber nicht, das Kinder gegenüber ihren Eltern automatisch in der Bringschuld sind. Elternteile können und sollten also nicht erwarten, dass ihre Kinder ihnen im Alter all das zurückgeben was diese für sie getan haben. Schon gar nicht wenn es so abläuft wie es deine Mutter bei dir praktiziert.

Zwei Fragen. Wie alt ist deine Mutter? Wofür hätte sie den das Geld, das sie von dir gerne möchte, benötigt?

Schon perfide von ihr zu sagen das du dein Erbe ihr, auf Grund ihrer Ehe mit deinem Vater, zu verdanken hast. Auf Grund eures, zeitlebens schlechten Mutter-Sohn Verhältnisses, bist du ihr gar nichts schuldig.

Auf die Geschichte mit dem Grab Foto würde ich gar nicht reagieren. Das ist so ziemlich unterste Schublade. Wenn das Laub sie stört hätte sie es ja wegräumen können, Zeit dafür hat sie, als Frühpensionistin ja mehr als genug.

Wenn deine Mutter dir, ungebeten, Essen an die Arbeitsstelle bringt so ist das ihre freie Entscheidung gewesen und du daher nicht verpflichtet auf ihr Konto zu überweisen. Meine Tochter und ich halten es so das sie nur für Dinge/Leistungen bezahlt die sie bei mir angefordert hat. Alle freiwilligen Leistungen/Einkäufe meinerseits gehen zu meinen (finanziellen) Lasten.

Wenn es dir wichtig ist würde ich noch mal in Ruhe mit ihr zu sprechen und ihr deine Sichtweise der Dinge klarzumachen versuchen. Wenn das nicht klappt würde ich mich zurückziehen und mich auf mein eigenes Leben konzentrieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wundersam1985

Neues Mitglied
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Manchmal zweifelt man schon an sich selbst.

Um deine Fragen zu beantworten, meine Mutter wird bald 60 Jahre alt. Ich habe sie auch gefragt wozu sie das Geld denn benötigt. Daraufhin sagte sie das sie es für nichts bestimmtes sei, es würde ihr damit halt besser gehen. Finanziell geht es ihr nicht schlecht. Sie gibt das Geld eben nur für die Falschen Sachen aus, sie ist Kettenraucher.

Je mehr ich über ihre Nachricht mit dem Grab nachdenke desto komme ich zu dem Entschluss den Kontakt tatsächlich ganz abzubrechen.

Vielen Dank nochmal für deine Mühe und Zeit. Ich wünsche dir einen schönen Restsonntag
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben