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Schwuler Freund

Sopie33

Mitglied
Hallo, vor ein paar Tagen hat meiner Freund mir die Freundschaft gekündigt. Aus heiterem Himmel. Ein Tag vor meinem Geburtstag. Ca. 3 Tage davor war er noch bei mir. Wir habe ü 4 Std. Geredet und da wir beide in diesem Monat Geb haben, schlug er sogar vor, dass wir zusammen feiern.
Kurz zur Info: ich, w 38, er, 42 m schwul
Unsere Freundschaft ging nun 2 Jahre und das erst Jahr war richtig toll. Wir haben uns fast ohne Worte verstanden, waren auch im Urlaub 2 mal. Wir sind auch Nachbarn.
Das Problem ist, dass ich irgendwann Gefühle entwickelt habe. Da er ja schwul ist würde es zunehmend ein Problem also habe ich mich zurückgezogen von ihm. Ich glaube, dass er das auch gemerkt hat, denn er ist sehr sensibel (wir sind auch beide Künstler)
Jedenfalls fing er dann manchmal an merkwürdige Bemerkungen zu machen. Z.bsp „es gibt ja auch Viagra“ oder „lass es uns gern mal hinter uns bringen“ ich könnte noch mehr aufzählen. Er wurde auch eifersüchtig auf andere männlich. Freunde von mir.
Das ganze hat mich sehr verwirrt. Er ist zwar Single aber hat nur Sexkontakte mit Männern.. keine Beziehung.
Freunde von mir meinten, er hätte sich in mich verliebt, das könnte ich mir aber nicht vorstellen, da er nicht Bi ist/war bisher.
Jedenfalls würde ich immer verwirrter und so schränkte ich den Kontakt auf ein minimum ein, ich wollte ihn ja nicht ganz verlieren.
Traf mich aber noch hin und wieder mit ihm.
Im letzen halben Jahr hat sich jedoch seine Stimmung und seine Art sehr verändert. Er wurde immer unentspannterr, teilweise kritisch und auch verletzend. Jedenfalls habe ich ihm dann auch mal meine Meinung gesagt und meinte dass er nicht so mit mir umgehen sollte. Und jetzt letzte Woche wo er bei mir war, haben wir viel geredet und ich hatte das Gefühl, dass wir viell doch irgendwie zueinander finden im positivem Sinne. 2 Tage später schrieben wir belangloses, plötzlich würgte er mich an und meinte, dass er los müsste. Ich sagte erst ok, dann viel Spaß.
Ich weiß nicht irgendwie musste ich aber noch nen blöden Spruch hinterherschicken. Der hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Danach kam eine Nachricht, dass er ab sofort keinen Kontakt mehr möchte, dass er mir nicht zum Geb gratulieren wird und er mich auch nicht auf seinen einläd.
Ich war so perplex. Als ich ihn Abends erreichte meinte er, dass seine Entscheidung fest steht und ich ja eh nicht auf ihn und seine Bedürfnisse eingehe und das seit einem halben Jahr. Ich meinte dann, dass mich sein Verhalten grade sehr verletzt.... plötzlich wurde er laut und meinte: Jetzt weißt du mal wie das ist. Ich bin seit Monaten verletzt. Dann würgte er mich ab.
Ich habe ein richtiges Trauma an dem Tag erlitten, verstehe überhaupt nichts mehr. Do. war er noch da und da war alles gut. Außerdem hat er in den letzten Monaten immer meinen Kontakt gesucht. Was ist da bitte los?
 

littleNina

Aktives Mitglied
Schwule Männer können nach meiner zugegeben sehr "begrenzten" Erfahrung sehr tiefsinnig und sensibel sein. Zudem kommt hinzu dass er Künstler ist und meine Erfahrung ist dass Künstler und Komponisten noch dazu sensibel sind. Er könnte Dir seit Monaten durch die Blume gesagt haben was ihn stört und Du hast es nicht gehört?

Oder was für einen Spruch hast Du denn losgelassen? Wußte er dass Du verliebt bist? Hat er sich bedrängt gefühlt? Hat er seine Sprüche vielleicht nur witzig und ironisch gemeint?

Auf jeden Fall würde ich das Ganze erstmal sacken lassen, es gibt genug gestörte Männer und es muss nichts mit Dir zu tun haben. Aber versuche mal zu berichten was eigentlich passiert ist. Er muss sich dauerhaft unwohl gefühlt haben...
 
G

Gelöscht 88259

Gast
Mach dir nichts draus.

Solche Momente hatte ich auch schon.

Man versteht sich super. Dann fängt der eine an mehr für den anderen zu wollen, der andere will oder kann das nicht annehmen, zögert und der andere fühlt sich als der Dumme und verschwindet.

Vielleicht war es ihm unangenehm, dass du gemerkt hast, dass er angeblich mehr möchte.

Vielleicht war er überrascht, dass du was für ihn entwickelst und er hat seine Chance gesehen...?

Wenn er nichts von dir wöllte, wäre er noch da und würde dir das auch so sagen. Aber einfach abhauen und ghosten?

Da muss mehr dahinterstecken.

Zusätzlich hast du ihn vielleicht auch verbal verletzt.

Warte erstmal ab. Wenn nichts passiert, dann lass ihn gehen.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Was für einen Spruch hast du ihm denn mit auf den Weg gegeben? DER wird der Auslöser gewesen sein. Der Geduldsfaden scheint gerissen.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Ich kannte mal einen schwulen Mann in meinem Alter (Kollege, den ich im Referendariat kennen gelernt hatte), der zwar hochintelligent, aber psychisch nicht gerade stabil war. Wenn er in irgendeiner Beziehung war (egal, mit was für einem anderen Schwulen), ordnete er dieser Beziehung alles andere unter, selbst wenn es zu seinem Schaden war. Und das, obwohl er als Richter (!) bis heute einen anspruchsvollen Beruf ausübt. Heute bin ich froh, mit ihm bereits seit 15 Jahren nichts mehr zu tun zu haben.

Jahrelang hatte er mir verschwiegen, dass er schwul ist, sodass ich auch relativ lange in ihn verliebt war. Als er sich mir gegenüber outete (ist jetzt 24 Jahre her), war das ein Schock für mich, den ich auch erst mal verkraften musste. Ja, ich würde es auch als traumatische Erfahrung bezeichnen. Ich fühlte mich blamiert bis auf die Knochen (denn er hat natürlich gemerkt, dass ich mich in ihn verliebt hatte) und habe mich immer gefragt, warum ich nicht erkannt hatte, dass er schwul ist. Wir hatten uns des öfteren zu Unternehmungen wie Essen gehen oder Kino getroffen und teilweise stundenlang miteinander telefoniert. Ich verstehe bis heute nicht, warum er das überhaupt gemacht und sich nicht zurückgezogen hat. Auch gemeinsame Bekannte hatten damals den Eindruck, er sei an mir interessiert und einfach nur schüchtern. Ehrlich gesagt, hatte ich ihn für einen Absoluten Beginner (AB) gehalten. Und das war ich damals selber.

Hätte ich von Anfang an gewusst, dass er schwul ist, hätte ich mich auch nicht in ihn verliebt, sondern von vornherein kein Interesse an einem näheren Kontakt gehabt. Ich war damals Ende 20 und hätte mich dann darauf konzentriert, einen heterosexuellen Partner zu finden. Wenn man sich als heterosexuelle Frau mit Schwulen aufhält, kostet das nur wertvolle Zeit. Vor allem dann, wenn man wie ich gern eine Familie gegründet hätte.

Nach seinem Coming-out haben wir zwar zunächst noch versucht, eine platonische Freundschaft aufzubauen. Aber die Unbefangenheit war weg und ich fand das Ganze nur noch verkrampft. Letztlich war auch auf beiden Seiten kein Interesse mehr vorhanden, und ich habe die Enttäuschung irgendwann überwunden.

Die jüngeren Schwulen haben weniger mit gesellschaftlicher Diskriminierung zu kämpfen. Sie treten viel selbstbewusster auf und sind oft ausgesprochen sympathisch. Die älteren konnten sich erst ab den 1990er Jahren "outen". Das hinterlässt natürlich Spuren in der Psyche.

Mit schwulen Männern meines Alters hätte ich heute nicht mehr gern intensiveren freundschaftlichen Kontakt. Ich hätte immer Sorge, sie könnten denken, ich wolle mehr von ihnen oder ich wolle sie "umpolen". Mir wäre das peinlich, und ich hätte immer das Gefühl, meine Worte und Taten besonders sorgfältig wählen zu müssen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Den Stress kann man sich doch sparen, indem man auf Distanz geht und allenfalls eine lockere Bekanntschaft pflegt. Am besten trifft man sich auch nie nur zu zweit, sondern immer zu mehreren, d.h. jetzt während der Corona-Pandemie überhaupt nicht. ;)

Ansonsten kann ich nur dringend an alle Schwulen und Lesben appellieren, sich im Bekannten- und Kollegenkreis frühzeitig zu outen, einmal im eigenen Interesse und dann auch, um Heterosexuellen Enttäuschungen und Blamagen zu ersparen, wie sie mir widerfahren sind.

Ich bin da auch kein Einzelfall. Einer früheren guten Schulfreundin von mir (in der Oberstufe und in meiner Studienzeit war sie meine beste Freundin) ist schon zu Schulzeiten, wie ich heute weiß, etwas ganz Ähnliches mit einem Mitschüler passiert. Der traf sich auch nach dem Abitur noch häufig mit ihr zu allen möglichen Unternehmungen, sie machte sich Hoffnungen und es wurde nichts daraus. Dass der Betreffende schwul ist, ist mittlerweile stadtbekannt. Sie wird es auch längst wissen und sich ähnlich dabei fühlen wie ich.

Hak' den Typen ab, so schnell es geht, auch wenn's noch so schwer fällt (ich kann wahrlich ein Lied davon singen!). Notfalls sogar mit professioneller Hilfe. Lass' ihn mit seinen diversen anderen Schwulen glücklich werden. Das ist der beste Rat, den ich dir geben kann! Vor allem, wenn du noch vorhast, eine Familie zu gründen. Intensive freundschaftliche Kontakte zwischen Schwulen und heterosexuellen Frauen sind Zeitverschwendung und lohnen sich in den seltensten Fällen. Die Leidtragende (man könnte auch sagen, die "Verarschte") ist am Ende meist die Frau.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sarnade

Aktives Mitglied
Dazu eine Rückfrage, Sarnade - wieso sollte ein schwuler Mann denn auf die Idee kommen, du wolltest ihn bekehren?
Man hört doch öfters von spinnerten Kreisen und mehr als fragwürdigen Therapien von Quacksalbern, die allen Ernstes meinen, man könne homosexuell veranlagte Menschen umpolen.
Kann doch sein, dass ein Schwuler, der nichts so sehr fürchtet wie Umpolungsversuche, mich für so bescheuert, unwissend und unbedarft hält, dass er meint, ich dächte auch so.
 
Zuletzt bearbeitet:

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Man hört doch öfters von spinnerten Kreisen und mehr als fragwürdigen Therapien von Quacksalbern, die allen Ernstes meinen, man können homosexuell veranlagte Menschen umpolen.
Kann doch sein, dass ein Schwuler, der nichts so sehr fürchtet wie Umpolungsversuche, mich für so bescheuert, unwissend und unbedarft hält, dass er meint, ich dächte auch so.
Du könntest auch auf einen heterosexuellen Nazikommunisten treffen, der der Meinung ist, Juristen sind Advokaten des Teufels, von Reptiloiden aus der Hölle rekrutiert und die mit grüngepunkteten Kinderspielbällen umtanzt werden müssen, damit sie sich in Luft auflösen ;)

Es gibt natürlich Szenarien für alles.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Du könntest auch auf einen heterosexuellen Nazikommunisten treffen, der der Meinung ist, Juristen sind Advokaten des Teufels, von Reptiloiden aus der Hölle rekrutiert und die mit grüngepunkteten Kinderspielbällen umtanzt werden müssen, damit sie sich in Luft auflösen ;)

Es gibt natürlich Szenarien für alles.
100%ig kann man natürlich auch das nicht ausschließen. :D Nur kommt so etwas wesentlich seltener vor.

Es gibt immer noch Menschen, die etwas gegen Homosexuelle haben, auch wenn sie es aus reiner political correctness nicht nach außen kundtun. Hinterm Rücken wird von fiesen Leuten trotzdem gelästert und sich lustig gemacht. Und ebenso viele Menschen, die nicht mal einen fiesen Charakter haben müssen, haben einfach keine Ahnung und halten Homosexualität für eine heilbare psychische Störung oder Krankheit. :rolleyes:
 
G

Gelöscht 88259

Gast
Ansonsten kann ich nur dringend an alle Schwulen und Lesben appellieren, sich im Bekannten- und Kollegenkreis frühzeitig zu outen, einmal im eigenen Interesse und dann auch, um Heterosexuellen Enttäuschungen und Blamagen zu ersparen, wie sie mir widerfahren sind.
Äh, warum?

Damit du dir keine Gedanken machen musst?

Erzählst du auch überall herum, wie viel du auf deinem Konto hast, damit keiner auf die Idee kommt, dich zu überfallen?

Die Blamage kam ja von seiner Seite, nicht von seiner. Du bist enttäuscht gewesen, nicht er.

Ich teile diese Meinung nicht mit dir, dass man sich dringend outen sollte. Im engsten Familienkreis vielleicht ja, bei guten Freunden auch - aber sonst?

Im Berufsleben kann das hinderlich sein, gesellschaftlich kann ausgestoßen werden und auch sonst im Alltag Enttäuschungen/Mobbing erfahren.

Du gehst einfach davon aus, wenn man sich outet, dann ist alles ok weil es ja dann jeder weiß. Nein, sorry, genau davor sollte man vorsichtig sein.
 

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